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Kommentar BurkaverbotGesicht zeigen

Daniel Bax
Kommentar von Daniel Bax

Eine Frau in einer Burka ist kein schöner Anblick. Denn die Burka signalisiert radikale Abgrenzung. In einer öffentlichen Behörde hat sie deshalb nichts zu suchen.

N ein, eine Frau in einer Burka ist kein schöner Anblick. Wer in der U-Bahn oder auf der Straße einer Burkaträgerin begegnet, der kann sich einer gewissen Beklommenheit nicht erwehren: Es wirkt, als trüge sie ihr eigenes Gefängnis spazieren. Die Burka signalisiert radikale Abgrenzung. In einer öffentlichen Behörde hat sie deshalb nichts zu suchen.

Auch wenn es sich bei dem Ganzkörperschleier, den eine städtische Mitarbeiterin aus Frankfurt am Main künftig in ihrem Dienst tragen möchte, weniger um eine (afghanische) Burka als um einen Niqab handeln dürfte, bei dem zumindest die Augen noch sichtbar bleiben - dass die Stadt Frankfurt ihr dies nicht erlauben will, geht voll in Ordnung. Schließlich sollten der Staat und seine Repräsentanten dem Bürger gegenüber Offenheit signalisieren. Und das fällt den Mitarbeitern und Beamten auf vielen Ämtern bekanntermaßen auch ohne Schleier oft schon schwer genug.

Dass die marokkanischstämmige Frau, die sich jetzt voll verschleiern möchte, jahrelang mit Kopftuch im Bürgeramt der Stadt Frankfurt arbeiten durfte, zeigt, dass es sich um keine religiöse Diskriminierung handelt. Auf eine Abfindung kann sie deshalb nicht hoffen - und auch nicht darauf, dass ihr muslimische Verbände zur Seite springen. Sie erklärten bereits unisono, der Gesichtsschleier sei keinesfalls eine religiöse Pflicht.

Bild: taz

DANIEL BAX ist Redakteur im Meinungsressort der taz.

So könnte man die Frankfurter Posse getrost als skurrilen Einzelfall abtun - wäre da nicht der populistische Vorstoß von Niedersachsens CDU-Innenminister Uwe Schünemann, der nun auch in seinem Bundesland ein entsprechendes Burkaverbot erlassen möchte. Und das, obwohl von dort bislang keine einzige Burkabeschwerde gemeldet wurde. Mit dem Alltag auf deutschen Ämtern hat das wenig zu tun - aber viel mit Profilierungssucht eines Provinzpolitikers.

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Daniel Bax
Redakteur
Daniel Bax ist Redakteur im Regieressort der taz. Er wurde 1970 in Blumenau (Brasilien) geboren und ist seit fast 40 Jahren in Berlin zu Hause, hat Publizistik und Islamwissenschaft studiert und viele Länder des Nahen Ostens bereist. Er schreibt über Politik, Kultur und Gesellschaft in Deutschland und anderswo, mit Fokus auf Migrations- und Religionsthemen sowie auf Medien und Meinungsfreiheit. Er ist Mitglied im Vorstand der Neuen deutschen Medienmacher:innen (NdM) und im Beirat von CLAIM – Allianz gegen Islam- und Muslimfeindlichkeit. Er hat bisher zwei Bücher veröffentlicht: “Angst ums Abendland” (2015) über antimuslimischen Rassismus und “Die Volksverführer“ (2018) über den Trend zum Rechtspopulismus. Für die taz schreibt er derzeit viel über aktuelle Nahost-Debatten und das neue "Bündnis Sahra Wagenknecht" (BSW).”
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36 Kommentare

 / 
  • DP
    Daniel Preissler

    Lustig, dass genau neben Gerdas Kommentar die Playmate-Anzeige geschaltet ist!! d;-)

  • L
    Lucia

    Neben des unschönen Anblicks ( man stelle sich Kunstwerke oder Filme vor, in denen alle Schauspielerinnen Burka tragen...),

    gibt es noch 1001 weitere Gründe, die für ein Verbot dieser importierten Bekleidungsvorschriften sprechen. Kleine Auswahl:

     

    Der nonverbale Anteil an Kommunikation ist viel größer, als der verbale.

    Burka-Frauen haben ihr Gesicht verloren. Dieses sprachliche Gleichnis ist eine weltweit verstandene Chiffre für ‘seine Würde verlieren’.

     

    Sie werden reduziert auf ihre biologisch-sexuelle Funktion:

     

    Das Frauenbild in der Sunna (Ralph Ghadban)

    „In der islamischen Glaubenslehre ist der ganze Frauenkörper Geschlechtsorgan, Tabubereich.

     

    Frauenhaar ist Schamhaar, verführerischer Fallstrick des Teufels. Diese genderspaltende, frauenfeindliche Konzeption unterteilt außerdem die Menschheit in Kollektive verschiedener (Minder)Wertigkeit.

     

    Nach islamischer Auffassung ist diese Doktrin keinesfalls Kulturgut oder zivilisatorische Errungenschaft,

    sondern als gottgeschaffene, ureigene Veranlagung unabänderliche Natur der gesamten weiblichen Bevölkerung.“

     

    Daneben ist Vollverschleierung unfallträchtig und gesundheitsgefährdend, da das eingeschränkte Sehfeld und die weiten,

    langen Stoffbahnen ein sicheres Gehen erschweren, ein Überqueren von viel befahrenen Straßen ist lebensgefährlich.

     

    Bisher hat niemand die Gesundheit der Frauen und deren Kindern als ein Grund für ein Verbot angesprochen.

    Das könnte sich jedoch bald ändern.

    Die Milch stillender Niqabis weist in Europa einen signifikanten Vitamin-D-Mangel auf, der bei den Säuglingen Rachitis Vorschub leistet:

     

    http://www.originalhealth.net/gesundheit/burkaverbot-der-gesundheitliche-aspekt/

     

    Man ließe unkalkulierbare Sicherheitsrisiken zu, da niemand weiß, wer sich tatsächlich unter diesem total verhüllenden Stoff verbirgt.

    Beispiel von Burkas als perfekte Tarnung von Gangstern oder Terroristen gibt es endlos.

  • R
    Rampage

    Eine Burka bringt noch ganz andere Nachteile mit sich...

     

    http://www.youtube.com/watch?v=bp6nWcSBTA8

  • V
    Verwundert

    Seltsam, ich sehe auf fast jeder Demonstration vermummte Staatsdiener. Scheint sonst also kein großes Problem zu sein.

  • GF
    Gerda Fürch

    Moment mal! Parallel dazu läuft hier die große Dikussion um die "Frauenfrage", genauer: die "Frauenquote"!

     

    Also ich bin dafür, daß Frauen - egal welcher Herkunft - als Flugkapitäne und Schiffskapitäne, Zugführerinnen und Raumfahrtkommandantinnen und Kolonnenführerinnen sowie Taxifahrerinnen gleichberechtigt aufgrund ihrer Neigung, Eignung und guter Qualifikationen tätig sein können, und zwar bei gleichem Lohn für gleiche Leistung.

     

    Wie sollen denn voll eingehüllte Burka-Trägerinnen und Stoffgitter-Trägerinnen als Gabelstabelfahrerinnen und Taxifahrerinnen den "Radfahrerrückblick" hinkriegen? Das ist mir ein Rätsel, nein, höchst gefährlich! Wie sollen sie bei dem vielen Stoff, der sie umhüllt, Bewegungsfreiheit oder gar Reaktionsfreiheit in brenzligen Situationen haben?

     

    Hier geht es nicht lediglich um ein kleines Stück Stoff, sondern um wallende, weite Gewänder! Und nicht nur im Öffentlichen Dienst, sondern in der gesamten Privatwirtschaft mit ihren vorgeschriebenen Sicherheitsbestimmungen zum Schutz des Leibs und der Seele! Sowie um die Sicherheit der Mitmenschen und Kolleginnen und Kollegen.

     

    Die zahlreichen Berufe, die allen Frauen offen stehen sollen und endlich offen stehen müssen, sind endlos lang!

  • B
    BiBo

    Sicherlich kann das Tragen eines Kopftuches oder einer Burka oder Niqab als unterdrückend, ja frauenfeindlich angesehen werden. Aber ist das immer so? Ich weiß es nicht, da sich ja leider nicht viele Frauen äußern, warum sie dieses tun. Ich bezweifle dies aber. Zudem sollten wir uns abgewöhnen, ALLES durch unsere westlichen Augen zu sehen. Es gibt Kulturen, da läuft der Hase anders, weil die Leute es so wollen. Unsere Meinung muß nicht unbedingt die richtige sein (wobei ich, bevor dies nun zu zig KOmmentaren führt, so schlimme Sachen wie Zwangsverstümmelung oder andere wirklich schlimme Sachen ausklammern möchte).

     

    By the way, war gerade hier in Bangalore bei KFC. Dort saß eine Frau in Niqab. Ich war wirklich neugierig, wie sie denn essen würde. Leider hat ihr Essen ein wenig gedauert, so daß ich da keine Zeit mehr hatte. Beim nächsten mal werd ich aber darauf achten!

  • N
    nasowas

    "Wer in der U-Bahn oder auf der Straße einer Burkaträgerin begegnet, der kann sich einer gewissen Beklommenheit nicht erwehren: Es wirkt, als trüge sie ihr eigenes Gefängnis spazieren. Die Burka signalisiert radikale Abgrenzung. In einer öffentlichen Behörde hat sie deshalb nichts zu suchen," sagt Daniel Bax. Und da kann ich ihm nur zustimmen.

     

    Seine Worte verwundern mich nur insofern, als dass vor einigen Monaten nach den Buka-Verboten in Frankreich und Belgien eine andere TAZ-Autorin einen Artikel hier veröffentlichte, in dem Burkaträgerinnen dieser Ländern die Gesetzeslücken und Möglichkeiten der Strafvereitelung erläutert wurden. Da wurde grenzenlose Toleranz demonstriert. Nur wenn auch im eigenen Land die Zahl der Burka-Trägerinnen zunimmt, und man in Situationen kommen kann, mit ihnen kommunizieren zu müssen, dann erst überkommt auch jene, die für alles bisher grenzenloses Vertsändnis zeigten, Beklommenheit. Der Elfenbeiturm, auf dem sie sitzen, neigt sich.

  • EP
    el presidente

    Eine pragmatische Haltung zur Burka hat erwartungsgemäß Harald Schmidt. Zitat:

     

    "Es war heute so kalt, ich habe zu meinen Mitarbeitern gesagt: „Geheizt wird nicht, aber von mir aus könnt ihr bis 16 Uhr Burka tragen."

  • D
    Daniel

    In Deutschland wird es als beleidigend empfunden und als soziopatisch betrachtet, wenn man im persönlichen Gespräch sein Gesicht nicht zeigt. Das ist hier nun mal so.

     

    Wer damit nicht zurecht kommt, kann sich in Therapie begeben, bis es geht. Wenn das nicht zum Ziel führt, kann die betreffende Person die Konsequenz ziehen und das Land verlassen. Daran wird sie niemand hindern.

  • L
    likewise

    Ich mag ja selbst auch lieber Miniröcke als Burkas ansehen, bzw. die Frauen darin. Aber ist es nicht doch etwas paradox, um es gelinde zu formulieren, daß die verknöcherteren unter uns bei deutschen Frauen in Behörden etc. immer mal wieder gerne ein Zuwenig an Textil (tiefer Ausschnitt, kurzer Rock) monieren, wogegen man bei Muslimas ein Zuvile untragbar findet?

     

    Und wer ein Zuvile an Textil als Abgrenzung empfindet, darf der ein Zuwenig als Einladung ansehen?

     

    Sollten vernünftige Menschen nicht in der Lage sein, der Kleidung eines Menschen etwas weniger Bedeutung beizumessen?

