piwik no script img

Kommentar Deutsche EU-FinanzpolitikDer neue Narzissmus

Stefan Reinecke
Kommentar von Stefan Reinecke

Deutschland profitiert von der Eurokrise und will die „faulen Südeuropäer“ dennnoch sparen sehen. Doch damit zerstört es das Fundament seines Wohlstands.

D ie EU könnte eine prima Sache sein, wenn nur diese Südländer nicht wären. Die haben sich über alle Maßen verschuldet. Deshalb müssen dort die Staatsausgaben rigide gesenkt und die Arbeitsmärkte flexibilisiert werden. Wir haben mit der Agenda 2010 vorgemacht, wie das geht – deswegen ist Deutschland ökonomisch gesund.

Und anstatt gegen Merkel zu demonstrieren, sollte man in Lissabon, Rom und Athen die deutschen Empfehlungen lieber mit gebührender Dankbarkeit entgegennehmen. Dass es uns besser geht als den Spaniern, liegt an unserer fleißigen Exportindustrie.

So in etwa denken hierzulande viele über die deutsche Rolle in der EU. Es ist gut, dass der US-Investor George Soros diese Fehlwahrnehmung unverblümt attackiert. Deutschland streicht weiter Zinsvorteile ein, während Unternehmen und Staaten im Süden immer höhere Zinsen zahlen müssen. Daher verstärken sich die finanziellen und wirtschaftlichen Unwuchten in der EU.

Bild: taz
Stefan Reinecke

ist Parlamentskorrespondent der taz.

Es stimmt, dass Eurobonds, die das Zinsniveau in der EU nivellieren würden, das Risiko bergen, dass auch deutsche Schulden steigen. Doch dieser Nachteil ist eine Kleinigkeit im Vergleich zu dem, was am Ende von Merkels rigoroser Sparpolitik drohen kann: eine Rezession, die in einer Implosion die EU in Stücke legt. Denn Sparen ist kein Konzept, um die ökonomischen und bald auch politischen Fliehkräfte in der EU einzudämmen – im Gegenteil.

Das Fundament muss halten

Im Grunde hat Soros’ Analyse etwas Selbstverständliches bloßgelegt. Wenn Deutschland weiter vom Euro profitieren will, der hierzulande für günstige Exportbedingungen sorgt, muss es aufhören, das Fundament des Hauses zu unterspülen. Die EU wird als Ensemble mit gemeinsamer Währung nicht halten, wenn Deutschland immer reicher wird und der Süden verarmt. Ja, George Soros ist ein Spekulant. Aber auch Leute mit moralisch fragwürdigem Geschäftsgebaren können makroökonomisch recht haben.

Indes spricht wenig dafür, dass diese Botschaft auch ankommt. Denn die deutsche Selbstwahrnehmung ist narzisstisch verformt. Obwohl Deutschland von der Krise profitiert, fühlt man sich irgendwie als Opfer der EU und der „Faulenzer“ in Südeuropa.

Unter Helmut Kohl gab es noch eine historisch gewachsene, wache Aufmerksamkeit, wie deutsche Politik in Europa wirkt. Das ist lange vorbei. 2013 ist Berlin gefährlich blind für die eigene Macht.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Stefan Reinecke
Korrespondent Parlamentsbüro
Stefan Reinecke arbeitet im Parlamentsbüro der taz mit den Schwerpunkten SPD und Linkspartei.
Mehr zum Thema

25 Kommentare

 / 
  • 1
    1Historiker

    Herr Reinecke,

     

    Sie irren sich da gewaltig!

    Die EU ist ein Ensemble aus vielen verschiedenen Wirtschaften, die meisten "Südländer" sind da endschieden im Nachteil, weil nicht wettbewerbsfähig...

    Sie berufen sich auf den Multimilliardär Soros, der reich geworden ist durch skrupellose Spekulationen,die Millionen Menschen in den Ruin getrieben haben, typisch gerissener, sehr reicher Jude eben...

