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Karikaturen und Pressefreiheit„Freiheit birgt auch Verantwortung“

Müssen Medien aus Angst vor Islamisten Selbstzensur üben? Nein, sagt Jana Sinram, doch auch eine „Jetzt erst recht“-Haltung sei falsch.

Einschusslöcher nach der terroristischen Attacke auf das Café Krudttonden in Kopenhagen. Bild: dpa
Cigdem Akyol
Interview von Cigdem Akyol

taz: Frau Sinram, nur fünf Wochen nach den islamistischen Attentaten von Paris erschoss ein Mann in Kopenhagen binnen zehn Stunden einen Filmemacher während einer Diskussion über Meinungsfreiheit und einen jüdischen Wachmann vor einer Synagoge. Wie sollten Journalisten nun reagieren, um die freie Meinungsäußerung zu verteidigen?

Jana Sinram: Die Anschläge sind das Werk von Extremisten und durch nichts zu entschuldigen. Wir dürfen jetzt aber nicht einen pauschalen Kultur- oder Religionskrieg in Europa ausrufen, wie die dänische Zeitung Jyllands-Posten es am Montag in einem Leitartikel zu den Attentaten formulierte. Stattdessen müssen wir in Ruhe überlegen, wie Kritik am Islam auf Dauer aussehen kann, ohne pauschal verletzend zu sein. Denn dass solche Kritik möglich sein muss, ist natürlich klar.

Die Anschläge galten dem schwedischen Künstler Lars Vilks, der 2007 eine Karikatur veröffentlicht hatte, die den islamischen Propheten Mohammed als Hund darstellt. Seitdem lebt er unter Polizeischutz. Muss jeder, der solch eine Karikatur veröffentlicht hat, um sein Leben fürchten?

Das scheint gerade so zu sein, ja. Im Fokus stehen vor allem diejenigen, die in der Öffentlichkeit durch regelmäßige Meinungsäußerungen besonders sichtbar sind, wie Kurt Westergaard und Lars Vilks. Die meisten der zwölf Zeichner, von denen die 2005 veröffentlichten dänischen Mohammed-Karikaturen stammen, werden dagegen außerhalb Dänemarks so gut wie gar nicht wahrgenommen.

Nach dem Anschlag auf Charlie Hebdo in Paris haben Medien weltweit die umstrittenen Mohammed-Karikaturen der französischen und dänischen Kollegen nachgedruckt, auch die taz gehörte dazu. War das eine kluge Reaktion?

Nein, als solidarische Reaktion finde ich dies nicht gelungen, auch wenn das Bedürfnis nach Unterstützung für Charlie Hebdo nach dem furchtbaren Anschlag natürlich verständlich ist. Aber dafür gibt es sicher bessere Wege als den Abdruck der Karikaturen. Eine „Jetzt erst recht“-Haltung führt niemanden weiter, weil sie ohnehin starke Emotionen auf beiden Seiten weiter verstärkt. Wenn in Ländern wie Pakistan oder Afghanistan wieder Fahnen verbrannt werden, führt das auch in Europa zu neuen Ressentiments, obwohl die allermeisten Muslime hier nicht mit Gewalt reagiert haben. Natürlich ist mir bewusst, dass ich damit eine andere Meinung vertrete als viele andere Journalisten.

Die Tageszeitung New York Times hat die Karikaturen nicht nachgedruckt. „Diese Art von Humor ist eine unnötige Beleidigung“, sagte Chefredakteur Dean Baquet. Ist dies schon Selbstzensur?

Es ist vollkommen legitim, wenn Medien die Bilder nicht zeigen, weil sie selbst nicht hinter ihrem Inhalt stehen. Warum sollten sie diese dann drucken, nur um Solidarität zu demonstrieren?

Im Interview: Jana Sinram

32, arbeitet als Nachrichtenredakteurin beim Deutschlandfunk in Köln. Ihre Dissertation „Pressefreiheit oder Fremdenfeindlichkeit? Der Streit um die Mohammed-Karikaturen und die dänische Einwanderungspolitik“ ist gerade im Campus Verlag erschienen (380 Seiten, 45 Euro).

Wie weit darf Pressefreiheit Ihrer Meinung nach gehen?

Die Pressefreiheit muss unbegrenzt sein, aber diese Freiheit birgt auch eine gewisse Verantwortung. Man muss nicht immer alles umsetzen, was man tun darf. Wir Journalisten sollten uns vor einer Publikation immer auch Gedanken darüber machen, welche Folgen eine Veröffentlichung haben kann.

