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Klimaerwärmung in Berlin-BrandenburgFünfmal so viel heiße Tage wie bisher

Massive Klimaveränderung für die Region prognostiziert. Berlin und der Raum Cottbus wohl besonders betroffen.

Es wird wärmer und immer wärmer … Foto: picture alliance/Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Berlin und Brandenburg müssen sich einem Medienbericht zufolge auf schwerwiegende Klimaveränderungen einstellen, sollte der Klimaschutz nicht deutlich verstärkt werden. Demnach könnte die durchschnittliche Lufttemperatur bis Ende des Jahrhunderts in der Region um bis zu 3 Grad Celsius steigen, berichtet der Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) am Montag.

Der Sender beruft sich dabei auf eine Datenanalyse des RBB, des Deutschen Wetterdienstes (DWD) und Klimaberechnungen des Brandenburger Landesamtes für Umwelt (LfU). Laut der Analyse würde sich die Zahl der heißen Tage in der Region mehr als verfünffachen. Im Sommer würde sich die Zahl der tropischen Nächte erhöhen, in denen es nicht unter 20 Grad abkühlt. Am stärksten betroffen wären Berlin und der Raum Cottbus.

Die Messdaten des DWD belegten, dass die Jahresmitteltemperatur seit Beginn der Wetteraufzeichnungen 1881 in der Region Berlin-Brandenburg bereits um rund 1 Grad gestiegen sei, heißt es weiter. Zuletzt habe sie bei etwa 9,3 Grad Celsius gelegen. Bei einem unverminderten Ausstoß von Treibhausgasen könnte die Jahresdurchschnittstemperatur auf 12,5 Grad zum Jahrhundertende ansteigen. Mit mehr Klimaschutzanstrengungen würde die Temperatur dann bei 9,8 Grad liegen.

Wenn nicht gegengesteuert werde, würde laut den Berechnungen des Landesamtes die Zahl der Hitzetage in der Region von durchschnittlich 6 auf 29 steigen, berichtet der RBB weiter. Das bisherige Verhältnis von heißen zu kalten Tagen könnte sich damit bis zum Endes des Jahrhunderts umkehren: Laut dem Landesumweltamt gab es in Berlin und Brandenburg in der Vergangenheit durchschnittlich 26 Eistage im Jahr, in Zukunft könnten es im Schnitt nur noch 5 sein. Bei verstärktem Klimaschutz hat das Landesamt demnach für das Jahrhundertende dagegen weiterhin mehr Eistage (17) als Hitzetage (10) errechnet. (epd)

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5 Kommentare

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  • Wir bekommen einen Klimawandel, keine Frage und wir müssen versuchen den soweit wie möglich abzumildern. Solche Berichte, wie hier geschildert, sind jedoch keine wissenschaftlichen Forschungsergebnisse, sondern Computer-Modelle.

  • Irgendwie komisch, wenn ein paar Tage wärmer ist als im Durchschnitt üblich, dann ist das ein Beweis für den Klimawandel. Jetzt kommen einige Tage mit Frost, die auch nicht im Durchschnitt liegen. Das ist aber nur Wetter. Wie geht das?

  • 9G
    91672 (Profil gelöscht)

    Ja, aber, dann können die Wohnungsunternehmen in Zukunft nicht mehr so viel für die Wärmedämmung absahnen und an die Mieter weitergeben. Ihre Rendite wird geschmälert. Da wird unsere Merkel sagen: Das geht gar nicht. Die Wohnungsunternehmen müssen entschädigt werden für den Verlust an Rendite, alles andere wäre Enteignung. Und die Energielieferanten fühlen sich auch enteignet, weil die Leute nicht mehr richtig einheizen wollen, wenns draußen so heiß ist.

    • @91672 (Profil gelöscht):

      Es könnte auch gegenteilig ausgehen. Überall als Modernisierung Klimaanlagen einbauen wäre dann die nächste Stufe, um die Mieter noch mehr zur Kasse zu bitten. Und weil Klimaanlagen jede Menge Strom benötigen, steigen natürlich auch diese Kosten.

      • 9G
        91672 (Profil gelöscht)
        @wxyz:

        Ja, das kann auch sein. Und dann könnte unsere Frau Merkel diesen Unternehmen auch noch zusätzlich Steuerbefreiungen zukommen lassen, weil sie die Klimakrise bewältigen helfen und so die Arbeit machen, die die CDU nicht machen will..