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Kampfradler in StädtenWeg da, ihr Arschlöcher!

Es ist Frühling – Zeit des Straßenkampfs. Radler brüllen Autofahrer an. Fußgänger beschimpfen Radfahrer. Aber woher kommt diese Aggression?

56 Prozent der Berliner haben Angst vor Radfahrern auf dem Gehweg. Wie ist es wohl in dieser Fußgängerzone in Frankfurt am Main? Bild: dpa

Und dann schreit da manchmal jemand auf einer Kreuzung mitten in der Stadt, als wäre das ein Fußballfeld, als wäre gerade jemand übel gefoult worden. Da schreit jemand so laut, dass sich alle nach ihm umdrehen.

„Hey!“, „Mann!“, „Bist du blind!“

Das schimpft jemand so sehr, dass er während eines Fußballspiels schon längst wegen Beleidigung vom Platz geflogen wäre. Rote Karte.

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„Hey! Du Arschloch!“

Aber es gibt erst einmal keinen Schiedsrichter. Es gibt nur ein Auto, dass einen Radfahrer übersehen hat. Einen Radfahrer, der einen Fußgängern auf dem Gehweg fast über den Haufen gefahren hätte. Einen Fußgänger, der aus Versehen auf den Radweg gelaufen ist.

Die Titelgeschichte "Die Ampel ist rot. Ich trete!", ein Gespräch über Leben auf fernen Planeten mit einer Sternenforscherin und ein Interview über Uli Hoeneß mit dem Sozialethiker und Jesuit Friedhelm Hengsbach lesen Sie in der taz.am wochenende vom 27./28. April 2013. Außerdem: Hausbesuch - Die taz klingelt mal in Obersdorf. Am Kiosk, eKiosk oder gleich im Wochenendabo.

„Hey! Du! Arschloch!“

Familienpapa als Wrestler

Es gibt beispielsweise diesen Mann mit dem Helm, der auf der Hamburger Reeperbahn gegen ein fahrendes Auto tritt, weil er den Eindruck hat, das sei ihm zu nahe gekommen. Er sieht aus wie ein Familienpapa, aber er benimmt sich wie ein Wrestler im Ring.

Von Kampfradlern hat Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer einmal gesprochen. Er meinte vor allem Radfahrer, die sich nicht an Regeln halten. 56 Prozent der Berliner fühlen sich von Radfahrern auf dem Gehweg bedroht.

Der ewige Winter ist vorbei. Und auf den Straßen von Berlin, Hamburg und München beginnt wieder das, was manche einen Krieg nennen. Mindestens einen Kampf. Auto gegen Fahrrad gegen Fußgänger. Wir gegen uns.

Spontan die Rollen zu wechseln und trotzdem das Aggressionslevel zu halten, fällt den meisten sehr leicht. Man kann am einen Tag als Radlerin ein Auto bespucken, weil es einem die Vorfahrt genommen hat. Am nächsten beschimpft man vom Auto aus die Radler-Idioten, die sich im Stau an einem vorbeidrängen.

Woher kommt diese Aggression?

Sind die Verkehrsplaner schuld, weil den Fahrradfahrern einfach nicht genug Platz eingeräumt wird, weil Radstreifen fehlen, weil Raum fehlt und weil so Stress entsteht?

Oder wächst die Wut jedes Einzelnen, weil es auch mal gut tut, sich ungezügelt aufzuregen? Weil man im Büro nicht wirklich brüllen konnte und im Fitnessstudio käme das abends auch komisch. Nicht jeder spielt Fußball oder macht Kickboxen.

Ein Kampfbegriff

Manche Kampfradler nennen sich stolz so, betreiben Blogs und sagen, sie würden ein höheres Ziel verfolgen: eine autofreie Stadt. Ohne Feinstaub. Ohne Hupen und Motorenlärm.

Auch sonntaz-Reporter Johannes Gernert nennt sich Kampfradler. Er versteht das aber nicht unbedingt als politischen Kampfbegriff. Er wundert sich eher ein wenig über die Wut, die ihn manchmal auf dem Rad packt. Deshalb hat sich auf die Suche nach den Ursachen gemacht.

Er hat sich für die neue taz.am wochenende auf den Stuhl eines Therapeuten gesetzt, einen Verkehrspsychologen konsultiert, einen Technikforscher befragt und seine Fahrt durch eine der fahrradunfreundlichsten Berliner Straßen gefilmt - an einem eher ruhigen Morgen. Vor allem hat er sich selbst beobachtet: Was mache ich da eigentlich?