In Ihrer Dissertation mit dem Titel „Pressefreiheit oder Fremdenfeindlichkeit? Der Streit um die Mohammed-Karikaturen und die dänische Einwanderungspolitik“ beschäftigen Sie sich mit dem Abdruck von zwölf Zeichnungen des muslimischen Propheten in der dänischen Tageszeitung Jyllands-Posten im Jahr 2005. Sind die Kollegen fahrlässig mit der Pressefreiheit umgegangen?

Zumindest zweifle ich sehr stark an, dass es Jyllands-Posten – wie immer wieder behauptet – mit den Karikaturen nur um die Verteidigung der Pressefreiheit ging. In dem Sommer vor der Veröffentlichung gab es eine hitzige politische und mediale Einwanderungsdebatte in Dänemark, in der vor allem Muslime sehr heftig verbal angegriffen wurden. Jyllands-Posten galt ja schon immer als sehr einwanderungskritisch, was die Zeitung natürlich auch sein darf – damals hat sie aber ganz gezielt den Skandal gesucht.

Der Chefredakteur Carsten Juste begründete im Nachhinein seine Entscheidung für den Abdruck der Bilder damit, dass er diese harmlos fand. „Wenn nun eine sehr grobe Zeichnung dabei gewesen wäre – wenn einer der Zeichner zum Beispiel Mohammed auf den Koran hätte pinkeln lassen oder so etwas in der Art – dann wäre sie natürlich zurückgehalten worden.“

Das Problem waren ja zunächst gar nicht so sehr die Karikaturen, die auch nicht alle schlecht waren. Das Problem war der Gesamtkontext, in welchem die Zeichnungen erschienen sind. Hätten die Blattmacher eine einzelne Mohammed-Karikatur abgedruckt, dann wäre vielleicht überhaupt nichts geschehen. Aber durch diese geballte Aktion auf einer ganzen Seite mit den dazugestellten verletzenden Texten – Kulturredakteur Flemming Rose schrieb etwa, Muslime müssten damit leben, dass man sie in Dänemark „Hohn, Spott und Lächerlichmachung“ aussetze – haben sich viele Einwanderer in Dänemark ausgegrenzt gefühlt.

Bei dem am Sonntag getöteten, mutmaßlichen Attentäter von Kopenhagen handelt es sich um einen 22-jährigen gebürtigen Dänen. Auch wenn bisher nur über die Motive spekuliert werden kann, stellt sich doch die Frage, warum ein einheimischer Muslim sich derart provoziert fühlt, dass er mordet?

Was genau den 22-Jährigen zu der Tat bewogen hat, kann ich natürlich nicht beantworten. Ich habe aber zum Beispiel in meiner Arbeit einen muslimischen Jugendlichen zitiert, der in Dänemark aufgewachsen ist und sich nach eigener Aussage „genauso dänisch“ fühlte wie seine Mitschüler. Durch immer neue Verschärfungen des Einwanderungsrechts in der Zeit der rechtsliberalen Regierung von Anders Fogh Rasmussen und wegen des Tons der damaligen Debatte über die Muslime hatte er aber das Gefühl, die Dänen wollten nicht, dass er dazugehörte. Diesen Eindruck haben auch andere geäußert. Deswegen halte ich es für so wichtig, mit muslimischen Einwanderern zu reden, anstatt immer nur über sie, wie damals geschehen.

Sie beschreiben die Einwanderungspolitik in Dänemark als rechtslastig und weitgehend islamfeindlich. Lässt sich schon absehen, wie dieser Anschlag sich nun auf die innenpolitische Migrationsdebatte auswirken wird?

Nein. Der Karikaturenstreit im Jahr 2006 hat der rechtspopulistischen Dänischen Volkspartei damals viel Zulauf beschert, und auch bei der letzten Europawahl hat sie sehr viele Stimmen bekommen. Andererseits hat der Konflikt damals auch zu einem verstärkten Dialog zwischen Dänen und muslimischen Einwanderern geführt, und viele Dänen reagieren sehr besonnen auf die Anschläge. Aber wie sie sich auf die Parlamentswahl in diesem Jahr und auf den Wahlkampf auswirken, bleibt abzuwarten.

Sie kritisieren, dass mit solchen Karikaturen das Bild von „wir“ und „die anderen“ konstruiert werde. Also sollten die Medien ganz auf den Abdruck von Mohammed-Darstellungen verzichten?

Nein, grundsätzlich bin ich überhaupt nicht dagegen, solche Karikaturen zu zeigen. Aber mittlerweile sorgt ja schon alleine das Wort für ein schauriges Gefühl. Die dänischen Zeichnungen waren eine Provokation um der Provokation willen, und inzwischen sind Mohammed-Karikaturen ein vorhersehbares Mittel, um Extremisten in die Händen zu spielen. Das führt zu einer nicht endenden Spirale von Empörung.

Auch Sie verzichten in Ihrer Dissertation darauf, die Karikaturen nachzudrucken. Warum?

Ich habe lange darüber nachgedacht und mich letztlich dagegen entschieden. Jeder, der diese sehen will, kann sie problemlos im Netz finden. Die Karikaturen haben für so viel Hass auf beiden Seiten gesorgt, dass es schwierig ist, sie in einem wissenschaftlichen Buch neutral abzubilden.

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18 Kommentare

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  • Mir hat die Titelzeichnung von Charlie Hebdo nach dem Attentat ausgesprochen gut gefallen, weil sie im weinenden Propheten, den sie Worte des Verzeihens sprechen lässt, christliches und muslimisches Gedankengut vereinte. Immerhin ist der Islam auch von christlichem Gedanken geprägt, auch wenn viele radikale Muslime das nicht sehen wollen. Abraham und Jesus gehören zum Kreis der im Islam verehrten Propheten.

     

    Aus dieser Zeichnung nun eine Beleidigung entnehmen zu wollen, erscheint mir aberwitzig.

     

    Ich halte es für eine ausgesprochen gute Antwort. ... und ja, es gibt gute und weniger gute Karikaturen .. und nicht nur das Ventil ist wichtig, auch die Verantwortung, und etwas Hintergrundwissen über die, die be- und getroffen sein könnten.

  • Hola - Fusselig oder was?

    2.0

     

    “. . .Die dänischen Zeichnungen waren eine Provokation um der Provokation willen, und inzwischen sind Mohammed-Karikaturen ein vorhersehbares Mittel, um Extremisten in die Händen zu spielen. Das führt zu einer nicht endenden Spirale von Empörung.. . .”

     

    Mit Verlaub – selbst wenn das so gewesen sein sollte – was bitte soll daraus folgen?

    Es mag vieles klüger, falsch, billig, durchsichtig instrumentalisiert sein –

    So what – dann wäre LÜGT jeden Tag einzustampfen und Kai Diekmann arbeiteitslos – endlich;

    (und Friede S. müßte mit Madeleine S. Spülen oder Putzen gehen – (ok nicht wirklich))

     

    Die kluge Sana Sinram gibt aber selbst die Antwort:

    “. . . Ich habe aber zum Beispiel in meiner Arbeit einen muslimischen Jugendlichen zitiert, der in Dänemark aufgewachsen ist und sich nach eigener Aussage „genauso dänisch“ fühlte wie seine Mitschüler. Durch immer neue Verschärfungen des Einwanderungsrechts in der Zeit der rechtsliberalen Regierung von Anders Fogh Rasmussen und wegen des Tons der damaligen Debatte über die Muslime hatte er aber das Gefühl, die Dänen wollten nicht, dass er dazugehörte. Diesen Eindruck haben auch andere geäußert. .. ”

     

    That´s it – darum geht´s jenseits der Karikaturen (90% sind ja in Wahrheit keine Islame – wie eben auch keine Katolen . . .etc; ganz billiger bekannter Trick der Fusselbärte jeglicher Couleur bzw Glaubensrichtung= Fischen im Trüben) und da genau – fangen die Mühen der Ebene an:

    Masseltoff – allen Beteiligten!!

     

    Der Rest ist für die Galerie und spielt vielmehr kontraproduktiv und durchsichtig eben den Scharfmachern auf beiden Seiten – wie immer genau ideologisch getunt – in die Hände.

  • Da liegen alle falsch:

    Wenn ein Lars Vilks Mohammed als Hund abbildet, dann tut er das in dem Wissen, das Hunde im Islam als unrein gelten. Er macht das also, um Moslems zu erniedrigen. In provokatorischer Absicht. Und dann muss er unter Polizeischutz gestellt werden. Selber schuld, so ein unangenehmen Leben, ständig mit solchen Uniformierten um einen rum.

