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Kommentar Deutschland-ItalienJeder kann bankrottgehen

Kommentar von Francesca Sabatinelli

Bisher stellte Merkel Italien gerne als Klotz am Bein der EU dar. Nun hat das Land eine respektable Regierung, und Merkel sollte sich an die eigene Nase fassen.

W arum glauben alle, dass sie uns eine Standpauke halten können?" Die Frage eines bekannten Komikers bringt die Stimmung in Italien auf den Punkt. Die Glaubwürdigkeit Roms ist in der Flut von Berlusconis Skandalen untergegangen, die ganz Europa zum Lachen brachten und "Merkozy" veranlassten, ein Ultimatum nach dem anderen abzufeuern. Dabei ließ gerade Frau Merkel keine Gelegenheit aus, Italien als Klotz am Bein darzustellen. Die Lage war unerträglich geworden.

Die neue Regierung Monti genießt nun hingegen auf internationaler Ebene einen großen Vertrauensvorschuss. Damit überzeugt sie die Italiener, dass man das verlorene Terrain möglicherweise wieder zurückgewinnen kann.

Gleichzeitig wütet in Italien allerdings ein heftiger Streit über die Legitimität dieser Regierung, die nicht aus demokratischen Wahlen hervorgegangen ist. In Europa kann sie jedoch in einem Moment, in dem Merkel mit ihrer Ablehnung von Eurobonds die EU zu zerstören droht, endlich wieder ihre Stimme erheben.

Die Autorin

FRANCESCA SABATINELLI ist Redakteurin und Berichterstatterin bei "Radio Vatikan". Derzeit ist sie im Rahmen eines Austauschs zu Gast in der taz-Redaktion.

Italien ist sich bewusst, dass es möglichst rasch wieder Boden unter den Füßen gewinnen muss. Die Krise hat zu einer neuen Armut unter Arbeitslosen, Studenten und Rentnern geführt - Letztere müssen oft genug mit 400 Euro im Monat überleben.

Und so ist jetzt auch für Sie, Signora Merkel, der Moment gekommen, sich mit den nicht mehr zu verbergenden Schwächen Ihres eigenen Landes auseinanderzusetzen. Niemand ist vor dem Konkursrisiko gefeit. Denken Sie daran: "Gemeinsam sind wir stark!" Aber vergessen Sie auch nicht ein anderes Sprichwort: "Wer zuletzt lacht, lacht am besten".

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5 Kommentare

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  • N
    neuhaus

    erstmal hat italien sicht nicht hineingeschummelt, eine behauptung ohne grundlage. es erwirtschaft seit 15 jahren fast immer einen primärüberschuss, daher eigentlich vorbildlich in haushaltsführung. die schulden des landes sind aus den 80ern und nicht ausreichend erforscht. zudem gibt es in italien eine sozialrente plus wohnung warm, anders als in deutschland. der arikel ist schwach und überflüssig, italien wird mit oder ohne europa einen weg finden.

     

    bg

  • T
    thomas

    Aber immer noch Schulden und Filz !

     

    Und viel zu viele Berlsuconi`s.

     

    Und warten wir mal wie lange diese Regierung hält !

  • O
    Oydenos

    Wer zuletzt lacht ...

    Naja, zuerst hatten ja Griechen und Italiener gelacht, als sie mit stark geschönten Bilanzen sich in die Eurozone hineingeschummelt hatten.

    Jetzt Eurobonds a.ä. einzuführen, ohne vorher die zu Grunde liegenden Probleme gelöst zu haben hieße, den alten Fehler zu wiederholen; und dann wäre der Euro wirklich dem Tode geweiht. Den größten Schaden hätten dabei diejenigen, die ganz am Anfang gelacht hatten.

  • V
    vic

    Es hat nichts mit der EU zu tun, wenn einerseits Rentner von 400 Euro/mtl. leben müssen, während andererseits die ständig dicker werdende Sahnehaube eines Landes nach wie vor nicht weiß, wohin mit dem Geld.

    Das ist ein Systemfehler, und den haben wir auch.

  • K
    kiezman

    "Euro-Bonds sind Teufelszeug, Gelddrucken ist noch schlimmer. Europa muss sich radikal reformieren. Oder die Euro-Zone gehört abgewickelt", von Jörg Eigendorf, WeltOnline,25.11.2011.Damit ist alles gesagt.