    Erinnert uns an die Zeiten des Faschismus und Nationalismus in Westeuropa; die reichen Juden waren darin mitschuldig und haben hier ihre „Landsleute“ bewußt mit in den Tod gerissen, aus Geldgier!

    Sie sollten sich mal gründlich mit der jüngsten Geschiche beschäftigen....

  • H
    Herbert

    D hat in Eurozone bereits etwa eine Billion an Bürgschaften- wann will denn der Atikelschreiber die Reißleine ziehen, bei 3 oder 4 oder gar 5 Billionen. Deutsche Sparguthaben betragen insgesamt 9 Billionen. Was solche Autoren vergessen, wenn D pleite ist, dann gibt es auch für sie keinen Job, weil niemand ihr Blatt kaufen kann.

    Es gibt momentan buchstäblich nur eine ALTERNATIVE für D und die heißt auch so.

    Berichten sie mal fair und ausführlich über den Gründungspartitag am Wochenende!

  • S
    Störtebekker

    Wessen Wohlstand?

    Der dumme Michel hat bisher nicht viel gesehen.

    Den Verlust bei den oberen 10.000 wird der dumme Michel schon ausgleichen, keine Panik!

    Dazu ist der Urnenpöbel da!

  • K
    keetenheuve

    @ Michel: Sehr guter Kommentar, der alles auf den Punkt bringt. Die Meinung von Reinecke, dass "eurobonds" unter Einbezug der Deutschen eine Lösung wären, ist absurd. Das "Fundament", von dem Reinecke schreibt, wäre dann bald völlig zerstört. Morsch ist es jetzt schon s. @ Michel.

  • RE
    Riccardo Escher

    Entweder sind Merkel und Schäuble dumm oder sie sind machiavellistisch böse. Meiner Meinung letzteres. Sie wollen keine Eurobonds weil diese Krise politisch gewollt ist.

    Es sieht nämlich ganz stark nach der Schockstrategie wie sie Naomi Klein in ihrem fantastischen gleichnamigen Buch detailliert beschreibt: Die europäischen (Süd-) Länder sollen unter der Last der überhöhten Zinsen auf ihre Schulden so in Krise geraten, dass Löhne, Gehälter gedrückt und soziale Absicherungen vernichtet werden auf dass das Gemeingut, das Tafelsilber des Staates von herummarodierenden Kapitalisten verfrühstückt werden kann.

    Wetten dass bald die Superreichen in Europa wachsen werden so wie in Mexiko und Russland?

  • T
    Tankwart

    Lieber Stefan Reinecke, liebe Ulrike Herrmann,

     

    und alle anderen taz-Redakteure, die uns seit 2 Jahren ihre Meinung mitteilen, dass die wirtschaftlich gesunden EU-Mitglieder möglichst schnell, möglichst umfassend und möglichst unbegrenzt für inkompetente Haushaltspolitiker und windige Finanzakteure in den EU-Problemzonen bürgen sollen: ich habe Ihre Botschaft verstanden und Sie alle haben ein Recht auf Ihre Meinung. Als Leser hätte ich nun aber mal kompetente und kritische Analysen und Fakten dazu, und zwar gerade auch zu den Schattenseiten Ihres Patentrezepts! Was ist denn mit dem ständigen Abbau von Standards in Bezug auf saubere Haushalte und klare Reformen in den desaströsen Finanzwirtschaften von Griechenland, Spanien und Zypern? Stattdessen werden mit jedem neuen Hilfspaket die Bedingungen verwässert, weil die Geberländer fast „erpresst“ werden. Die Sorge um die Unterhöhlung der Europäischen Währung durch solche Praktiken ist doch berechtigt!

    Was ist mit der Inflation, die schon jetzt täglich Sparguthaben und Lebensversicherungen schmelzen lässt, siehe Handelsblatt vom 5. April 2013 S. 50? Ich musste neulich das Geld meiner 78-jährigen Mutter neu anlegen: die Zinsen sind schon seit Monaten unterhalb der Inflationsrate, real verliert sie jeden Monat Geld.

    Und unser angeblicher Gewinn durch niedrige Zinsen hat doch zwei Seiten: was sagen Sie zu den durch minimale Zinsen befeuerten Immobilienpreisen in den Innenstädten? Die Vermögenden – auch aus den angeblich so armen Südländern - flüchten in Immobilen in Deutschland und Geringverdiener, Rentner, Familien können sich die Mieten in Kreuzberg und im Schillerkiez nicht mehr leisten.

    Herr Reinecke, sie schreiben, dass Deutschland immer reicher werde, wo sehen Sie das? Die Sparer, Rentner, Geringverdiener werden jedenfalls im Moment durch die Zinsfalle jede Woche ärmer. Sie schreiben: „der Süden verarmt“. Kennen Sie die Zahlen zum Vermögen in der EU, die EZB und Bundesbank jetzt veröffentlicht haben? Haushalte in Zypern haben ein Nettovermögen von 670.900 €, in Spanien von 285.800 € und verblüffender Weise in Deutschland von 195.200 €. Vielleicht sollten Zyprioten und Spanier zunächst über die Vermögensverteilung in ihren Ländern nachdenken, und die taz überlegen, ob es auch eine sinnvolle Verwendung deutscher Haushaltsmittel im deutschen Bildungs- und Sozialsystem gäbe.

    Warum ist die taz nicht misstrauisch, wenn alle im Bundestag vertretenen Parteien letztlich die gleiche Lösung haben: die Krise wird durch fast unbegrenzte Garantien der Nettozahler und über die Inflation bezahlt. Ob das Geld nun über Eurobonds, die Notenpresse oder sonstige Garantien bereitgestellt wird, mag für Finanzexperten wichtig sein, aber die Botschaft für die zukünftig Haushaltsdisziplin und das Risikomanagement im Finanzsektor dürfte dieselbe sein: egal wie Ihr wirtschaftet, die soliden Haushälter bezahlen am Ende immer die Zeche der unsoliden. Die heutige Position der Parteien zur Eurokrise ist genauso einheitlich, wie in den 70er Jahren zur Nutzung der Atomkraft, als man über Thorium-, Plutonium- oder Uran-Reaktoren stritt: Das Ergebnis aller AKWs war radioaktiver Abfall.

    Ich wünsche mir endlich eine erheblich differenzierte Analyse der taz zur Eurokrise!

  • I
    Irmi

    man kann nicht wirtschaft als gäbe es kein morgen, dann wenn kein Geld mehr in den Staatskassen ist um Hilfe schreien und glauben keine Gegenleistungen erbringen zu müssen.

    Das die Länder, die von Staatpleiten betroffen sind nun die Deutschen dafür hassen ist unsinnig, sie sollen die Wut gegen ihre Regierung richten.

    Die Deutschen die jetzt so verteufelt werden zahlen und zahlen, auch uns hier wird immer mehr gekürzt, siehe allein die Renten.

    Es ist schlimm, das es immer und überall immer die Leute trifft, die eh schon wenig haben wie Spanien oder Griechenland. Sollen doch die Banken, die an allem die Schuld tragen und die Politiker mit ihrem Vermögen haften und nicht die Rentner und Armen dort wie hier in Deutschland.

  • F
    Fiskus

    @ WDillenburger, so sehe ich das auch.

    @ Michel, mir ist schleierhaft, wie die "Reformen" noch als gut bewertet werden und sie dann noch anderen Ländern aufgedrückt werden sollen. Der Zustand unseres Sozialsystems nach all diesen Reformen ist in Wirklichkeit ein Trauerspiel für den Normalverdiener. Diese besagten Reformen machen die Masse ärmer und den kleinen Rest viel wohlhabender. Das kann nicht im Volksinteresse liegen. Aber das Volk sitzt ja auch nicht im Bundestag.

