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Klinik mit Tierpark

■ Unternehmensgruppe Damp verhandelt mit Endo-Klinik über Neubau

Wenn durch das historische Elefantentor von Hagenbecks Tierpark künftig Hüftgelenk-Operierte humpeln, hat das einen Grund: Die Endo-Klinik für Gelenkchirurgie will nun doch ihr Haus am Nobistor verlassen und einen 140 Millionen Mark teuren Neubau auf dem Tierpark-Gelände beziehen: „Wir hoffen, daß wir im nächsten Jahr mit dem Bau beginnen können“, sagte Endo-Klinik-Geschäftsführer Jochim Wittern gestern.

Bislang war der seit zwei Jahren geplante Umzug an den Finanzen gescheitert. Jetzt aber stehe die Endo-Klinik „in Verhandlungen über eine engere Zusammenarbeit mit der Unternehmensgruppe Damp“. Diese soll als Investorin das Grundstück erwerben und den Neubau für 300 Betten finanzieren. Im Gegenzug sollen Endo-Patienten ihre Reha-Aufenthalte künftig in den Reha-Kliniken von Damp verbringen. Ein therapeutisches Konzept sei erarbeitet.

Die neuen gesetzlichen Regelungen im Gesundheitswesen, so Wittern, führten zu deutlich kürzeren Liegezeiten. Der zweite Endo-Standort Wintermoor, bislang zur Nachsorge genutzt, werde daher am 15. Dezember aufgegeben.

Auch für Hagenbeck hat der neue Standort Vorteile. Der Tierpark muß dringend Geländeteile verkaufen, um sich zu sanieren. Sogar ein Hotel-Neubau ist geplant. Der aber kann nur zusammen mit der Endo-Klinik realisiert werden, beide wollen Gemeinschaftseinrichtungen teilen. Der Bezirk Eimsbüttel nahm die „Einigung“gestern „mit Erleichterung“zur Kenntnis. „Überrascht“hingegen zeigte sich Altonas Bezirksamtsleiter Uwe Hornauer (SPD): Er sei davon ausgegangen, daß „sich die Endo-Klinik am Nobistor erweitern will“. Was mit der dortigen Fläche nun geschehen solle, „darüber bin ich ahnungslos“. Anders Endo-Chef Wittern: „Das Gebäude, das uns gehört, wird verkauft.

Heike Haarhoff

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