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Kolumne PressschlagDie Rückkehr des Dopings

Leistungsmanipulation ist immanenter Bestandteil des Sports. Beinahe hätten wir es vergessen. Dabei sitzt das wahre Böse in Deutschland.

Doping ist kein Problem? Für die meisten ist es erst dann eins, wenn es bekannt wird Foto: dpa

Nordischer Skisport ist eine Schau. Faszinierend sind nicht nur die Bilder von den Loipen und Schanzen. Auch die Vorbereitung auf den Wettkampf ist überaus sehenswert. Das Video, das den österreichischen Langläufer Max Hauke zeigt, wie er gerade eine Blutinfusion vornimmt, hat schnell Karriere im Netz gemacht.

Es war gewiss nicht korrekt, wahrscheinlich nicht einmal rechtens, dass ein Polizeibeamter das Video, das aufgenommen wurde, als sich Hauke gerade auf seine Weise auf den 15-Kilometer-Wettbewerb vorbereitet hat, an Medien weitergegeben worden ist. Und doch gehört es zu den faszinierendsten Bildern, die die Nordische Ski-WM in Seefeld geliefert hat. Man bekommt es schier nicht aus dem Kopf.

Das Thema Doping ist zurück im Weltsport. Wir hätten es doch glatt um ein Haar vergessen. Gut, da war der russische Staatsdoping-Irrsinn. Aber der hatte für den Rest der Sportwelt auch sein Gutes. „Seht her, da ist das Böse im Sport“, konnte man sagen und hatte dabei sogar noch recht. Wie praktisch war es doch, die Dopingproblematik bei den Russen abzuladen. Über all der kriminellen Energie der russischen Leistungsoptimierer, die im berühmt gewordenen McLaren-Report der Welt-Antidoping-Agentur so gut dokumentiert ist, hätten wir beinahe aus den Augen verloren, dass auch andernorts beschissen und gelogen wird, dass sich die Balken biegen.

Da waren die selbst ernannten Saubermannradler vom Team Sky, die sogar von einem Ausschuss des britischen Unterhauses einen Rüffel bekamen, weil sie allzu freigebig bei der Vergabe von leistungssteigernden Mitteln waren. Da war die fast immer siegreiche Staffel norwegischer Asthmatiker, denen in den Loipen keiner folgen konnte. Und da waren die kenianischen Wunderläufer, die sich dann nicht allein auf ihr Talent verlassen haben. Während die Sportwelt diskutiert hat, ob es richtig ist, russische Athleten zu den Olympischen Spielen zuzulassen, sind verbotene Mittel durch die Adern unzähliger Athleten geflossen.

Immer sind nur die anderen

Sportfunktionäre wissen längst, dass sie die Einhaltung der Antidopingregeln, die sie sich selbst gegeben haben, nicht mehr gewährleisten können. Ob sie das wohl je wirklich wollten? Doping ist für den Sport nicht wirklich bedrohlich. Erst der Dopingfall, der an die Öffentlichkeit kommt, ist es. Er kann Finanziers abschrecken und das Publikum vergraulen. Dass sich Sportverbände lange gegen Gesetze gesperrt haben, die es nun den Behörden ermöglicht haben, in Österreich und Deutschland Polizeibeamte in Mannschaftsquartiere und Arztpraxen zu schicken, muss wirklich niemanden wundern.

Wie praktisch war es doch, die gesamte Dopingproblematik bei den Russen abzuladen. Das ist erst mal vorbei

Wider besseres Wissen behaupten die Präsidenten der Verbände, der Sport an sich sei sauber. Sauber! Was für ein Wort! Andere mögen Probleme haben, das eigene Haus ist clean. Das sagen sie auch dann, wenn es Sportler aus ihren eigenen Reihen erwischt, wie es Peter Schröcksnadel, der Präsident des Österreichischen Skiverbands, nun getan hat. Schockiert sei er über die Bösewichte im eigenen Team.

Aber das wahre Böse sitze in Deutschland, in Erfurt, von wo aus der Aderlass organisiert worden sei. Da hatte der Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes längst seinen Finger ausgestreckt, gen Süden gerichtet und von Unzulänglichkeiten im ÖSV gesprochen. Doping betreiben demnach immer nur schwarze Schafe – oder eben die anderen. Wer’s glaubt.

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5 Kommentare

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  • Gebt das verdammte Doping endlich frei! Dann können sich die, die es nicht lassen wollen, endlich ganz offiziell und in Rekordzeit in ihr persönliches Nirvana dopen. Und alle die, die noch an sauberen Sport als Ersatz für saubere Kriege glauben, kommen nicht mehr so leicht wie jetz noch um die Erkenntnis rum, dass Unmenschliches halt nur von Unmenschen organisiert werden kann. Viel Spaß dann mit der „Faszination“ am Übermenschentum.