Vielleicht ist ein Grund für den Ärger das Gefühl, den Autos und den Fußgängern überlegen zu sein, sagt der Verkehrssychologe JörgMichael Sohn in der neuen taz.am wochenende. Bis man merkt, dass man doch nicht so schnell vorwärts kommt. Weil ein Lieferwagen den Radweg blockieren.

„Hey! Mann!“

Weil Autos ohne zu gucken, rechts abbiegen.

„Du! Arschloch!“

Bis das Hochgefühl in Frust mündet.

Kennen Sie das? Oder regen Sie sich auch jeden morgen über diese Deppen auf dem Rad auf? Weil sie Ihnen vors Auto fahren? Weil die Sie anbrüllen, wenn Sie nur mal kurz über den Radweg laufen? Weil sie an Ihrer Haustür vorbeischießen ohne Rücksicht auf Verluste?

Das ist die völlig falsche Perspektive, finden Sie? Man müsste mal die Kommunalpolitiker konfrontieren, die die eigentlich Schuldigen sind, weil sie alles immer aus der Sicht der Autos betrachten? Wir freuen uns über ihre Meinung. Über Anekdoten. Oder Wutausbrüche. Diskutieren Sie mit – hier auf taz.de.

Die Titelgeschichte „Die Ampel ist rot. Ich trete“ lesen Sie am 27. April in der neuen taz.am wochenende.

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104 Kommentare

 / 
  • S
    Stefan

    "Es gibt beispielsweise diesen Mann mit dem Helm, der auf der Hamburger Reeperbahn gegen ein fahrendes Auto tritt, weil er den Eindruck hat, das sei ihm zu nahe gekommen."

     

    Wenn ein Auto einem Radfahrer während der Fahrt so nah kommt, dass er es berühren kann, dann IST das Auto zu nah. Außer mir kann jemand eine Person mit 1,5 Meter langen Armen zeigen.

  • MK
    Markus Koßmann

    Wer mehr Radwege fordert, verkennt, das Radwege eine wesentliche Ursache des Problems "Kampfradler" sind.

     

    Denn dort wo Radwege existieren, ist oft nicht genügend Platz, das Radfahrer in einem Abstand an Fußgängern vorbeifahren können, der von Fußgängern noch als annehmbar empfunden wird. Und Radfahrer werden an diese zu geringen Abstände durch Radwege gewöhnt, so daß sie auch an Stellen, wo mehr Platz wäre, nur diese zu geringen Abstände einhalten.

     

    Und "sichere Radwege" verstärken das falsche Gefühl, das es auf der Fahrbahn gefährlicher sei, als neben der Fahrbahn. Was mit eine Ursache ist, das Radfahrer illegalerweise Gehwege anstatt die Fahrbahn nutzen. Die Unfallforschung hat aber bisher noch keinen Radweg gefunden, wo Radfahrer tatsächlich sicherer unterwegs sind als auf der Fahrbahn nebenan.

     

    Zusammengefasst muß man sagen: Radwege produzieren nur Konflikte zwischen Radfahrern und Fußgängern und damit auch "Kampfradler", aber nicht mehr Sicherheit.

  • G
    gekkox

    Schafft die Radwegbenutzungspflicht ab (GANZ) und gut ist. Wenn man auf den Radweg gezwungen wird, ist es kein wunder, dass man diesen knappen Meter irgendwann mit Aggressivität verteidigt.

    Gerne würde ich auf der Fahrbahn fahren - mit allen Rechten und Pflichten, aber das geht ja leider nicht. Da braucht dann auch niemand mehr Rücksicht vom gegängelten Radfahrer erwarten.

  • M
    Maske

    Ich fahre täglich 13 KM, einfache Strecke, zu meiner Arbeitsstätte. Jedesmal ist dort eine kritische Situation dabei. Fahrradfahrer werden hier in Düsseldorf nicht ernstgenommen. Die Radwege erinnern manchmal an Buckelpisten oder hören mittendrin auf.

    Meine Überlebenstipps:

    1. Achte auf Kinder, Senioren, Hunde

    2. Akzeptiere, dass Du nie Vorfahrt hast (Irgendjemand übersieht Dich schon)

    3. Finger immer an der Bremse (200mm Scheibenbremse)

    4. Ohropax in die Ohren, dann hört man das Gemecker von Passanten und Autofahrern nicht mehr

    Zugegeben, ich bin ein Kampfradler, aber ich passe auf nur mich selbst zu gefährden und nicht andere.

