Kenia schließt Flüchtlingsunterkünfte: Das Ende des weltgrößten Lagers
Kenia soll die staatliche Flüchtlingsbehörde aufgelöst haben und an der Schließung der Flüchtlingslager Dadaab und Kakuma arbeiten. 400.000 Menschen leben dort.
Durch die Aufnahme der vielen Flüchtlinge habe Kenia schwere wirtschaftliche und sicherheitspolitische Lasten für die Region und die internationale Gemeinschaft getragen, sagte der Staatssekretär im Innenministerium, Karanja Kibicho, dem Bericht zufolge. Die Entscheidung, keine Flüchtlinge mehr aufzunehmen, sei im Interesse der inneren Sicherheit getroffen worden. Die Regierung verdächtigt Mitglieder der somalischen Terror-Gruppe Al-Shabaab, als Flüchtlinge ins Land zu kommen und Anschläge in Kenia zu planen.
Im April 2015 starben bei einem Angriff der Islamisten auf die Universität von Garissa mehr als 150 Menschen. Die kenianische Regierung kündigte daraufhin an, die Lager Dadaab und Kakuma im Norden des Landes innerhalb von drei Monaten schließen zu wollen. Nach Verhandlungen mit den Vereinten Nationen war die Regierung zunächst von ihren Plänen abgerückt. Die Bewohner der Lager sollen nun aber doch ausgewiesen und nach Somalia zurückgebracht werden.
Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch kritisierte die Entscheidung. „Kenia darf Menschen, die Schutz suchen, nicht im Stich lassen“, erklärte der Flüchtlingexperte der Organisation, Bill Frelick, einer Mitteilung zufolge. In Somalia herrscht seit mehr als 20 Jahren ein blutiger Bürgerkrieg. Die islamistische Al Shabaab-Miliz kontrolliert weite Teile des Landes. Das Lager Dadaab wurde 1991 nach Beginn des Bürgerkriegs von den UN errichtet.
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