: Kindern Asyl verwehrt
Vergebliche Flucht zweier afghanischer Jungen aus australischem Internierungslager in britisches Konsulat
MELBOURNE taz ■ Großbritannien hat zwei afghanischen Jungen Asyl verwehrt, die in Melbourne ins britische Generalkonsulat geflüchtet waren. Die 12 und 13 Jahre alten Brüder waren im Juni aus dem berüchtigten Internierungslager Woomera in Südaustraliens Wüste geflohen. Der britische Außenminister Jack Straw erklärte die Behörden seines Landes für nicht zuständig. Die Jungen wurden darauf von der australischen Polizei ins Internierungslager Maribyrnong bei Melbourne gebracht. Ihr Vater arbeitet in Sydney, wo er mit einem befristeten Schutzvisum lebt. Seine Frau und Kinder mussten in Woomera bleiben.
Um die Peinlichkeit der Asylsuche im britischen Konsulat zu entschärfen, erklärte Australiens Einwanderungsminister Philip Ruddock, die Familie habe sich fälschlich als Afghanen ausgegeben, sei aber aus Pakistan. Dies wurde von der „Flüchtlings-Botschaft“ in Woomera dementiert.
BORIS B. BEHRSING
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen