: Kein „esoterisches Spektakel“
Im letzten „Thema: Anthroposophie“ vom 28.9. 1996 erschien ein Beitrag von Claudia Becker über die „Christengemeinschaft“. In dieser sammelten sich die Anthroposophen der DDR, weil die Gründung anderer Organisationen von der Regierung nicht toleriert wurde. Auch heute noch kämpfen sie gegen ihren offiziellen Status als „Sekte“. Die Autorin möchte den Artikel so, wie er redigiert und abgedruckt wurde, nicht kommentarlos stehenlassen.
Nach den redaktionellen Änderungen an dem von mir gelieferten Text erweckt der Artikel letztendlich den Eindruck, unter dem Dach der Christengemeinschaft würden sich weltfremde Spinner versammeln. Insbesondere von einer der durch die Redaktion eingefügten Formulierungen möchte ich mich ausdrücklich distanzieren: Es käme mir nicht in den Sinn, einen Ritus wie die Kindtaufe – gleichgültig welcher Religion – als „esoterisch angehauchtes Spektakel“ zu bezeichnen. Diese und etliche weitere Eingriffe haben die inhaltlichen Aussagen des Manuskripts stellenweise in ihr Gegenteil verkehrt und waren mit mir nicht abgestimmt.
Ich habe – um ein weiteres Beispiel zu nennen – die Mitglieder der Gemeinschaft nicht als „fromme Eigenbrötler“ betitelt und auch nicht behauptet, daß sie als solche von der SED ignoriert worden seien. Erwähnt habe ich allerdings die Repressalien, denen sie während der NS- Zeit ausgesetzt waren: Die Kirche war von den Nazis verboten worden, mancher Priester mußte für seine Überzeugung mit KZ-Haft bezahlen. Diese Passagen wurden jedoch restlos gestrichen. Claudia Becker
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