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Klimawissenschaftler wehren sichSchwur gegen Verschwörer

Seit Jahren werden Klimaforscher mit absurden Behauptungen diskreditiert – oft ist dabei Politik im Spiel. Jetzt fangen die Wissenschaftler an, sich zu wehren.

Hinter dieser Himmelsfassade in Peking steckt ein ganz normales Kraftwerk. Hinter Berichten über Klimawandellügen steckt oft Blödsinn. Bild: dapd

Vier Wochen vor dem Klimagipfel von Kopenhagen schlug die Nachricht im November 2009 ein wie eine Bombe: Interne E-Mails führender Klimawissenschaftler zeigten angeblich, wie diese ihre Daten manipulierten, Informationen verweigerten und missliebige Kritiker mundtot machten. Schnell entstand der Name "Climategate", ein angeblicher Beweis, dass übel gesinnte Wissenschaftler mit schlechten Daten unnötigen Klimaschutz durchboxen wollten. Dann musste auch noch der UN-Klimarat IPCC einen peinlichen Zahlendreher in seinem 4. Klimabericht einräumen, der das Abschmelzen der Himalajagletscher bis 2035 statt korrekt bis 2350 voraussagte.

Ende 2009 war die Klimakonferenz in Kopenhagen gescheitert und der gute Ruf der Klimawissenschaften ruiniert. Ein Jahr später, vor dem wichtigen Gipfel im mexikanischen Cancún, sind die Anschuldigungen aus "Climategate" vollständig widerlegt. Daten sind nicht manipuliert worden, die Forschungsergebnisse nicht zu beanstanden, haben voneinander unabhängige Studien des britischen Parlaments, der University of East Anglia, der Penn State University und die internationalen Dachorganisation der Wissenschaftsakademien herausgefunden. Diese Freisprüche waren den Medien höchstens Randnotizen wert. Nach dem Kalkül der Klimaskeptiker: Ein Skandal wird entdeckt und mit viel medialem Theaterdonner verkündet, der politische Schaden ist erreicht.

Doch jetzt wehren sich die Wissenschaftler. Sie wollen sich nicht mehr von einer Allianz aus Journalisten, selbst ernannten Experten und abweichenden Meinungsführern als Verschwörer und Versager beschimpfen lassen. So meldeten sich Ende Oktober 700 Klimaexperten auf den Aufruf der "American Geophysical Union", für Experteninterviews mit Medien zur Verfügung zu stehen. An der St.-Thomas-Universität im US-Staat Minnesota wird eine Art schnelle Eingreiftruppe von Wissenschaftlern geplant, die extra in klimaskeptischen Sendungen und konservativen Shows auftreten sollen. Die Blogosphäre war bisher beherrscht von den teilweise absurden Behauptungen der Skeptiker. Hier haben unter anderem der WWF zusammen mit der UN-Foundation das "Project on Climate Science" gestartet: Die Website listet seriöse wissenschaftliche Papiere und Kontakte auf, die Klimaschützer nehmen selbst Kontakt mit Journalisten auf.

Im Frühjahr sprachen 225 US-Wissenschaftler, unter ihnen elf Nobelpreisträger, in der Zeitschrift Science von einer "McCarthy-artigen Verfolgung unserer Kollegen, basierend auf Unterstellungen und unsinnigen Verallgemeinerungen, der Belästigung durch Politiker, die ablenken wollen, um vom Handeln abzuhalten, und der unverblümten Lügen, die über Wissenschaftler verbreitet werden".

In Deutschland wandten sich Wissenschaftler um den Chef des "Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung", Hans Joachim Schellnhuber, gegen "haltlose und verlogene Angriffe auf den Klimaschutz". Explizit nannten sie den Artikel "Die Wolkenschieber", im März dieses Jahres im Spiegel erschienen. Der Text habe "kompletten Unfug" enthalten und "einen der staubigsten Ladenhüter im Diskreditierungsgeschäft hervorgekramt". In Frankreich forderten im April über 400 Klimaexperten von der Wissenschaftsministerin ein Machtwort gegen "Anschuldigungen und Lügen", mit denen ihre Arbeit in der letzten Zeit überzogen worden sei.

