Klimaschutz im globalen Süden: Neues Geld für Grünen Klimafonds

Die Industrieländer legen Milliarden Euro für den Grünen Klimafonds für Länder des globalen Südens Geld auf den Tisch – aber weniger als zuletzt.

Chefin des UN-Klimafoonds Mafalda Duarte und Entwicklungshilfeministerin Svenja Schulze bei einer Pressekonferenz.

Chefin des UN-Klimafonds Mafalda Duarte und Entwicklungshilfeministerin Svenja Schulze Foto: Wolfgang Rattay/reuters

BERLIN taz | Insgesamt 9,3 Milliarden US-Dollar sollen über die kommenden vier Jahre fließen: Die Industriestaaten haben auf einer Geberkonferenz in Bonn neues Kapital für den Grünen Klimafonds für die Jahre von 2024 bis 2027 zugesagt. Hier können Länder des Globalen Südens Geld beantragen, um Klimaschutz oder die Anpassung an die Klimakrise zu finanzieren. Solche Mittel bereitzustellen hatten die Industrieländer versprochen – schließlich haben sie die Klimakrise hauptsächlich verursacht.

Von 2020 bis 2025 wollten sie zusammen eigentlich jedes Jahr 100 Milliarden US-Dollar liefern. Zu dieser Summe soll auch der Grüne Klimafonds beitragen. Bislang ist die Summe aber nie zusammengekommen, wie selbst der Industrieländerclub OECD einräumt.

Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD), Gastgeberin des Treffens, ist mit dem Ergebnis zufrieden. „Die Konferenz in Bonn sendet ein Zeichen der Solidarität: Im Kampf gegen den Klimawandel steht die Welt zusammen“, sagte sie. Allerdings: Für den Vierjahreszeitraum seit 2020 war mit 9,9 Milliarden US-Dollar mehr Geld zusammengekommen.

„Wir haben uns ein ambitionierteres Ergebnis erhofft“, sagte denn auch David Eckstein von der Umweltorganisation Germanwatch. „Gerade, dass Länder wie Japan und Norwegen ihre Beiträge sogar reduziert haben, ist beschämend.“

Streit um Chinas Rolle

Deutschland hat seinen Beitrag erhöht. Die Bundesregierung will 2 Milliarden Euro einzahlen, eine Steigerung um ein Drittel. Sie sieht ihre Verpflichtungen bei den Klimahilfsgeldern als erfüllt an. Im vergangenen Jahr seien – über den Grünen Klimafonds, aber auch andere Kanäle – insgesamt mehr als 6 Milliarden Euro geflossen, hieß es kürzlich vom Entwicklungsministerium. Auf diese Summe zu kommen hatte schon Angela Merkel (CDU) als Kanzlerin versprochen.

„Deutschland hat seinen Anteil an der Klimafinanzierung erfüllt, und das fordern wir von allen Staaten, die es sich leisten können“, sagte Jennifer Morgan, Klima-Staatssekretärin im Auswärtigen Amt. Die Aussage ist als subtiles Signal an China zu verstehen. Das „Reich der Mitte“ rangiert trotz großer Volkswirtschaft und hohen CO2-Emissionen bei den Vereinten Nationen noch unter den Entwicklungsländern – und beteiligt sich damit nicht an der Zahlung von Klimahilfsgeldern.

Entwicklungsorganisationen wie Oxfam sehen allerdings auch Deutschland noch stärker in der Pflicht. Sie halten jährliche Zahlungen von insgesamt mindestens 8 Milliarden Euro für nötig.

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