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Kolumne WutbürgerIn meiner Wohnung nicht verfügbar

Kai Schächtele
Kolumne
von Kai Schächtele

Das Lächeln der Frau war wie ein Stück Zartbitterschokolade mit rotem Pfeffer. Doch wollte man sie küssen, musste man sich zwei Jahre an sie binden. Mindestens.

Eine Art, sich zu kleiden, die auf sofortiges Entkleiden angelegt war. Bild: dpa

N eulich lernte ich eine attraktive Frau kennen, doch unsere Begegnung sollte sich anders entwickeln, als ich das zunächst erwartet hatte. Sie saß an der Theke einer Bar, die ich als mein Wohnzimmer betrachte. Ein Lächeln wie ein Stück Zartbitterschokolade mit rotem Pfeffer. Eine Lässigkeit, die mit „cool“ so treffend beschrieben ist wie die Skulpturen des Bildhauers Anish Kapoor mit „nett“. Eine Art, sich zu kleiden, die auf sofortiges Entkleiden angelegt war.

Nach zwei Cocktails kamen wir überein, dieser Botschaft zu folgen und vom Wohn- ins Schlafzimmer zu wechseln. In meinem Apartment angekommen, verloren wir nicht viel Zeit. Doch als ich mich gerade daranmachen wollte, sie aus ihrem Oberteil zu schälen, hauchte sie, sie müsse mir etwas sagen.

Wenn wir die Nacht nun zusammen verbrächten, würde ich mich verpflichten, mindestens die kommenden zwei Jahre bei ihr zu bleiben. Wenn das alles ist, antwortete ich und ließ meine Finger weiter zu ihrem Rücken wandern. Moment, da gibt es noch mehr, erwiderte sie und schnell fiel meine Lust, mich weiter mit ihrem Reißverschluss zu beschäftigen, auf ein nicht mehr nachweisbares Niveau.

Einmal pro Monat bekomme sie knapp 30 Euro von mir, inklusive einer einmaligen Anschlussgebühr in gleicher Höhe. Mein Stil sei mit ihrem nicht kompatibel, weswegen ich mich von meinem innerhalb von vier Wochen verabschieden müsse. Meine Kleidung müsse ich in Zukunft über sie beziehen.

Und außerdem sei das Tempo, mit dem unser Date bislang verlaufen sei, in meiner Wohnung leider nicht verfügbar, weshalb sie jetzt nach Hause gehe.

Vor der Wohnungstür warf sie sich ihren Mantel über und drehte sich noch einmal lasziv zu mir um. Wo sie denn solche Methoden gelernt habe, wollte ich zum Abschied von ihr wissen. Ich arbeite bei einem Telekommunikationskonzern, antwortete sie und verschwand im Dunkel des Treppenhauses.

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Kai Schächtele
Journalist
Journalist, Buchautor, Moderator. Ärgert sich gern über Dinge, über die er sich gern lustig macht. Arbeitet außerdem als Dozent, weil man sich ja nicht immer nur ärgern kann, sondern auch den Jüngeren erklären muss, warum Journalismus immer noch der schönste Beruf von allen ist.
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9 Kommentare

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  • JI
    JK Inc

    Auf Nachfrage hätte man herausgefunden, dass man sich nach 200 Minuten Liebe machen (pro Quartal) auf das Vorspiel beschränken muss.

     

    Aber: 90% der (männlichen) Bevölkerung würde sagen: 30 Euro? Egal, dafür aber ein super tolles neues Model(l).

  • R
    ridicule

    Ah ja netikettensäge, der Herr!

     

    aber ok - mir wär das auch peinlich - kein Friseur.

  • koennte auch detailreicher sein zb je nach hautfarbe und firmwarepdate passieren da schon beliebige rechnungen oder abbuchungen, die natuerlich gar nicht zu todesfaellen fuehren, da ja die integration in deutschland viel zu weit geht...

  • Dieser Artikel ist so unscharf wie das Foto des Verfassers...

  • 1G
    1326 (Profil gelöscht)

    Was wollte uns der Verfasser damit mitteilen?

  • H
    hunter

    was soll das sein? lustig? gibt es wirklich journalistenschüler, die einen autor solcher texte ernst nehmen?

  • G
    gast

    was will man uns Lesern damit sagen ????????????????????????????

    • D
      Diogenes
      @gast:

      Ganz einfach:

      Wer einen Hammer hat, sieht überall was zum Nageln.

  • P
    pele

    off topic. Vielen Dank Herr Schächtele, für die schönen Sportminuten im Futiclub.