    • @mowgli:

      Hola. Da schau her.

      Däh! Karl 'Arsch' Adam* - mein letzter Trainer - & 's Mowgli - d'accord.

      Etwas - Worauf ich nicht gewettet hätte. Wollnichwoll. Nö. Normal nich.

      unterm——* Studentenboxweltmeister im Schwergewicht. “…Im Dritten Reich unterrichtete das NSDAP-Mitglied Karl Adam an der Nationalpolitischen Erziehungsanstalt (Napola) in Bensberg. Während des Zweiten Weltkriegs wurde Adam als Unteroffizier und Geschützführer in der Normandie durch Granatsplitter schwer verwundet.[3] Nach dem Krieg war Adam Oberstudienrat für Mathematik, Physik und Leibeserziehung (“…greift die Dampfwalze an…“ (Fußball;) - an der in Ratzeburg ansässigen Lauenburgischen Gelehrtenschule.…“



      Konnte selbst nicht Rudern. Machte nix



      Der Rest ist Geschichte.



      de.wikipedia.org/w...dam_(Rudertrainer)



      (btw - Wir waren darin (s.o.) nicht einer Meinung! sein “Studierzimmer“ -



      Mir noch heute - nur schwach angenähertes Vorbild!;)

      • @Lowandorder:

        &Däh! - Mailtütenfrisch & Zisch -

        “Wäre ja auch für die Freigabe...



        wenn nicht anzunehmen wäre, dass dann



        schon bei talentierten Kids "nachgeholfen" wird.“

        Liggers. Sag‘s mal so - Vorher - Nachher



        CC SUI 1976 GLORIA OG Montreal No. 15 - M1X silver medal winner ...



        goo.gl/images/Ci6Hw9

        & Däh! 8 Duplojahre später - wa^!^



        CC GER 1984 Duplo °Olympia '84° No. 26 - OG Los Angeles (Peter ...



        goo.gl/images/MeLRje



        (like - Peter Kater Carlo Kolbe!;(

        Resümee: Aber. Am Anfang schon war -



        “Das Geheimnis der Kolbe-Spritze“



        (erschienen am: 08.08.2013)



        www.aerztezeitung....kolbe-spritze.html

        & Luurens all —



        Doping: Das Geheimnis der Kolbe-Spritze



        goo.gl/images/rX9iKV

        kurz - “Wer‘s mach - mach‘s ja mögen.



        Aber - Wer‘s nich mach - der mach‘s ja wohl auch nich!“ Newahr.



        Normal.

  • Ja wie? Dascha'n Ding.

    Nö. Anders als Emanuel Kant.



    Beschäftigen sich Sportfunktionäre.



    Bekanntlich - Staatlich wie Verbandlich



    Nur mit dem - Sport an sich^!^ Sauber!

    Na - Si’cher dat. Da mähtste nix.



    Zum VXXLten Mal. Normal.



    Njorp.

    unterm——“Die Rückkehr des Dopings“



    Euphemistischer Quatsch. Newahr. Normal di taz post Leibesübungen.



    Ooch vxxl-klar.

  • 8G
    85198 (Profil gelöscht)

    "Leistungsmanipulation ist immanenter Bestandteil des Sports. Beinahe hätten wir es vergessen. "

    Was hier leider dann doch wieder vergessen wurde: Viele Medikamente stehen gar nicht auf der Dopingliste. Es wird z.B. nicht auf Ibuprofen getestet. Es ist schließlich nicht illegal, auch unter hohen Schmerzmitteldosen zu trainieren und Wettkämpfe zu absolvieren. Anders als mit Medikamenten kann eine Weltklasseleistung zuallermeist gar nicht mehr erzielt werden. Da liegt der Griff zu illegalen Mitteln nahe.

    Ich habe deswegen auch kein Verständnis dafür, dass Leistungssportler*innen medial als Vorbilder gehandelt werden. Wer seine Gesundheit für die Karriere zu opfern bereit ist, kann lediglich als abschreckendes Beispiel dienen. Dass selbst in den öffentlich-rechtlichen Medien junge Menschen dazu aufgefordert werden, sich für das Kapital kaputt zu machen, zeigt, wie kapitalistisch deren Selbstverständnis doch ist.

    "Mach dich doch selbst kaputt, bevor es jemand anderes tut!" ist von Schleimkeim, könnte aber auch aus der Sportschau stammen.