    Andererseits sind viele der Karikaturen in dem Band von Malu Halasa Syria Speaks. Art and Culture at the Frontline, Saqi Books 2014, sehr radikal in ihrer Kritik an Krieg und Perversion der Religion. Sie adressieren aber ihre eigene Gesellschaft mit dem Ziel der Befreiung.

    Aus der Metropole über den Glauben anderer in fernen, ärmeren Ländern zu spotten ist leicht und arrogant oder selbstgerecht.

    Ich hatte lange nicht verstanden, wie kann man Karikaturisten angreifen:

    Eine Zeichnung: woher willst Du wissen, das dabei abgebildet und gemeint ist? Der sieht doch gar nicht aus wie Mohamed. Eine Verwechslung. Allah hat nie jemand gesehen. Keiner weiß wie der aussieht. Wie kannst Du dich aufregen, über etwas gemeintes? Und wenn das Heft zugeklappt wird, siehst Du die Zeichnung nicht mehr. Wie absurd. Musst ja nicht hinschauen.

    Aber es ist doch so: diese bekannten Karikaturisten und die fanatischen Krieger kennen sich bereits seit einiger Zeit und liegen miteinander im Clinch.

    So gibt es Demonstranten für die Karikaturen und eine Großversammlung als „Freier Westen“, in einem Land wie Frankreich in dem nichts frei ist, sondern Mieter aus der Wohnung fliegen. Und Demonstranten in Islamabad die schreiben: Blasphemy is not a human right = Gotteslästerer hat den Tod verdient.

    Dabei ging es ursprünglich nur darum, in der Purifikationsbewegung des Islam, keine Abbildungen zu dulden, damit sie nicht als Götzen angebetet werden. Also gegen die vorislamische Vielgötterei.

    So reden und denken alle aneinander vorbei.

  • Teil 1

     

    Wie wär es denn mal mit einem etwas anderem Anatz an die Sache heran zu gehen. Vielleicht auch mal etwas logisch. Es dürfte wohl unbestreitbar sein, dass das Problem in einer generellen Utopie liegt, die jeder wohl teilt. Nämlich der Wunsch nach einer funktionierenden kollektiven Welt in der er individuell und angstfrei leben kann, seine Existenz mit Fug und Recht als gesichert und nicht bedroht ansehen kann. In seinem absoluten Extrem ist dann natürlich das "Mensch sein" die Identifikationsgruppe, die diese Kollektivität anbietet. Das Problem das sich zeigt ist, dass dieses Mensch sein, aufgebrochen wird, durch die diversen (historischen) Versuche eine Kollektivität herzustellen, die eben nicht die radikalste Form *ist*, sondern sie *beansprucht* bis komplett verneint und darüber anderen eventuell abspricht. Die Situation ist also polemisch am besten zu beschreiben, indem man sich ein Auto am Zielort vorstellt, abgeschlossen und mit Kindern auf der Rückbank die endlos "Sind wir schon da?" schreien.

     

    Wenn ich nun das "radikale Mensch sein" an die erste Stelle setze, kann man alle bisherigen Versuche "der Menschheit" die obige "Utopie" herzustellen, logischer Weise nur als Versuche ansehen diesen erstem Platz zu beanspruchen. Fragt sich natürlich ob das notwendig ist.

  • Teil 2

     

    Wie wäre es z.B. wenn man sich eingesteht, mit seinem Versuch, mit seiner Entscheidung für einen Versuch, nur auf Platz 2 zu stehen. Dies würde dann zwangsläufig zu einer Identität führen, die sich als Extra-Bonus zum Mensch-Sein gesellt und sich nicht anmaßt, das Mensch-Sein zu verdrängen. Wem das nicht notwendig erscheint, bleibt dann halt "nur" Mensch. Durch diese Trennung in Ersten und 2ten Platz (die ja eigentlich keine echte Trennung ist, da das Mensch-Sein untrennbar von allen bleibt) erhalte ich notwendigen Abstand. Verfahre ich so, kann die radikalste Position, eben das Mensch-Sein, die inividuell und kollektive "Grund" Identität, der erste Platz niemals verletzt werden, außer ich maße mir an, diese Position zu beanspruchen mit meiner eigentlich zweitrangigen Identität. Dann kann ich durch Verallgemeinerung verletzt werden. Dann trifft mich als Mensch eine Beleidigung eines Propheten, einer Nation, bis hinunter zu einem imaginären Selbst, das mehr sein will als Mensch.

