Kinder fragen, die taz antwortet: Warum singen die Spieler das Lied?
Wir beantworten jede Woche Kinderfragen. Die Frage, warum deutsche Spieler vor Spielen ein bestimmtes Lied singen, kommt von Jone, 7 Jahre alt.
Das Lied, das du meinst, ist die deutsche Nationalhymne. Es beginnt mit den Worten „Einigkeit und Recht und Freiheit für das deutsche Vaterland“. Denn eine Nationalhymne ist ein Erkennungszeichen eines Landes – genauso wie die Nationalflagge, die bei Deutschland Schwarz-Rot-Gold ist.
Die meisten Länder haben eine eigene Nationalhymne. Meist sind die Lieder selbst schon älter. Manche wurden etwa in früheren Jahrhunderten von Soldaten gesungen, um siegreiche Schlachten in Kriegen zu feiern. Zu offiziellen Nationalhymnen wurden die meisten Lieder erst in den vergangenen hundert Jahren bestimmt.
Im Sport spielen Erkennungszeichen eine wichtige Rolle – auch bei der Fußball-Europameisterschaft, wenn verschiedene Länder gegeneinander antreten. Die Fans auf den Tribünen schwenken Nationalflaggen, um ihre Mannschaft und ihr Land anzufeuern, oder sie ziehen sich Perücken, Hüte und Kleidung in ihren Nationalfarben an. Und vor dem Spiel werden auch die beiden Nationalhymnen gespielt.
Alle, die dazu Lust haben, können dann mitsingen – auch die Spieler auf dem Platz. Dadurch soll eine festliche Atmosphäre erzeugt werden. Denn es ist etwas Besonderes, wenn im Fußball verschiedene Länder gegeneinander antreten, es passiert nicht so oft. Seit du geboren bist, haben zum Beispiel Deutschland und Italien erst zweimal gegeneinander gespielt.
Dieser Text stammt aus der wochentaz. Unserer Wochenzeitung von links! In der wochentaz geht es jede Woche um die Welt, wie sie ist – und wie sie sein könnte. Eine linke Wochenzeitung mit Stimme, Haltung und dem besonderen taz-Blick auf die Welt. Jeden Samstag neu am Kiosk und natürlich im Abo.
Die deutsche Nationalhymne sorgt immer wieder besonders für Diskussionen. Denn die Deutschen haben das gleiche Lied schon gesungen, als sie noch Kriege gegen andere Länder begonnen und viele Menschen getötet haben. Nur der Text des Lieds ist heute anders. Die deutschen Fußballspieler haben die Hymne lange nicht mitgesungen. Man weiß nicht genau, ob es an dieser schwierigen Geschichte des Lieds lag oder daran, dass sie den Text einfach nicht gut genug konnten.
Probleme mit dem Text hatte auch die Popsängerin Sarah Connor. Sie durfte die Nationalhymne einmal vor einem Fußballspiel der deutschen Mannschaft aufführen. Dabei sang sie: „Brüh im Lichte dieses Glückes …“, richtig heißt es aber: „Blüh im Glanze dieses Glückes, blühe, deutsches Vaterland!“
Die spanischen Spieler haben es da einfacher: Ihre Nationalhymne „Marcha Real“ hat gar keinen Text. Sie müssen also nur zuhören, nicht mitsingen.
Hast du auch eine Frage? Dann schreib sie uns an kinderfragen@taz.de.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Rechtspopulistinnen in Europa
Rechts, weiblich, erfolgreich
Buchpremiere von Angela Merkel
Nur nicht rumjammern
Stellungnahme im Bundestag vorgelegt
Rechtsexperten stützen AfD-Verbotsantrag
Wirkung der Russlandsanktionen
Der Rubel rollt abwärts
Frauen in der ukrainischen Armee
„An der Front sind wir alle gleich“
Landesparteitag
Grünen-Spitze will „Vermieterführerschein“