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Kolumne MännerPost von Lohre

Matthias Lohre
Kolumne
von Matthias Lohre

Sie nötigen mich zum Verfassen eines vermeintlich offenen, emotionalen Briefs. Warum sind Frauen das „begabtere Geschlecht“, Herr Trittin?

Lieber Herr Trittin, bislang hielt ich Sie für sehr klug. Bild: dapd

L ieber Jürgen Trittin,

das Folgende tut mir mehr weh als Ihnen. Aber Sie lassen mir keine Wahl. Sie nötigen mich zum Verfassen eines vermeintlich offenen, emotionalen Briefs. Damit begebe ich mich formal in die Nähe des Bild-Maskottchens Franz-Josef Wagner. Franz-Josef Wagner! Und das kommt so:

In der Bundestagsdebatte über das Betreuungsgeld am 9. 11. riefen Sie in Richtung der Regierungskoalition:

Bild: privat
Matthias Lohre

ist Parlamentsredakteur der taz.

„Es herrscht in Deutschland Fachkräftemangel. Was tun Sie? Sie schaffen einen ökonomischen Anreiz, gut ausgebildete Frauen vom Arbeitsmarkt fernzuhalten. Mädchen sind besser in der Schule.“ (Claudia Roth: „Ja!“) „Frauen haben die besseren Abschlüsse.“ (Claudia Roth: „Ja!“) „Die Merkel-Koalition will, dass diese Frauen zu Hause bleiben. Sie, Frau Merkel, wollen doch den Skandal fortsetzen: Sie wollen, dass das begabtere Geschlecht weiterhin ein Viertel weniger verdient als wir Männer. Das ist fatal.“

Kurz darauf stand eine Frau mit kurzem, graubraunem Haar auf und bat, eine Zwischenfrage stellen zu dürfen. Kathrin Vogler, 49, ist von der Linken und Friedensaktivistin. Vogler fragte:

„Herr Trittin, Sie haben mich und meine Geschlechtsgenossinnen unumwunden als das begabtere Geschlecht bezeichnet. Ich wüsste sehr gerne, welchen Begabungsbegriff Sie zugrunde legen und ob Sie Männer tatsächlich für weniger lern- und bildungsfähig halten als Frauen und Mädchen.“

Trittin antwortete: „Liebe Kollegin, der Empirie, die ich hier zitiert habe, muss man sich stellen. Die Wahrheit ist, dass im statistischen Durchschnitt junge Mädchen besser in der Schule sind als Jungen, dass sie die besseren Schulabschlüsse und auch die besseren Universitätsabschlüsse haben.“ (Claudia Roth: „Genau!“)

Lieber Herr Trittin, bislang hielt ich Sie für sehr klug. Aber warum leiten Sie aus der Zustandsbeschreibung einer Gesellschaft Aussagen über die Potenziale eines ganzen Geschlechts ab? Vor sechzig Jahren waren Abiturientinnen und Studentinnen hierzulande eine Ausnahme. Hätten Sie damals auch gesagt: „Der Empirie muss man sich stellen. Männer sind das begabtere Geschlecht“? Wenn ja: Was hat sich seither verändert? Etwa die Potenziale von Frauen und Männern? Oder doch der gesellschaftliche Umgang mit ihnen? Sexismus ist auch dann Unfug, wenn er gegen Männer gerichtet ist. Vielleicht habe ich mich ja geirrt, und Sie sind gar nicht so klug. Schließlich sind Sie bloß ein Mann.

Was mich aber wirklich ärgert, ist etwas anderes. Nach einigem Hin und Her meldete sich Bundestagspräsident Norbert Lammert zu Wort. Der 64-jährige CDU-Mann ist in Sachen Humor bislang vor allem dadurch aufgefallen, dass er sich selbst jede Menge davon zuschreibt. Lammert sagte:

„Herr Kollege Trittin, vielleicht können wir uns darauf verständigen, dass es einzelne Männer gibt, die das durchschnittliche Begabungsprofil von Frauen erreichen?“

Da, lieber Herr Trittin, musste ich lachen. Über einen Scherz von Norbert Lammert. Norbert Lammert! Also, das nehme ich Ihnen wirklich übel.

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Matthias Lohre
Schriftsteller & Buchautor
Schriftsteller, Buchautor & Journalist. Von 2005 bis 2014 war er Politik-Redakteur und Kolumnist der taz. Sein autobiographisches Sachbuch "Das Erbe der Kriegsenkel" wurde zum Bestseller. Auch der Nachfolger "Das Opfer ist der neue Held" behandelt die Folgen unverstandener Traumata. Lohres Romandebüt "Der kühnste Plan seit Menschengedenken" wurde von der Kritik gefeiert. Anfang 2025 veröffentlichte er seinen zweiten Roman "Teufels Bruder" über Heinrich und Thomas Mann in Italien.
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32 Kommentare

 / 
  • AS
    armer Schüler a.D.

    Das Mädchen in der Schule (ja, auch noch in Klasse 8/9) besser benotet werden ist doch keine Neuigkeit.

     

    Ich, männlich 28Jahre alt, hatte in der 8./9. immer eine durchaus begabte Mitschülerin neben mir sitzen. Nur Chemie war nichts für sie. So sitzten wir in der letzten Reihe haben uns beide das ganze Jahr über nicht gemeldet und auch die Klausur nicht mitgeschrieben. Was kam raus? Eine 6 für mich, eine 4 für die Mitschülerin.

     

    Es ist oft! so, dass Mädchen keine so schlechten Noten, gerade in den Fächern Mathe, Physik, Chemie, Sport bekommen, da es ja "Jungs-Fächer" sind. Trotzdem bekomme ich schlechte Noten in Musik, weil meine Singstimme nix taugt...der ist ein Kerl, der verträgt die Wahrheit...

  • HO
    Hotel Ostoria

    @Plädo

     

    "Ab sofort soll sie bitte

    "Kolumne Jammerlappen",

    "Kolumne Heulsusen",

    "Kolumne Arme Wichte" oder

    "Kolumne Taschentücher"

    heißen."

     

    Da auf diesen Seiten für gewöhnlich jenen gebeutelten Heulsusen der Bevölkerungsgruppe mit einer um sechs Jahre höheren Lebenserwartung Raum für ihre Jammerorgien, Unterstellungen und Selbstbeweihräucherungen gibt, sollte dieses Blatt ab sofort den Namen "Daily Quäli" tragen.

  • K
    Karl

    Schon witzig, wenn Frauen bessere Schulnoten (von überwiegend ihresgleichen) erhalten, dann liegt das daran, dass sie im Vergleich zu Männern ("dumm, faul, selbst schuld") eben die totalen Übermenschinnen sind (Claudia Roth, 2 Semester Theaterwissenschaften und sonst nix: Jaaaa!!!), wenn sie in der freien Wirtschaft schlechter abschneiden, dann werden sie eben von finsteren (und unsichtbaren) Männerbünden und (unsichtbaren) gläsernen Männer-Decken diskriminiert (Claudia Roth, 2 Semester Theaterwissenschaften und sonst nix: Jaaaa!!!).

     

    Diese Denke kenne ich. Habe mal eine Frauen-Diskussion über Vaterschaftstests online mitverfolgt. Die diskutierenden Damen kamen dann irgendwann übereinstimmend zu dem Ergebnis, dass es auf die biologische Vaterschaft doch gar nicht sooo ankäme, die soziale Vaterschaft sei doch viel wichtiger, es sei mithin egal, wer der biologische Vater ist, die Männer sollten sich doch mal nicht so haben.

     

    Ich warf dann ein, dass man - wenn soziale Elternschaft alles und biologische Elternschaft nichts sei - dann doch auch alle neugeborenen Kinder einfach nach dem Zufallsprinzip an die - sozialen - Mütter verteilen könne.

     

    Da hieß es dann gleich: "Äh, Nö, Moment, DAS ist jetzt aber was ganz was anderes."

     

    Muss man begreifen: Es geht nicht um "gleich", sondern - ohne Wenn und Aber - nur um den eigenen Vorteil, um sonst GAR nichts. Das verstehen manche Menschen unter "Emanzipation".

     

    Und Trittin möchte die kommende Wahl eben gewinnen. Die Grünen werden m. W. überwiegend von Frauen gewählt. Und die Mehrheit der Bevölkerung ist nunmal weiblich.

     

    Erwartete Reaktion: "Jaaa!!!"

  • K
    Kati

    @ Michael Klein

     

    Also durch meine Plagiatskontrolle würd es durchgehen, bis darauf dass es um die gleiche Aussage geht, finde ich keine Gemeinsamkeiten

  • JM
    John M. Keynes

    Ich mag diese älteren, ergrauten Herren irgendwie, die es geradezu blendend verstehen, sich mit einem weisen, paternalistischen Lächeln auf den Stockzähnen beim weiblichen Geschlecht beliebt zu machen- wie seinerzeit, 2003, in Norwegen- wohl wissend, dass sie auch weiterhin ganz sicher das bleiben werden, was sie vorgeben, mittels Quote ändern zu wollen: Der Scheff! Heuchler, scheinheilige: Der olle Jürgen soll doch mal mit gutem Beispiel voran gehen, und, aus solidarischen Gründen, seinen Scheffposten zu Gunsten einer Frau räumen!

  • PY
    Plädo Yer

    Ein paar von Herrn Lohres Kolumnen habe ich gelesen.

     

    Ich muss zustimmen:

    Diese Texte stechen insbesondere durch ihre wehleidige Weinerlichkeit hervor.

     

    Die Kolumne heißt "Männer".

     

    Na ja. Glücklicherweise verhalten sich die wenigsten Männer so larmoyant wie Herr Lohre.

     

    Der Autor dieser Klolumne hat offenbar noch nicht begriffen, dass "gefühlvoll" nicht zwingend gleichbedeutend mit wimmerndem Selbstmitleid ist. Letzeres taugt allenfalls zum Fremdschämen und wirkt wenig anziehend.

     

    Deshalb plädiere ich für eine sofortige Umbenennung dieser Klolumne:

    Ab sofort soll sie bitte

    "Kolumne Jammerlappen",

    "Kolumne Heulsusen",

    "Kolumne Arme Wichte" oder

    "Kolumne Taschentücher"

    heißen.

     

    Für die Printausgabe wäre der Titel "Kolumne Klopapier" vielleicht auch ganz angebracht.

     

    Die Wahl einer der o.g. Überschriften halte ich für vorteilhaft.

    Zum einen würde der Unterhaltungswert gesteigert und zum anderen würde eine bessere Übereinstimmung mit dem Inhalt erreicht.

     

     

    Dieser Hinweis meinerseits ist übrigens gratis!

    Und zwar allein aus tiefempfundenen Mitleid für den vom Leben und offenbar von den Frauen so überaus gebeutelten Autoren.

  • C
    Comment

    Siebzig Jahre zuvor, Herr Lohre, war es wohl Klaus Trittin, der so redete. Sowas kann schon mal prägend sein, auf die eine oder andere Weise.

    Was mir allerdings ein Rätsel ist, warum Jürgen Trittin scheinbar großen Wert auf die Zustimmung von Claudia Roth legt? Wäre es die Sara Wagenknecht, dann hätte ich es ja noch verstanden. Aber die Roth? Die muss ja ein echtes Schwergewicht sein, politisch versteht sich.

