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Kaum Frauen in der Hamburger CDUUnter Männern

Die Hamburger CDU kriegt ihre Männerlastigkeit einfach nicht in den Griff. Jetzt wird diskutiert, ob nicht jeder zweite Posten an eine Frau gehen sollte.

Männerwirtschaft: CDU-Landeschef Roland Heintze (rechts) nach seiner Wiederwahl im Juni 2016 Foto: dpa

HAMBURG taz | In der Hamburger CDU regiert unangefochten der frauenfreie schwarze Block. „Das darf nicht so weitergehen mit der Männer-Macht-Politik“, sagt eine führende Hamburger CDU-Frau, die dennoch lieber ungenannt bleiben möchte. Klar sei jedoch, „dass die CDU das Frauenproblem lösen muss“. Es könne ja schließlich nicht angehen, „dass Frauen im 21. Jahrhundert an der politischen Willensbildung nicht mitbeteiligt werden“, sagt sie, zumal 40 Prozent der Hamburger Mitglieder Frauen seien.

Mit dem jetzt veröffentlichten „Diskussionspapier: CDU Hamburg 2020“, erarbeitet von der Lenkungsgruppe Teilhabe unter Führung des Landesvorsitzenden Roland Heintze, soll die Repräsentanz von Frauen in wichtigen Gremien der Partei erhöht werden.

Nach dem Reißverschluss-Prinzip sollen Frauen und Männer je zur Hälfte im Landesvorstand, in Kreisvorständen oder als Delegierte auf Parteitagen vertreten sein. Auch die Wahllisten für den Bundestag, die Bürgerschaft und die Bezirksversammlungen sollen künftig paritätisch aufgestellt werden. Doch dieses Papier trifft umgehend auf die Kritik der Platzhirsche.

„So geht das nicht“, sagt ein Bürgerschaftsabgeordneter, der Vorschlag habe keine Chance. Mit dem Reißverschluss-Verfahren soll jeder zweite Posten mit einer Frau besetzt werden. Bislang orientiert sich Hamburgs CDU aufgrund der Bundesstatuten der Partei am Drittelmix – jeder dritte Platz soll demnach einer Frau gebühren. Schon diese Vorgabe wird aber regelmäßig unterlaufen.

Eklat im Dezember 2016

Zum Eklat kam es zuletzt auf einem Parteitag im Dezember 2016, als es um die Aufstellung der Liste für die Bundestagswahl 2017 ging. Die Bundestagsabgeordnete Herlind Gundelach, vier Jahre zuvor auf Listenplatz drei nominiert, wurde hinter vier Männern auf Platz fünf zurückgestuft. Als Gundelach ihre Rede zur Kampfkandidatur um Platz drei begann, ließ ein grinsender CDU-Mann auf den hinteren Bänken den Bügelverschluss seiner Bierflasche laut aufploppen. Die vier Männer auf den vorderen Listenplätzen haben ein Mandat in Berlin, die politische Karriere der früheren Wissenschaftssenatorin Gundelach ist hingegen zu Ende.

Für Parteichef Roland Heintze war die von prominenten CDU-Frauen initiierte öffentliche Debatte über eine Frauenquote schuld an dem Eklat: „Das hat uns nicht weitergebracht, es hat der Partei geschadet.“ „Parteischädigend ist es, lieber Roland, Frauen auszugrenzen“, kanzelte seine Stellvertreterin Birgit Stöver ihren Vorsitzenden auf dem Parteitag öffentlich ab: „Frauen, die glauben, nur mit Qualität überzeugen zu können, sind in dieser CDU auf dem Holzweg.“

Die Realität sieht so aus: Zwei der 20 Abgeordneten in der Bürgerschaft sind weiblich, alle sieben Kreisvorsitzenden sind Männer, drei der 14 Partei-Vizes sind Frauen. „Der Prozess hin zu einer Lösung muss weitergehen, das ist in der Partei auch Konsens“, sagt jene führende Christdemokratin, die nicht genannt werden will. Wie diese Lösung allerdings aussehen könnte, ist noch offen. Anfang Februar will der Landesvorstand mal wieder über das Thema sprechen.