"Die Wissenschaftler haben gemerkt, dass das keine rein wissenschaftliche Debatte ist", sagt Bob Ward von der London School of Economics, "sondern dass hier auch viel Politik im Spiel ist." Ward forderte bereits 2006 für die altehrwürdige britische Royal Society den Ölmulti Exxon auf, die Finanzierung von Klimaskeptikern einzustellen. Denn die führen seit den achtziger Jahren eine Rufmordkampagne, zu der sich mächtige wirtschaftliche und politische Interessen, journalistische Fehlleistungen und drittklassige Wissenschaft verbündet haben. Bereits 2007 wies die US-Organisation "Union of Concerned Scientists" in einem umfangreichen Report anhand interner Dokumente und Mails nach, dass die Skeptiker in den USA einer konzertierten Strategie der weltgrößten Ölfirma ExxonMobil und konservativen Thinktanks folgten, in Verbund mit der Bush-Regierung.

Wie wenig Skrupel manche kennen, demonstriert auch der ehemalige französische Forschungsministers und Skeptiker-Guru Claude Allègre. Sein neues Buch enthält eine lange Liste von Rechenfehlern, falschen Bezügen und schlichtem Nonsens. Das Schmähwerk gehörte 2010 zu den Bestsellern in Frankreich.

Bild: taz

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Das neueste Buch der Historikerin und Expertin für die Skeptikerszene, Naomi Oreskes von der University of San Diego, bestätigt: Nach dem Vorbild der Tabakindustrie wurden unerwünschte Forschungsergebnisse und kritische Wissenschaftler systematisch bekämpft. Eine "Klimaverschwörung", wie es vor allem Republikaner in den USA den Wissenschaftlern und dem IPCC vorhalten, gibt es tatsächlich - aber aufseiten der Skeptiker. "Man hat den Eindruck, dass es da eine Menge psychologische Projektion gibt", sagt Naomi Oreskes, "denn vieles, was die Skeptiker den Wissenschaftler vorwerfen, praktizieren sie selbst."

Schon der Ort der Auseinandersetzung ist ein Pluspunkt für die Skeptiker. Sie bringen ihre Thesen nicht in der wissenschaftlichen Literatur mit ihren strengen Prüfkriterien unter, sondern in den Medien. Die spielen in der Debatte oft eine unrühmliche Rolle. Es fehlt an Zeit und Sachverstand, viele Wissenschaftsredaktionen wurden ausgedünnt oder abgeschafft. Vor allem in den USA, so zeigen Studien, ist der Eindruck erweckt worden, es gebe keinen Konsens unter den Wissenschaftlern zum Klimawandel. In Wirklichkeit gab und gibt es eine fast völlige Übereinstimmung über die Erderwärmung, diskutiert wird nur noch das Ausmaß.

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25 Kommentare

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  • JP
    Jorge Peine

    Wenn es auch schon länger her ist, dass dieser Artikel geschrieben und kommentiert wurde, ich muss dazu sagen, dass es mich erschreckt, wie ein völlig sachlicher Artikel, der die Problematik des menschgemachten Klimawandels richtig beschreibt, von tendenziösen und unqualifizierten, jeglicher wissenschaftlicher Basis entbehrenden Kommentaren (es gibt Gottseidank auch ein paar darunter, die versuchen, die wissenschaftliche Erkenntnis wieder in den Focus zu rücken!) abqualifiziert werden soll.

     

    Zugegeben, es ist schwierig, sich ein richtiges Bild zu machen, da das peer-reviewed Material an Artikeln riesig ist (siehe das weiter unten zitierte IPCC-Material). Ich habe mir die Mühe gemacht, bei einer wissenschaftlichen Bibliothek hunderte von Artikel herunterzuladen ... zusätzlich die dazugehörigen spektroskopischen Daten, es sind inzwischen 4 GByte geworden. Und ich habe längst nicht alles gelesen.

     

    Ein anderer Zugang (allerdings weitgehend auf Englisch) ist der Blog www.skepticalscience.com (auch auf Deutsch verfügbar) und www.realclimate.org

     

    dort werden relativ häufig Artikel geposted, die mit der Problematik der Skeptiker oder besser Leugner zu tun haben ... Wie gesagt, der Weg ist mühsam, aber er lohnt sich ...

     

    Viel Erfolg dabei!!!

  • B
    Billy

    Die TAZ glaubt an die Klimalüge :-D

    GEil.

    Ist euch das nicht peinlich?

  • A
    astronaut

    Schon interessant, diese "Diskussion" hier in den Kommentaren. Wissenschaft ist heutzutage wie Fußballweltmeisterschaft. Plötzlich ist jeder Bundestrainer, plötzlich meint jeder seinen Senf breit treten zu müssen.

     

    Tatsache ist, wenn sich diejenigen Aufklärer, die hier wagemutig und heldenhaft über die große Verschwörung und das Versagen der Wissenschaften berichten, auch nur die leiseste Mühe machen würden, sich zumindest die rudimentärsten Grundlagen dieser Anlesen anzulesen, gäbe es diese Debatten gar nicht. Was hier an "Argumenten" gegen einen Klimawandel angeführt wird ist teilweise so unglaublich absurd und aberwitzig, dass man vom Glauben abfallen kann.

     

    Alles ist frei im Internet verfügbar. Die wichtigsten Paper, die IPCC-Dokumente, alle Rohdaten (nahezu ausnahmslos!), selbst der Programmcode der meisten Modelle ist öffentlich zugänglich (jeder kann ihn herunterladen).

     

    Aber nein, Hansfritzpeter aus Superonlineforum.de hat ja neulich so einen Blog-Eintrag gelesen auf einer ganz tollen Pseudowissenschaftsseite und der weiß jetzt, dass die Arbeit von tausenden (TAUSENDEN!) unabhängig voneinander operierenden Wissenschaftlern und hunderten von Instituten einfach für die Katz ist. Puff. Alles Lüge. Große Verschwörung.

     

    Einfach mal entspannen, sich zwei, drei Nachmittage Zeit nehmen, und ein paar Abstracts der Primärliteratur lesen. Keine Kritik daran, keine Befürwortung, einfach die Primärliteratur. Dann müssten wir diese lächerliche und vollkommen absurde Windmühlendiskussion hier nicht führen.

     

    Gleichzeitig wird klar, dass die vermeintlichen "Kritiker" hier noch niemals an einem wissenschaftlichen Forschungsbetrieb teilgenommen haben. "Wer sägt schon gerne am eigenen Ast?" Was ist das für eine schräge Argumentation? Forschung funktioniert so nicht. Was sind das für dämliche Behauptungen.

     

    Alternativ schlage ich vor, dass die nächste Wissenschaftsweltmeisterschaft in der Evolutionsbiologie stattfindet. Da kann man auch so richtig schön kritisieren, immerhin ist die Evolution auch nur eine "Theorie", nicht wahr? Und was wissen schon die Theoretiker? Hansfritzpeter, übernehmen sie!

  • M
    mops

    auch wenn die taz hier irgendwie zum mitläufer mutiert... mit soonem lobbygetränktem artikel wird keiner überzeugt.

  • M
    Methano

    @ methano:

     

    wenn sie wirklich meinen, dass in mitteleuropa die winter wärmer werden, wenn der klimawandel fortschreitet, dann haben sie genau eines nicht gemacht: sich richtig informiert.

    hauptsache mitplappern! so ein schmarn!

  • I
    imation

    Solange +0,3°C mehr als Beweis für die Klimakatastrophe gelten und -3°C nur ein lokales Wetterphänomen sind, brauchen sich die Klimaschützer nicht wundern das sie von vielen nicht (mehr) ernst genommen werden.

     

    PS: Und wer sagt eigentlich welches Klima nun das richtige ist und warum?

  • UH
    Udo Henn

    Danke, Ulrich Bogun, fuer Ihren ausgezeichneten Kommentar. Ich finde ihn besser als den Artikel. Anstatt in blindem Aktionismus viel Geld in die Hand zu nehmen, um mit zweifelhaften Methoden zu versuchen, das Klima zu beeinflussen, sollte man lieber in den Schutz evtl. betroffener Menschen investieren, also z.B. in Deichanlagen und Umsiedlungsprojekte.

