Klimapolitik in Deutschland: Ordentlich Koks vor der Hütte
Greenpeace-Aktivisten haben Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel acht Tonnen Braunkohle vor seine Haustür gekippt. Sie werfen ihm die Schonung der Kohlelobby vor.
BERLIN dpa | Reichlich Kohle für Sigmar Gabriel (SPD) - aber nichts Zählbares für den Wirtschaftsminister, sondern nur acht Tonnen Braunkohle hat Greenpeace ihm am Donnerstag vor die Einfahrt seines Ministeriums in Berlin-Mitte gekippt.
Die Umweltschützer werfen Gabriel vor, die Kohleindustrie zu schonen und das Abschalten klimaschädlicher Braunkohle-Kraftwerke zu verhindern.
„Gabriel ist dabei, Deutschlands Klimapolitik der Kohlelobby zu opfern", sagte Greenpeace-Experte Karsten Smid. Der Minister habe bisher nicht klar gemacht, welchen Beitrag die Stromkonzerne zum Klimaschutzprogramm von Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) leisten müssen.
Gabriels Parteifreundin fordert, alte Kohlemeiler einzumotten, um das deutsche Ziel, den CO2-Ausstoß bis zum Jahr 2020 um 40 Prozent gegenüber 1990 zu senken, noch zu schaffen. Greenpeace verlangt einen schrittweisen kompletten Kohle-Ausstieg bis zum Jahr 2030.
Leser*innenkommentare
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Gast
Eine schöne Aktion von Greenpeace. Vielleicht (!) denkt der eine oder andere mal nach. Doch die, die nicht nur nachdenken sondern handeln sollten, Gabriel, Kraft und einschlägige Gewerkschaften, die werden sich einen feuchten Kehricht darum scheren. Denen geht es um kurzfristige, vermeintliche Vorteile. Die Zukunft der Kinder und Enkel ist keine Sorge wert, solange man jetzt ein paar Wählerstimmen einheimsen kann von Leuten, die vielleicht treue Gewerkschaftsmitglieder sind, doch weder Interesse an der Thematik noch eine Ahnung von den Nachteilen solcher kurzsichtigen, egoistischen Politik haben. Wer sollte ihnen das auch klarmachen???