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5 Kommentare

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  • Was erwartet ein Normal-Hamburger von der CDU? Bei den Gedächnislücken des einstiegen Bürgermeisters von Beust kann ich nur sagen: Diese Truppe hat keine Zukunft.

     

    Ob da nun ein paar Frauen sitzen oder ob das ein Männerbund ist. Nun die Männer der CDU sind auch ein Fall für sich, jedenfalls die der HH-CDU - die SPD konnte ja früher ihre Versammlungen in Behörden abhalten, die CDU dagegen in den einschlägigen Lokalen.

     

    Für mich ist die CDU weder christlich, noch konservativ, nicht liberal, nicht demokratisch, sondern ganz im Sinne von Mobuto Sesseko eine Kleptokratentruppe, denen ich nicht mal €0,50 leihen würde, weil ich es nie zurück bekommen würde.

     

    Und Frauen können genauso in eine Kasse greifen wie Männer, das ist geschlechtsneutral.

     

    Oder mal anders gefragt: Woher könnten denn die CDU-Frauen kommen, die die CDU auf Regierungstauglichkeit trimmen?

     

    Welche bürgerliche, gebildete Frau will sich täglich mit intriganten, gescheiterten Politiknerds abgeben, die allesamt nicht dem Lebensideal der CDU privat entsprechen können, die wie faule Äpfel wirken?

    • @Andreas_2020:

      Na ja, aber wer will schon CDU- Frauen

      an vorderster Politfront, die zwar ( zu Recht oder auch nicht ) herummäkeln,

      aber dies unter dem Deckmäntelchen

      der Anonymität.

      Hier kann es sich eigentlich nur um die frühere Vorsitzende der Frauenunion,

      eine Dame im Rentenalter, handeln,

      die seit ihrem Ausscheiden aus der Bürgerschaft 2008 ( Listenplatz sage und schreibe 65 ) 2011erfolglos als Hamburger CDU- Landesvorsitzende

      und ebenso erfolglos 2008 und 2011

      um einen Platz in der Bürgerschaft bewarb, von der ebenso erfolglosen Bundestagskandidatur 2013 gar nicht zu reden.

      Soll hier das Gefühl des politisch Nichtgewolltwerdens durch ihr Geschlecht überkompensiert werden ?

      Ist Geschlecht ein Verdienst ?

      Doch wohl nicht.

      De politisch mortuis nisi nihil bene,

      liebe Frau Meyer- Kainer !

      • @Wahrheitundklarheit:

        Der Punkt ist doch, dass auch diese Frau in die Kasse greifen würden, wenn sie könnte. Gut, sie kann nicht, aber dass die CDU in Hamburg eigentlich nur die Plünderung des öffentlichen Eigentums zum Ziel hat, dem widersprechen Sie doch nicht oder? Männer oder Frauen, wenn sie von der CDU kommen, dann heißt ihr Ziel, die Stadt zuruinieren. Man muss nur umschauen, was die CDU (FDP, Schill) alles verkauft haben und was daraus wurde: Es ist das, was ich in der Uni über typische Entwicklungsländer gelernt habe. Mit mehr oder weniger Frauen in der ersten CDU-Reihe wird sich daran nichts ändern.

      • @Wahrheitundklarheit:

        Um das Nicht- oder doch Gewollwerden

        zumindest bei den Bürgerschaftswahlen in Hamburg zu verdeutlichen:

        Auch ein " schlechter " Listenplatz erlaubt doch einen Einzug in die Bürgerschaft, wenn es denn die Abstimmenden so wollen.

        Bestes Beispiel ist der kriminelle

        ( Pardon, aber er wurde rechtskräftig wegen mehr als Schmuddeleien verurteilt ) ehemalige Schwanenritter der SPD und Ziehsohn von Olaf Scholz

        Bülent Ciftlik.

        Er hat es trotz schlechten Listenplatzes mit viel Fleiss und ... gleichwohl geschafft.

        Und wer ein gutes Gedächtnis hat, wird sich noch an den angeblichen Rettungssänitäter, den Sohn von Beton... erinnern.

  • Frauen wählen sogar Onkel Donald, den Frauenversteher...

    Was haben sie denn gegen die CDU?