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Karsamstag über sein Selbstverständnis„Aber ich bin“

Der Karsamstag ist nicht gerade ein Leistungsträger unter den Ostertagen. Im taz-Interview reklamiert er dennoch seine Bedeutung als Zwischendings.

Eher mit Blumenerde an den Händen als im religiösen Raum des ‚Zwischen‘: typisch Karsamstag Foto: Boris Roessler/dpa
Eiken Bruhn
Interview von Eiken Bruhn

taz: Na, du Lusche?

Karsamstag: Bitte? Meinen Sie mich?

Genau, Karsamstag. Das ist doch nix! Karfreitag wurde Jesus umgebracht, Sonntag ist er auferstanden – halleluja! Dazwischen ist einfach: Samstag.

Am Samstag kam das Sams zurück …

Ja, ja, Sonntag Sonne, Montag kam Herr Mon, Dienstag war Dienst – lenk nicht ab.

Sie haben keine Ahnung, oder? Bei den Römern war der Samstag der erste Wochentag, der Saturday, Tag des Saturns, des obersten Planeten!

Googlen kann ich auch.

Und das deutsche Samstag leitet sich vom jüdischen Schabbat ab. Der Samstag ist der heilige Tag, an dem Ruhe sein soll. Der Tag, an dem Gott seine Schöpfung betrachtet: 1. Buch Mose.

Von wegen heilig. Da wird geshoppt, bis die Maske rutscht.

Ich hätte die Osterruhe auch gut gefunden.

Im Interview: Karsamstag

etwa 1.987 Jahre alt, ist der letzte Tag der Karwoche – und in christlicher Tradition ein Trauertag.

Weil du dann endlich mal etwas Besonderes gewesen wärst.

Bin ich ja sowieso.

Wer sagt das?

Petra Bahr, in der aktuellen Ausgabe der Christ und Welt. Das ist die Beilage für das gehobene Christentum der Zeit. Der Chefredakteur war mal Ihrer.

Who the fuck?

Georg Löwisch.

Nein, die Frau.

Regionalbischöfin der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Hannover und Mitglied des Deutschen Ethikrats. Die findet mich richtig gut.

Über Geschmack kann man nicht streiten.

„Ich bin zu einer Karsamstagschristin geworden, gefangen in einem Warteraum aus Zuversicht und ihrem Gegenteil“, schreibt sie.

Ach Gottchen.

Hören Sie doch mal zu. „Als Übergang wird er“ – also ich – „eher mit Blumenerde an den Händen und als Vorbereitung von Osterbrunches als im religiösen Raum des ‚Zwischen‘ verbracht, als könne man diese Spannung zwischen Tod und Verheißung nicht aushalten.“ Und jetzt kommt’s! „Dabei hat sich im Rückblick mein ganzes letztes Jahr wie ein Karsamstagsjahr angefühlt.“

Wir sind Karsamstag?

Nein, sie sagt, dass ich eine ganz eigene Qualität habe: „Das ‚Alles wird gut‘ darf bezweifelt werden am Karsamstag.“ Sie müssen nicht so tun, als sei alles in Ordnung. Sie dürfen jammern und müssen sich nicht zusammenreißen.

Langweilig bist du trotzdem.

Aber ich bin.

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2 Kommentare

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  • Na ja, ab und an müssen sie halt auch mal Blödsinn schreiben in der taz ...

  • Yeah, es lebe der Kar-Samstag,



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