    Trittin ist klug, wenn es darum geht sich dort in Szene zu setzen wo es ihm nützt. Er ist nicht erst seit gestern Politiker und noch immer gehen diese davon aus, dass Wahlen nur noch gewinnt, wer die Frauen auf die eigene Seite zieht (siehe zuletzt Obama). Und ich bin mir sicher, dass sich kein männlicher Wähler der Bündnis90/Grünen nach solchem Dummschwatz eines Trittin (auch Volker Beck, zur Beschneidung von Jungen) davon abbringen lässt auch weiterhin dieses Bündnis zu unterstützen. Unklug mögen demnach eine Reihe männliche Wähler sein, ganz sicher nicht der hier Angesprochene.

  • K
    Kai

    Nun, wir brauchen keine Frauenquote das Empire ist da eindeutig, Frauen sind einfach nicht begabt genug für Fürhungspositionen!!!

     

    Insofern, danke Herr Tritin!!!

     

    @Mens World

    'Na ja, Hauptsache begabt. Auch wenn diese Art von Begabung verdammt unsexy ist.'

     

    Nun, wenn Frau mal nicht Jammern kann und Opfer spielen (Gläserne Decke etc.) dann kommt sofort das Jammerlappen als Partner Argument, auch Liebesentzug genannt! Das sind doch die Männer die alle wollen, die auch mal Gefühle zeigen, auch mal sagen wenn was falsch ist und sich getroffen zeigen sollen, oder jetzt doch nicht???

  • MK
    Michael Klein

    Ähnlichkeiten und Übereinstimmungen mit meinem Beitrag "Unsinn der Woche vom (nach eigenen Angaben) unbegabten Jürgen Trittin":

    http://sciencefiles.org/2012/11/11/unsinn-der-woche-vom-nach-eigenen-angaben-unbegabten-jurgen-trittin/

    sind zufällig, beabsichtigt oder handelt es sich hier um ein Plagiat? Wäre der Beitrag eine studentische Hausarbeit, er käme jedenfalls nicht durch die Plagiatskontrolle...

  • B
    Ben

    @ Men's World:

     

    Im Allgemeinen ist das auch meine Hauptkritik an Lohres Texten:

    viel zu weinerlich, um der Sache dienlich sein zu können.

     

    Gerade der heutige Text ist in meinen Augen aber kein Beispiel dafür sondern - unter diesem Aspekt - ein klarer Ausreißer nach oben.

     

    Stimmt doch alles, was er beschreibt:

    Die Bemerkung von Trittin war dumm, die von Lammert war witzig.

     

    Es sogar schon als weinerlich bezeichnen, wenn jemand einfach nur die nackten Fakten aufzählt (vor allem wenn derselbe Autor sonst auf sehr viel mehr auf die Tränendrüse drückt ) find ich schlicht unfair.

  • P
    Pilkowski

    Es werden in naher Zukunft technische Lösungen für grundlegende, existentielle Probleme gesucht. Wer soll eigentlich die Herausforderungen der Energiegewinnung, der Mobilität, der Infrastruktur, der Medizintechnik annehmen? Wer findet Softwarelösungen für die vernetzte Welt? All die Sozialpädagoginnen, Germanistinnen, Kulturwissenschaftlerinnen, Medienwissenschaftlerinnen, Eventmanagerinnen, Erziehungswissenschaftlerinnen und Friseurinnen werden es NICHT tun. Wenn wir weiter die sich seit Jahrzehnten unverändert zeigenden grundsätzlich verschiedenen Interessenlagen der Geschlechter ignorieren, werden wir einpacken. Wir müssen die Potentiale ALLER nutzen und dürfen nicht mit ideologischen Scheuklappen den zukünftigen Wohlstand unserer Söhne und Töchter verplempern.

    Leseempfehlung: http://www.beltz.de/de/paedagogik/neuerscheinungen/titel/handbuch-jungen-paedagogik-1.html

  • N
    Netto

    Es ist nett, wie die Ge"schlecht"er immer wieder auseinanderdividiert werden und für jeweilige Zwecke benutzt.

     

    Nett sind auch immer wieder die "üblichen Aufreger", die darauf reinfallen.

     

    Alles sehr nett.

     

    Qualitätsjournalismus, sozusagen.