  • I
    ilmtalkelly

    Narzissmus kommt bisweilen sympathisch und angepasst daher.Paranoide Egomanie ist in diesem Zusammenhang treffender.

  • U
    Ulik

    Vorzügliche Kurzanalyse. Narzissmus in jedweder Form ist schon seit eh und je deutsche Spezialität und trägt, je nachdem, in welcher Form ausgelebt, duftende (deutsche Romantik) oder stinkende Blüten. Diese hier stinkt besonders und verpestet den letzten Rest Vertrauen, den die Deutschen seitens ihrer Partner genossen, die sie andererseits in ihrer Überlegenheitsverblendung leider nicht mal mehr als solche zu erkennen in der Lage sind.

  • JS
    Johannes Schmidt

    Die Leistungsbilanzkrise wurde durch die Nivellierung des Zinsniveaus im Jahre 2000 ausgelöst, nämlich indem chronisch staatslastige, exportschwache Länder vom Standing wirtschaftsstarker Länder wie Deutschland profitierten und sich zu einem wesentlich niedrigeren Zinssatz als vor dem Euro refinanzieren konnten. Die Kreditgeber verließen sich von Anfang an darauf, dass Länder wie Deutschland bei Schwierigkeiten überschuldete Staaten stützen würden.

    Die Angleichung des Zinsniveaus durch Eurobonds weiterzuführen, wird die Leistungsbilanzprobleme ohne Möglichkeit der Währungsabwertung also verstärken. Es wäre außerdem erfreulich, einmal ganz ehrlich anzuerkennen, dass von einem Exportgeschäft Käufer und Verkäufer profitieren und deutsche Unternehmen ihre Waren nicht mit Waffengewalt aufzwingen.

  • A
    Amir

    Wooooohlstand! Woooohlstand!

    Über ahaaless

    für das deutschä Vaatäherrland!

    Oder besser Mutterland.

    Oder noch besser Menschenbeiderleigeschlechtsland.

  • S
    Sören

    Ich halte die Art, wie über "die" Südländer geredet wird für inakzeptabel. Hier wird leider deutlich, wie sehr manche in einem nationalen und auch völkischen Denken feststecken, als wären nie Lehren aus den Katastrophen des letzten Jahrhunderts gezogen worden.

     

    Es geht nicht um "die" Südlander, sondern um uns als Europäer. Viel ist erreicht worden, seit der Kontinent Mitte des letzten Jahrhunderts in Schutt und Asche lag. Der Euro ist der Höhepunkt der Entwicklung weg von Nationalstaaten hin zu einem Bundesstaat. Und hier liegt des Pudels Kern. Leider sind bei der Euro-Einführung Fehler gemacht worden, und die Gegner der Einheit des Kontinents wollen sie jetzt ausnutzen, weil sie den Abschied vom Nationalen nicht ertragen können.

     

    Ziel einer europäischen Politik muss es sein, wirtschaftliche und soziale Kohäsion zu erreichen. Eurobonds, intelligente Investitionen und eine gemeinsame Wirtschaftspolitik sind Instrumente auf dem Weg dahin. Deutschland sollte dabei nicht dirigieren, sondern Teil des Chores sein.

     

    Die heutige deutsche Position wäre auch glaubwürdiger, wenn vor 10 Jahren die Stabilitätskriterien nicht aufgeweicht worden wären, als Deutschland sie wegen seiner wirtschaftlichen Probleme nicht einhalten konnte.

  • AH
    Aus Haching

    Der Artikel enthält einen wesentlichen Irrtum: Die Behauptung, Deutschland würde durch die gegenwärtige Lage stetig reicher.

     

    Wer exportiert, erwirbt eine Forderung gegen einen ausländischen Schuldner. Wie viel diese tatsächlich wert ist, hängt davon ab, ob der Schuldner auch zahlen kann. Kann er das nicht, macht der Exporteur Verlust.

