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Kolumne Wir retten die WeltWir brauchen Elite und Leistung!

Bernhard Pötter
Kolumne
von Bernhard Pötter

Kinder, es gibt Zeugnisse. Aber: Wer die Schule vergurkt, wird meist nicht Ministerpräsident, sondern faltet bei Lidl Saftkartons.

Heute, Kinder, wird‘s was geben Foto: dpa

F ür diesen Text wird meine Familie mich hassen. Aber da muss ich durch. Denn in der Schule in Berlin gibt es jetzt Halbjahreszeugnisse. Und alle sind entspannt. Zu entspannt.

An den Noten meiner Kinder gibt es nichts zu meckern. Auch wenn eines von ihnen – die Identität verschweige ich jetzt mal – der Meinung ist, das Zeugnis sei schon gut, „weil keine Vieren drauf sind“. Na gut. Aber diese Vieren-Viren, aus Sicht eines Schülers durchaus nachvollziehbar, haben anscheinend um sich gegriffen. Eine Freundin, die Lehrerin ist, findet Noten „total überbewertet“; eine Zeitschrift schwärmt davon, wie US-Präsident Lincoln mehrmals „nach vorn scheiterte“. Und die Wochenzeitung Zeit bringt seitenweise „erfolgreiche Schulversager“ von Stoiber bis Kretschmann.

Alles schön zu lesen und im Einzelfall faszinierend. Aber ich kann nur hoffen, dass meine Kinder diese Ausgaben so ignorieren, wie sie es auch sonst mit Printmedien tun. Denn der allgemeine Tenor lautet: „Alter, sieh das hier mal ganz locker!“ Einsatz wird überschätzt. Wer was leistet und sich anstrengt, alles immer ein bisschen besser zu machen, der ist selbst schuld.

Mir sträuben sich da die Nackenhaare. Klar ist es gut, den Kindern die Angst vor der Schule zu nehmen. Aber auf jeden „erfolgreich Gescheiterten“ kommen Hunderttausende, die nach dem unrühmlichen Ende der Schulkarriere nicht Ministerpräsident wurden, sondern bei Lidl Saftkartons falten.

Und die ganzen liberalen Geister übernehmen in ihrer Ablehnung von Leistung, Erfolg und Elite völlig unreflektiert die herrschenden Definitionen eben dieser Begriffe. Demnach misst sich Leistung nach Geld, Macht, Bruttosozialprodukt, Einsatz von Kapital und Vernichtung von Natur. Das muss natürlich aufhören. Aber der erste Schritt dazu wäre es, sich diese geklauten Begriffe zurückzuerobern.

Was ich will, ist eine knallharte Leistungsgesellschaft

Denn was ich will, ist eine knallharte Leistungsgesellschaft, kein lauwarmes Mittelmaß. Versagen kommt von Verzagen. In der Kita hatten unsere Kinder exzellente ErzieherInnen. Das war Elite, die keiner so nannte. Wenn mich der Krankenpfleger in den Operationssaal rollt, dann will ich keine Chirurgin mit einer Vier im Staatsexamen. Wenn meine Tochter ins Flugzeug steigt, erwarte ich einen Piloten, der auf Zack ist. Und wenn ich Geld für Umwelt- oder Sozialprojekte spende, dann will ich sehen, wie dieses Geld Gutes bewirkt und nicht versickert. Da sind mir die härtesten Erfolgskriterien gerade gut genug.

Kurioserweise lehnt gerade das linksbürgerliche Lager Leistung in der Schule ab, nur um seine Kinder zu Hause mit Früh-Chinesisch und Babyjoga zu triezen. Und seltsamerweise erwarten viele Weltretter, das richtig große Rad – die ökosoziale Revolution, die Befreiung des Menschen vom Kapitalismus, das Paradies auf Erden, um nur ein paar Beispiele zu nennen – ließe sich auch ganz gechillt drehen.

Das aber ist ein grandioser Irrtum. Das Ende der Apartheid kostete Jahrzehnte und viele Menschenleben, der Fall der Mauer wurde nicht nur herbeigebetet. Und die globale Energiewende gibt es auch nicht zum Nulltarif. Wer den mächtigen Lobbys und Konzernen ihre billionenschweren Geschäfte vermiesen will, der muss früh aufstehen, exzellent vorbereitet sein, hart arbeiten und immer einen Tick schneller und schlauer sein als die bestbezahlten Anwälte und Manager. Dafür braucht es clevere Juristinnen, mutige Aktivisten, geniale Planerinnen und engagierte Kampagnenleiter. Und keine Schluffis, die sich erst mal wieder hinlegen.

Bei allen wirklich wichtigen Aufgaben wie dem Krieg gegen die Kohle, der Rettung der Regenwälder oder dem globalen Kampf gegen die Armut geht es einzig und allein um Ergebnisse. Und zwar schnell. Wer die Welt retten will, kann sich für Haltungsnoten nichts kaufen. Da reicht es nicht, wenn auf dem Zeugnis steht: „Er hat sich stets bemüht.“

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Bernhard Pötter
Redakteur für Wirtschaft und Umwelt
Jahrgang 1965. Seine Schwerpunkte sind die Themen Klima, Energie und Umweltpolitik. Wenn die Zeit es erlaubt, beschäftigt er sich noch mit Kirche, Kindern und Konsum. Für die taz arbeitet er seit 1993, zwischendurch und frei u.a. auch für DIE ZEIT, WOZ, GEO, New Scientist. Autor einiger Bücher, Zum Beispiel „Tatort Klimawandel“ (oekom Verlag) und „Stromwende“(Westend-Verlag, mit Peter Unfried und Hannes Koch).
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16 Kommentare

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  • "Wenn mich der Krankenpfleger in den Operationssaal rollt, dann will ich keine Chirurgin mit einer Vier im Staatsexamen. " Völlig klar, eine vier in Deutsch wäre da eine Katastrophe - die Konversation während der OP über die neueste Literatur will ja gtepflegt daherkommen. Was für ein elitärer, spätkapitalistischer Leistungsbegriff. Pötter, setzen, sechs!

  • Lieber Bernhard,

    aber für die Leistung die Du meinst braucht es in den Schulen die Möglichkeit sich zu engagieren, seinen Interessen nach zu gehen, teil zu haben und teil zu nehmen, selbst zu lernen, Demokratie einzuüben, aktuellen Thema selbst auf den Grund zu gehen, angespornt zu werden und und und ... Sonst kommen da immer mehr AfD Doktoren und Professoren oder Leistungsträger raus, die sich über Geld, ... definieren, wie Du geschrieben hast. Wenn die Motivation stimmt und das Interesse geweckt ist kommt die Leistung fast von alleine.

  • Mal abgesehen davon, dass Herr Pötter klingt wie mein Vater vor über 40 Jahren und auch die Leistungsbewertung (nicht nur in der Schule) häufig oberflächlich und systemangepasst rückwärtsbezogen ist, wie mehrfach geschrieben, muss ich dem Autor ein überaus oberflächliches Denken vorwerfen.

    Wie in vielen pötterschen Texten ist auch hier implizit ein tiefer Glaube an Technikmachbarkeit und die Durchsetzungsfähigkeit rationalen Denkens zugrunde gelegt.

    Dies widerspricht meinen Erfahrungen aus mehr als 3 Jahrzehnten beruflicher Karriere im Bereich Energietechnik: Wer oder was sich durchsetzt hat wenig mit Rationalität und NICHTS mit der Leistungsfähigkeit damit befasster Menschen zu tun.

    A propos NICHTS: Unter dem Strich muss ich zu dem Fazit kommen, dass es so manches mal besser, oder zumindest genauso gut für Mensch und Umwelt gewesen wäre NICHTS zu tun. Aber das ist in einer Leistungsgesellschaft undenkbar.

