Kinder fragen, die taz antwortet: Warum stinken Fische?
Wir wollen von Kindern wissen, welche Fragen sie beschäftigen. Jede Woche beantworten wir eine. Diese Frage kommt von Yara, 4 Jahre alt.
Oh, ich weiß, welchen Geruch du meinst. Der ist wirklich fürchterlich. Pfui! Und ich finde, deine Frage ist sehr schlau: Weil Fische immer baden, müssten sie eigentlich gut riechen.
Interessant wäre zu erfahren, was der Fisch selbst dazu meint. Der Hai zum Beispiel ist ein Fisch, und der kann unter Wasser riechen. Wie der das macht, müssen Forschende noch herausfinden, aber es funktioniert sehr gut. Schade, dass wir den Hai nicht einfach fragen können: „Findest du auch, dass deine flossigen Mitbewohner ein bisschen müffeln?“
Dieser Text stammt aus der wochentaz. Unserer Wochenzeitung von links! In der wochentaz geht es jede Woche um die Welt, wie sie ist – und wie sie sein könnte. Eine linke Wochenzeitung mit Stimme, Haltung und dem besonderen taz-Blick auf die Welt. Jeden Samstag neu am Kiosk und natürlich im Abo.
Der Fisch ist ein Wassertier. Ohne Wasser bekommt er keine Luft. Er atmet nämlich anders als wir. Das erkläre ich dir später noch genauer. Wir Menschen hingegen können nur an Land riechen und atmen. Das bedeutet: Der Fisch, den du riechst, lebt wahrscheinlich nicht mehr.
Weißt du, was passiert, wenn ein Fisch tot ist? Der liegt rum und fängt an zu stinken. Dafür sind winzig kleine Lebewesen verantwortlich. Die heißen Bakterien. Sie zersetzen den Fisch, das ist eine Art Nahrung für sie. Und dabei werden Stoffe freigesetzt, die eklig riechen.
Unglücklicherweise geht dieses Faulen bei Fischen besonders schnell. Wenn wir Menschen einen Fisch essen wollen, ist es deshalb ganz wichtig, darauf zu achten, dass er frisch ist.
Lass uns gemeinsam schauen, wie wir frischen Fisch erkennen. Vielleicht kannst du deine Eltern fragen, ob sie dir helfen.
Im Laden sollte der Fisch am besten in Eis liegen – nicht nur obendrauf. Die besagten Bakterien mögen keine Kälte und breiten sich dann weniger aus. Am Kopf findest du Einkerbungen. Das sind die Kiemen, und damit können die Fische unter Wasser atmen. Diese Kiemen sollten feucht und hellrot sein. Die Augen sollten ganz klar und nicht trübe sein. Wenn noch glänzende Haut und ein neutraler Geruch hinzu kommen, ist dein Fisch ganz frisch.
Es könnte aber noch einen zweiten Grund geben, warum der Fisch deiner Meinung nach nicht so gut riecht. Ein bisschen riechen Fische nämlich auch, wenn sie aus dem Wasser kommen. Sie riechen nach Meer und Seetang. Jedes Lebewesen hat einen Eigengeruch. So auch der Fisch. Und den kannst du vielleicht einfach nicht leiden.
Wenn das so ist, verrate ich dir einen Trick. Presse das nächste Mal doch einfach eine Scheibe Zitrone über ihm aus. Dann riechst du keinen Fisch mehr, sondern vor allem den spritzig-sauren Geruch des Fruchtsafts.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Pistorius lässt Scholz den Vortritt
Der beschädigte Kandidat
IStGH erlässt Haftbefehl gegen Netanjahu
Wanted wegen mutmaßlicher Kriegsverbrechen
Haftbefehl gegen Netanjahu
Begründeter Verdacht für Kriegsverbrechen
Böllerverbot für Mensch und Tier
Verbände gegen KrachZischBumm
Neue EU-Kommission
Es ist ein Skandal
Nahost-Konflikt
Alternative Narrative