piwik no script img

Kommentar Anschlagserie in ParisAngriff der Angst

Georg Löwisch
Kommentar von Georg Löwisch

Die Terroranschläge in Paris treffen Frankreich. Und sie gelten dem öffentlichen Raum. Er darf nicht preisgegeben werden.

An einem der Anschlagplätze: Einschusslöcher im Restaurant Le Carillon in Paris. Foto: reuters

D ie Schüsse sind eben erst verhallt, da hat sich das Leben schon verändert. In Paris bleiben die Museen zu, die Bibliotheken geschlossen und die Schwimmbäder gesperrt. Bürgermeisterin Anne Hidalgo hat die Menschen aufgefordert, zu Hause zu bleiben. Die Maßnahmen zeigen das Besondere dieses Terrorangriffs: Es ist ein Angriff auf die Freiheit des öffentlichen Raums.

Die Terroristen haben Menschen in einer Konzerthalle getötet, am Fußballstadion, in Cafés. Sie wollen uns den öffentlichen Raum streitig machen. Ihr Anschlag galt Menschen, fast 130 sind tot. Aber diese Tat gilt auch Orten. Die Museen, die Bibliotheken, die Schwimmbäder sind zu toten Orten geworden.

Das Ziel der Terroristen ist es, dass wir uns fragen, ob wir noch ins Konzert gehen, ob wir uns noch ins Stadion trauen dürfen, ob wir uns in einem Café auf die Terrasse setzen.

Terroristenkalkül als Alltagsüberlegung. Nehme ich lieber den früheren Bus, weil er nicht so voll ist? Ist dieser Kinosaal nicht zu groß und deshalb ein Risiko? Wäre der Mittwochabend nicht sicherer als der Freitag? Die Wahnsinnigen wollen, dass wir uns fragen, ob wir nur noch dort sicher sind, wo viele Pariser nun ihr Wochenende verbringen: zu Hause.

Die Stunde der Angstmacher

Es ist die Herrschaft der Angst, der Terroristen anhängen. In der Staatsperversion, die sie sich erträumen, macht niemand im öffentlichen Raum, was er oder sie will, sondern was die Mächtigen erlauben. Konzert kontrolliert, im Stadion geprüft, Café überwacht. Frei ist man höchstens: zu Hause.

Jetzt werden alle fragen, was zu tun ist. Wie wir uns wehren können. Die eine Gefahr folgt einer rechten Denkart. Sie besteht darin, in den Krieg zu ziehen wie es die USA nach dem 11. September getan haben. Die Worte des französischen Präsidenten François Hollande, der die Anschläge einen Kriegsakt genannt hat, weisen in diese Richtung, auch wenn eine militärische Reaktion Frankreichs zum Glück nie das Ausmaß von Bushs Kriegen haben wird.

Die Gefahr besteht aber auch in einem europäischen Bürgerkrieg – einem Krieg nicht mit Waffen-, sondern mit Wortgewalt. In einem Gefecht der Ab- und der Ausgrenzung. Angela Merkel hat ja noch einmal gegen die Angst vor Einwanderung geredet, am Freitagabend im Fernsehen war das, noch bevor die Nachrichten aus Paris eintrafen. Dieses Reden möchten die Angstmacher jetzt hinwegfegen.

So eine Reaktion würde jede Differenzierung plattwalzen. Sie würde die Bürgerrechte zur Reminiszenz erklären. Die Kontrolle drohte dann nicht nur dem öffentlichen Raum, in dem wir am Eingang von Kino und Café den Ausweis zeigen müssten. Die Überwachung reichte dann auch ins Private: bis nach Hause.

Europa kann es richtig machen

Die Gefahr von links besteht darin, die Polizisten zum Feindbild zu erklären. Auch das wäre falsch. Sie sind Garanten des öffentlichen Raumes. Die Frage muss bleiben, was ihnen eine freiheitliche Gesellschaft erlauben darf, und sie muss scharf gestellt werden. Aber nicht in Frage stehen darf, dass die Polizei eine wichtige Rolle spielt, die zum Rechtsstaat gehört.

Noch einmal: Was ist zu tun? Europa erleidet seit Jahrzehnten schreckliche, traurige Anschläge. 1995, vor 20 Jahren, verübten Islamisten einen Anschlag auf den öffentlichen Raum in Paris. In der U-Bahn-Station Saint-Michel starben acht Menschen, rund 150 wurden verletzt. 2004 war es der öffentliche Verkehr, als Terroristen mit ihren Bombenanschlägen auf Züge im Madrider Bahnhof Atocha 191 Menschen ermordeten.

Europa hat sich damals als erstaunlich seelenrobust erwiesen. Es hat sich nicht für den Weg eines Krieges entschieden, und es hat den öffentlichen Raum nicht der totalen Kontrolle preisgegeben. Wir sind nicht zu Hause geblieben.

Für immer in Angst? Nein.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Georg Löwisch
Autor
Viele Jahre bei der taz als Volontär, Redakteur, Reporter und Chefredakteur.
Mehr zum Thema

45 Kommentare

 / 
  • 1G
    10236 (Profil gelöscht)

    "Im Übrigen trübt der Blick auf die Religionsbücher nur zu sehr die gesellschaftlichen Dimensionen und Motive hinter diesen Konflikten."

     

    Terror ist sicherlich die Waffe der Unterdrückten, Enttäuschten und Abgewiesenen, keine Frage. Die religiöse Komponente hebt seinen Fanatismus und Willkür auf solche Stufe, dass mir dann jegliches Verständnis für die gesellschaftlichen Dimensionen und Motive fehlt.

    • @10236 (Profil gelöscht):

      Genau das meine ich hier ja mit einem "getrübten Blick".

  • "Es ist die Herrschaft der Angst, der Terroristen anhängen." Korrekt. Diese Erkenntnis führt aber leider zu: gar nichts. Ansonsten müssten die Medien ja ggfs. Ihre Mittäterschaft in der Erzeugung der Angst reflektieren.

     

    A propos Mittäterschaft: Einfach mal "Abd al-Aziz Hollande" bei Googles Bilderdienst suchen. "Abd al-Aziz Merkel", "Abd al-Aziz Obama" funktionieren ebenso.

    • @Fränzchen:

      Der Vollständigkeit halber: '"Salman bin Abdulaziz Al Saud" Hollande' und '"Salman bin Abdulaziz Al Saud" Obama zeigt Bilder des aktuellen Obersaudis. Merkel hatte wohl noch keine Zeit den "Neuen" zu hofieren.

  • Die Bundesregierung exportiert weiterhin Waffen nach Katar, Saudi-Arabien usw.!

    Welche Lobbyisten direkten Einfluss auf die Regierung nehmen, wollen sie auch nicht offen legen, gehen sogar gegen einen Gerichtsbeschluss in Berufung!

    Denen traue ich nichts vernünftiges zu!

    • @Jule:

      "Die Bundesregierung exportiert weiterhin Waffen nach Katar, Saudi-Arabien usw.!"

      Und die wiederum stehen im Verdacht den IS zu finanzieren. Die richtige Entscheidung wäre also Ersteres nicht z tun. Aber da wir ja darauf beharren von Öl und Gas abhängig zu sein wird das wohl auf absehbare Zeit nicht möglich sein. Zumal ja auch noch wichtige Arbeitsplätze in der Tötungsindustrie bestehen.

      • @Spider J.:

        Genau keine Waffen nach Saudi Arabien!

        Das ist unmoralisch!

        Die Saudis sollen das Geld nutzen und Flüchtlinge bei sich aufnehmen!

  • Dieses Vorkommnis darf keine Auswirkungen auf die Asylpolitik haben, es sei denn, um allen Asyl zu gewähren, die Asyls bedürfen.