  • F
    freiheitsfreund

    Schlimm genug, daß unter dem Deckmantel einer „Religion“ Dinge geschehen (dürfen) die jeglichem Menschenrecht widersprechen. Dazu gehört auch das tragen einer Burka, die Frauen entmenschlicht und gezielt einer „Sache“ annähert. Entsprechend ist sowohl das „Ansehen“ wie auch der „Wert“ der Frau.

    Derartige Mißhandlungen widersprechen unseren Wertvorstellungen und gehören nicht zu uns. Wer dennoch solche verunstaltenden Textilien tragen-, und sich nicht unseren Gepflogenheiten anpassen will, hat (leider) andernorts reichlich Gelegenheit sich entsprechend auszuleben. In der westlichen Welt darf so etwas nicht geduldet werden.

    Nochmals und unmißverständlich: Burka, Schador und Kopftuch sind gezielte Erniedrigungen für Frauen und Mädchen.

    So lange in islamischen Ländern – wie kürzlich wieder im Sudan – Frauen für das Tragen von

    Hosen oder zu kurzen Röcken Auspeitschungen oder sonstigen Mißhandlungen unterworfen sind, werde ich den praktizierten Islam nicht respektieren, wobei die genannten Strafen nur die geringeren Übel sind… ( Hand abhacken als Strafe für Diebe etc. )

    Ich plädiere für ein grundsätzliches Verbot der o.a. „Kleidungsstücke“ in der westlichen Welt.

  • T
    tom

    Ich finde das Beispiel Frankreich vorbildlich, da dürfen absolut keine religiösen Symbole getragen werden und das betrifft, Kreuz und Kopftuch. Zusätzlich steht die Burka/Niqab wegen des Vermummungsverbots unter Strafe. Das ist ware Neutralität und nicht die ewige Rücksichtsnahme in DE. Der Staat und seine Vertreter müssen neutral sein und dass das Kopftuch erlaubt ist finde ich genauso eine Zumutung wie die Ordensschwestern in Gymnasium.

  • L
    lutterworth

    den artikel finde ich ne frechheit.

     

    was dieser schreiberling schön/hässlich, beklemmend oder nicht findet, ist nicht öffentlichkeitsrelevant.

     

    vielmehr ist das burkaverbot ein weiterer schritt in den totalen überwachungsstaat, wie die rechtsformulierungen in belgien zeigen. dort geht es nämlich (unausgesprochen) um ein verbot der vermummung in der öffentlichkeit im allgemeinen, so dass die face-recognition software besser greifen kann.

     

    im übrigen find ich als mann schleier und auch burkas einigermassen sexy, erotischer als die nackedeis in der bildzeitung allemal.

  • V
    Venus

    Also ich hätte nichts gegen eine Vollverschleierung von Beamten, allerdings würde ich es begrüßen, wenn die hässlichen männlichen Fratzen vor Ort davon betroffen wären. Warum müssen immer die Frauen, die sowieso klüger, schöner, weltoffener sind, sich verschleiern, wärend dumme, hässliche, verklemmte Männer Gesicht zeigen dürfen? Damit sollte man dann bei uns anfangen und in Muslimischen Ländern enden.

     

     

    Burka für den Mann, dann sähe man wenigstens nicht, wer da oft so übel in der S- oder U-Bahn stinkt!

  • B
    BiBo

    Also zunaechst ist dies ein Kommentare, also eine etwas persoenliche Sicht ist durchaus ok, und wenn der Autor Frauen in Burka nicht schoen findet, so ist dies seine Sache.

     

    Leider fehlt mir da aber auch die Schlussfolgerung, denn zu offen endet dieser Kommentar. Ist der Autor nun dagegen, scheinbar ja. Warum genau? Und warum sind Schuenemanns angebliche, weil nicht belegte Aeusserungen denn wichtiger als die Antwort auf die generelle Frage der Burka.

     

    Und ueberhaupt. Ich lebe in Indien, wohne relativ nah am groessten muslimischen Zentrums dieser Stadt. Also sehr viele Muslime und recht viele Niqabtraegerinnen. Selbst meine Nachbarin in der Wohnung unter mir traegt diese. Als Westler, so gebe ich zu, ein seltsamer Anblick. Noch komischer wird es aber, wenn man diese Frauen mit Gucci Sonnenbrille, Handy oder sogar mit dem Ehemann Haendchen haltend durch den Park laufen sieht. Dann muss man seine Vorurteile bzgl. der fraulichen Unterdrueckung ein wenig revidieren, da diese Frauen sich nicht anders verhalten als nicht verschleierte Frauen.

     

    Ich kenn mich zu wenig im Islam aus, um sagen zu koennen, jo, dass ist religioes vorgeschrieben ist oder aus den Wuenschen der Maenner resultiert. Jedenfalls wird es hier praktiziert. Es gibt auch Islamic Boutiques, in denen man die neuesten Moden kaufen kann (auch wenn die Farbe Schwarz meist domininiert)

     

    Ach und Lena Reiner, ich weiss es nicht genau, aber in der Tuerkei gab es doch danach einen Streit um eine Aufhebung des Verbots, zumal ja auch Erdogans Frau Kopftuch traegt, oder?

  • M
    mischa

    "Nein, eine Frau in einer Burka ist kein schöner Anblick"

     

    "taz.de behält sich vor, beleidigende, rassistische oder aus ähnlichen Gründen unangemessene Beiträge nicht zu publizieren"

     

    Gilt das auch fuer Beiträge aus eigenem Hause?

  • V
    vic

    Burka in einer Behörde mit Publikumsverkehr ist ausgeschlossen. Das sollte eigentlich kein Thema sein. Doch Burka hat mit Kopftuch oder Kettchen um Hals oder Handgelenk nichts gemein, das verwechseln hier welche.

    Meint vic, der absolut Ungläubige.

  • R
    Renton

    Das Problem wird doch ständig aufgegriffen.

    Aber warum muss man ddie Burka verbieten wenn man nur das Gesicht freibekommen will?

    Muss man wirklich so viel Angst vor etwas Stoff haben und vor einer Religion?

    Aber das Gebot der Stunde ist ja eh "ich habe das gebrüllt seht mich an , ich wars ..." .

     

    MfG

    Renton

  • DS
    Der Südländer

    Ich erwarte von jedem Beamten sichtliche, religiöse Neutralität. Das heißt, dass keinerlei erkennbare Symbole jegweder Art an ihn, um ihn und um ihn herrum sehen will.

     

    Beamte sind Representaten des Staates und dementprechend hat man sich auch zu verhalten und zu Kleiden.

     

    Wenn er in seiner Freizeit, in Burka, mit dickem fetten Kreuz oder dem Hammer des Odin durch die Welt spaziert ist es mir egal. Es ist mir auch egal wenn es ein Bluttrinkender Satanist ist... Sollange es das nicht mein Blut oder das Blut meiner Katze.

  • D
    dop

    dieser kommentar ist doch genauso populistisch wie die forderung des niedersächsischen innenministers. bloss weil es ihnen nicht gefällt gehörts verboten oder wie? anderswo ist "ohne burka" verboten, hier ist "mit burka" verboten. was ist da der unterschied? beides eingriffe in die persönliche freiheit.

  • J
    Jenny

    Also wenn die Burka aus Anlass eines konkreten Einzelfalles verboten wird, dann geht das "voll in Ordnung" aber wenn jemand grundsätzlich klarstellen will, dass Burkas in vergleichbaren Zusammenhängen verboten gehören, dann ist das populistisch.

     

    Bax - gehts noch kleinkarierter und korinthenkackerischer?

    Musste das Wort populistisch dringend irgendwo untergebracht werden, weil der Islam tangiert ist?

     

    In anderen Zusammenhängen wird doch genau das immer kritisiert:

    Dass man in unserem Rechtssystem ums Verrecken immer erst eine betroffene Person auftreiben muss, bevor man sich über ein Prinzip beschweren darf.

