Kollaboration mit Diktatur: VW will Unrecht aufarbeiten
In Brasilien verhandelt VW über den Umgang mit Diktatur-Opfern. Dem Konzern wird vorgeworfen, das Militärregime von 1964 bis 1985 unterstützt zu haben.
Dabei geht es um Vorwürfe, das Regime in der Zeit von 1964 bis 1985 finanziell unterstützt und schwarzen Listen über Mitarbeiter erstellt zu haben. Wie die Zeitung “Estado de São Paulo“ berichtete, habe Grieger auch Verhandlungen über Reparationen angeboten, was dieser aber dementiert. Spätestens Anfang 2016 seien weitere Gespräche geplant.
Die von Staatspräsidentin Dilma Rousseff eingesetzte Wahrheitskommission sieht klare Indizien für eine Kollaboration der VW-Tochter „Volkswagen do Brasil“ mit dem Regime. Rousseff war Anfang der 70er Jahre als Mitglied einer linken Guerillagruppe selbst in Haft genommen und dort gefoltert worden. Gegen Volkswagen war bei der Bundesstaatsanwaltschaft in São Paulo Anzeige erstattet worden.
VW wird vorgeworfen, Informationen über subversive Aktivitäten von Mitarbeitern übermittelt zu haben. Zudem geht es um das mögliche Decken von Repression gegen Angestellte und Vorwürfe wie Festnahmen am Arbeitsplatz. Volkswagen do Brasil ist seit 1953 im fünftgrößten Land der Welt aktiv und beschäftigt hier rund 20.000 Menschen.
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