  • NL
    Norbert Lammert

    Also ich würde nie CDU wählen, aber NorbertLammert hat für nen CDU-Politiker öfter mal ziemlich helle Momente.

     

    Zum Beispiel zum Vor-Fukushima-Atomdeal hat er ganz öffentlich gesagt, dass sowas am Parlament vorbei gemauschelt würde, könnte er als Parlamentspräsident nicht so richtig witzig finden.

     

    Ist doch für nen CDU-Typ ne ganz schön flotte Ansage!

    Also... bitte kein Lammert-Bashing.

  • N
    Naja

    natürlich ist es richtig, dass Begabung und durchschnittliche Abschlüsse was Verschiedenes ist und das Trittin in der Tat auch nach mehreren Hinweisen zu blöd war, das richtig auszudrücken.

    Als Beweis für seine Klugheit geht das in der Tat nicht durch.

     

    Was aber die Aussage war, auf die er inhaltlich hinaus wollte, war ja, dass das Geschlecht, dass zur Zeit die besseren Bildungsabschlüsse hat, nicht angemessen in der Arbeitswelt genutzt, sondern sogar benachteiligt wird.

    Wenn man den - zugegeben dummen - Teil mit der Begabung weglässt, stimmt ja alles.

     

    Da kann man jetzt auf diesem Formulierungsfehler lange rumreiten oder... man kanns auch lassen.

    Es ist ein Fehler, ja.

    Aber so zu tun, dass der Formulierungsfehler der springende Punkt sei, und darüber die inhaltliche Aussage ingorieren -

    soooo ein toller Beweis für Klugheit ist das auch nicht.

  • HO
    Hotel Ostoria

    In "Jammern, Klagen, armes Opfer spielen" hat Mann ohne Zweifel noch dringend Nachholebedarf. In dem Fach macht er in der Tat kümmerliche Abschlüsse.

    Im Schnitt 6 Jahre höhere Lebenserwartung, und dennoch "Opfer" mit Anspruch auf Rentenunisextarif, Quotensänfte ins wohltemperierte Büro, Mutterhoheit, Beschneidungsverbot... ? Ja, Frauen schaffen das. Männer sind hier wohl einfach noch zu männlich, um im gleichen Maße Rechte für sich einzufordern. Zumal die gegnerische Front keine handbreit vom zweckdienlichen Opferstatus hergeben will. Wo kommt frau denn hin, wenn Mann nicht mehr als das "privilegierte" Humankapital diskriminiert werden darf? Am Ende noch auf die Bohrinsel, um endlich ausreichend Geld für die Lieben daheim zu verdienen? Gott bewahre!

    Nein, hier soll das gleiche Geld für halbtags an der Kasse gezahlt werden. Sonst "Jammern, Klagen, armes Opfer spielen".

  • B
    Bob

    @ Men's World

     

    ...würde mal vermuten sie sind derjenige welcher schon bei dem Letzten Beitrag (hatte leider keine Zeit zeitnahe zu antworten...) ständig mit der unterstellung des "weinerlichen" ankam...

     

    ...aber diese Aussage ist doch wohl mehr als lächerlich..."So gut wie der Herr Lohre kann ich DAS tatsächlich nicht!".

    Gemeint ist die Kategorie "Jammern, Klagen, armes Opfer spielen."

     

    ....mussten sie bei diesem Satz nicht selbst das schmunzeln unterdrücken?

    ...denn es reicht ja schon wenn man jeden zweiten Tag das gejammer der ANGEBLICHEN unterdrückung der Frauen beim erlangen der Fürhrungspositionen (wie die kleinen Kinder ich will ich will...aber nicht einmal ein Argument oder auch nur etwas was in diese nähe kommen würde um es vielleicht als so etwas (Argument) ansehehn zu können) oder wenn man die letzte Ausgabe beachtet eine komplette Ausgabe mit gejammer..also in diesem Bereich haben die Frauen (wenn man auf so ein Niveau gehen will) schon noch einiges voraus...