  • J
    Jochen

    Als Radfahrer ist man gezwungen umsichtig zu handeln, sonst wird man nicht alt. Dazu gehört auch, dass man nicht so schnell fährt wie man kann, sondern sich ein bisschen mehr Zeit lässt. Dann bemerkt man die üblichen Verdächtigen auch und erschrickt sich nicht, wenn spontan eine Tür auf dem Radstreifen aufgerissen wird (ist schon viel seltener geworden) oder jemand zum Schneiden ansetzt. Schneller als das Auto ist man trotzdem.

     

    Zum Thema Fußgänger: Rücksicht wirklich oberstes Gebot, und Klingeln ist nicht nötig, wenn man sich nicht gerade mit halber Schallgeschwindigkeit bewegt - einfach ansprechen, wenn sich jemand auf den Radweg verirrt hat. Ist viel besser fürs Klima.

     

    Außerdem, liebe Autofahrer: Jeder Radfahrer den ihr seht, sollte Euch ein Grund zu heller Freude sein: Ein freier Parkplatz mehr für Eure Blechliebchen.

  • M
    Mehr!

    Hallo!

     

    Das ist so mit der erinnernswerteste Artikel, den ich bisher dieses Jahr in der taz gelesen habe. Zwischendurch fand ich ihn zwar zu langweilig und übersprang mehrere Absätze, war ja auch sehr lang das Stück, der Einstieg und die witzige Sprache aber: genial.

     

    Wenn ich jetzt radfahre - ich bin ein vorsichtiger geduldiger Radfahrer - rekapituliere ich immer wieder Stellen der Geschichte wie die mit dem "ding, ding, ding. Hört ihrs nicht?" "Weg da". Kann ich nur lachen.

     

    Ähnlich witzig blieb mir nur der Artikel in Erinnerung von Maik Söhler aus seiner Kolumne "Darum" zu seinem Plan einer Abrechnung mit seinen Kindern ("Abwischen!"). Spiele ich in Gedanken auch immer mal wieder ab gegen Langeweile.

     

    Danke!

  • M
    Mattes

    Also im Grunde genommen würde alles besser funktionieren wenn

     

    1 -- Der Radfahrer immer defensiv statt agressiv fährt um auf "sein Recht" zu bestehen

    2 -- Der Radfahrer (so wie die Autofahrer) "identifizierbar" beim Verkehrvergehen (Nummerschild?!) wäre

     

    zu 1: Ich fahre täglich (zur Frühlings- Sommerzeit) hier in Berlin zu meiner Arbeitsstelle (kanpp 15 km). Auf dem Weg vom Berliner Norden bis zur Stadtmitte habe ich einige Zeit gebraucht um eine Route zu finden die schnell und trotzdem weitgehend "fahrradtauglich" ist. Allerdings habe ich es mir zum obersten Prinzip gemacht daß ich niemals auf "mein Recht" bestehe. Was nützt es mir wenn ich an einer Ampel bei Geradeausverkehr vom einem Rechtsbieger übersehen werde?! Die Knautschzoenen des Autofahrers sind einfach besser. Ich MUSS als Radfahrer immer erst sicher stellen daß der Autofahrer Sichtkontakt mit mir aufnimmt um zu erkennen daß er dann auch anhält. Das kostet natürlich einige Sekunden an Zeit die man aber einplanen sollte.

    Bei sehr schwierigen Fahrverhältnisse (Kopfsteinpflaster, sehr enge, stark befahrenen Strassen) nutze ich auch bei nicht vorhandenem Radweg den Gehweg. Aber es ist doch sonnenklar das ich gerade dort sehr "passiv" fahren MUSS - es ist ein Fussgängerweg und diese haben absolut Vorrang. Mit andweren Worten ... wenn ich also eine Gruppe von Fussgänger sehe an denen ich nicht "mal so" vorbeikomme dann muss ich dann eben warten bis Platz frei wird oder höflich anfragen ob ich eben vorbei darf. "Wegklingeln" geht dann gar nicht denn ich als Fussgänger möchte auch nicht auf "meinem Weg" so bedrängt werden. Interressanterweise bedanken sich auch viele Fahrradfahrer (so zumindestens im Berliner Norden) in den äußeren Bezirken wenn man sie als Fussgänger vorbeilässt.

     

    Zu 2: Ich glaube - nein - ich bin mir fast zu 100% sicher daß viele Fahrradfahrer "ihre Freiheit" auf dem Fahrad ausleben wollen und sich deswegen einen Teufel um Verkehrssregel scheren (Rote Ampel usw.) da sie ja nicht identifizierbar sind (Blitzampel oder ähnliches.. es sei sie werden in flagranti erwischt). Die Einstellung "Wozu fahre ich dann Fahrrad wenn ich nicht so fahren kann wie ich will" führt natürlich dann zu diesen Auswüchsen. Ich muß ehrlich sagen ich habe als Fahrradfahrer zumindestens im Sommer viel mehr Angst vor anderen Radfahrern die mich auf dem Radweg ganz knapp übeholen oder beim Überqueren einer Fussgängerampel (Beispiel Invalidenstrasse) über den Haufen fahren weil sie ein Rotlicht ignorieren. Mich (als Radfahrer) hat es schon 2x auf diese Weise erwischt weil ein Radfahrer nicht anhielt. Deshalb habe ich mir es auch dort zur Angewohnheit gemacht nicht "auf mein Recht" zu beharren sondern erst einmal zu prüfen ob von links oder rechts ein "Fahrradgeschoß" ankommt.

    Das erlebe ich bei Autofahrer selten - sie halten sich schon (gezwungenermassen da Nummerschild vorhanden) an Rotlichtsignale.

     

    Mein Fazit: Ich als Autofahrer bin immer äußerst vorsichtig beim Rechtsabiegen an der Ampel und halte auch Abstand zu Radfahrern.

    Als Radfahrer fahre ich defensiv (man möchte ja noch einige Jahre gesund leben) und beharre nicht auf "mein Recht". Auch beherzige ich das Verkehrsampeln nicht nur für Autofahrer erfunden wurden. Ja, es ist manchmal nervig irgendwo an einer so dämlichen Rotlichtampel zu warten obwohl es "Schwachsinn" ist weil doch weit und breit kein Fahrzeug kommt. Aber ich handele immer so als ob ich ein Nummerschild am Fahrrad hätte.... dann würde ich ja auch halten um kein teures Blitzkichtfoto zu erhalten. So ist es nun einmal in der STVO.

    Als Fussgänger mache ich auch Platz für Radfahrer wenn sie dann auch "nett" und unaufdringlich um Platz beten. Ein "Wegklingeln" stösst bei mir auf taube Ohren und bestätigt dann - leider - wieder mal den dort oft schlechten Ruf der Radfahrer.

    Es ist doch eigentlich alles ganz einfach - was kostet denn die Zeit gegen ein gesünderes Leben oder netteren Umgang miteinander?!

     

    Just my two words...

  • S
    soulrighter

    Schöner Artikel. Das Brecht Zitat bringt es auf den Punkt. Nur das man als Radler evt. 3-4 Autos mitfahren muss.

    Interessant auch die Kommentare hier. Natürlich wird hier wieder polarisiert und erstaunlichste Erkenntnisse beigesteuert: die Psychologin spricht bei Mobilität von der Vergewaltigung der vier Reifen bzw. Gazellen-Keulen, das RedLight redet bei Autofahrern von aggressiven Imperialisten - ach so. Na dann …

    Aber viele teilen auch mit, dass sie Auto und Rad benutzen. Viele kennen also diese paradoxen Situationen aus den jeweiligen Perspektiven. Herr Fuhr spricht vom Gastrecht (sehr gut) und vom Kampfradler-Paradox(weniger gute Wortkombination->Schnell-Radler), aber ein guter Beitrag.

    Ich selber, bin ein Schnell-Radler und sehe auch so aus. Rennmaschine und entsprechende Bekleidung. Das heißt, wenn ich ganz langsam fahre, sehe ich schneller aus, als ich bin. Das Auge isst mit! Schon wird mir unterstellt ich rase durch die Fußgängerzone. Nachbars Hammer, den er gefälligst behalten kann! Andere, Radelnde, die nichtbereit sind Ihr Gastrecht mal hinter das der Anderen zu stellen, sehen Nachbars Hammer im gelben Hummer und in jeder anderen Affenschaukel.

    Neben der Notwendigkeit den Raum für die Verkehrsteilnehmenden besser aufzuteilen, finde ich eine sozialpsychologische Auseinandersetzung für genauso wichtig. Es wird immer Schnittstellen und Berührungsräume des Verkehrs geben.

    Ich stelle hier mal frech die Forderung, dass in der Fahrschule und Führerscheinprüfung ein nicht unerheblicher Teil der Fahrübungen auf dem Fahrrad zu leisten sind. Nicht im Verkehrskindergarten, sondern im fliessenden Verkehr.