    Man konnte nicht allgemein dagegen klagen, dass Frauen nicht in die Armee durften, es musste eine ganz konkrete Frau gegen ihre höchstpersönliche Diskriminierung klagen, sonst wär' das nie was geworen.

    Ist natürlich viel besser.

  • A
    Antje

    @Feli - seh ich wie du.

     

    Weil sich Herr Bax, und angeblich auch der Rest der deutschen Durchschnittsbevölkerung, beim Burkaanblick "einer gewissen Beklommenheit nicht erwehren kann" ...und überhaupt, "die armen Frauen!", also, die Argumente hauen echt nicht vom Hocker.

     

    Wenn nicht immer diese heuchlerische vorgeschobene Besorgnis um die Freiheit der Frauen wäre! Das erste Argument (kenn ich nicht- will ich nicht,hättste ruhig deutlicher sagen können) hätte völlig gereicht.

     

    Ich kenne mehrere Gesichtsschleier tragende Frauen, und ich kenne keinen einzigen Fall, wo Väter oder Männer davon begeistert wären! Selbst sonst sehr fromme Männer schämen sich auf gut Deutsch gesagt, mit so einer Frau an der Seite.

     

    Eine dieser Frauen war eine ehemalige Stewardess, bildhübsch und chilenisch-norwegischer Abstammung, die so oft belästigt worden war, dass sie einfach keinen Bock mehr hatte, etwas von sich sehen zu lassen.

     

    Die Motive sind sehr vielfältig und es widert mich wirklich an, wie selbstherrlich man immer wieder über die Köpfe hinweg diskutiert und dabei noch Sorge um Frauenrechte vorschiebt. Sexismus gibt es hierzulande auch, mit anderen Vorzeichen - bekämpft Herr Bax den auch?

  • T
    T.V.

    Das christliche Kreuz ist ein fundamentalistisches Symbol und sollte meines Erachtens auf demokratischen Widerstand stoßen.

  • JK
    Juergen K

    Irrtum!

     

    Ich lobe hiermit einen Preis von 10 Mark an jeden aus, der der deutschen Bundesministerinenriege komplett eine Burka aufsetzt.

  • W
    Waldilein

    @ Feli:

    Zum 1. Satz: "...angeschnautzt (sic)": Geht's darum?

    Zum 2. Satz: " ... ist eine solche (sic?) Formulierung der neue Journalistische (sic) Stil?" Wie meinen?

    Satz 3: "volksnaher (sic)" "glaubwürdiger": Geht's darum?

     

    Geht#s noch mehr am Problem vorbei?

  • R
    Riin

    Also mir persönlich ist Körpersprache ja sehr wichtig bei der Kommunikation mit Mitmenschen, weshalb mir diese Kleidung der öffentlichen Angestellten, die den Großteil ihres Körpers bedeckt, zutiefst zuwider. Wie soll ich mit jemandem kommunizieren, wenn er auf diese Weise Informationen vorenthält? Wie soll ich interpretieren, was er sagt, wenn ich nicht mal das höchst aufschlussreiche Verhalten seiner Brustwarzen (zB Reaktionen auf Aufregung oder Entspannung) oder die Stellung seiner Zehen beobachten kann (viele Leute ziehen die an wenn ihnen etwas unangenehm ist)?

     

    Mit anderen Worten: Was man als Offenheit sieht, kommt immer drauf an, was man gewohnt ist, vom anderen zu sehen. Wenn man im Internet mit jemandem kommuniziert, sieht man gar nichts von ihm, und es funktioniert trotzdem.

  • LB
    Lilli Birnstingl

    Die Burka politisch ablehnen und das argumentieren wär mal einen Artikel wert. Evtl bräuchte es dazu eine nicht-bio-deutsche Feministin, aber vielleicht kriegts auch wer andere_r hin. Nur: Ob eine Frau in ihrer Kleidung für den Herrn aus dem "Meinungsressort" (was für eine Bezeichnung!) ein schöner Anblick ist oder nicht, do we really care?

  • A
    atypixx

    Ein säkularer Staat ist sinnvoll, alles andere ein wenig liberalophob.

