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@Tobias
Ihr Einwand zeigt nur, dass sich der Begriff "Menschen mit Migrationshintergrund" nicht zur Täter Typologisierung von Gewaltverbrechen, Körperverletzung und Raub taugt.
"Menschen mit Migrationshintergrund" war ursprünglich ein neutraler Arbeitsbegriff - inzwischen haben wir eine Bedeutungsverschiebung durch häufigen Gebrauch mit negativer Konnotation durch Politik und Medien.
Sie müssen einmal Ihre These 2x selbst durchlesen:
"„Rund die Hälfte der Intensivtäter hat einen Migrationshintergrund. Das zeigt, dass wir nach wie vor ein Integrationsproblem haben“, sagt Gunnar Meister.
Diesem Fakt muss sich auch die TAZ stellen. Wer diese Wahrheit unterdrückt, der fördert undifferenzierte Fremdenfeindlichkeit und wirft die andere hälfte der friedfertigen Ausländer mit den ausländischen Gewalttätern in einen KORB! [Hervorhebung von mir] "
Die Statistik sagt aus, dass eine Hälfte der Intensivstraftäter Menschen mit Migrationshintergrund sind. Die andere Hälfte sind nicht etwa ebenfalls Menschen mit Migantionshintergrund, sondern Täter ohne Migrationshintergrund.
P.S.: Für alle Statistik vorgebildeten Menschen zum Beömmeln über @von Tobias Aussage
Wenn ich aus zwei Urnen ziehe A: Menschen ohne Migrationshintergrund und B: Menschen mit Migrationshintergrund, und anschliessend auf Eigenschaften I: Intensivtäter und -I: Kein Intensivtäter bedinge.
Bedingte Wahrscheinlichkeit (A|I) : A unter der Bedingung I
(A|-I): A unter der Bedingung nicht I.
Bedingte Wahrscheinlichkeit (B|I) : B unter der Bedingung I
(B|-I): A unter der Bedingung nicht I.
Dann wird es bei den Populationsstichproben keine Korrelations-Beziehung messen lassen.
Wenn in Mecklenburg-Vorpommern ca. 6 % der Leute und in einigen Gegenden 20 % der Leute NPD wählen, ist für die TAZ das ganze Bundesland braun. Damit seid ihr kein Deut besser!
"Über 40 Prozent" ist ja wohl "rund die Hälfte". Das kann (und sollte) man nicht mehr schönreden....
Im Gegenteil, diese Tatsache zu verleugnen ist Betrug am Leser und auch am Wähler.
@Tobias
"Rund die Hälfte" der Intensivtäter hat nicht "die andere Hälfte der friedfertigen Ausländer als Gegenstück. Richtig wäre dann die absolute Mehrheit der Ausländer. Paßt aber ganz gut zur kreativen Interpretation von Statistiken.
„Rund die Hälfte der Intensivtäter hat einen Migrationshintergrund. Das zeigt, dass wir nach wie vor ein Integrationsproblem haben“, sagt Gunnar Meister.
Diesem Fakt muss sich auch die TAZ stellen. Wer diese Wahrheit unterdrückt, der fördert undifferenzierte Fremdenfeindlichkeit und wirft die andere hälfte der friedfertigen Ausländer mit den ausländischen Gewalttätern in einen Korb!
Einerseits sind die Straftäter Deutsche - dann wiederum "Personen mit Migrationshintergrund".
Hier sucht sich die Linke Presse immer das raus, was am besten passt, populistisch nennt man das.
Auch daß AusländerInnen zumeist (mit Stichwaffen oder Pistolen) bewaffnet unterwegs sind, ist eine Realität, die auch von der pazifistischen TAZ eindeutig verurteilt werden müsste. Ich brauche jedenfalls keine Waffe, um eine Diskothek oder eine Festkerb zu besuchen.
Die Intensivtäter in Bremen sind eindeutig Isländer, da gibt es viele Studien von Dr. Frank N. Stein der Uni Göttingen.
Im Libanon explodieren fast zeitgleich hunderte Funkempfänger. Angeblich wurden sie von israelischen Agenten mit Sprengstoff versehen. Die Hisbollah droht.
Kommentar Ausländerhetze: Dumpfer Populismus der CDU
Die Bremer CDU dreht die Statistik über IntensivtäterInnen so, wie es ihr gefällt.
Dass der Anteil der IntensivtäterInnen mit Migrationshintergrund hoch ist, ist unbestritten. Deswegen aber aus etwas mehr als vierzig Prozent „rund die Hälfte“ zu basteln, ist dieselbe Stimmungsmache wie das Zusammenlegen zweier Straftatbestände zur Kategorie „Gewaltdelikte“. Laut CDU steht die angesichts dieses Rechenspielchens „ganz weit vorne“.
Betrachtet man das Ranking selbst unter diesem Gesichtspunkt, sind die „Gewaltdelikte“ aber auf Rang drei von fünf, also genau in der Mitte. Und nimmt man die so zusammengerührten Straftatbestände „Raub“ und „Körperverletzung“ einzeln, dann liegen sie an vierter und fünfter Stelle. Tatsächlich „ganz weit vorne“ stehen – Diebstahlsdelikte.
Aber egal, das Hauptproblem liegt ja darin, dass manch einE MigrantIn noch nicht gelernt hat, wie man deutsche Diskotheken betritt, nämlich unbewaffnet. Sagt zumindest Bremens CDU-Fraktionsvorsitzender Thomas Röwekamp. Und begründet das mit einem „anderen kulturellen Verständnis“.
Ursachen wie strukturelle Benachteiligung, Perspektivlosigkeit, Geldmangel angesichts der jämmerlichen Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz klammert er genauso aus wie die Tatsache, dass MigrantInnen häufiger von der Polizei kontrolliert werden. Und merkt nicht, dass er in seinem Sommerloch-Populismus die Mehrzahl der IntensivtäterInnen vernachlässigt: die deutschen.
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Kommentar von
Simone Schnase
Autorin
Jahrgang 1971, war von 2012 bis 2021 Redakteurin und CvD für taz bremen und taz nord. Hat davor erst in Osnabrück und dann im Emsland fürs Radio gesprochen und gebloggt sowie für die Magazine „Stadtblatt“ und „Emskopp“ geschrieben. Erhielt 2012 den zweiten Alternativen Medienpreis für den Emskopp-Beitrag „Die Emslandlager und ihre Folgen – eine Geschichte von 1933 bis in die Gegenwart“
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Simone Schnase