  • F
    Freewheelpussies

    Als Lösung empfiehlt sich, ganz auf den Strassenbau zu verzichten, denn weder Radler noch Geländewagen brauchen Strassen. Berlin will ja immer wie New York sein und ganz viel Geld läßt sich so auch noch sparen. Für den Bürgersteig sind immer noch Knüppel in die Speiche am besten als Rentnersport geeignet, aus einem Besenstil kann man vier, fünf handliche Stücke schneiden und in der Handtasche zum Schutz mit sich führen.

  • JU
    jan ulrich /radkurier)

    Dasselbe sind Marschieren zu fünft nebeneinander auf dem Bürgersteig und erwarten, daß der Einzelne Platz macht, anstatt sich nach Potsdam zu verpissen, wo genug Platz zum marschieren ist oder mehrere Pärchen schwimmen nebeneinander oder hängen am Beckenrand (natürlich nicht an den Seiten) und verstehen nicht, daß zum Sabbeln Kneipen da sind oder die Nachbarn, die überhaupt nicht auf die Idee kommen, daß ihre Subwooferbassscheisse Leuten weh tut und ständig aus dem Fenster blubbern, während sie brav am Campingplatz um 10 die Schnauze halten.

    Also nichts als autoritätshöriges Deutschpack, daß sich austobt und dazu kommt dann natürlich, daß bei Verdoppelung der Radler und der SUVs gar kein Platz mehr ist und nicht vergessen, der Krach, der ist das schlimmste.

  • F
    flopserver

    Bei dem Artikel von Johannes Gernert habe ich mich köstlich amüsiert. Er trifft viel wahres.

    Vielen Dank für den Artikel.

  • R
    Restmüll

    Der "Krieg auf den Autobahnen" unter Rasern und Flitzern und Zick-Zack-Fahrern überträgt sich leider auf die sehr breiten Straßen in Berlin!

     

    Ich habe noch "defensives" Fahren gelernt und über 25 Jahre lang praktiziert, jedenfalls in Deutschland und Berlin, jetzt auch schon seit Jahren als Radfahrerin durch ganz Berlin - selbstbewußt und verkehrssicher.

     

    "Defensives" Fahren liegt nicht im Trend, dafür aber seit vielen Jahren das "aggressive" Fahren auf Autobahnen, breiten Straßen, Landstraßen p.p.

  • K
    Karlmurx

    Ich sag mal http://radweg.tumblr.com nur ein paar Impressionen aus Radfahrersicht...

     

    Nicht zu sehen: Rechtsabbieger die nicht gucken, irwitziger Verkehrsfühungen: um einmal nach links abzubigen muss man rechts rum über drei Ampeln, Radwege, die so schmal sind, dass man sich mehr als Zirkus-Artist wähnt, denn als Radfahrer, Radampeln, wo auf einmal gar kein Radweg mehr ist, Fußgängerampeln auf dem Radweg (mit entsprechender Schaltung), Radwege, die Plötzlich aufhören und auf der anderen Straßenseite weiterführen, oder die einfach mal so für ein paar Hundert Meter unterborchen sind, oder die nur 50m lang sind, und und und... Dazu kommen dann noch Autofahrer, die einen bewusst abdrängen, weil sie es nicht ertragen, dass man sie nun schon zum 4. Mal an einer Ampel wieder überholt... Ich fahre auch Auto, Bahn und Rad, in Großstädten sollten Autofahrer über jeden Radfahrer, der nicht als Auto im Stau vor ihnen steht dankbar sein.

     

    Grundsätzlich gibs aber auch genug dämliche Radfahrer, die bei Rot ohne zu gucken über Ampeln rasen, die ohne Vorwarnung auf dem Radweg stehen bleiben und sich die Gegend angucken und und und

  • E
    Emre

    Ich bin ehrlich unter 25 km/h geht bei mir nichts. Zwar fahre ich nicht über rote Ampeln oder bedränge andere, aber man muss kämpfen. Ständig wird man gezwungen auf die Straße oder Fußgängerzone auszuweichen. Entweder es sind Leute auf dem Radstreifen oder Autos parken, fahren aus der Einfahrt raus Glas liegt auf den Wegen. Riesen Schlaglöcher und behinderte Radfahrer. Jetzt mal ehrlich wieso fahren diese ***** nicht auf der richtigen Straßenseite? Ständig werde ich gezwungen auszuweichen und sehr nah an die Bordsteinkanten zu fahren das der ****** Platz hat und nicht die entgegenkommenden Autos rammt. Denkt der nicht wie riskant das it? Es gibt so viel worüber ich mich aufrege z. B. Musik hören, Handy oder zwei Radfahrer nebeneinander. Von Autofahren will ich nicht reden...