  • Sie schreiben einige gute Ansätze. Aber Sie sollten die Noten, Ihren Aufhänger, da bitte vollkommen rausnehmen. Der ist zumindest heutzutage vollkommen aus der Luft gegriffen. Nicht umsonst gehen immer mehr Unis vom NC weg, denn mit letztendlichem Können haben die Noten heutzutage wirklich nur noch peripher etwas zu tun. (In den meisten Fächern.)

     

    Nehmen wir als (in diesem Thema nur allzu beliebtes) Beispiel das Fach Deutsch. Ich hab jetzt noch ungefähr 3 Monate, bis ich mein Abitur schreibe und was nimmt einen nicht unerheblichen Teil unseres Unterrichts ein? Die Belehrung unserer Lehrerin, was wir in unserem Abitur nicht schreiben dürfen. Zum Beispiel keine ploitischen, religiösen oder sonstwie polarisierenden Weltbilder einbeziehen sollen, denn das fließt erheblich in unsere Punktzahlen ein und wenn wir Pech haben sitzt da halt als Zweitkorrektor ein politisch oder religiös Extremer.

     

    Wir haben viele Leute hier in der Schule, die alles mitschreiben, was der Lehrer über seine persönlichen Meinungen erzählt und und die hart arbeiten um dadurch bessere Noten bekommen, was sie auch schaffen. Das sind die "NC-Schüler" und das ist in Ordnung so. Dann gibt es wiederum viele, die keinen NC brauen und die sich dadurch nicht daran hindern lassen ihre eigene Meinung zu schreiben. Sie arbeiten auch hart, aber halt um über eine eigene, fundierte Meinung schreiben zu können, was in mehreren Fächern zu einem niedrigeren Notendurchschnitt führt.

     

    Die Notengebung in der Schule ist größtenteils subjektiv und gegen das eigenständige Nachdenken gerichtet. Wer das schreibt was die Lehrer hören wollen, bekommt 15 P. So ist das nunmal. Ich denke das ist ein Problem, über das man schreiben sollte. Seien sie stolz auf ihre Kinder, wenn sie sich nicht alles vom System vorschreiben lassen, sondern ein eigenes Denken entwickeln, denn ganz genau das braucht die Welt und das lernt man nicht in der Schule.

    • @pixelschupser:

      Danke für diesen Kommentar und viel Glück für Ihr Abitur!

       

      Viel Spaß und Erfolg dann auch nach der Schulzeit!

       

      P.S.: Meine Kinder berichten das genauso: Schreibe und sage, was der Lehrer lesen oder hören möchte und Du gehörst zu den guten! Die naturwissenschaftlichen Fächer, die sie haben, in denen die Lehrer meist selbst (!!!) den Unterrichtsstoff nicht vermitteln können, arbeiten sie dank Internet und engagierten YouTube-Wissenschaftlern zuhause selbst nach. So was geht heute wenigstens ohne großen finanziellen und zeitlichen Aufwand (für Bibliotheken und Nachhilfe).

      • @Hanne:

        Genau!

  • wenn ich mir manche Ministerpräsident*innen so anschaue, dann sind mir Lidls Saftkarton-Faltende lieber (auch als die polemik der überschrift) - und ich denke dabei durchaus an unsere Gesellschaft.

     

    Ansonsten ... merkwürdig konstruierte kausalitäten und daher kritik am meiner meinung nach flaschen platz. Lernerfolge und leistungsfähigkeit im beruf hängen nicht zwangsläufig zusammen, werden von unserem bildungssystem auch weitgehend nicht gefordert, manchmal sogar, so scheint es, gar nicht gewollt. Zitat aus dem jahre 2006: "Sie müssen es nicht verstehen, es reicht, wenn Sie es auswendig können."

     

    Und eines noch: wenn es die "saftkartonfalter nicht gibt, haben die "ministerpräsidenten" nichts zu trinken, wenn das kleinste zahnrädchen fehlt, funktioniert die uhr nicht.

     

    Also brauchen wir keine "eliten" (das führt zu elitärem denken) sondern ANERKANNTE könner auf allen gebieten (und "ebenen"), denn die putzenden machen den operationssaal sauber, gell!

