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Kolumne Nebensachen aus ParisBöse Hornissen aus Asien

Rudolf Balmer
Kolumne
von Rudolf Balmer

Vespa velutina lautet der Fachname der Bienenkiller. Es handelt sich um eine asiatische Hornisse, die sich in Südwestfrankreich angesiedelt hat und sich rasch ausbreitet.

Wenn die Biene von der Erde verschwindet, dann hat der Mensch nur noch vier Jahre zu leben; keine Bienen mehr, keine Bestäubung mehr, keine Pflanzen mehr, keine Tiere mehr, keine Menschen mehr …", soll Albert Einstein gesagt haben. Ob die Prophezeiung tatsächlich von ihm stammt, ist umstritten. Keine Frage aber ist es, dass seine Mahnung höchst aktuell ist und darum auch immer wieder zitiert wird. Denn jedes Jahr wird eindringlicher vor diesem Phänomen des Bienensterbens gewarnt, von dem Frankreich stärker betroffen ist als die Nachbarn. Das lässt sich mit Zahlen eindeutig belegen.

Völlig umstritten ist dagegen die Erklärung der Ursache(n). Ist die Klimaerwärmung schuld? Ist die Bienentragödie ganz generell ein Indikator für eine total gestörte Beziehung zwischen Mensch und Umwelt?

Die meisten Imker haben viel präzisere Antworten. Als Schuldige nennen sie bestimmte Insektizide mit Namen wie "Cruiser" oder "Gaucho". Die Agrochemie verteidigt ihre Gifte mit dem Hinweis, dass dieselben Produkte in anderen Ländern in der Landwirtschaft als Pflanzenschutzmittel verwendet würden, die keine mit Frankreich vergleichbare Sterblichkeit der Bienen aufweisen. Die Polemik dauert an, man hat aber verstanden, dass für den Agrarexporteur Frankreich große Wirtschaftsinteressen tangiert sind.

privat
RUDOLF BALMER

ist Frankreich-Korrespondent der taz.

Während Bienenzüchter und Naturschützer noch mit Konzernen wie Syngenta oder Bayer streiten, taucht in Frankreich eine neue Gefahr für die so nützlichen Insekten auf: Vespa velutina lautet der Fachname dieser Bienenkiller. Es handelt sich um eine asiatische Hornisse, die sich seit wenigen Jahren in Südwestfrankreich angesiedelt hat und sich rasch ausbreitet. Ihre Lieblingsspeise sind vorzugsweise die heimischen Honigbienen! Eingeschleppt wurden sie angeblich mit einem Frachtschiff mit Billigprodukten aus dem fernen Osten. Mit der Velutina-Hornisse hat Frankreich ein echtes Invasionsproblem mit klandestinen "Immigranten".

Nachdem zwei Menschen in diesem Sommer an allergischen Reaktionen nach Stichen dieser Hornissen gestorben sind, mobilisieren die Behörden und Imkerverbände zum Kampf gegen diese Gefahr aus dem Osten. Was tun, wenn diesen Räuberhornissen mit den zunächst benutzten Fallen nicht beizukommen ist? Bleibt nur der Griff zum Gift gegen die bösen Insekten?

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Rudolf Balmer
Auslandskorrespondent Frankreich
Frankreich-Korrespondent der taz seit 2009, schreibt aus Paris über Politik, Wirtschaft, Umweltfragen und Gesellschaft. Gelegentlich auch für „Die Presse“ (Wien) und die „Neue Zürcher Zeitung“.

6 Kommentare

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  • I
    ilmtalkelly

    @ Imkermeister ?

     

    Apis cerana halte ich seit 8 Jahren erfolgreich. Es gibt keine Probleme mit Winterfestigkeit. Nur die Ausbeute ist etwas geringer.

    Apis cerana wird im Himalaya und Sibirien gehalten.Informieren sie sich bitte auch mal an dem Gerät, vor dem Sie sitzen.

    Hätten sich Imker vor langer Zeit so verhalten wie Sie, wäre die Imkerei ausgestorben.