  • N
    nico

    Die Dramatisierungen und populistische Zuspitzungen

    sind durch Klimaforscher wie Prof. Schellnhuber vom

    Potsdamer Institut selbt inszeniert worden.

    Man braucht nur bei Googel nachschauen was er die

    vergangenen 10 Jahre für Vorträge gehalten und

    Thesen verbreitet hat. Alles maßlos überdramatisiert.

    Die überzogenen Dramatisierungen haben mich gelehrt

    zunächst nichts zu glauben, sondern so gut es geht zu

    hinterfragen. Dabei mehren sich die Fragezeichen.

    Deutschland hat von einer Klimaerwärmung nichts zu

    befürchten. Die Vorteile überwiegen. Weniger Heizungskosten im Winter. Schöne Sommer. Gut für

    Landwirtschaft und Weinbau. Verlängerung der Urlaubs-

    saison. Also was solls. Wir brauchen nicht Vorreiter

    und Missionare der Weltrettung spielen. Alle Europäer

    zusammen sind 8 % der Weltbevölkerung.

    Die wichtigen Entscheidungen fallen eh nicht mehr bei

    uns. Unser aberwitziger, teurer "Energiewendeweg"

    wird von niemand nachvollzogen. Er macht nur unser

    Leben teuer. Klimapolitisch ist er zu vernachläßige.

    Ohne die CO2 Legende stirbt die Legetimation dieser

    Energiekostentreiberei. Wir brauchen uns nicht streiten. Der Markt (Preis) wird in den nächsten

    Jahre die Dinge klären.

  • R
    Ruslan

    Wenn ich mir die Auftraggeber und Institute ansehe, so ist es auch hier wieder dasselbe wie bei den Skeptikern. "Wessen Brot ich esse, dessen Lied ich singe!" Zurück bleibt wieder einmal der (betroffene) Bürger aller Länder, der immer noch nicht weiss, ob er sich Sorgen machen muss oder einer neuerlichen gigantischen Gelddruckmaschinerie ausgesetzt werden soll.

  • S
    Schweickhardt

    Lieber Herr Bernhard Pötter,

     

    mal nicht das Thema verfehlen, sonst gibts ne 6.

    Da muss der 0,04% CO2 Glauben doch tief sitzen und

    die Angst vor dem 3% Anteil am Kohlenstoffkreis des Menschen mit dazu.

    In der Erdgeschichte wars schon wärmer und gab mehr CO2 unabhängig voneinander.

    In den letzten 100Jahren hatten wir 0,7°C Erwärmung und in den letzten 15 Jahren wirds wieder kälter.

    Diese Katastrophe taugt nur für ängstliche Kinder.

     

    Gefahren entstehen durch die aufkommende Ökodiktatur, die mich zwingt auf argentinisches Entrecote mit irischer Kräuterbutter zu verzichten, damit ich dann um 0,00000000000000423µ°C die mittlere Erdtemperatur nicht erhöhe, uff,

    gerettet?

    Mit freundlichen Gruß

    Gerhard Schweickhardt

  • M
    Methano

    da hier die diskussion immer nur über co2 geführt wird:

     

    in der diskussion beim emittieren von schadgasen und die damit korrellierende klimaänderung dreht es sich nicht allein um co2, sondern um sog. co2- äquivalente!

     

    http://de.wikipedia.org/wiki/Treibhauspotenzial

     

    ich bitte, dies zu beachten, wenn sich die artikel- leser über die angeblich nicht schädigende wirkung von co2 unterhalten.

     

    danke

  • K
    kharim

    Selbst die Taz ist nicht mehr was sie mal war!

  • R
    reblek

    "Wie wenig Skrupel manche kennen, demonstriert auch der ehemalige französische Forschungsministers und Skeptiker-Guru Claude Allègre. Sein neues Buch enthält eine lange Liste von Rechenfehlern, falschen Bezügen und schlichtem Nonsens. Das Schmähwerk gehörte 2010 zu den Bestsellern in Frankreich." Was den Franzosen ihr Allègre, ist uns unser Sarrazin. Alles derselbe Lügendreck.

  • KJ
    Kienle Johannes

    Ich finde nicht das der Text völlig aus dem Zusammenhang gerissene Dinge durcheinander wirfft.

    Es handelt sich meiner ansicht nach um ein Richtigstellung bzgl. der Vorkommnisse vor dem Klimagipfel handelt.

    Im zuge derer, ein ganze Zunft von Wissentschaftlern haltlos beleidigt und diskreditiert wurde.

     

    Der Einfluss von Co2 ist keines wegs strittig, lediglich wird über das Ausmass weiter intensiv geforscht. Wobei der angeenommene Einfluss bisher nicht wiederlegt wird.

     

    So ist der Versuch, den Einfluss von CO2 durch die geringen Anteil an der Gesamtatmosphäre herunter zu spielen, schwachsinn. Da es nicht um den Anteil geht, sondern um die Wirkung. Die bei Co2 leider darin besteht Infrarotstrahlung zu reflektieren und so nach Wasserdampf das zeitwichtigste Treibhausgas ist.

    Ebenso ist der Vergleich von Co2 mit Ch4 nicht angebracht, da der wichtige Unterschied die Verweildauer in der Atmosphäre ist. Bei Co2 beträgt sie ca. 120 Jahre und bei Ch4 lediglich 9 bis 15 Jahre. Dadurch ist der Einfluss des Co2 für die langfristige entwicklung des Klimas wesentlich bedeutsammer.

    Der Hinweis das die Co2 konzentration schon bedeutend höher lag und es auch in diesen Zeit artenreiches Leben gab ist auch belanglos, da das eigentliche Problem der Umschwung von einer Eiszeit in eine Wormzeit ist. So kann zw. diesen Umschwüngen, die sich mehrmals wiederholten, und großen Artensterben in der Erdgeschichte eine eindeutige Korrelation hergestellt werden.

     

    Das hinter der Sache etwas anderes stegt als worüber diskutiert wird ist klar. Aber es geht hierbei sicher nicht darum die Menschen weiter und weiter ihrer Freiheit zu berauben.

    Für mich ist klar, dass vor allem die Gefahr der Destabilisierung der politischen Ordnung die treibende Kraft hinter den Versuchen eine nachhaltige Klimapolitik aufzubauen steht.

     

    HIer geht es nicht um Kultur, sondern ums Überleben!

     

    gruß

  • H
    Holländer

    @Ede: "kann mal jemand links zu artikeln aus anerkannten fachzeitschriften posten?"

     

    Schwierig, da gibt es so etwas wie Copyright, damit verdienen die Wissenschaftsverlage ihr Überprofite (30 bis 40 %).

     

    Es gibt zum Glück inzwischen einige Zeitschriften wo der Autor der Studie statt der Leser zahlt, damit man die Artikel frei ins Internet stellen kann und jeder es lesen kann (Stichwort: Open-Access Zeitschriften).

    Der Deutsche Forschungsgemeinschaft und der European Geophysical Union ist da sehr aktiv und dadurch gibt es zumindest einige Zeitschriften im Netz:

    http://publications.copernicus.org/open_access_journals/open_access_journals_a_z.html

     

    Das Bericht des IPCC ist eine gute Zusammenfassung der aktuellen Ergebnissen und ist digital frei verfügbar:

    http://www.ipcc.ch/publications_and_data/publications_and_data_reports.htm

    In den Bericht stehen auch die gefragt Referenzen zu Artikel "zu beiden Positionen, sofern es sie gibt". Falls ein Artikel nicht frei verfügbar ist, können sie den Erstautor der Studie auch einfach anschreiben, dann bekommen Sie bestimmt schnell einen Mail mit dem Artikel zurück.

  • T
    Thomas

    Leider sind die meisten "grünen" Artikel der TAZ sehr einseitig und stellen auch noch falsche Behauptungen auf.

