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Kommentar Cuxhavens Offshore-OffensiveBremen kann einpacken

Gernot Knödler
Kommentar von Gernot Knödler

Niedersachsen hat im Rennen um die Versorgung der Offshore-Industrie einen Vorsprung und kann deshalb leicht über „Hafenkooperation“ reden.

Vorteil für Niedersachsen: der Schwerlastterminal bei Cuxhaven an der Elbe. Foto: Ingo Wagner/ dpa

D ie Pläne Niedersachsens, in Cuxhaven das „Deutsche Offshore-Indus­triezentrum“ zu schaffen, müssen in Bremer Ohren wie eine Kampfansage klingen. Um die Windturbinenfertigung von Siemens herum soll ein Cluster von Zulieferunternehmen entstehen. Das Zentrum werde hoffentlich einen Sog auf die ganze Branche ausüben und unterstreiche den Anspruch Niedersachsens, Energieland Nummer eins zu sein, sagt Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD).

Blöd nur, dass auch andere Länder etwas von dem Boom der Offshore-Windenergie abhaben wollen. Vor zwei Monaten hat Bremen mit dem Bau eines eigenen Offshore-Schwerlastterminals begonnen. Auch für die Bremer verbindet sich damit die Hoffnung, nicht nur Komponenten zu verschiffen, sondern auch Zulieferer anzusiedeln. „Mehrere Tausend Arbeitsplätze“ erwartet Bremens Wirtschaftssenator Martin Günthner (SPD).

Das arme Bremen investiert 180 Millionen Euro in einem Naturschutzgebiet. Drei Jahre soll der Bau dauern – ein Startnachteil gegenüber Cuxhaven, der schwer aufzuholen sein wird. Dazu könnte der Zeitverzug durch eine Klage von Naturschützern kommen. Nach der Standort-Entscheidung von Siemens für Cuxhaven sind die Notwendigkeit für den „Offshore-Terminal Bremerhaven“ (OTB) nicht mehr gegeben. Der OTB könnte zur Investitionsruine werden.

Kein Wunder, dass die Bremer empfindlich reagieren: Günthner bescheinigte seinem niedersächsischen Kollegen Lies gerade „peinliches Bemühen“, die jüngste Havarie eines Containerschiffs auf der Elbe zum Standortmarketing für Wilhelmshaven zu nutzen. In der Tat wirkt es scheinheilig, eine Hafenkooperation zu fordern, wenn man im Übrigen sein Ding macht.

Aber die Niedersachsen haben eben leicht reden. Wenn es darum geht, im Sinne einer nationalen Kooperation Doppelinvestitionen zu vermeiden, haben sie die Nase vorn. Mit Blick auf die Elbvertiefung spielt ihnen die Entwicklung der Schiffsgrößen in die Hände und beim Schwerlastterminal sind sie die Ersten. Bremen kann einpacken.

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Gernot Knödler
Hamburg-Redakteur
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1 Kommentar

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  • "Wenn es darum geht, im Sinne einer nationalen Kooperation Doppelinvestitionen zu vermeiden, haben sie die Nase vorn."

     

    Der Jade-Weser-Port ist eine Doppelinvestition, da es für ihn keinen Bedarf gibt. Ein Blick auf die Umschlagszahlen sollte da reichen. Man kann nun natürlich die Subventionen bei den Hafengeldern verlängern, Milliarden für die Bahn ausgeben (ein zweiter Rangierbahnhof wie Maschen wäre doch toll), Betriebe dort ansiedeln usw. usf. Oder man schneidet ein paar Elbspitzen weg.