     

    Auf dieser "Ebene" des Mensch-Seins, ist übrigens jede Karikatur nur Papier und Farbe, jede Beleidigung nur Worte, die nichts an der Tatsache ändern können, dass ich Mensch bin, wessen ich mir nach allen verfügbaren Informationen ziemlich sicher sein kann.

    • 3G
      3784 (Profil gelöscht)
      @Stefan Blanke:

      Wenn das mal keine Steilvorlage ist, für den nächsten „Naturfreund“, der nur die „Fremdlinge“ aus dem Land haben will, und dies nur mit den Mitteln von Verallgemeinerungen in Verbindung mit Papier, Farbe und Worten betreibt, und keineswegs mit Verletzungen, Karikaturen und Beleidigungen.

      • @3784 (Profil gelöscht):

        @BE

        Und...

        Mir ist natürlich nicht klar ob die Symbolik und die Anspielungen bekannt sind. Nur als Extrem bietet sich natürlich dies hier an, um einen kleinen pathetischen atheistischen Kommentar zu der anzunehmenden Tatsache zu machen, welche besagt, dass jede Religion nur das Werk von Menschen ist, um die Leere die ihnen das alleinige Mensch sein einzugeben scheint, zu füllen bzw. eine Machtstruktur zu errichten, dies natürlich mit dem Anspruch das Mensch-Sein zu binden und/oder größenwahnsinnig von sich zu weisen... ;)

         

        https://www.youtube.com/watch?v=Wa1jSU7PEBA

         

        Viel alberner, peinlicher, naiver, sinnloser und handlungsunfähiger als die derzeitige Selbstdarstellung der Menschheit ist das sicher nicht...

      • @3784 (Profil gelöscht):

        Meinse? Ich denke dass dann dieser "Naturfreund" ebenfalls den Platz beansprucht der ihm abgetrennt nicht zusteht...

        Das Teil ist so ziemlich wasserdicht... Ich (und andere) sitzen da nicht erst seit gestern dran und übrigens ist es der Grund auf dem alle Menschen stehen (falls das nicht eh klar war), welchen Zweifel daran man auch immer zusammen fabulieren mag und dadurch in Eigenrotation gerät...

  • Demokratie und Meinungsfreiheit bedeutet nicht, dass jeder, überall, alles tun und lassen kann!

    • @Malcon Gandie:

      Lieber Mustafa Kemal,

      und Demokratie bedeutet das sich alle an den Rechtsweg zu halten haben.

      Wer das nicht will, kann unter vielen Ländern wählen, wo es weniger demokratisch zugeht.

       

      Gerichtliche Geschmacksfeststellungen sind absurd!

  • Mir gefällt das Interview von Cigdem Akyol mit Jana Sinram.

    Ich kann die in einer Frage erwähnte Haltung des New York Times Chefredakteurs nachvollziehen. Abdrucken müssen muss man gar nichts, das gehört ja auch zur Pressefreiheit, auch in keiner Dissertation zum Thema, das ist eben wissenschaftliche Freiheit.

    Allerdings ist es auch nützlich wenn eine andere Zeitung wie die taz die Zeichnungen abdruckt. So kann man sich ein eigenes Urteil machen, meins gleicht allerdings wiederum weitgehend dem von NYT Dean Baquet: Geschmacklos und unnötig provokant...

    • @Waage69:

      Tatsächlich ist es nie falsch, etwas mehr über Menschen zu lernen, die Selbstzensur bevorzugen und isch ansonsten im Ungefähren verlieren.

      • @KarlM:

        Etwas genauer?!

        • @Waage69:

          Dann lesen Sie den Artikel nochmal. Frau Sinram hat weder das Problem der Kunstfreiheit noch das Grundgesetzt auch nur ansatzweise verstanden.

           

          Frau S. knickt ziemlich servil vor einer illegitimen Gewaltandrohung ein und versucht diese Kapitulation mit "Geschmackserwägungen" zu relativieren. Über Geschmack und Kunst läßt sich nunmal streiten. Aber sicher nicht mit Gewalt!

           

          Zudem läßt Sie es immer wieder an Belegen für ziemlich fragwürdige Feststellungen fehlen. Da sei nur an den Verweis bzgl. des Spotts über den Glauben erinnert. Was spricht dagegen unrefelktiertes Gefrömmel so darzustellen wie man es empfindet? Eben, nichts!