  • A
    Alltagsradler

    Als Radler wird man gerne mal von Autos gezielt geschnitten und abgedrängt. Das passiert regelmäßig. Aber auch ohne Vorsatz wird man regelmäßig gefährdet. Autofahrer gucken einfach nicht nach Radlern auf Radwegen.

     

    In dem Zusammenhang zu fragen, woher die Aggressionen kommen, scheint mir etwas an der Problemlage vorbei zu gehen.

     

    Ich sehe es auch als völlig normal an, wenn ich meinem Ärger auch mal laut Luft mache, wenn mal wieder jemand mit meiner Gesundheit spielt. Soll ich dann auch noch brav die Klappe halten oder wie stellt sich die Autorin das vor?

     

    Ansonsten gehe ich als Radler aber schon standardmäßig davon aus, dass mir die Vorfahrt genommen wird. Alles andere kann man sich nur im Auto leisten.

  • TW
    Thomas Warnken

    >>Fußgägner in die Fußgängerhölle zu wünschen ist nicht zurechtzuerklären. Wenn mir das mal wieder einfällt, während ich über den Gehweg brettere, weil auf der Straße nur Kopfsteinpflaster ist, ..."

    Danke Johannes Gernert, danke ... gut das wir noch nicht zusammengetroffen sind!

    Radfahrer gegen Autos - ich bin dabei! Und als Fußgänger gegen Radfahrer!!! Miitant! Da ist das Klingeln von hinten die Vorbereitung zum Angriff. Wir brauchen mehr resolute Fußgänger, die in Parks und Fußgängerzonen KEINEN Platz machen ... und wir brauchen mehr Radfahrer die in engen Straßen "breit" fahren, weil sie sonst an den Rand gedrängt werden.

    Wenn der Kampf zwischen Auto und Radfahrer zum Kampf zwischen Radfahrer und Fußgänger wird, dann muss es auch den Radfahrern wehtun!!

    Fußgänger wehrt Euch!

  • N
    Nordlicht

    Viel Aggression wird dadurch erreicht, dass alle glauben, im Recht zu sein. Meine Erfahrung als Radfahrerin in Berlin ist, dass ich von Autofahrern geschnitten, angehupt, -geschrien werden, sobald ich die Fahrbahn benutze und es daneben einen NICHT benutzungspflichtigen Weg gibt. Aus meiner Fahrschulzeit weiß ich, dass viele Verkehrsregeln, die neu eingeführt werden, nicht allen Autofahrern vermittelt werden. Daher sehe ich hier die Autoclubs - allen voran den ADAC - in der Pflicht, in ihren Zeitschriften und sonstigen Mitteilungen darauf hinzuweisen, dass nur mit dem blauen Schild gekennzeichnete Wege benutzungspflichtig sind, was eine Fahrradstraße bedeutet und vieles mehr.

    Darüber hinaus, sollten sich viele Fahrlehrer Gedanken machen, wie sie ihren Schülern die Regeln vermitteln. Ich habe mich ständig mit meinem Fahrlehrer gestritten, weil er allen ernstes wollte, dass ich den Radweg blockiere, wenn ich aus einer Seitenstraße komme, weil ich dann nicht riskiere, von Radfahrern länger aufgehalten zu werden. Es kann sich jeder ausrechnen, wohin das führt, wenn schon in der Fahrschule keine Rücksicht genommen wird. Und diese Erfahrung stammt übrigens nicht aus dem stressigen Berlin, sondern aus einer Kleinstadt.

     

    Aus Gesprächen mit anderen Radfahrern weiß ich, dass manche schlichtweg Angst vor den Autos haben. Deswegen fahren sie lieber ordnungswidrig auf dem Gehweg als die Straße zu nutzen. Dass das für alle beteiligten gefährlicher ist, spielt dann erst mal keine Rolle. Ich kann das durchaus nachvollziehen, auch wenn ich mich selbst nicht so verhalte. Früher war radfahren für mich entspannend, seit ich in Berlin wohne, bin ich sehr schreckhaft geworden, weil ich ständig damit rechnen muss, mit wenigen cm Abstand überholt zu werden, während ich gerade versuche einem Schlagloch auszuweichen.

  • P
    Psychologin

    Das liegt an der "Mobilität" an sich, denn sie ist eine einzige Vergewaltigung von Mutter Natur.

    Kommentar bearbeitet.

    Und dabei handelt es sich auch längst nicht mehr um echte Mobiltät, sie dreht sich im Kreis, denn eigentlich sind Menschen Nomaden. Das Tier als Transportmittel zu unterdrücken und zu missbrauchen, führte schliesslich zu Sesshaftigkeit und Sesshaftigkeit verblödet zur Angst vor dem Fremden (Nomaden), der einem den Gartenzwerg klauen könnte.

  • RL
    Red Light: Go!

    Autos sind Mörder, nicht nur auf der Strasse, sondern auch als Klimaschänder und Menschenvertreiber, erzwungene Migration mehrerer hundert Millionen - die anschliessend mit Rassismus begrüßt werden - durch Überschwemmungen.

    Aber auch für den Sprit und für die Rohstoffe zur Produktion des Autos selbst sterben massenhaft Menschen und auch das ist dem Auto völlig egal.

    Es handelt sich somit um die Aggression von Imperialisten.

  • U
    Ulla

    Ich fahre mit dem Rad,sowie mit dem Auto...

    .tja und Rücksicht sollte bei beiden Fahrweisen möglich sein...

    .aber eines stört mich sehr,wenn in schönster Gemütlichkeit auf einer engen Strasse,Gegenverkehr, mit dem Rad gefahren wird.

    Der laufende Verkehr bis zur Stauung aufgehalten wird, OBWOHL ein nicht zugeparkter Fahrradweg vorhanden ist !?

    Ein Kommentar war hier sogar,der meinte,es gäbe hier keine FAHRRADWEGNUTZUNGSPFLICHT !

    Mein Gott, WAS ist DAS denn für eine Einstellung ????? Hört sich irgendwie nach Machtkampf an ? Na--dann kein Wunder-mit der Aggression......wie schade!!!

  • F
    FunkyPorcini

    ich finde ein gesetz in sachen jay-walking (keine ahnung was das auf deutsch heisst)sehr gut und aergere mich immer das es das nicht in london gibt. hier must du privat verklagen, wenn dir ein smartphone zombie ins rad laeuft und schaden anrichtet.

    nur das es in berlin so viele pavement pussies (fussweg radler) gibt, verwundert mich immer wieder.

  • TA
    Thomas Arbs

    Ich glaube immer noch, dass die meisten Radfahrer sich nicht so anders verhalten als die meisten anderen Verkehrsteilnehmer. Wie viele Autofahrer hupen, obwohl die Hupe laut StVO nur als "Gefahrsignal" erlaubt ist und jeder andere Einsatz 10€ kostet? Was sagen wohl Autofahrer in ihren geschlossenen Blechbüchsen, was wir nur nicht hören? Ob das alles stubenrein ist? Den Radfahrer, der vielleicht gerade um seine Gesundheit fürchtete, als der Autofahrer ihn schnitt, den hören wir.

     

    Wir Radfahrer sind auf einem aufsteigenden Ast, sind im heutigen Status Quo ein unterrepräsentierter Verkehrsteilnehmer. Es muss und wird sich etwas ändern - in der Verkehrsplanung, aber auch in den Köpfen aller Verkehrsteilnehmer.

  • S
    Schwaben_Stern

    Also das das mal klar ist, Autofahren im innerstädtischen Gebiet darf nur noch dann erlaubt bleiben wenn sich die motorisierten Verkehrsteilnehmer an eine absolute Geschwindigkeitsbegrenzung von maximal 20 Km/h halten. Dann sind die sog. Kampfradler auch keine Gefahr mehr. Weil der Autofahrende genügend Reaktionszeit zur Verfügung hat und keine Panik aufkommt.

     

    Und liebe Radfahrer: der "Gehweg" ist für die Fußgänger da und die "Fahrbahn" für die Fahrer, gell

  • M
    Marie

    Wenn man auf dem Rad gefühlte 10 Mal am Tag dem Tod ins Auge blickt und vor lauter Adrenalinausschüttungen überhaupt nicht mehr weiss, wie man das ganze Adrenalin verarbeiten soll - dann weiss man rasch woher "Agressionen" kommen.

     

    Circa 80Prozent der Autofahrer haben kein Gefühl für ihre Fahrzeulänge, oder Breite. Ich erlebe es quasi als Dauerzustand, auf Berliner Strassen von Autos extrem lebensbedrohlich nah überholt zu werden um dann vorn nochmal geschnitten zu werden. Das steigert sich dann auch gern nochmal durch eine knappe Vollbremsung, weil der Testosteronfahrer mit 70 auf die rote Ampel fand zurasen zu müssen.

