: Koalition setzt auf geheime Taskforce
Terroranschlag CDU und SPD legen Untersuchungsausschuss im Fall Amri auf Eis
Die Opposition ist damit nicht zufrieden. „Wir wollen auf jeden Fall eine öffentliche Aufklärung“, sagte André Hahn, der für die Linken im PKGr sitzt, der taz. Das sei aber in diesem Fall nicht möglich, da das Kontrollgremium geheim tage. Hahn setzt auf Aufklärung im Bundestagsinnenausschuss, der sich an diesem Mittwoch mit dem Fall Amri beschäftigen will. Ähnlich sehen das die Grünen. „Eine Taskforce beim PKGr hat den Nachteil, dass die Ergebnisse vertraulich sein werden und die Öffentlichkeit nur gefiltert erreichen“, sagt die innenpolitische Sprecherin Irene Mihalic. „Wir werden es nicht durchgehen lassen, wenn die Bundesregierung andere parlamentarische Aufklärungsbemühungen mit dem Hinweis auf die Taskforce ausbremst.“
Amri, der bei einem Attentat in Berlin zwölf Menschen getötet hat, hatten die Sicherheitsbehörden als sogenannten Gefährder eingestuft. Sieben Mal war er Thema im Gemeinsamen Terrorabwehrzentrum (GTAZ) von Bund und Ländern, noch im Oktober gab es aus Marokko Hinweise auf Verbindungen zum „Islamischen Staat“ – dennoch verloren die Sicherheitsbehörden ihn aus den Augen. Auch in Haft kam er nicht, obwohl dies rechtlich wohl möglich gewesen wäre. Obwohl inzwischen eine Chronologie zum Behördenhandeln vorliegt, sind weiter viele wichtige Fragen offen.
Sabine am Orde
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen