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Kiesgruben-Ausbreitung stößt auf ProtestDer Kampf um Kies und Krume

Millionen Tonnen Sand und Kies werden jährlich aus der Erde gebaggert. Im ganzen Land regt sich der Widerstand – so wie in Mühlberg.

Siegfried Lange will nicht länger mit ansehen, wie seine Heimat durchlöchert wird Foto: Sven Döring

Mühlberg taz Früher bin ich da als Traktorist drübergefahren“, sagt Siegfried Lange und schaut auf den See, „das ist schon seltsam.“ Der Bauer ist einen sandigen Hang hinaufgeklettert, weiter auf dem Trampelpfad gelaufen und weit vor dem Schild „Rutschungsgefahr – Lebensgefahr“ stehen geblieben. Unter ihm liegt ein See mit vielen Inseln darin, einige Enten rudern über das Wasser. Während der Brut- und Zugzeiten von Vögeln sei in dem geschützten Gebiet die Hölle los, sagt Lange, stellvertretender Geschäftsführer der Agrargenossenschaft Mühlberg. Doch als eine Idylle empfindet der 59-Jährige den See durchaus nicht. Und er ist nicht alleine mit dieser Ansicht.

Denn der geschützte See war früher einmal ein fruchtbarer Acker. Unter dem Acker lagen Kies und Sand, bestes Baumaterial. Jetzt sind sie weg, in Beton gegossen, der Acker ist auch weg, geblieben ist der See. „Wir sind ja nicht gegen Kiesabbau“, sagt Jörg Fabian, „aber gegen diesen Raubbau.“ Fabian ist Ortsvorsteher von Altenau, einem kleinen Dorf und Ortsteil von Mühlberg, und Mitglied der Bürgerinitiative „Für eine Heimat mit Zukunft“, einer von 60 Männern und Frauen. „Wenn die Firmen all ihre Pläne hier umsetzen dürfen“, sagt Fabian, „dann wird Altenau einmal zu 93 Prozent von Kiesgruben umschlossen sein“.

Der 48-jährige Fabian ist aufgewachsen mit großen Baggern, die Löcher rings um die kleine, alte Stadt Mühlberg an der Elbe fressen. Lange Zeit haben die Mühlberger mit diesen Löchern gelebt, die sich mit Wasser füllten und zu Teichen und Seen wurden, zu Naherholungs- und Naturschutzgebieten. Aber jetzt reicht es ihnen. „Wie viele Seenplatten wollen wir denn noch?“, fragt Fabian. In Mühlberg mit all seinen Ortsteilen gibt es etwa 9.000 Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche. „In 30 Jahren sollen mehr als zehn Prozent der Gemeindefläche abgebaut werden“, sagt Fabian, „das ist zu viel für die Region.“

100 Einwände gegen die Kiesgrubenbetreiber

Darum beugen sich die Vereinsmitglieder über die Lagepläne künftiger Kiesgruben, überprüfen die Abstände zu Wohngebieten und Hochwasserschutzgebieten; sie messen die Größe von Ersatzpflanzungen nach, organisieren Sternmärsche und Infoabende. Darum muss sich die zuständige Behörde, das Landesamt für Bergbau, Geologie und Rohstoffe in Cottbus, seit Anfang Januar mit fast einhundert Einwänden befassen. Sie sind gegen die aktuellen Pläne der Firma Berger bei ihr eingegangen, die ihre Kiesgrube deutlich vergrößern möchte.

Das Elbestädtchen Mühlberg liegt im Süden von Brandenburg, knapp über Riesa auf einem Bogen, den man zwischen Leipzig und Dresden schlagen kann. Man spricht schon leicht sächsisch. Die großen Tagebaureviere der Lausitz sind nicht weit, aber Mühlberg ist nicht auf Kohle gebaut, sondern auf Sand und Kies. Geschichten über Städtchen und Dörfer und Sand und Kies ließen sich an vielen Orten in Deutschland erzählen, aber in Mühlberg an der Elbe geht das ganz besonders gut. Das liegt am Elbekies.

Wir sind ja nicht gegen den Kiesabbau. Aber wir sind gegen diesen Raubbau

Jörg Fabian, Kiesgrubenkritiker

Kies und Sand, den die Elbe bei Mühlberg in Tausenden von Jahren an ihre Ufer gespült und dort gelagert hat, besitzen eine besonders hohe Qualität. Bauingenieure lieben diese Steine und Körner, weil sie genau die richtige Form und Größe haben, um hochwertigen Beton daraus zu mischen. Die Hamburger Elbphilharmonie, die Berliner Stadtautobahn oder das neue Haus der taz im Süden der Berliner Friedrichstraße – alle gebaut mit Kies und Sand aus Mühlberg.

Mehr als 2.000 Hektar Land sollen zu tiefen Gruben werden

Zwei Unternehmen sind dort engagiert, die Elbekies GmbH, eine Tochterfirma des französischen Baukonzerns Vinci, sowie die kleineren Kieswerke Altenau, eine Tochter der Passauer Aktiengesellschaft Berger Holding. Beide wollen sie expandieren, beide haben sich Flächen gesichert, um dort in den nächsten Jahrzehnten Kies und Sand zu fördern, auf insgesamt über zweitausend Hektar. Die Geschäfte laufen gut, der Bauboom in den Metropolen saugt jeden Tag zwei Züge nach Berlin und fünf in den norddeutschen Raum, beladen jeweils mit fast 3.000 Tonnen Kies. Die Gruben der Elbekies bilden das größte Kieswerk Europas. Aber längst nicht das einzige in Deutschland.

Kies und Kippe

Baustoffe als Abfall Baustoffe sind nicht nur die am meisten verwendeten Rohstoffe in der Bundesrepublik Deutschland. Sie bilden auch die mit Abstand größte Abfallmenge. 209 Millionen Tonnen Erde, Steine, Asphalt und Beton sind laut Umweltbundesamt im Jahr 2015 angefallen. Dieser Abfall wird nach Angaben der Behörde in „erheblichem Maßstab“ verwertet.

Trend zur Deponie Gleichwohl sieht der Fachverband Mineralik – Recycling und Verwertung einen „Trend zu mehr Deponierung und weniger Recycling“. Er warnt davor, dass die Kosten für Platz auf Deponien steigen – oder dieser gar knapp werden könnte.

Unklare Rechtslage Die wesentliche Ursache dafür sieht der Verband in der unklaren Rechtslage. Es fehle ein bundesweit einheitliches Gesetz zum Einsatz von Recyclingbaustoffen – die sogenannte Mantelverordnung. Sie war nach heftigen Protesten der Baubranche in der Regierungsberatung in Berlin gescheitert. Die Verwendung von Recycling­baustoffen hätte sie erschwert – unter anderem wegen strengerer Schadstoffgrenzwerte. (taz)

Rund 247 Millionen Tonnen Kies und Sand werden jährlich in Deutschland abgetragen, um Gebäude und Brücken, Häuser und Straßen daraus zu bauen. Gedeckt wird der Bedarf vor allem mit heimischen Rohstoffen. In ganz Deutschland wird danach gebuddelt, geologisch bedingt vor allem im Voralpenraum, im Norden und in den Flussniederungen.

Auf etwa ein Prozent der Landesfläche schätzt die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe den Platzbedarf von Steinbrüchen und Kiesbrüchen, um die Nachfrage mittel- und langfristig zu decken. Weit über 3.000 Betriebe durchgraben die Landschaft, die meisten davon sind klein; rund 80 Prozent haben weniger als 50 Beschäftigte. Vor allem in Ostdeutschland baggern aber auch Großkonzerne nach Steinen. Vinci etwa ist einer der größten Baukonzerne der Welt.

Während der Protest gegen den Abbau von Kohle oder Erdgas überregional hörbar wird, bleibt der Widerstand gegen Sand- und Kiesgruben lokal. Aber er ist flächendeckend und zäh. Mal geht es den Initiativen vor Ort darum, archäologische Fundstätten zu sichern, mal um das Antlitz der Landschaft; sie wollen Ackerböden retten, Wälder oder Verkehrsverbindungen zum Nachbarort. In Altenau an der Elbe geht es ums Überleben.

Kampf um Kies: Siegfried Lange gegen Martin Robert Finke

Darum ist Siegfried Lange Mitglied der Bürgerinitiative „Für eine Heimat mit Zukunft“. Der drahtige Mann klettert die Böschung des Sees wieder hinab und steigt in seinen Geländewagen. Ruckelt über Feldwege und saust die Landstraße entlang, zur anderen Seite des Sees. Während der hintere Teil mit seinen Inseln schon den Enten gehört, werden im vorderen noch Sand und Kies gefördert. Mitten im Wasser stehen die riesigen Bagger, schaufeln Sand und Steine an die Oberfläche und kippen sie in Trichter. Der Kies rutscht auf Transportbänder, die ihn auf insgesamt 15 Kilometern über die Anlage bis zum Kieswerk befördern. Der unverkäufliche feine Sand wird sofort wieder in den See gespült, hübsch ordentlich ans Ufer. „So, wie sie es hier machen“, sagt Lange, „ist es besser.“

Aber ohne natürliche Rohstoffe, etwa Kies und Sand von der Elbekies, wird es nicht gehen

Robert Finke, Kiesgrubenbetreiber

„Wir können uns nicht mehr hinter dem Bergrecht verstecken“, sagt Robert Finke mit freundlich süddeutschem Zungenschlag. Der 48-Jährige ist Geschäftsführer der Elbekies. Die Verfahren, nach denen das Bergamt die Genehmigungen zur Rohstoffförderung erteilte, seien in der Vergangenheit nicht immer transparent genug gewesen, sagt er. Finke sitzt im dunkelblauen Anzug und weißem Hemd mit seinem Betriebsleiter im Besprechungsraum einer Bürobaracke am Rande der Kiesgrube, außen wirkt sie etwas schäbig, innen aufgeräumt und sachlich. Das Gespräch mit der Öffentlichkeit ist wichtig geworden für die Chefs einer Kiesgrube – und auch die Anliegen der Kritiker sind es. „Wir produzieren heute deutlich ressourcenschonender als früher“, sagt Finke, „wir kiesen die Lagerstätten gründlicher aus, nutzen sie effizienter.“ Das verbrauche weniger Grund und Boden – ein Zugeständnis an die Anwohner. Die deutsche Volkswirtschaft verbraucht zwar, im globalen Maßstab, sehr viele Rohstoffe. Ihre Gewinnung indes ist nicht beliebt.

Allerorten seien die Bürgerinitiativen gegen Kies- und Steinbrüche lautstark und omnipräsent, seufzt Gerd Hagenguth, Präsident des Bundesverbandes Mineralische Rohstoffe. Doch er bezweifelt, dass sie auch stets die Mehrheitsmeinung vertreten. Hagenguth kritisiert die Bundesländer dafür, die Planungen für die Regional- und Landesentwicklung – die auch die Erschließung von Bodenschätzen regeln – an Kommunen und Kreise zu delegieren. „Sollen sich doch andere mit aufmüpfigen Bürgerinitiativen herumschlagen“, schreibt er bissig im Branchenblatt Gesteins-Depesche.

„Unter dem Auenland lagert Kies“

Wenn der Altenauer Ortsvorsteher Jörg Fabian aus dem Fenster des Dorfgemeinschaftshauses schaut, sieht er die Dorfstraße, dahinter eine Böschung, vier, fünf Meter führt sie hinab. Unten: Wiesen und Äcker, Weizen, Rüben, Gerste. „Das ist Auenland, besonders fruchtbarer Boden“, schwärmt der Pflanzenbauer. Die Niederung, erzählt er, habe die Elbe gegraben, und im Laufe der Zeit beste Erde abgelagert. In Altenau gibt es prächtige Bauernhäuser mit großen Scheunen – die gehörten den Bauern mit Land an der Elbe. Die kleinen, windschiefen Scheunen besaßen die Bauern, die auf dem höher gelegenen Sandboden daneben ackerten. Alles lange her: „Unter dem Auenland lagert Kies“, sagt Fabian, „das soll alles weg.“

