Kinder fragen, die taz antwortet: Wie alt ist der Weihnachtsmann?
Wir wollen von Kindern wissen, welche Fragen sie beschäftigen. Jede Woche beantworten wir eine. Diese Frage kommt von Adrian, 6 Jahre alt.
Obwohl kaum jemand jemals gesehen hat, wie der Weihnachtsmann die Geschenke unter den Baum stellt, weiß doch jedes Kind, wie er aussieht: weißer Rauschebart, Bäuchlein, typische rot-weiße Mütze und typischer rot-weißer Mantel sowie Geschenkesack über dem Rücken. Schon unsere Eltern und unsere Großeltern und vermutlich auch unsere Urgroßeltern schrieben ihm zur Weihnachtszeit und wurden von ihm beschenkt. Er sieht ja auch schon älter aus, der Weihnachtsmann. Aber wie alt ist er wirklich?
Das ist schwer zu beantworten, da man ihn nicht persönlich fragen kann. Von außen sieht er oft aus wie ein Mann um die siebzig. Ein sportlicher Mann muss er sein, da er problemlos durch Schornsteine klettern kann. Aber er muss älter sein, wenn er schon unsere Großeltern beschenkt hat, als diese Kinder waren. Er muss viel älter sein.
Das Einzige, was wir tun können, um diese Frage zu beantworten, ist in der Zeit zurückzugehen und nach Überlieferungen über den Weihnachtsmann zu suchen. Seit wann beschenkt er die Kinder zu Weihnachten? Wenn wir wissen, in welchem Jahrhundert es schon Erzählungen über ihn gab, können wir schätzen, wie alt er sein muss.
In den 1930er Jahren warb Coca-Cola das erste Mal mit dem Weihnachtsmann. Viele Menschen behaupten deshalb, das Unternehmen habe ihn erfunden. Das stimmt nicht. Der Weihnachtsmann taucht nämlich schon viel früher in Liedern und Geschichten auf.
In Deutschland konnte man schon 1866 den allerersten echten Schoko-Weihnachtsmann essen. 1835 schrieb der Dichter Hoffmann von Fallersleben, der auch den Text der deutschen Nationalhymne geschrieben hat, das Lied „Morgen kommt der Weihnachtsmann“. Schon damals wusste man also über den Weihnachtsmann Bescheid. Von der Berliner Zeitschrift Mannigfaltigkeiten wurde er bereits im Jahr 1770 erwähnt. Damals schrieb man ihn noch „Weyhnachtsmann“. Das war vor 251 Jahren.
Das heißt, dass der Weihnachtsmann schon seit über 250 Jahren jedes Jahr am Weihnachtsabend die Wünsche der Kinder erfüllt. Darüber, dass er dafür einmal zu alt sein mag, muss man sich ganz sicher keine Sorgen machen. So hieß es in der New York Sun schon 1897: „Noch in zehnmal zehntausend Jahren wird er fortfahren, das Herz der Kindheit zu erfreuen.“
Hast du auch eine Frage? Dann schreib sie uns an kinderfragen@taz.de
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Greenpeace-Mitarbeiter über Aufrüstung
„Das 2-Prozent-Ziel ist willkürlich gesetzt“
Selbstzerstörung der FDP
Die Luft wird jetzt auch für Lindner dünn
Rücktritte an der FDP-Spitze
Generalsekretär in offener Feldschlacht gefallen
Keith Kelloggs Wege aus dem Krieg
Immer für eine Überraschung gut
Ampel-Intrige der FDP
Jetzt reicht es sogar Strack-Zimmermann
Stellungnahme im Bundestag vorgelegt
Rechtsexperten stützen AfD-Verbotsantrag