    • @DR. ALFRED SCHWEINSTEIN:

      Zeigt aber auch das die Grenzkontrolle nicht verkehrt ist, denn einen der Attentäter hat man wohl bereits vorher mit Sprengstoff und Kalaschnikow in Deutschland abgefangen bevor er in Paris ankommen konnte.

       

      Chris

      • @Chriss:

        Nein, zeigt es nicht - wenn er denn überhaupt etwas mit Paris zu tun hatte. So weit ich weiß, ist solches noch nicht bekannt gegeben.

        Die Grenzkontrollen laufen schon seit längerem, so daß sich die Frage stellt, wie das Attentat trotzdem geschehen konnte, wenn alles so kurzfristig organisiert war, dass angeblich just in time die Waffen dafür reingeschmuggelt wurden.

         

        Davon ab ändern Grenzkontrollen gar nichts, solange die Attentäter Staatsangehörige - in diesem Fall Franzosen - sind und innerhalb der Grenzen wohnen.

  • @ Peter E. Weber und Harry Haller bringen es doch weitegehend auf den Punkt was sowohl die Ursachen als auch die Methode betrifft.

    Man kann jedem nur eine innere pychologische Kampfbereitschaft wünschen gepaart mit einer realistisches Einschätzen des tatsächlichen Risikos.

     

    Wir gehen weiter genau dahin wo wir wollen, wann wir wollen mit wem wir wollen und leben wie wir wollen.

     

    Gefküchtete können für all das gar nix. Wahnisnnige finden immer Wege, egal ob Zäune oder Asylverschärfung kommen.

     

    Politiker hört mit den Durchhalteparolen auf und macht endlich Pläne wie diese WElt gerechter wird, auch wenn das die reichen Staaten erst mal wirtschaftliche Nachgiebigkeit abverlangt. Hört auf abzuwägen wer das kleiner Übel im eigenen Dogma ist. Stellt den Kompass ein wie es die meisten Leute wollen: Freiheit und Toleranz. Jegliche Einschränkungen bringen weniger Sicherheit.

     

    Und meine Fahrt ins Kino ist statistisch eine größere Bedrohung für mein Leben als jeder Terrorist.

    Leute einfach weitermachen....

    • @Tom Farmer:

      Sicherlich. Die Leute gehen ja auch weiterhin Bergsteigen und Skifahren, auch wenn mal wieder welche durch eine Lawine verunglückt sind. Es bedarf also keiner pathetischen Erklärungen. Das Leben geht weiter und fertig.

  • Wir sind also in der Wirklichkeit angelangt.Eine Handvoll Krimineller führt Krieg gegen eine Millionenstadt und ihr Land. Sieht nach Krieg aus.

     

    Krieg wer gegen wen? Dieser Wahnsinnsakt wird nicht der letzte bleiben. Weil Wahnsinn zum Menschen paßt.

     

    Ich stimme Peter Weber bei: Kein guter Rat! Unbegrenzte Überwachung würde unsere Gesellschaft genau dorthin jagen, wo man sie haben will: Panik, Angst, Desorientierung, Auflösung. Und letztendlich ein diktatoriales Regime, das Ruhe und Ordnung verspricht.

     

    In der Dritten Welt werden Brandsätze gezündet, wen wundert das? Unser Kolonialismus und Neokolonialismus haben den Boden vorbereitet.

     

    Wir müssen alles tun, um den Reichtum der Erde ehrlich zu verteilen. Den Menschen helfen, die seit Generationen am Hungertuch nagen müssen.

     

    Ruhe bewahren, die Augen offen halten, ist die Losung. Keine Lösung, nein, denn die gibt es augenblicklich nicht.

     

    Sicherheit für ALLE muß die Maxime sein! Absolute Ruhe und Ordnung gibt es nur auf dem Dorffriedhof.

    • @Harry Haller:

      Geht es hier um einen Terrorakt? Ich finde, ja! Der Terrorist versteckt sich, schlägt zu, um zu töten. Der psychologische Effekt ist im Mittelpunkt, die Person zählt nicht.

       

      Damit will ich nicht den (erklärten) Krieg verniedlichen, aber moralisch ist der namenlose und (scheinbar) ziellose Terror noch abscheulicher.

       

      Terrorismus ist kriminell, oder etwa nicht? Wie, bitte, sollen wir uns davor schützen?

    • @Harry Haller:

      Wieso eigentlich Krimineller?

       

      Frankreich führt bereits Krieg gegen den IS. Frankreich bombardiert den IS in Syrien, Frankreich setzte auch schon in der Vergangenheit Soldaten gegen den IS ein um französische Interessen zu schützen.

       

      Wieso also Kriminelle? Die genfer Konvention gilt übrigens in diesem Zusammenhang auch explizit nicht, denn diesen Schutz gewährt man umgekehrt den "feindlichen Kombattanten" auch nicht, was dazu führte das Folter und willkürliche Hinrichtungen mit zivilen Verlusten eine akzeptierte Nato Praxis gegen diese Terroristen geworden ist.

       

      Haben wir diese Vorgehensweise bereits akzeptiert und schließen uns der Sichtweise an das solche Terroristen "ungesetzliche Kombattanten" und damit Kriminelle ohne Rechte sind?

    • @Harry Haller:

      Kriminell? Ist nicht jeder Krieg kriminell?

  • 1G
    10236 (Profil gelöscht)

    "Da sind die politischen, wie überhaupt die Lebensumstände offenbar entscheidender."

     

    Sie sind nicht zu vernachlässigen. Letztendlich ist es jedoch die Religion, die den entscheidenden Push für den Selbstmordanschlag gibt. Und da ist die (wie Sie sagen) "pornographische" Auslegung des Koran nicht ganz unschuldig.

    • 1G
      10236 (Profil gelöscht)
      @10236 (Profil gelöscht):

      @GEORG LYDDA

  • Guter Rat ist teuer! Wir sollten uns nichts vormachen - die Terroristen und der IS sind mit Gegengewalt, mit Kontrolle oder polizeilichen Maßnahmen nicht zu stoppen. Sie fürchten weder Tod noch Teufel, weshalb sie unberechenbar sind.

     

    Sie haben es ja geschafft, an einem einzigen Tag mit einer Handvoll Terroristen ein ganzes Land zur Geisel zu nehmen und lahm zu legen - siehe Ausnahmezustand. Ihre Strategie ist es, Chaos und Angst zu säen und die westlichen Staaten zu destabilisieren.

     

    Wenn wir jetzt überreagieren, indem wir die loyalen, bereits integrierten oder integrationswilligen hier lebenden Muslime ebenfalls verdächtigen und ausgrenzen, dann fallen wir auf die Taktik des IS herein. Genau das wollen sie, denn dadurch erhielten sie noch mehr Nachwuchs und tragen zu einer Spaltung unserer Gesellschaften bei.

     

    Auch mit einem Übermaß an Überwachung und Kontrollen ist dem Übel nicht beizukommen. Wenn wir uns hier einen Polizeistaat schaffen, dann leiden darunter eher die normalen Bürger als die Terroristen. Auch ein solcher Zustand ist vom IS und den übrigen Islamisten beabsichtigt, denn er verursacht Unfriede, Angst, Unsicherheit und Spaltung der Gesellschaft im Lande.

     

    Wir sollten ihnen nicht auf den Leim gehen, denn sonst agieren wir als unsere eigenen Totengräber und höhlen unser demokratisches System (oder den Rest, der davon noch vorhanden ist) selbst von innen her aus.

     

    Es helfen nur internationale Lösungen auf allen Ebenen, dort wo die Ursachen des Terrorismus zu suchen sind. Die Mitverantwortlichen sind in erster Linie die USA, aber durch ihre fehlgeleitete Politik auch z. B. Rußland oder China, insgesamt die inszenierten Kriegsschauplätze - und natürlich die EU und andere wohlhabende marktradikale Länder. Die Frage ist nur, wie wir Bürger die Politik zwingen können, diese Maßnahmen zu ergreifen.

