Katholische Kirche: Papst holt erstmals Frau an die Spitze einer Vatikanbehörde
Der Papst ernennt erstmals eine Frau, Simona Brambilla, zur „Ministerin“. Zuvor gab es im Vatikan immer wieder Streit um die Beteiligung von Frauen.
Brambilla war früher als Krankenschwester und Missionarin in dem südostafrikanischen Staat Mosambik tätig. Zudem hat sie einen Doktortitel in Psychologie. In der Behörde, die sie nun führt, war sie zuletzt mit dem Titel einer Sekretärin bereits die Nummer zwei. Die katholische Kirche zählt weltweit etwa 1,4 Milliarden Gläubige. Der gebürtige Argentinier Franziskus, inzwischen 88 Jahre alt, ist seit März 2013 im Amt.
Immer wieder Debatten über Beteiligung von Frauen
In der katholischen Kirche gibt es immer wieder Debatten über eine größere Beteiligung von Frauen, insbesondere über die Weihe von Frauen zu Diakoninnen oder später einmal auch zu Priesterinnen. Auch die jüngste Weltsynode unter Leitung des Papstes brachte in dieser Frage keinen Durchbruch.
In den bald zwölf Jahren seines Pontifikats hatte Franziskus zuvor schon zwei Frauen in Spitzenpositionen berufen: 2016 ernannte er die italienische Kunsthistorikerin Barbara Jatta zur Direktorin der Vatikanischen Museen, einer der wichtigsten Einnahmequellen des Kirchenstaats. 2022 wurde die italienische Ordensschwester Raffaella Petrini im Vatikan Generalsekretärin. Normalerweise hat diese Aufgabe ein Bischof inne.
Die Möglichkeit, dass auch Katholiken ohne Bischofsamt – und somit auch Frauen – die Leitung einer Vatikanbehörde (Dikasterium) übernehmen können, gibt es erst seit 2022. Die Dikasterien sind vergleichbar mit den Ministerien einer normalen Regierung. Der zweite Rang, der in einem Ministerium von einem Staatssekretär bekleidet wird, heißt im Vatikan Sekretär.
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Werben um Wechselwähler*innen
Grüne entdecken Gefahr von Links
Kanzler Olaf Scholz über Bundestagswahl
„Es darf keine Mehrheit von Union und AfD geben“
Weltpolitik in Zeiten von Donald Trump
Schlechte Deals zu machen will gelernt sein
Berlinale-Rückblick
Verleugnung der Gegenwart
Einführung einer Milliardärssteuer
Lobbyarbeit gegen Steuergerechtigkeit
Nichtwähler*innen
Ohne Stimme