Siegfried Lange hat sich wieder am Seeufer aufgebaut, diesmal am vorderen Ufer. „Erinnern Sie sich an die Inseln hinten im See?“, fragt er. Natürlich, die sehen ganz malerisch aus, und sie sind die wichtigen Brutstätten für die Wasservögel, richtig? Lange schnaubt. Die Inseln sind entstanden, weil der zu feinkörnige Sand, den die Elbekies nicht verkaufen kann, früher sofort wieder in den See gepumpt wurde, einfach so, ohne Plan. So entstanden die Inseln. „Heute spülen sie den Sand gleichmäßig ans Ufer, so dass dort wieder neues Land entsteht“, sagt Lange. Den wertvollen, fruchtbaren Mutterboden tragen sie vorher ab und lagern ihn zwischen.

Sand für die boomende Bauindustrie: Kieswerk in Altenau Foto: Sven Döring

Und so türmen sich am Seeufer die Erdhaufen, braungrau. „Wenn die Erde nicht länger als zwei, drei Jahre liegt, bleiben die Bodenlebewesen erhalten“, sagt Lange, „und sie bleibt fruchtbar.“ Zwar würde die Struktur des Bodens zerstört – der obere und der untere Horizont vermischt. „Aber nach 20 bis 30 Jahren sortiert sich das und der Acker ist so fruchtbar wie zuvor.“ Es dämmert, und auf Bagger und Förderband gehen die Lampen an. Schön sieht das aus.

Die Lichter und das Rattern der Kiesgruben kennen sie hier alle. „Jeden Tag, rund um die Uhr, nur am Wochenende ist mal Ruhe“, sagt Jörg Fabian. „Früher“, sagt er bedächtig, „da war das Ausmaß überschaubar.“ Und heute? „Heute läuft hier alles aus dem Ruder.“

„Die Bevölkerung glaubt uns nicht“

Dabei wolle man doch gar nicht mehr oder schneller abbauen als bislang, sagt Geschäftsführer Finke, sondern nur die Sicherheit, dass man auch in 20 Jahren noch Kies gewinnen könne – sonst lohnten sich die geplanten Investitionen im zweistelligen Millionen-Euro-Bereich nicht. „Aber die Bevölkerung glaubt uns noch nicht, dass ausgerechnet wir jetzt nachhaltiger arbeiten wollen.“

Um Vertrauen wieder herzustellen, verordnete das Bergamt den Beteiligten mehr Kommunikation. Im neu gegründeten Arbeitskreis Mühlberg treffen sich die Bürgerinitiative, die Stadt Mühlberg mit ihren Teilgemeinden, die Bauern der Region, das Bergamt und die Firma Elbekies. Ein zweiter Arbeitskreis befasst sich mit den Plänen des Konkurrenten Berger. „Immerhin reden wir jetzt miteinander, und nicht mehr übereinander“, sagt der Kiesgrubenmann Finke, „aber es wird wohl schwierig werden, glaubhaft zu machen, dass wir verantwortlich mit dem Kiesabbau umgehen wollen.“

Und wirklich ist das Misstrauen groß. Sei ja gut und schön, der Arbeitskreis, sagt Ortsvorsteher Fabian. „Aber das darf nicht dazu führen, dass man nur Ruhe herstellt und die Probleme nicht löst.“ Das Problem des 27 Meter hohen Sandbergs der Firma Berger zum Beispiel, der laut Genehmigung nur 15 Meter hoch sein dürfte, und auch das nur auf Zeit. Oder die Aufforstungsflächen, die viel zu klein ausgefallen seien. „Wir melden das dem Bergamt“, sagt Fabian empört, „und bekommen zu hören, sie seien überlastet und hätten zu wenig Personal für Kontrollen.“ Inzwischen seien Mitarbeiter der Behörde zwar oft vor Ort in Mühlberg. „Wir vermissen aber wesentliche Verbesserungen“, sagt Jörg Fabian.