    • @Peter A. Weber:

      Verantwortlich sind nicht Staaten, sondern die handelnden Personen. Aber ich stimme zu, das die Ursachen in systemischen Fehlentwicklungen zu suchen sind. Aber unsere Auseinandersetzung sollte sich immer an den handelnden Akteuren orientieren und nicht an abstrakten politischen Konstrukten abarbeiten.

  • AUf dem Weg zu 1984 dürfen wir nicht vergessen, daß jeder sog. Anschlag uns diesem Ziel einen Schritt näher bringt.

     

    Wie ich schon vor längerem geschrieben hab: es muß so weit kommen, daß jeder "unbescholtene Bürger" freiwillig bei den Registraturen ansteht, um sich seinen ID-Chip in den Oberarm stanzen zu lassen.

    Nicht zufällig hat M. Söder einen Kopf, der dem auf den Plakaten von 1984 auffällig ähnelt.

    Gegen den "allumfassenden Terror, überall" hilft nat. nur: mehr Kontrolle, mehr Mißtrauen, mehr Zäune und Gefängnisse/ Lager/ Sicherheitszonen.

    • @MrBlue22 :

      wir sollten uns allerdings vor Argumenten wappnen, die betonen, dass die Vereinigten Staaten aufgrund dieser Sicherheitsvorkehrungen 'relativ' wenig Terroranschläge zu verzeichnen haben (im Vergleich zum Potential, was auch mit dem Grad des 'Engagements' in Krisenregionen zu tun hat)

      • @Lars Schulz:

        Und mit "Engagements" meinst du Massenhinrichtungen von potentiellen, mutmaßlichen und tatsächlichen Terroristen, Angehörigen und Passanten.

         

        Stimmt, die Amerikanische Überwachung funktioniert erstaunlich gut, gleichzeitig ist das Risiko gewaltsam zu sterben und den USA dennoch ungleich höher als in Frankreich oder dem Rest von Europa.

  • "Die Gefahr besteht aber auch in einem europäischen Bürgerkrieg(!) – einem Krieg nicht mit Waffen-, sondern mit Wortgewalt(!). In einem Gefecht(!) der Ab- und der Ausgrenzung(??). ...

    ...Die Gefahr von links(?! ) besteht darin, die(!) Polizisten zum Feindbild(?!)zu erklären. Auch das wäre falsch."

     

    Hallo Taz-Lektorat/Aufsicht - ... liest da jemand mal mit ? Geht's irgendwie noch ?

    • @APOKALYPTIKER:

      Hier geht der Autor einmal quer durch seinen Garten und bedient sich dabei ständig des vereinnahmenden „Wir“.

      Den Ratschlag an die Menschen, sich zu fragen, was die eigenen Regierungen außen- und wirtschaftspolitisch auf der Welt treiben, enthält dieser Gedankengang hingegen nicht.

  • [...] Beitrag gekürzt. Bitte achten Sie auf Ihre Ausdrucksweise. Die Moderation



    Man wird diese Leute wohl nicht mit guten Worten aufhalten können, auch wenn das nicht gefällt. Längst reicht doch die Überwachung bis ins Private, bis nach Hause - mit welchem Ergebnis? Man gewinnt den Eindruck, je mehr Informationen die Nachrichtendienste sammeln, umso mehr verlieren sie den Überblick und umso schlechter ist es um die Sicherheit der Bürger bestellt. Anstatt alle rund um die Uhr zu bespitzeln, wäre es mal an der Zeit, den Waffenhandel zu kontrollieren. Das ginge nämlich durchaus, wenn man es denn wirklich wollte. Ein Islamist ohne Waffen macht mir auch keine Angst.

    • @Rainer B.:

      Liebe Moderation, ich achte immer auf meine Ausdrucksweise. Sie ist bei mir ein wichtiges Instrument der Klarheit und Verständlichkeit. Habt ihr neuerdings jetzt schon ein Problem mit Klarheit und Verständlichkeit?

    • 1G
      10236 (Profil gelöscht)
      @Rainer B.:

      [...] Beitrag bearbeitet. Die Moderation







      Auch wenn der Westen, USA, Israel oder wer auch immer ein Teil von dem Nah-Mittel-Ost-Puzzle sind, letztendlich ist die aggressive Auslegung des Islams ein Hauptproblem. So lange die 72 Jungfrauen, die auf solche Menschen warten sollten, ein Bestandteil dieser Religion sind, wird's problematisch und hässlich bleiben.

      • @10236 (Profil gelöscht):

        Kriminelle haben sich zu allen Zeiten aller möglichen Religionen bedient. Meine Skepsis gegenüber Religionen gründet darin, dass sie dem "Bösen" immer auch genauso nützlich sein können, wie dem "Guten". Das eine definiert sich geradezu aus dem anderen und widerlegt sich damit letztlich selbst. Im Übrigen trübt der Blick auf die Religionsbücher nur zu sehr die gesellschaftlichen Dimensionen und Motive hinter diesen Konflikten.

      • @10236 (Profil gelöscht):

        Wie wahr, Herr Majchrzyk. Danke, dass Sie das Grundproblem hier so klar beschreiben.

      • @10236 (Profil gelöscht):

        Die angeblichen Jungfrauen sollen geschlechtslose Wesen sein, eher sowas wie Engel, die sich im Jenseits um die Aufgenommenen kümmern würden.

         

        Das Paradies wird und wurde selten als Ort für Ausschweifungen angepriesen, denn das lässt sich für manche auch im Diesseits verwirklichen.

        Also mal weglassen, das mit den "Jungfrauen".

        • 1G
          10236 (Profil gelöscht)
          @Georg Lydda:

          Es ist eine der Interpretationen, aber nicht die häufigste und sicherlich nicht die an die die Selbstmordatentäter glauben (siehe: http://www.theguardian.com/books/2002/jan/12/books.guardianreview5)

           

          Ein Zitat: "The sensual pleasures are graphically elaborated by Al-Suyuti (died 1505 ), Koranic commentator and polymath. He wrote: "Each time we sleep with a houri we find her virgin. Besides, the penis of the Elected never softens. The erection is eternal; the sensation that you feel each time you make love is utterly delicious and out of this world and were you to experience it in this world you would faint. Each chosen one [ie Muslim] will marry seventy [sic] houris, besides the women he married on earth, and all will have appetising vaginas.""

           

          Dauerständer als Terroristenköder?

          • @10236 (Profil gelöscht):

            Dauerständer als Terroristenköder?

             

            Glaub ich nicht, da diese "Terroristen" zeitgeschichtlich nicht ständig auf der Matte standen, um so bzw. auf diese Weise zu "Freuden" zu kommen.

            Da sind die politischen, wie überhaupt die Lebensumstände offenbar entscheidender.

             

            Ansonsten ist festzustellen, dass es pornografische Literatur zu allen Zeiten und unter den verschiedensten Mänteln ausgebreitet gegeben haben dürfte.

  • Das sind keine Menschen, das sind Massenvernichtungswaffen, die Selbstmordattentäter. In Ankara waren es über hundert Opfer bei der Friedenskundgebung der kurdischen HDP, als sie sich in die Luft sprengten und andere mit in den Tod rissen. Der IS in Ankara im Oktober, über den Sinai im November, in Beirut gestern, in Paris heute. Sollte sich Russland der Anti IS Koalition anschließen, dann ist ein Sieg möglich über den Terrorismus.

    Ansonsten sehe ich da ziemlich schwarz.

    • @Blingbling:

      Doch, es sind Menschen. Wir wollen nicht vergessen, daß es auch hier im Schland vor wenigen Generationen Menschen waren, die 10 Millionen andere Menschen in KZs regelrecht planmäßig vernichteten.