     

    Über das Zentralbanksystem finanzieren wir unsere eigenen Exporte vor. Genausogut könnte der Steuerzahler auch das Geld direkt an BMW, BASF und co. überweisen, damit keine Waren exportiert werden.

  • A
    autocrator

    Das kommt davon, wenn man nichtgenau hinschaut:

    Was meinen Merkel & Co. eigentlich mit "sparen"?

    Es ist ja nun nicht so, dass den reichen genopmmen würde oder schulden wirklich zurückgefahren werden. (Die zahlen sind da eindeutig.)

    Nein, unter "sparen" wird die beschleunigung der umverteilung von fleissig nach reich bezeichnet - ein grundkonzept, das in den letzten 60 jahren ebendiesen flächendeckenden wohlstand hergestellt hat, wennauch klarerweise auf pump, der nun EU-europaweit genossen wird.

     

    das an wie wand geworfene menetekel einer EU-implosion ist dabei reine spiekenkökerei: Selbst wenn die beschleunigung der umverteilung (s.o.) irgendwann einmal nicht mehr hilft, das fragile wirtschafts- und währungsgefüge beieinander zu halten, heisst das ja nicht, dass nicht andere konzepte eingesetzt werden könnten (z.B. wirkliches sparen, wirklicher abbau von schulden, tatsächliche rückverteilung von reich nach fleissig, ein restart der sozialsysteme, umbau der wirtschaftsform weg vom schuldgeldzinsgetriebenen wachstumszwang hin zu umlaufgeldgetriebener wirtschaftlicher nachhaltigkeit und was es da an ideen & konzepten nicht alles gibt und derzeit diskutiert wird).

     

    zumal i.m.h.o. das ganze krisengerede ziemlich wahrscheinlich zum großteil eine medienhype ist. Währungskrise? - ich habe noch nicht ein einziges mal gehört, das die annahme von €uros wegen mißtrauens in die währung verweigert worden wäre. Das de-facto-monopol der banken auf die geldschöpfung wird noch nicht mal in ansätzen kritisiert. Genausowenig wie eine flächendeckende staatliche regulierung von zinssätzen. Heftige reaktionen auf heftige verwerfungen - beides gibt es schlicht nicht. Alles dümpelt langweilig-brav vor sich hin, auf den sog. "krisengipfeln" wird nichts beschlossen - weil es nichts zu beschließen gibt.

    Wir sind noch kilometerweit von einer echten krise entfernt.

  • M
    mauersegler

    "Doch damit zerstört es das Fundament seines Wohlstands." - Das ist eine Phrase unserer neuen Blockparteien, die hier willfährig nachgeblökt wird.

     

    Wer ist bitte "Deutschland"? Um wessen angeblichen Wohlstand geht es hier? Den der Kapitalbesitzer in diesem Land? Der durch Agenda2010, Leiharbeit und Euro wirtschaftlich abrutschenden Mittelschicht? Wie hat sich die Einkommensstruktur und -verteilung seit Einführung des Euro verändert? Schon mal was von "politischer Ökonomie" gehört? Die gibt es schon seit mehr als 150 Jahren, aber bei der TAZ hat man davon noch nichts gehört?!

     

    Das intellektuelle und journalistische Niveau der TAZ ist mittlerweile mit "unterirdisch" noch sehr beschönigend bezeichnet.

  • H
    Hackman3

    Ein rigider Spar- und Reformkurs wird den Südländern auch nach Einführung von Eurobonds nicht erspart bleiben. Denn Schulden mit Schulden zu bekämpfen hat noch nie geklappt. Bei den Südeuropäern ist vielmehr die Frage interessant, wer die nicht mehr tragbaren Schulden begleicht. Die Privathaushalte, die in Südeuropa dank des Euros enorme Vermögen angehäuft haben oder der europäische Steuerzahler. Noch ein Wort zu dem Gauner Soros. Dieser ärgert sich nur, weil "stupid german money" nicht mehr so leicht seine Spekulationen befeuert, wie er es noch unter Kohl gewohnt war.