           

          Und wenn eine dänischer profilneurotiker 10 mal Geschmacklosigkeiten zeichnet, dann kann den jeder Verklagen sobald er mit diesen Darstellungen rechtlich prüfbare Tatbestände erfüllt. Aber allein aus der Feststellung dass einem die Zeichnungen nicht gefallen entsteht noch lange kein Unterlassungsanspruch!

           

          Das kann Frau Sinram offenkundig nicht verstehen, stattdessen zeigt Sie Verständnis für Mordversuche. Dann auch noch qualifiziert als Staatsschutzdelikt da es sich um eine extremistisch motivierte Tat handelt!

           

          Ganz toll!

          • @KarlM:

            Mir war der Bezug Ihrer ersten Antwort nicht ganz klar aber so passt der Zusammenhang.

            Danke für die Erläuterung.

  • Da hat aber wieder jemand sarge Probleme mit dem GG, aber nicht nur damit!

     

    Die Karikaturen habe bestenfalls den real existierenden Hass und Antisemitismus offengelegt. Das ist aus sich der Gefahrenabwehr nicht schön, aber hilfreich.

     

    Es ist vollkommen fragwürdig Religionskritik ausgerechnet durch die Kritisierten entscheiden lassen zu wollen. Entweder man bemüht sich um einen inhaltlichen Diskurs oder wie bisher, wird ein Theater um Deutungshoheit abgefeiert?

     

    Es gibt, ubnd kann überhaupt keine Disskusison darüber geben: Wer sich "beleidigt" sieht oder meint einen § 166 Tatbestand entdeckt zu haben, den führt der nächste Weg zum RA oder StA.

     

    Wer dagegeb beschließt sich durch nicht legitime Gewalt "Recht" zu verschaffen, der hat in Europa auch nichts verloren! Was will er denn auch dort?

    Und natürlich haben Menschen die so erkennbare Probleme mit europäischen Rechtsordnungen haben, die Möglichkeit dahin zu reisen wo es ihnen besser gefällt.

     

    Wer aus reier Entscheidung die mehr oder minder sekulare Rechtsordnung nicht anerkennt, darf sich auch über Sanktionen nicht wundern! Wer dennoch überrascht ist, dem wurden die geselslchaftlichen Konditionen wohl nicht ausreichend deutlich erklärt?

     

    Und nein, es gibt keine "BesserenWeg", solche vordemoratischen gottesstaatlichen Anwandlungen sind zu bekämpfen, wann und wo auch immer!

    • @KarlM:

      Das deutsche Grundgesetz kennt neben der Religionsfreiheit und anderer Dinge auch den direkten Bezug zu den allgemeinen Regeln des Völkerrechts. Diese Regeln umfassen neben dem ius cogens und anerkannten allgemeinen Rechtsgrundsätzen auch das universell geltende Völkergewohnheitsrecht. Einzelnen Mitgliedern einer Minderheitengruppe wird mittelbar auch über die Grundrechte Schutz zuteil, selbst wenn das Grundgesetz den Minderheiten als Gruppe keine besondere Aufmerksamkeit schenkt.

       

      Ferner Antisdikriminierungsgesetz:

      "Belästigung (§ 3 Abs. 3 AGG): Verletzung der Würde, insbesondere durch Schaffung eines von Einschüchterungen, Anfeindungen, Erniedrigungen, Entwürdigungen oder Beleidigungen gekennzeichneten Umfelds"

      • @Dudel Karl:

        Hören Sie doch mit dem Stuss auf!

         

        Religionsfreiheit, heiß nur das niemandem vorgeschrieben werden kann und darf was er zu glauben hat. Und kein Individuum ist selbstständiges Subjekt des Völkerrechts, die letzten die diesen Anspruch erhoben war die 1.Generation der RAF. Raten sie mal was der Senat dazu gesagt hat?

        Was den "Schutz" angeht, so steht es eben jedem frei den Rechtsweg zu beschreiten, mehr -so wie im Interview in Form von Gewaltdelikten begünstigt- steht rechtsstatlich niemandem zu!

         

        Jeder darf einen Beleidigungs oder § 166 Tatbestand nachweisen, damit ein Zivilverfahren oder dei StA in Gang kommt. Dümmliche religöse Befindlichkeiten sind hierzu regelmäßig nicht ausreichend und erfahren da auch keinen "besonderen Schutz".

         

        Das AGG könen Sie sich dahin tun wo nie die Sonne scheint. Denn auch das greift nicht.