  • F
    Fred

    Die Vorstellung, dass Frauen begabter sind, finde ich gar nicht mal so schlecht. Sollen die sich doch ab jetzt zu den Maschinenmenschen machen lassen, nach denen die moderne Lohnsklavenhaltergesellschaft verlangt.

    Ich würde lieber zu Hause bleiben und Betreuungsgeld kassieren. Ich bin gern mit meiner Tochter zusammen. Und mal ehrlich: das bischen Haushalt macht sich doch von selbst. Habe die Erfahrung während meiner Elternzeit machen dürfen.

  • U
    ulik

    Lieber Matthias,

     

    die männliche Wiedergutmachungstour "Frauen sind plötzlich die besseren Wesen" ist aus meiner Sicht eine genauso dämliche PC-Konvention wie die vorausgegangene, eher unausgesprochene: "Männer sind als Weltführer ausschliesslich geeignet".

     

    Ich verstehe Ihren Artikel als einen Beitrag in Richtung wirklicher Geschlechtergleichheit. Und vielleicht können wir uns ja alle irgendwann darauf einigen, dass wir alle Menschen sind und nicht primär Mars- oder Venuswesen.

     

    Ausserdem lese ich Ihre Artikel stets mit viel Freude.

     

    Alles Gute weiterhin!

  • MW
    Men's World

    Lieber Herr Lohre, bislang hielt ich Sie noch nicht einmal ansatzweise für klug.

     

    Und daran hat Ihr jüngster Beitrag auch nichts geändert – ehr im Gegenteil.

    Warum denn immer so heulsusig?

     

    Vielleicht hätten Sie sogar das Potential, wirklich gelungene Beiträge zum ewigen Geschlechterkampf aus Sicht eines Mannes schreiben.

    Wenn Sie sich nur endlich von Ihrer kläglichen Opferrolle verabschieden könnten, in der Sie sich offenbar recht kuschelig eingerichtet haben.

    Wo bleiben Humor, Augenzwinkern und Treffsicherheit?

     

    Mit Pipifax-Jammer-Schluchz-und-Heul-Beiträgen wie diesem hier unterstützen Sie leider nur Trittin's These, Angehörige des männlichen Geschlechts seien intellektuell weniger begabt als Angehörige des weiblichen Geschlechts.

     

    Obwohl. Da fällt mir gerade noch was ein. "Begabung" so als Begriff stehen zu lassen ist natürlich etwas undifferenziert. Wenigstens sollte erwähnt werden, um welche Art von "Begabung" es geht.

    Denn so betrachtet wären Sie tatsächlich ein Musterbeispiel für Hochbegabung bei Männern. Angesichts Ihrer ausgeprägten Begabung können die meisten Frauen nur staunend und bewundernd zuschauen und sich eingestehen: "So gut wie der Herr Lohre kann ich DAS tatsächlich nicht!".

    Gemeint ist die Kategorie "Jammern, Klagen, armes Opfer spielen."

     

    Na ja, Hauptsache begabt. Auch wenn diese Art von Begabung verdammt unsexy ist.

  • D
    devrim

    Ich halte diese Verallgemeinerung auch für ziemlich gewagt. Man bräuchte doch nur mal dagegen stellen, wie viele Jungs ständig "Jugend forscht" gewinnen - da sind sie eindeutig in der Mehrzahl, soweit ich weiß. Auch gibt es jede Menge männliche Studienstiftler und Mensa-Mitglieder, die die Hürden nehmen, die man da stellt. Oft ist es ja sogar so, dass Mädchen bei Notengebung bevorzugt behandelt werden und häufig leichter gute Noten bekommen als Jungen. Warum auch immer...

  • B
    Bob

    @ isolde

     

    ...."selbstverständlicher Bestandteil jedes Frauenlebens ist"

     

    ...wäre natürlich nett wenn sie diese BEHAUPTUNG auch nur in irgendeiner Art und weise bekräftigen könnten anstatt nur wie üblich zu behaupten Frauen würden doch sooooooo benachteiligt ohne auch nur eine haltbare Tatsache anzuführen bzw. alle weiteren Fakten auszublenden....

     

    ...desweiteren wenn sie mit der Vergangenheit "argumentieren" weiß man schon woran man bei ihnen ist...was dann eine sachliche Diskussion auch überflüssig macht...-.-....

     

    ...auch hat es bei weitem nichts mit "rumzicken" (um einmal bei ihrer Wortwahl zu bleiben) zu tun wenn auf einen weiteren Umstand hingewisen wird bei welchem Männer ein weiteres mal "Diskriminiert" bzw. "herab gestuft" werden...

     

    ...ansonsten...Artikel ist einer der wenigen welcher hier gelesen werden kann (deshalb auch überraschend das er gerade in einer solchen Pro-Diskriminierung (natürlich nur in richtung der Männer versteht sich ;) ) "Zeitung" erscheint...

  • O
    ole

    Daß Mädchen in der Schule besser sind als Jungs, liegt daran, daß sie durchgehend bessere Benotung erfahren, ohne die entsprechende Leistung zu erbringen.

    Daß Schulabschlußnoten absolut nichts über die Qualifikation der Mädchen aussagen zeigt auch das Beispiel der Med Uni Wien. Dort wurden die Frauen beim Einstellungstest bewußt und per Dekret besser bewertet als ihre männlichen Mitbewerber obwohl sie bessere Abiturnoten vorweisen konnten.

     

    http://diepresse.com/home/bildung/universitaet/756596/MedUni-Wien_Test-zum-Vorteil-der-Frauen-ausgewertet

  • AG
    Anton Gorodezky

    Über einen Scherz von Norbert Lammert lachen zu müssen ist nun wirklich nichts ehrenrühriges.

     

    Ansonsten erntet ihre Kolumne meine volle Zustimmung.

  • ID
    ich darf konkretisieren:

    Wir haben ein Schulsystem, dessen "pädagogisches Konzept" Den Schülerinnen entgegen kommt. Den Schülern nicht.

    Wenn wir im Zoo die Tiere zum Jahresende prüfen und Noten fürs Baumerklettern vergeben, werden wir womöglich feststellen, daß die Pinguine und Pferde ganz schön blöd sind.

     

    Ich würde gerne von den Grünen ein anderes Menschenbild erwarten. Aber nichts bleibt, wie es ist.

  • K
    Kimme

    Lieber Herr Lohre,

     

    vielen Dank, dass Sie hier den Sexismus thematisieren, den man sich als Mann heutzutage von Seiten der Grünen und ihrer Sympathisanten täglich stellen muss. Und auch Frau Vogler möchte ich an dieser Stelle danken, dass sie es offen im Bundestag angesprochen hat.

    Ständig wird man zum Täter hochstilisiert oder als intellektuell unbegabt hingestellt. Man wird sogar in Stellenausschreibungen häufig offen diskriminiert. Man sollte sich auch mal überlegen, woran es unter Umständen liegen kann, dass Jungen in der Schule schlechter sind als Mädchen. Hier könnte eine unbewusste Diskriminierung durch die zumeist weiblichen Lehrkräfte vorliegen. Aber Nein: Wenn Frauen bei etwas schlechter abschneiden ist es Diskriminierung; Schneiden Männer schlechter ab ist es die Überlegenheit des weiblichen Geschlechts.

     

    Diskriminierung hat kein Geschlecht, Alter oder Hautfarbe. Sie ist wie Rassismus in jedem Kleid anzutreffen. Schön dass sich die Grünen in Person von Herrn Trittin nun so offen geoutet haben. Traurig nur, dass es einzig und allein die Linke schafft darauf hinzuweisen.

  • KK
    Karl K

    Wat höpt wi lacht! & der dröge Lammert - Tor des Monats - : chapeau!

    Sonst wär mir glatt was entgangen.Danke.

     

    Jürgen Trittin - wie 68-basher Jan Feddersen beim Kommunistischen Bund.

    GummibärchenGeneration - offensichtlich nicht klug, auch nicht sehr.

    Nicht Bahnhofs- , nein Sozialwirt. War mal kurzzeitig - auhauerha - wissenschaftlicher Mitarbeiter. Kennt insoweit aber ersichtlich nicht einmal deren Grundlagen.

    Denn - Steigerungsform von 'Glaube'? - Lüge, Statistik!

    Herr wirf Hirn vom Himmel.

  • J
    Jonathan

    Und als ob Abitur-Statistiken und Schulnoten etwas über Kompetenz und Begabung aussagen würden.

  • I
    isolde

    Ja, Matthias,

    so fühlt sich das an.

    Ungerechte Behandlung aufgrund des Geschlechts.

    Klar, wäre es klasse, wenn die Geschlechterdiskriminierung (jahrtausende bis heute gegen Frauen, seit wahrlich kurzem auch gegen Männer) durch das sofortige Einsetzen der Vernunft aufhörte.

    Aber offensichtlich ist das so'ne Sache mit der Vernunft.

    Der böse, böse Trittin hat im Übrigen nichts über das Potenzial gesagt, sondern lediglich die zweifelsfreie Statistik über Leistungen in diesem System herangezogen.

    Ist schon lustig, wenn Männer "'rumzicken", wenn ihnen das widerfährt, was selbstverständlicher Bestandteil jedes Frauenlebens ist.

    Dutzidutzi, Matthias,

    keine Sorge, Du wirst Deine Ehefrau niemals fragen müssen, ob Du arbeiten darfst, dafür sorgen schon die "alten Kader"

  • F
    Frau

    "Sexismus ist auch dann Unfug, wenn er gegen Männer gerichtet ist."

     

    Dem stimme ich voll zu!

     

    Was sagen die Schulnoten bitte über Begabung aus?

     

    Ruhig sitzen können, leserliche Handschrift und bei vielen Lehrerinnen in der Grundschule, wo sich ja heutzutage schon alles entscheidet, überhaupt das Mädchen-Sein sind die wichtigsten Begabungskriterien, damit Schüler/innen überhaupt zu guten Noten kommen.

     

    Rein hypothetisch kommen die Jungs bzw. später Männer wahrscheinlich beruflich meist besser durch's Leben, weil sie es seit der 1. Klasse gewohnt sind, sich durchzuwurschteln und sich von externen Einschätzungen nicht unter kriegen zu lassen. Mit ruhig sitzen und schöner Handschrift allein kommt mensch nach der Schulzeit nicht mehr weiter. Was auch nicht heißen soll, dass Mädchen nicht sehr gut im Mathe-Leistungskurs sein können (trotz einer schönen Handschrift).

     

    Und abgesehen davon finde ich die Argumentation, dass es das Betreuungsgeld nicht geben soll, weil angeblich Fachpersonal auf dem Arbeitsmarkt fehlt, mehr als traurig. Frauen, die wollen doch nicht Euch, sondern die Wirtschaft braucht Euch angeblich! Wären mehr (fähige) Männer da, wäre das Betreuungsgeld kein Thema, es geht auch nicht um die Betreuung zuhause oder in der Kita. Es geht nur um die pure Arbeitsleistung im System (wie zu Zeiten der Trümmerfrauen und in der DDR). Diese Begründung finde ich viel schlimmer, als diese seltsame Aussage, dass Mädchen begabter seien.

     

    Also: Auf in die Wirtschaftstrümmer - für wenig Entgelt versteht sich ;-)

  • S
    Sam

    Danke für diesen Kommentar!!!

  • UM
    uli moll

    Whow- sehr guter Artikel, danke!

  • R
    reblek

    "Lieber Herr Trittin, bislang hielt ich Sie für sehr klug." - Tja, da hat der Herr Lohre ein Problem, aber der Witz von Lammert war wirklich gut. Und sicher nicht auf Trittin gemünzt.