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hitzschlagKoalitionsentscheidung

Alles geschwitzt

Schweiß lässt sich nicht verbergen. Wenn sich die Poren erst mal geöffnet haben, erste Tropfen die Schläfen herunterlaufen, dann hilft kein Spray, kein Deoroller mehr. Die Hitze hat gesiegt und zwingt den Schwitzenden zum geruchlichen Offenbarungseid. Mit unwägbaren Folgen. Denn Liebe geht durch die Nase. Für mehr als zwei Drittel der Deutschen ist es undenkbar, sich in einen subjektiv schlecht riechenden Menschen zu verlieben, fand die Frauenzeitschrift Elle anlässlich der Hitzewelle mit einem repräsentativen Geruchstest heraus.

Zweifelsohne prägt diese Erkenntnis auch die politische Balz in Berlin. Wer mit wem koalieren möchte, wird, wenn die Hitze zurückkehrt, nicht mehr nur eine Frage des politischen Willens, sondern auch der Schweißkultur sein. Möglich, dass Frank Steffel einen smarten Gregor Gysi im Schweiße seines Angesichts besser riechen kann als einen verwässerten Günter Rexrodt. Oder Sibyll Klotz doch endlich ihre Liebe zum verschwitzten Klaus Landowsky entdeckt. In jedem Fall werden zu Wochenbeginn klare Bekenntnisse erwartet. Denn dass sich bislang alle Parteien möglichst viele Optionen bei der Partnerwahl offen gehalten haben, ist nur dem eher laschen Sommer zu verdanken. ARMIN BEBER

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