  • 1G
    10236 (Profil gelöscht)

    "Wer den mächtigen Lobbys und Konzernen ihre billionenschweren Geschäfte vermiesen will, der muss früh aufstehen, exzellent vorbereitet sein, hart arbeiten und immer einen Tick schneller und schlauer sein als die bestbezahlten Anwälte und Manager. Dafür braucht es clevere Juristinnen, mutige Aktivisten, geniale Planerinnen und engagierte Kampagnenleiter."

     

    Mit der Leistung wie der Autor sie beschreibt bekommt man heutzutage keine Leute, die "den mächtigen Lobbys und Konzernen ihre billionenschweren Geschäfte vermiesen" wollen, sondern eher stromlinienförmige Selbstoptimierer. Ausnahmen bestätigen die Regel.

    • @10236 (Profil gelöscht):

      Sehe ich genauso. Die Schule von heute ist trotz tausender Reformen mal in die eine mal in die andere Richtung doch im Grunde immernoch ein Konzept was zwar selbstständige und technisch gut ausgebildete Arbeiter generier, jedoch nicht unbedingt kritische Geister generiert. De Schule als Institution belohnt nicht die querdenker und Kritiker, sie belohnt einzig die fleißigen, diejenien die am schnellsten herausgefunden haben was der Lehrer sehen will und wofür er genau Noten vergibt.

  • Der Leistungsbegriff wie hier von Herrn Pötter skizziert akzeptiert die gängigen Kriterien einer Leistungsgesellschaft.

     

    Gleichzeitig schreibt er aber von Motivation und bester fachlicher Kompetenz und Berufsleidenschaft.

     

    Die Frage ist also, ob der Einser Abiturient auch der beste Arzt wird oder nicht vielmehr ganz andere Auswahlkriterien für die Entwicklung einer beruflichen Kompetenz definiert werden müssen.

     

    Hier mangelt es und daher ist nicht automatisch der beste Abiturient für jeglichen Beruf besser geschaffen als einer ohne Abi.

     

    Hätte er recht gäbe es weder Ärztepfusch noch Fehler bei der Bankenrettung. Bzw. glücklicherweise falten Ärzte und Banker und Politiker und Ingenieure keine Lidl Kartons sonst ginge das auch noch schief.

  • "...Eine Freundin, die Lehrerin ist, findet Noten „total überbewertet“; ..."

    Logisch. Für Noten müssen die Leistungen bewertet und zusätzlich korrigiert werden. Und das ist Arbeit.

     

    Selbst die Schulversager (egal wer in welchem Bereich Politik, Sport, Kunst, Business) die später erfolgreich gewesen sind, haben alle immer nur eine Erklärung: Leistung, Disziplin und harte Arbeit. Und Glück. Wobei dann der Hinweis nach geschoben wird: "Glück muss man sich verdienen". Man verdient es sich wiederum durch Leistung, Disziplin und harte Arbeit....

     

    Man kommt nicht drum herum.

  • Glückwunsch zu so einem Kommentar in der TAZ. Ohne Satire. An einzelnen Punkten kann man herumstreiten, alleine schon bei der Leistungsbemessung. Aber der Tenor ist richtig. Wir brauchen heute wie eh und je Leistung und die bekommt man nicht geschenkt . Und die steht auch nicht im Netz!! Nur braucht es manchmal Zeit bis zur Leistungsentwicklung. Also, geben wir unseren Kinder ruhig etwas Zeit.

     

    Richtig ist auch der Verweis auf den Ausnahmecharakter einzelner "Schulversager". Denn es gibt eine positive Korrelation zwischen Schulnoten und Uninoten und Weiterkommen. Aber wenn man die Ausnahme ist, auch gut, einfach weiter fördern.

    • @fly:

      Leistung, die lediglich angeordnet oder gelernt wird, ist allerdings etwas ganz anderes als Begeisterung und Faszination an einer Tätigkeit, die dann auch gerne und gut ausgeführt wird.

