Kikkoman beendet Tierversuche: Nie wieder für Sojasauce töten
Sieg für Peta: Um seine Saucen besser bewerben zu können, hat Kikkoman Ratten und Mäuse gequält. Das soll jetzt aufhören.
Kikkoman ist nach eigenen Angaben Weltmarktführer bei Sojasaucen. 6.000 Mitarbeiter produzieren etwa 400 Millionen Liter pro Jahr in neun Produktionsstandorten weltweit. Die Sojasaucen für den europäischen Markt kommen aus einer Fabrik im niederländischen Sappemeer.
Im August war bekannt geworden, dass der Saucenkonzern Tierversuche durchführt, um gesundheitsfördernde Produkteigenschaften seiner Produkte wissenschaftlich belegen zu können. Nach Angaben von Peta hatte sich ein Whistleblower aus der Firma an die Tierschutzorganisation gewandt. Die NGO gibt an, dass vor allem in Japan Ratten, Mäuse und Kaninchen zwangsernährt und dann häufig getötet wurden, um Gewebeproben der Tiere zu testen.
„Diese Tests haben keine rechtliche Grundlage, um beispielsweise die gesundheitliche Unbedenklichkeit des Produkts nachzuweisen“, sagte Edmund Haferback von Peta. Sie dienten einzig der Werbung, etwa um behaupten zu können dass eine Sauce förderlich für den Blutdruck oder das Herz sei.
Anrufe und Protest-Emails
In der Folge hatte Peta eine Kampagne gegen Kikkoman gestartet. Nach eigenen Angaben gingen über 100.000 Protestmails bei der japanischen Firma ein, daneben gab es eine Petition und zahlreiche Telefonanrufe in den Firmenzentralen in den USA und Japan.
Nun hat Kikkoman eingelenkt. In einem Statement auf der Homepage des Konzerns gab der Saucenhersteller bekannt, künftig auf Tierversuche zu verzichten. Ausnahmen gäbe es nur bei behördlich angeordnete Untersuchungen – diese kommen auch nach Aussagen von Peta so gut wie nie vor. „Damit hat Kikkoman ein klares Bekenntnis ausgesprochen“, gab die Firma gegenüber der taz an.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Höfliche Anrede
Siez mich nicht so an
US-Präsidentschaftswahl
50 Gründe, die USA zu lieben
Bundestag reagiert spät auf Hamas-Terror
Durchbruch bei Verhandlungen zu Antisemitismusresolution
Grundsatzpapier des Finanzministers
Lindner setzt die Säge an die Ampel und an die Klimapolitik
Klimaziele der EU in weiter Ferne
Neue Klimaklage gegen Bundesregierung
Serpil Temiz-Unvar
„Seine Angriffe werden weitergehen“