       

      Im Übrigen ist Russland die einzige Nation westlicher Prägung, die derzeit ernst macht mit dem IS - denn ohne Assad geht es nicht.

  • Europoa kann es richtig machen, aber was bitte?

    Ein Teil Europas macht meiner Meinung nach tatsächlich schon etwas ganz richtig - Russland bekämpft - von vielen lechten wie rinken Zeitungen unbelichtet - die IS mit der syrischen Armee erfolgreich in Syrien; auch im Irak gibt es Erfolge.

    "Jetzt werden alle fragen, was zu tun ist" schreibt Georg Löwisch, um dann auch jeglicher Antwort schuldig zu bleiben. Fordern Sie doch bitte mal den Stopp der Sanktionen gegen Syrien - das Land und nicht das Assad-Regime befindet sich im Krieg gegen den IS. Waffen werden aus der BRD jedoch an die Unterstützer des IS geliefertn nämlich Saudi Arabien - gefüttert wird die Bestie, die jetzt zuschlägt, die eigene, deutsche und europäische Verantwortung für diese Gräueltaten in Lamoryanz ertränkt.

    So bleibt den Faschisten ein unbestellter Acker für anitiislamische, fremdenfeindliche Hetze. Leider!

    • @Ostwind:

      Was die Rolle Russlands und der Assad-Tyrannei betrifft, sind Sie leider vollkommen auf dem Holzweg. Die russische Politik ist in dieser Hinsicht völlig kontraproduktiv. Die Existenz des Assad-Terrors ist nämlich der Hauptgrund dafür, dass sich so viele junge Männer in Syrien den Islamisten anschließen. Zudem gelten die russischen Angriffe hauptsächlich den gemäßigten Rebellen, die sich wiederum selbst im Kampf mit dem IS befinden. Russland und Assad unterstützen somit sowohl direkt als auch indirekt diese Terroristen. Davon dass sie sie bekämpfen geschweige denn zu deren Vernichtung beitragen, kann überhaupt keine Rede sein.

  • Klarer Auftrag der Medien sollte jetzt sein, eine Trennung von Terror und Flüchtlingen zu vermitteln. Der Terror ist Grund für die Flüchtlinge und nicht die Flüchtlinge der Grund für den Terror. Und den Grund für den Terror sollte manch ein westliches Land erstmal vor der eigenen Haustür suchen. Es ist gruselig was passiert... eine Spirale der Gewalt, angefacht durch den unstillbaren Drang nach Konsum und Ressourcen. Ich will auch auf keinen Fall die Anschläge entschuldigen. Nur die Schuld jetzt einfach auf einen Haufen fehlgeleiteter religiöser Fanatiker zu schieben, ist mir zu einfach. Nur ein ganzheitlich gesellschaftliches Umdenken wird langfristig zu friedlicheren Zeiten führen. Und da wird ein politischer Rechtsruck genau das verkehrte Mittel sein...

    • @Neinjetztnicht:

      Ergänzung:

       

      "Die Gefahr von links besteht darin, die Polizisten zum Feindbild zu erklären. Auch das wäre falsch. Sie sind Garanten des öffentlichen Raumes. Die Frage muss bleiben, was ihnen eine freiheitliche Gesellschaft erlauben darf und sie muss scharf gestellt werden. Aber nicht in Frage stehen darf, dass die Polizei eine wichtige Rolle spielt, die zum Rechtsstaat gehört."

       

      Dürfte ich mal fragen, was das jetzt im besonderen heißen soll? Gefahr von links? Warum sollte "die" Linke abseits der üblichen, berechtigten Kritik an unserem Polizeiwesen jetzt im speziellen plötzlich "die Polizei" zum Feindbild erklären?

  • Es geht doch schon los. Söder (CSU): "Paris hat alles verändert", soll heissen, Grenzen dicht und vollständige Überwachung der Bevölkerung.