  • M
    Marco

    Deutschland muss zum wohle Europas aus EU, Eurozone, UN und Nato austreten.

     

    Ganz einfach. Oder ?

  • R
    radical

    "Unter Helmut Kohl gab es noch eine historisch gewachsene, wache Aufmerksamkeit, wie deutsche Politik in Europa wirkt. Das ist lange vorbei. "

     

    Vor allem für diesen Satz - Danke.

    Es gibt noch historisch wissende bei der taz. Schön.

     

    But - Teutscher Narzissmus - NEU?

    Der obige Satz galt ja uneingeschränkt schon für

    Gerd und Oskar - für Joschka et al.leider auch.

     

    Nur - AM DEUTSCHEN WESEN SOLL DIE

    WELT GENESEN - dieser SM-oldie -

    und das ist die Botschaft von Soros

    könnte erneut ins Auge gehen;

    das ja bekannlich alles sieht

    - außer sich selbst.

     

    Klar - auch Millionäre, ach was sag ich, Milliardäre kaufen

    nur EINEN Kühlschrank; Menschen ohne Geld aber - KEINEN.

    ( Sozialhilfe ist schließlich der Hartz-VI-Verbrecher - over).

     

    Aber da begegnen sich FDJ-Mutti und Dominic Johnson,

    der glaubte an wasted-land-Maggie noch ein gutes Haar finden

    zu müssen.

    "Three cheers"- ding dong.

    Both.

  • IN
    Ihr NameReductio ad absurdum

    Das Problem sind nicht die „Südstaaten Europas“, das Problem ist die Verarmung und Perspektivlosigkeit vieler Millionen Menschen, mit der Deutschland früher oder später im eigenen Land zu kämpfen haben wird. Eine Armut und Perspektivlosigkeit ganz anderer Art, wie man sie übrigens in den sogenannten „Problemstaaten Europas“ hat. Vereinsamung durch Wegfallen der Familienbande (Hedonismus und Pseudofreiheit), Alter, Hoffnungslosigkeit aufgrund von Gottlosigkeit, etc. Die Verhältnisse werden ähnlich wie in den USA sein und somit wird auch klar, warum dort jeder eine Waffe besitzen möchte. Die deutsche Gesellschaft ist schön längst am Ende, nicht erst seit heute, sondern seit mehreren Jahrzehnten – ich würde sogar behaupten, dass sich diese Gesellschaft seit den zwei großen Weltkriegen nicht mehr erholt hat. Was davor war, fällt unter einem Epochenwandel, der nur verstanden werden kann, wenn man sich klar wird, mit welcher Gehirnwäsche er einherging (siehe Schwarzbuch des Kapitalismus).

  • DL
    Daniel L

    Und was soll mit dem Geld geschehen, das über Eurobonds am Kapitalmarkt eingesammelt werden soll? Einfach nach einem Schlüssel als eine Art EU-Fördermittel in die nationalen Haushalte fliessen lassen, aber dort nicht als Schulden auftauchen? Und was für Anreize würde das setzen? Wenn es die letzten 10 Jahre günstig war in südlichen Ländern Kredite aufzunehmen, aber es in Spanien fast nur ein Immobilienboom bewirkt hat und Italien Stillstand, was kann man dann von erneutem bedingungslosen und günstigem Geld erwarten?

     

    Interessant am Artikel ist, dass die taz schon die Herren Soros und Kohl aus dem Altenheim als Zeugen aufruft, wahre Experten der Kapitalbeschaffung!

  • V
    Valentin

    Ich könnte schon wieder mein Frühstück rausk.....!

     

    Ich kann sie nicht mehr hören, diese dauernde Indoktrination, dass Deutschland vom Euro profitiert, mindestens dreimal in diesem unsäglichen Beitrag. Einen anderen Zweck hat er gar nicht, als den Menschen diese Unwahrheit zu suggerieren.

     

    Wo bleibt euer Bericht über die EZB-Studie über die Vermögensverteilung in der Eurozone?

