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Kleine Stiftung im großen Kampf gegen Fake News und Hass

Statt mit dem Kopf durch die Wand mit dem Kopf um die Welt, das war der Freitagabend-Gig der taz Panter Stiftung im pandemiebedingten Livestream auf taz.de: Ebru Taşdemir, taz-Berlin-Redakteurin und ehemalig taz-gazete-Kollegin, brachte mit entschlossener Freundlichkeit das Moderatorinnenkunststück fertig, mehr als 15 Protagonist*innen vor die Kameras zu holen, Zuschaltungen aus Nigeria, der deutschen Provinz, Iran und Afghanistan inklusive. Der verwegene, aber eingelöste Ehrgeiz der Veranstaltung: Allen, die schon spenden, einen Eindruck zu geben, was aus ihrem Geld geworden ist. Und alle, die noch nicht spenden, auf eine gute Idee zu bringen.

Längster Insightblick: von Kholoud Alamiry, Journalistin und Aktivistin – „das lässt sich hier praktisch nicht trennen“ – in Bagdad. Sie nimmt kommenden Oktober mit anderen Teilnehmerinnen aus dem Irak am taz Panter Workshop teil. Hate Speech, so Alamiry, sei in Politik wie in den Medien keineswegs verpönt, sondern gewöhnliches Material der Auseinandersetzung, sexuelle Belästigung an der Tagesordnung, der Kampf gegen Fake News alltäglich. Besonders schwierig seien die Bedingungen jenseits der Hauptstadt, vor allem im Süden des Landes. Dass der Workshop online stattfinden wird – mit dem Ziel, sich am Ende in Berlin zu treffen –, erleichtert den Teilnehmerinnen den Zugang. Das bisher größte Projekt der Stiftung, so die Organisatorin Petra Bornhöft (Ex-tazlerin und Kuratorin der Stiftung), war ohnehin vor allem digital geplant – zu Coronazeiten ein riesiger Vorteil.

Die Früchte der Arbeit der Stiftung sind aber auch aktuell und sehr konkret auf taz.de zu lesen, denn das „Tagebuch aus Minsk“, das in deutscher und russischer Sprache geschrieben ist, wird von zwei Teilnehmerinnen des Belarus-Workshops 2011 verfasst. Insgesamt mehr als 200 Journalistinnen allein aus Osteuopa, sagte die Organisatorin Barbara Oertel (taz-Ressortleiterin Ausland), hat die Stiftung inzwischen geschult, vernetzt und bestärkt – man lerne dabei permanent dazu, wie die Pressefreiheit unter schwierigsten Bedingungen („In Berlarus gab es nie Pressefreiheit“, so Oertel) am besten zu fördern ist.

Für ein mehr oder minder lustigstes Detail sorgte schließlich Deniz Yücel. Der Ex-tazler, nun Welt-Autor, der sich für die Stiftung in der Volontärsausbildung engagiert, war zugeschaltet aus Mülheim an der Ruhr. Er war „auf Arbeit, ich will hier mal den 29 rechtsextremen Einzelfällen in der Polizei nachgehen“. Elke Schmitter

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