  • KB
    Karl Bassà

    Diese albernen Scheinprobleme...Das ständige Islamgefasel geht einem zunehmend auf den Wecker. Geht wegen den Paar Schleiertanten etwa unsere schöne Republik unter? Wohl kaum. Dann wohl eher durch die häßlichen Marktgläubigen, die überall den Monetengott anbeten!

  • MK
    max kater

    Ach würden die Merkel und der Westerwelle Burkas tragen, dann hätte die CDU 2% und die FDP wieder 15% mehr Zustimmung in den Umfragen.

  • A
    anke

    Schöner Artikel? Hm. Aber so ist sie wohl, die Welt. Sie will einfach betrogen sein. Signalisiert man radikale Abgrenzung dem Bürger bzw. dem Vorgesetzten gegenüber, in dem man eine Burka trägt, ist das keinesfalls hinnehmbar für DIE Behörde. Signalisiert man nichts und schikaniert den Bürger (womöglich im Auftrag der Vorgesetzten) ganz ohne jeden Schleier, ist das hingegen kein Problem. Schon gar nicht für DIE Behörde. Dann ist es geltendes Recht. Merke: Wo kein Signals, da kein Konflikt. Danke, taz. So klar wird einem die Welt sonst nur in der Sendung mit der Maus erklärt.

  • LR
    Lena Reiner

    Missverständnisse zwischen Kulturen gibt es scheinbar allzu häufig.

    Mich erinnert diese Burkageschichte sehr an den Streit um Kopftuch- und Burkaverbote an Schulen und Universitäten - 2007 oder so muss das gewesen sein, als ich das so mitbekam...

    In Deutschland schrie man "Diskriminierung!" und in der Türkei lächelten die Leute nur irritiert, wenn ich ihnen erzählte, dass man in Deutschland Kopftücher deshalb nicht verbieten wolle...

    denn in Istanbul war bis dato klar, dass man in Schulen, Unis, öffentlichen Ämtern keine Schleier tragen durfte, auch kein Kopftuch.

    Solange es fair ist - kein fettes Kruzifix, kein Gebetsmantel, kein Kopftuch... aber eine zierlche Kreuzkette oder eine kleine Hand der Fatima... ist da ja auch keine Diskriminierung vorhanden.

  • H
    HamburgerX

    Wieso skuriller Einzelfall? Da das Kopftuch- und das Burkatragen immer mehr zunehmen, ist es logisch, dass uns dies auch immer öfter im Alltag begegnet.

     

    Das islamische Kopftuch, aber noch viel mehr die Burka sind ein fundamentalistisches Symbol und sollten meines Erachtens auf demokratischen Widerstand stoßen. Denn wenn eines der Menschheit viel Unglück gebracht hat, waren es die überfrommen, schriftgetreuen Lemminge, die ihren Vorbetern blindlings gefolgt sind.

     

    Ideoligien und religiöse Schriften allerdings dürfen in einem aufgeklärten Gesellschaft nie strikt wörtlich genommen werden.

  • F
    Feli

    Ob ich von jemandem angeschnautzt werde dessen Gesicht ich sehe, oder von jemandem, dessen Gesicht ich nicht sehe ist doch im Endeffekt relativ egal.

    Lasst die Leute doch tragen was sie wollen. Und Ihr unglaublich gute Argument, dass sei einfach nicht schön und sehe aus wie ein Gefängnis das die Leute mit sich rumtragen ist auch nicht sehr objektiv.

     

    Der Artikel bietet keinerlei Argumentation, klingt eher nach dem alten "kenn ich nicht - will ich nicht"

     

    und das in der TAZ...

  • M
    matto

    Nee, klar Du geht voll in Ordnung.

     

    Ähh, ist eine solche Formulierung der neue Journalistische Stil?

     

    Tip von mir: man macht sich mit solcher Rhetorik dadurch nicht volksnaher und schon gar nicht glaubwürdiger.

     

    Schade eigentlich, ist sonst ein schöner Artikel.

  • S
    Swanni

    Ist das nicht islamophob ?