     

    Wie diese "In Wirklichkeit gab und gibt es eine fast völlige Übereinstimmung über die Erderwärmung" und jeder der nicht übereinstimmt wird einfach ignoriert oder als winzige Minderheit abgestempelt. Obwohl es genügend Wissenschaftler und Metereologen gibt die keinen Zusammenhang zwischen Erderwärmung und CO2 Ausstoß sehen.

     

    Und auch das die geleakten Climategate Daten eigentlich hätten veröffentlicht werden müssen und das sich die Wissenschaftler dem verweigert haben spricht doch eigentlich für sich. Aber das wird in diesem Artikel natürlich nicht erwähnt.

     

    Ach und meine Meinung hab ich nicht aus dem Internet oder in irgendwelchen Rechten- oder Verschwörungszeitungen sondern von einem echten Wissenschaftler der nicht von der Ölindustrie bezahlt wird.

     

    Und versteht mich nicht falsch Ich lese gerne die TAZ nur diese ganzen "grünen" Artikel sind wirklich nicht objektiv und betrachten die Klimaerwärmungsdebatte immer nur einseitig.

  • R
    Riin

    Wenn es keinen Klimawandel gibt, muss man auch nichts dagegen machen. Wenn es ihn gibt, aber er nicht menschengemacht ist, kann man nichts dagegen machen. Es wundert mich, dass es überhaupt wirtschaftliche Interessen braucht, um solche Thesen hervorzubringen - bloße Bequemlichkeit wäre auch Anlass genug.

     

    Und ich kenne keinen Naturschützer, der für Atomkraft ist. Halte ich für einen Strohmann.

  • K
    Kaboom

    Die Bemühungen der Wissenschaftler in allen Ehren, aber sie KÖNNEN keinen Erfolg haben.

    Ganz prinzipiell verbringt ein Wissenschaftler den Hauptteil seiner Zeit mit Forschung und Lehre. Wohingegen die Propagada-Abteilungen der Skeptiker-Szene - finanziert mit Milliarden aus den entsprechenden Firmen - Vollzeit an der Verbreitung ihres AgitProp arbeiten.

    Schaut man sich die Kampagne der Tabakindustrie gegen die Schädlichkeit des Rauchens an (deren Mechanismus und Vorgehensweisen von den "Klimakeptikern" kopiert werden) so hat es Jahrzehnte benötigt, bis die Wahrheit ans Licht kam. Vergleicht man nun die Größe der involvierten Industrien, dann ist die Tabakindustrie gegen Erdöl- und Kohle- geradezu Kleinkram. Peanuts.

     

    Die Wissenchaft kann vorerst einpacken. Sie wird genau dann wieder zu Wort kommen, wenn der Klimawandel so drastische Auswirkungen haben wird, dass andere kapitalkräftige Lobbygruppen ihre Bilanzen in einem Ausmaß bedroht sehen, das sie genügend Geld in die Hand nehmen um die systematischen Lügen der Klimaskeptiker zu bekämpfen.

  • P
    Pat

    Ich bin mir nicht ganz klar was der Artikel bewirken soll er wirft mit unmengen Behauptungen um sich.

     

    Es ist tatsache das es bei dem Thema Klima um Politik geht und nicht um Wissenschaft.

    Die erste Frage die man sich selbst stellen muss ist will ich die Fakten wissen oder möchte ich meinen Glauben behalten und nur die eine Seite hören.

    Im Artikel ist ständig von "Experten" die Rede wenn diese nicht an einer Universiät einen Lehrstuhl haben dann bin ich wahrscheinlich genauso ein Experte(da das heute irgendwie alle sind die darüber reden zumindest in Zeitung, Fernsehen und dem ganzen Schrott)

     

    CO2 bewirkt zu etwa 1/3 den Treibhauseffekt aber:

    - es schwankt mit der Temperatur (Löslichkeit CO2/Kohlensäure im Meer)

    - es gab bereits Eiszeiten mit viel höherem CO2 Gehalt

    - die CO2-Konzentration ist auf der Erde nicht gleichmäßig verteilt

    - der menschliche Beitrag zum CO2 Gehalt ist nicht korrekt messbar (5-10% aber es gibt auch andere Zahlen)

     

    Diese Dinge lassen sich sachlich nurnoch in einer Universität diskutieren da man anderorts auf Menschen stößt die einfach glauben wollen das es so ist.

    Das es aber im Mittelalter ein Klimaoptimum gab wissen die wenigsten und bis dahin ging es der Natur noch gut.

    Wir zerstören unsere Umwelt nicht durch ein Spurengas das von Pflanzen benötigt wird sondern durch Überfischung,Überbauung,Energiesparlampen mit Quecksilber,Ausrottung ganzer Tierarten für Profit, Brandrodung(für Kuhweiden z.b. für McDonalds), wir verseuchen ganze Landstriche mit Uranmunition, töten Meerestiere durch Erdöl oder CO2 das wir auf dem Grund lagern und vorallem durch übermäßigen Konsum von Schrott der bald wieder kaputt ist so das wir ihn erneut kaufen müssen.

     

    Dieser "O mein Gott wir werden alle sterben weil wir CO2 ausstoßen Schwachsinn" lenkt davon nur ab.

     

    Wenn wir nicht lernen mit unseren Resourcen sparsam, effizient und verantwortungsvoll umzugehen dann werden wir zum Schluß unsere Erde zerstört haben.

     

     

    Peace

  • M
    Malie

    Es stimmt ja wohl nicht, dass die "Klimatisten" immer die Netten und Sachlichen sind, während die "Klimaskeptiker" immer nur lügen und schreien. Da gibt es solche und solche auf beiden Seiten.

     

    Es handelt sich um eine wissenschaftliche Debatte um ein hochkomplexes Thema. Wer da sagt, da gibt's jetzt nichts mehr zu diskutieren, hat Wissenschaft nicht verstanden. Vielleicht mal bei Popper nachlesen?

     

    Und wenn in solchen Artikeln immer steht, dass die böse Ölindustrie irgendwelche (nun wirklich nicht alle) "Klimaskeptiker" finanziert, würde es das Bild vervollständigen zu erwähnen, wer z. B. das Potsdamer Institut von Schellnhuber finanziert (die Münchner Rück, also eine Firma mit großem Interesse an Horrorszenarien). Oder man schaue sich mal an, wer hinter Desertec steckt:

    http://de.wikipedia.org/wiki/Desertec

    Auch nicht gerade ein Altruisten-Club.

     

    Kurz: Es geht bei dem Klimathema um sehr, sehr viel Geld, und umso kritischer sollte man auch den "Klimaschützern" auf die Finger schauen.

  • I
    Icke

    Wie man sieht brauchen wir gar keine Wissenschaftler, schließlich gibts ja "skandinavische Dokumentarfilme". Und deswegen sind Erstere auch so genervt: Statt jahrelangen Studierereien und Forschereien hätte sie nur 90 Minuten wie Herr Ulrich Bogun im Fernsehsessel verbringen müssen und wären am Ende sogar noch schlauer gewesen! Kein Wunder´, daß die pampig sind!

     

    Übrigens gibts da auch son cooles Video über 9/11. Da werden einem auch sowas von die Augen geöffnet. War alles nämlich gar nicht so sondern ganz anders. Kann man da ganz genau sehen - die machen sogar immer Kringel um die Stellen!

  • E
    ede

    meine meinung: unser handeln hat ausmaße erreicht, die in allen (!) bereichen der natur einfluss nehmen.

     

    zur geforderten sachlichen debatte: kann mal jemand links zu artikeln aus anerkannten fachzeitschriften posten? bitte zu beiden positionen, sofern es sie gibt. ich denke, das wäre das einzige, was mehr zur sachlichkeit beitragen könnte.

     

    danke.

  • P
    Peterchen

    Hauptsache Verschwörung.

     

    Ach Nein, die Klimaschützer haben sich nicht mit der Atomlobby verschworen, aber die Klimaskeptiker mit der Ölindustrie ... alles klar, "Wir gut, die böse."

    Wenn das beide Seiten sagen, dann weiß man dass die Wahrheit in der Mitte liegt.

  • K
    Käfer

    Wow. Kraftvolle Gegenwehr.