Böse Gerüchte und der entscheidende Betriebsplan

Entscheidend, sagt er, sei der Betriebsplan, der letztlich beschlossen werde; er hält fest, in welchem Umfang, wie lange und mit welcher Technik Kies und Sand abgebaut werden. Gegen ihn richten sich die einhundert Einwände von Bürgern und Verbänden. Und wieder: Der Umfang. „Regional will die Bauindustrie sein“, sagt Fabian, „das ist sie doch schon längst nicht mehr.“ Kies aus Mühlberg gehe ins Emsland, in die Niederlande – und nach Hamburg, mit seinem riesigen Hafen, „und wer weiß, wohin noch“.

Beim Stichwort Hamburger Hafen wippt Kiesgrubenchef Finke auf seinem Sessel im Besprechungsraum, klackert mit seinem Kugelschreiber und fährt sich dann durchs Haar. Vor einiger Zeit geisterte die Geschichte von Dubai durch Fernsehen und Zeitungen. Die Wüstenstadt leidet unter der weltweiten Knappheit des Rohstoffes Sand, was für eine schöne Schlagzeile. Weil nicht jeder Sand geeignet ist, um daraus Beton zu machen, und der Wüstensand eben gar nicht, importiert Dubai für seine immensen Bauprojekte Kies und Sand. „Sand aus Mühlberg“, raunen sie nicht nur in der Bürgerinitiative.

„Völliger Quatsch“, sagt Finke, „stimmt nicht.“ Der Transport über die weite Strecke lohne sich doch gar nicht, dafür seien Sand und Kies viel zu billig. „Zu billig“, sagt Finke, „bei den Preisen ginge durchaus schon noch was nach oben.“ Es sei doch so: Alle wollten billige Rohstoffe für ihren Bau, aber niemand frage nach den Kosten, die ihr Abbau verursache, sagt Finke. Die Forderung von Umweltverbänden nach mehr Recycling-Baustoffen kennt er. „Aber ohne natürliche Rohstoffe, etwa Kies und Sand von der Elbekies, wird es nicht gehen.“ Und wenn die Bauherren in Deutschland sie nicht aus Skandinavien oder Osteuropa importieren wollten, dann gehe es eben auch nicht ohne Kiesgruben in Deutschland.

Die Kiesgrubengegner wollen einen langfristigen Abbau

Siegfried Lange steht noch immer am Seeufer und blickt ins Städtchen Mühlberg gegenüber. In der Ferne leuchtet und rattert das Kieswerk. Die Förderbänder bringen die Steine in die Anlage, dort sortieren riesige Rüttelsiebe sie nach ihrer Größe. Wie durch Zauberhand schöpft der Bagger Sand und Kies, rattern die Transportbänder, rütteln die Werke. Nur sechs bis neun Leute arbeiten pro Schicht auf dem Gelände, dafür aber Tag und Nacht.

Lange betrachtet die Lichter der Kiesgrube. Früher ging das hier mal Hand in Hand, sagt er, aber heute habe sich der Ton verschärft zwischen den Gegnern und den Befürwortern der Grube. „Wollen wir unsere Bodenschätze hier innerhalb von ein, zwei Generationen opfern?“, fragt er. „Sollen unsere Kinder in 50 Jahren ihren Kies von weit her beschaffen, weil wir alles verbraucht haben?“

Langes Agrargenossenschaft könne auf dem Boden hier in Hunderten von Jahren noch Weizen anbauen, sagt er, die Kieswerke würden die Bodenschätze ausheben. „Da müssen wir auf die nächste Eiszeit warten, bis wieder neuer Kies bei uns ankommt.“

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3 Kommentare

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Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

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  • 9G
    97760 (Profil gelöscht)

    Warum muss überhaupt noch gebaut werden? Die deutsche Bevölkerung ist doch auf dem Rückzug. Das demographische Problem wird durch Rückbau der Städte auf ihren Stadtkern von 1900 gelöst.

  • Es sind in dem langen Artikel viele Leute zu Wort gekommen.

    Alle scheinen irgendwie nett zu sein.

    Was nun das tatsächliche Problem ist und inwiefern der Abbau zuviel ist oder wo denn da die Grenze ist (10% und 93% liegen ja nun schon sehr weit auseinander) habe ich nicht herauslesen können.

    Schade

  • Der Peripherie bleibt nur der Bergbau mit all seinen Folgen.