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Kolumne ÄgyptenMubaraks letze Worte

Am Donnerstagabend hält Husni Mubarak seine wohl letzte Fernsehansprache als ägyptischer Präsident. Taz-Experten wissen jetzt schon, was er zu sagen hat.

I ch, Husni Mubarak, Präsident der Republik Ägypten, bis vor kurzem Oberbefehlshaber der glorreichen ägyptischen Streitkräfte, Kriegsheld von 1973 und Chef von diesem und jenem, verkünde im Interesse des ewigen ägyptischen Volkes, das stolz darauf ist, auf eine lange und glorreiche Geschichte (Pyramiden!) zurückblicken zu können, und im Interesse der Aufrechterhaltung der Ägyptischen Republik sowie in Absprache mit der internationalen Staatengemeinschaft und nach Rücksprache mit meiner über alles geliebten Familie und mit dem Segen Allahs also verkünde ich:

1. Nachdem ich meinem Land mein ganzes Leben lang treu gedient habe, ziehe ich mich im Alter von 82 Jahren in den verdienten Ruhestand zurück.

2. Meinen Lebensabend möchte ich im Kreis meiner Familie und meiner geliebten Kinder und Enkel genießen. Scharm El-Scheich soll schön sein um diese Jahreszeit.

3. Wenn ich schon sterben muss, dann auf ägyptischer Erde.

4. Es hat mich sehr berührt, dass tagelang Millionen ägyptischer Bürgerinnen und Bürger auf die Straßen gegangen sind und dabei unsere geliebte Nationalflagge geschwenkt und unsere Nationalhymne, aber auch die Nationalhymne unseres arabischen Bruderlandes Tunesien gesungen haben.

5. Selbstverständlich schließe ich mich dem Wunsch von Millionen von Ägypterinnen und Ägyptern nach Stabilität, Ordnung, Normalität und Fortschritt an. Auch ich habe in den 30 Jahren meiner Präsidentschaft stets großen Wert auf Stabilität, Ordnung, Normalität und Fortschritt gelegt.

6. In aller Bescheidenheit gestehe ich ein, dass es mich mit großem Stolz erfüllt, an einem solch großen Moment unserer, an großen Momenten reichen ägyptischen Geschichte teilhaben zu dürfen.

7. Soll doch endlich jemand anderes diesen Saftladen führen.

8. Tschüss.

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Deniz Yücel
Kolumnist (ehem.)
Von Juli 2007 bis April 2015 bei der taz. Autor und Besonderer Redakteur für Aufgaben (Sonderprojekte, Seite Eins u.a.). Kurt-Tucholsky-Preis für literarische Publizistik 2011. „Journalist des Jahres“ (Sonderpreis) 2014 mit „Hate Poetry“. Autor des Buches „Taksim ist überall“ (Edition Nautilus, 2014). Wechselte danach zur Tageszeitung Die Welt.
Auslandsredakteurin
Sie bewältigt ihre Arbeit ohne Facebook und Twitter.

2 Kommentare

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  • S
    Sebbel

    Wer hat den Mist hier zu veranworten, sowas niveauloses, schade um den Webspace. Das ist keine Kolumne das ist Kindergarten

  • A
    Alexander

    ... und inzwischen lesen wir bei Twitter die Gründe für die Verspätung der Rede: #reasonsmubarakislate