  • BA
    bitte anonym

    Wenn ein Bienenschwarm oder Dom angefriffen wird, von was auch immer, hat kaum ein insekt eine Chance, da Bienen ueber ein Kollosales Erinnerungsvermoegen verfuegen, welchem, wenn ueberhaupt, nur Ameisen gleich kommen koennten.

    Wenn ein Bienenstamm angegriffen wird, und und nur ein paar Bienen ueberleben, ' lassen sie Pfeifftoene von sich hoeren, in der sleben rhytmisch und melodischen Reihenfolge, das jegliche Bienen in der Naehe ( kilometer weiten ) es vernehmen und weitertragen, bis eine ganze Gegend von der Gefahr bescheid weiss.

     

    Das Kommunikationssystem verschiedener Insenkten ist so ' intricate', wie auch deren widerstandsfaehigkeiten, insbesondere ihr Immunsystem.

     

    Die weiss man zum beispiel von durch die Pestiziden Forschung. Insekten koennen sich toxyden anpassen, und die naechste Generation hat schon eine Antidode entwickelt - der Grund warum Pestizyde immer giftiger, also staerker werden, weil -nsekte immunitaet entwickeln, insbesondere ' Bienen ' und ' Ameisen '.

     

    Pestizyde Forscher wissen das sie Insekten nur Verstaerken je staerker die ' dosis ' wird, der Mensch und andere Lebewesen jedoch erkranken, sodas I'm Endeffekt, sollten Gifte noch staerker werden, die Insekten die einzigen sind die ueberleben werden.

    Ich mache mir daher wenig sorgen um Insekten, insbesondere Bienen. Ihre Zellstruktur ist die der Menschen weit ueberlegen, da sie evolutionsmaessig auch sehr viel aelter ist...

  • I
    Imkermeister

    @Ilmtalkelly:

    Genau. Apis cerana. Weil die ja auch besonders winterfest ist. Vom Ertrag gar nicht zu reden.

     

    Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal.......

  • AW
    Ansgar Warner

    Hm, also das klingt mir zu sehr nach "Roundup the usual suspects", oder meinetwegen "Arrêtez les suspects habituels". Wikipedia z.B. weiß über diese angeblich "böse" Hornissenart:

     

    "Sie jagen dabei auch Honigbienen direkt vor deren Fluglöchern, eine Gefahr für die Imkerei stellen sie aber nicht dar. Beispielsweise ist die Asiatische Riesenhornisse (Vespa mandarinia) wesentlich gefährlicher als Vespa velutina, da diese nur einzelne Bienen erbeutet."

  • BA
    bitte anonym

    Einstein's ' Biene ' war ein Metamorphishes Quanten beispiel, so ungefaer wie Schroedinger's ' Katze ', bei welchem es sich nicht 'physisch' um das Tier ' Katze ' dreht, sondern ein symbolisches ' Grosshirn representier welches mit allen Hirnen, oder Beweustsein, verbunden sein soll,oder so aehnlich, ...

  • I
    Ilmtalkelly

    Bei Weiterverbreitung dieser Art hilft nur Umstellung von westl. Honigbiene( Apis mellifera) auf die daran angepasste östl. Honigbiene ( Apis cerana). Diese hat Abwehrstrategien gegen die agressive asiat. Wespenart entwickelt.

    Die bilden bei Entdeckung einer Hornisse in Nestnähe um sie herum eine Hitzekugel aus mehreren Bienenkörpern, einen Schwitzkasten. Daran verendet die Hornisse.

     

    Da werden ja infernale Aussichten bei TAZ an die Wand gemalt. Zudem sterben Menschen jedes Jahr an allerg. Reaktionen auf Bienenstiche, allerart Wespenstiche, Nüsse, Obst, Mehl und ungenügend recherierte ,nicht in Relation gesetzte Zahlen in Zeitungsartikeln.

    Also Kopf hoch, ist nicht alles schlecht, was aus dem Osten kommt.