    Tüftelt ihr noch daran, wie man ihn am besten entkräften kann? Oder wollt ihr ihn tatsächlich totschweigen.

     

    Ich bin linker als die taz je war, aber jetzt bekomme ich die relevanten Informationen von der FAZ.

     

    Schlimm genug: FAZ statt taz. Tschüss.

  • M
    Michel

    Das Problem hier ist das Eurobonds auch nicht das Problem der Eurozone lösen würden.

    Das würde auch nicht ein Ausstieg Deutschlands ändern.

     

    Die Probleme des Südens sind strukturell und ja auch kulturell/mental hausgemacht und wurden durch den Euro nur noch verstärkt.

     

    Dadurch, dass Deutschland Garantien für den Süden in Form von Eurobonds übernimmt, wird dem Süden nicht geholfen. Denn schmerzhafte Reformen müssten ja trotzdem immer noch durchgeführt werden, nur Deutschland wird im wahrsten Sinne des Wortes auf südliches Niveau heruntergezogen.

     

    Niemandem ist damit wirklich geholfen...der Süden kann weiter Schulden machen und sich um Reformen drücken wie sie es auch schon seit der Einführung des Euros getan haben, und Deutschland und andere Steuerzahler im Norden der Euro-Zone fühlen sich weiter einfach nur verarscht und ausgenutzt.

    Was letztendlich wirklich im Ausstieg Deutschlands aus dem Euro und vielleicht sogar der EU resultieren wird.

     

    So geht es nicht weiter, Eurobonds würden nur die Geburtsfehler des Euros verstärken, nichts würde verbessert or geändert.

     

    Herr Soros schreibt auch das Deutschland Eurobonds verhindert und das ist ganz klar eine Lüge. Deutschland würde niemals Frankreich oder andere Euro-Länder an der Bildung von Eurobonds hindern.

    Aber das machen diese Länder ja auch nicht, sie wollen das Deutschland garantiert und letztendlich die Zeche bezahlt, keiner sonst.

    Soviel zur europäischen Solidarität...

     

    Warum attackiert Soros nur Deutschland und kein anderes Land in der Euro-Zone die auch Eurobonds bilden könnten?

    Na?

     

    Nein, Deutschland sollte auf keinen Fall Eurobonds zustimmen, nie und nimmer!

    Das kann nicht der Weg sein...außer man wünscht sich die Alternative für Deutschland als Koalitionspartner bei der nächsten Wahl.

  • 1
    1Empörer!

    „Wir haben mit der Agenda 2010 vorgemacht, wie das geht ...“

    Wer ist wir?!

    Warum schreibt die TAZ nicht über Niedriegstlöhne in Deutschland, über Ausbeutung von ehemaligen „Osteuropäeren“ in der fleischverarbeitenden Industrie in Niedersachsen, wo Arbeiter über Sububunternehmer nichtmal ausbezahlt werden?!

    Warum nicht?!

    Warum schreibt die TAZ nicht über die Ausbeutung von hochqualifizieren Fachkräften, z.B. Ingenieuren, Konstrukteuren durch Subunternehmer, Verleihfirmen?!

    Warum nicht?!

    Dieses Land ist eine Ausbeuterrepublik; mit Demokratie hat das nichts mehr zu tun!

    Einfach nur widerlich!

    Kein Wunder also, dass immer mehr Bürger den Rechten zulaufen!

    Statt dessen schreibt die TAZ über Fußball !!!

    Scheiß NARZISTISCHE TAZ!!!

  • W
    WDillenburger

    Meier Meinung nach ist der Unterschied zwischen heute und der Aera Kohl, daß die Massen heute besser abgelenkt und desinformiert werden.Die Probleme werden von dieser Regierung genauso wenig behoben, wie damalige Probleme von der damaligen Regierung. Man verschiebt sie, erkauft sich Zeit. Damals wie heute. Nur ist der Preis inzwischen mächtig gestiegen.