     

     

    In diesem Zusammenhang auch interessant - wenn auch der erneute Versuch, rein wissenschaftlich mit dem Problem umzugehen - war der Ansporn aus dem PIK, es gebe bis heute keine soziologischen Arbeiten zur wissenschaftler-"community". Das fände ich interessant, insbesondere da der grundton emotional mit den untergangsszenarien aus dem christentum korreliert. Ohne dies bleibt die Klimawissenschaft gefangen im "Top oder Flop", was wissenschaftlich betrachtet nicht gut sein kann.

     

    Ansonsten:

     

    Fox, Bild am Montag, ...

     

    Nachtigall ick hör dir trapsen.

  • UB
    Ulrich Bogun

    Dieser Text wirft leider völlig aus dem Zusammenhang gerissen Dinge durcheinander, um eine kritische Auseinandersetzung mit dem Thema zu vermeiden. Fakt und anerkannte Tatsache ist, dass sich das Klima auf der Erde wandelt. Darüber herrscht Einigkeit.

     

    Die oft herbeigeführten "Belege" des Einflusses von CO2 dagegen auf diesen Wandel sind jedoch nicht unstrittig, ganz im Gegenteil. Es gibt über die fragwürdige Argumentation einen umfangreichen skandinavischen Dokumentarfilm, der die Ursachen und Beweisführungen - genauso wie die EINZIGE, immer wieder als Beleg für den Einfluss von CO2 auf die angeblich anthropogene Erderärmung herangezogene Studie - kritisch hinterfragt.

     

    Da sich aber mit CO2-Werten so wunderbar Aktionismus verbreiten lässt, uns sinnlos hochgiftige Energiesparlampen aufgezwungen werden, die ein wenig den bald nicht mehr zu finanzierenden Anstieg der Strompreise dämpfen und darüberhinaus den Herstellern Geld in die Kasse spülen; dass ebenso wahnsinnige Gelder in die "Endlagerung" eines Gases, das wir selbst ausatmen und dessen Gesamtanteil (!!) in der Atmosphäre ca. 0,04 % beträgt - wovon der Mensch etwa 3%(!!!) verursacht -, und dass die Erdatmosphäre nachweislich schon weitaus höhere CO2-Konzentrationen aufwies, als wir sie erzielen könnten, selbst wenn wir sämtliche fossilen Brennstoffe in einem Tag verbrannten (und das Leben auf der Erde in dieser Zeit blühte); dass das Klima auf der Erde seit jeher großen Schwankungen ausgesetzt war, was nicht zuletzt der Name "Grönland" noch als Erinnerung trägt: Das lässt sich alles ignorieren, wenn man nur mit dem bösen Verschwörungsargument daherkommt und Behauptungen aufstellt, die durch nichts getragen werden. Lieber Taz-Redakteur, das ist enttäuschend! Wir brauchen lebendigen Diskurs und keine Totschlagargumente.

     

    Wie haben sich seit der These der anthropogenen CO2-verursachten Erwärmung die Zuschüsse für Klimaforscher verändert? Wer sägt schon gerne an dem Ast, auf dem er sitzt? Warum lässt man alles andere außer acht? Ein Verbot der Massentierhaltung beispielsweise würde die Methankonzentration, die sich weitaus wärmeintensiver als CO2 darstellt, einfach und intensiv verringern. Aber man würde viel zu viel Gegenwind erhalten. Das tägliche Fleisch gehört schließlich auf den Teller …

     

    Wenn ich mir einer Sache sicher bin, dann dies: Wann immer Regierungen geschlossen auftreten und Warnungen ausstoßen, steckt eine ganz andere Absicht dahinter. Purer Aktionismus beschäftigt das Volk, und dieses - da es lange nicht so korrupt und verderbt ist wie die vermeintliche "Obrigkeit" - lässt sich weitere Fesseln anlegen. Es dient ja einem guten Zweck …

     

    Oh - aber das sind alles Verschwörungstheorien, und deshalb muss man sich nicht mit diesen Argumenten auseinandersetzen. Verzeihung. Vielleicht finden wir irgendwann zur guten Tradition der Hexenverbrennungen zurück - nur diesmal geht’s den "Verschwörern" an den Kragen. Kultur ist etwas anderes!