       

      Leistung lernt man eigentlich nicht in der Schule und Noten-Leistung während der Schulzeit führt wie schon gesagt nicht automatisch zu "guten" Ärzten etc. - im Gegenteil!

       

      Allerdings macht es im bestehenden System schon (ökonomisch) Sinn, sich einigermaßen gut und engagiert durch die Schulzeit zu bemühen, denn leider werden Studien- und Ausbildungsplätze nach wie vor nach Abschlussnoten vergeben.

       

      Und leider ist es auch so, dass einem heutigen Schüler ein Studienabschluss auch keinen ökonomischen Erfolg verspricht, aber dennoch eine recht große Wahrscheinlichkeit, sich später etwas freier bewerben zu können und eben auch mit Begeisterung eine (berufliche) Sache anzugehen und ihr länger nachzugehen.

       

      Ich sage daher meinen Kindern: Schaut zu, dass Ihr einigermaßen gut (bis befriedigend) durch kommt, Euch an das (üble) System so weit wie nötig anpasst und dennoch Frei- und Querdenker bleibt und Euch nicht verbiegen lasst.

       

      Jugendliche (zumindest auf dem Gymnasium) müssen sich aber meiner Meinung nicht quälen, ein Einser-Abitur zu bekommen, denn dazu ist die Jugendzeit einfach auch zu schade und dieser Aufwand ist nun wirklich verschwendete Energie, die einem am Ende im Erwachsenenalter doch fehlt (in Form von frühem Burn out etc.).

       

      Ökonomie macht auch bereits in der Schulzeit Sinn!

  • Den letzten Absatz könnte ich so unterschreiben, die Herleitung ist allerdings: ungenügend. Denn "sich diese geklauten Begriffe" zurückerobern zu wollen, gleichzeitig aber zu verlangen, die Kinder sollen sich doch erstmal einer doch letztendlich auf Verwertbarkeit angelegten Leistungsevaluation unterziehen, widerspricht sich. Fürs Selberdenken wurde in der Schule selten jemand belohnt. Die Argumentation lenkt so auch von Bildung als einem Wert an sich ab. Richtig ist: Leistung und Tatendrang anzuheizen ist auf gar keinen Fall falsch, ob die o.g. Anreize unbestimmt die Richtigen sind, wage ich zu bezweifeln. Der zweite Denkfehler ist: Der Autor will, dass jeder, von der Krankenschwester bis zum Kohleaktivist Elite ist. Wenn jeder Elite ist, gibt es keine Elite. Wenn es doch eine sein soll: Willkommen in der Ellbogengesellschaft.

  • Dem ist nichts hinzuzufügen. Klasse Kommentar!

  • Ich bin dagegen!

    Nix gegen Leistung, ganz im gegenteil. Aber es soltle nicht darum gehen, besser zu sein als Andere. Und schon gar nicht kann Leistung nach so undurchschaubaren Kriterien bewertet werden, wie das in der Schule üblich ist.

    Leistung ist notwendig. Es gibt aber kaum einen Menschen, der nicht stolz wäre auf seine Leistung. Und das mit Recht. Dabei ist es unnötig oder sogar schädlich, "mehr" zu leisten, als der Andere. Stattdessen sollte jeder leisten, was benötigt wird, für sich selbst und für Andere. Und Leistung sollte auch nicht gemessen werden mit Kriterien, die irgendwelche kommerziellen Einrichtungen vorgeben. Eine Gesellschaft benötigt auch eine ganze Reihe anderer Leistungen. Leistungen, die in der Schule viel zu oft gar nicht bemerkt werden. Wer z.B. Empatie und ein offenes Ohr für die Mitmenschen hat, sollte damit eine für die Gesellschaft extrem wichtige Leistung erbringen können (und davon vernünftig leben können). Der Leistungsbegriff in der Schule ist viel zu eng gefasst und führt zu der bekannten Ellenbogengesellschaft, also da hin, wo wir jetzt sind. Das ist nicht lustig.