    Die schmale Spur die einem gelassen wird von Autofahrern, vermittelt einem den Eindruck sie halten RAdfahrer für Strassenbahnen, die auf Schienen fahren.

    Denn würde ich auch nur einen!! Fehler machen und blöd herumlenken bei hoher Geschwindigkeit, tät ich meine "Schiene" verlassen und es wär aus.

     

    Das schlimmste - wie von nem Vorredner beschrieben - die Autofahrer merken von all dem nichts. Ich würd den meisten nicht mal böse Absicht unterstellen..

    im übrigen merken sie auch nicht wie verkehrsunfähig sie mit nem Handy am Ohr werden. Die gefährlichsten Momente waren meistens mit Telefonierenden.

     

    Da weicht man nunmal oft auf Fusswege aus, denn diesen Stress hält man keine 7Tage die Woche aus, und Radwege sind spärlich und beliebte Parkplätze.

    Da ich finde das Fusswege immer noch den Fußgängern gehören, fahr ich aber betont langsam mit grossem Bogen.

     

    Ich find jeder Autofahrer sollte verpflichtet sein eine Woche Rad zu fahren, bevor er den Führerschein bekommen darf.

    Anders scheinen sie kein Gefühl für die Perspektive zu kriegen, die ungeschützt und ohne Airbag ist.

     

    Ich fahre selten aber doch Auto und kenne beides.

    Bezüglich Lärm, Energieverbrauch, Schmutz, Platzverbrauch - wird es höchste Zeit Radfahrer nicht nur zu unterstützen, sondern deutlich gesonnener zu Behandeln.

  • MP
    Martin P.

    Agression ist das eine - Adrenalin das andere. Als Fahrradfahrer hat man halt wirklich einen anderen Adrenalinpegel als ein "Autohocker", den braucht man auch. Deshalb darf man aber Rücksichtsnahme im Straßenverkehr nicht vergessen. Aber ohne ständige Umsicht, Augenkontakt und Vorwegdenken kommt man sicherlich nicht weit - auch der "Kampfradler" nicht. Schlecht geplante, enge Radwege, irrsinnig lange Rotphasen nur für Fahrradfahrer, plötzlich auftauchende, randsteinbewehrte Abgründe, Kopfsteinpflaster u.a. grobe stadtplanerische Fehler machen aus Radfahrern "Kampfradler", die oft die Regeln brechen müssen, wenn sie in halbwegs akzeptabler Zeit am Ziel ankommen wollen. Man denkt oft die Stadtplaner wollen die Durchschnittsgeschwindigkeit der Fahradler auf jeden Fall unter der der Autofahrer halten (z.B. in Ulm). Man rackert sich ab, hat gut Speed und soll dann an einer Kreuzung absteigen und über zwei Ampeln das Fahrrad schieben - wer bitte schön würde Autofahrern so etwas zumuten?

  • R
    Radyoga

    Mit der eigenen Agression tritt man den entspannenden Effekt des Radelns in die Tonne. Diese Gorilla-Radfahrer sollten mal schauen, ob nicht vielleicht was anderes mit ihrem Leben nicht in Ordnung ist.

  • AF
    Alfred Fuhr

    Die Kommunalpolitiker sind also schuld, wenn die Interaktion im Straßenverkehr in Großstädten und Metropolregionen vor allem- wie sie richtig darstellen in einem unnachsichtigen Verhalten, in Beschimpfungen, Beleidigungen und Regelverstößen besteht. Eine bessere Stadtplanung soll das verhindern. Eine Stadtplanung, die Autos ausperrt und Radfahrer und Fußgänger aufeinander los läßt? Oder eine Verkehrsplanung, die auch Radfahrer aussperrt, damit Fußgänger, dazu zählen Rollstuhlfahrer, Gehbehindete, Flaneure, verliebte Pärchen, Rollerskater, Menschen mit Hunden und mit und ohne Einkaufstaschen. Welche komplexfreie und interessenfreie Idylle hätten Sie denn gern? Wer soll sie bezahlen? Der Verkehrsethiker Walter Zimmerli hat uns eine harte Nuß mit auf den täglichen Weg in der Stadt, auf unseren Arbeitsweg, das Shoppen in der Fußgängerzone mit gegeben: Jeder, der sich bewegt, soll sich damit beschäftigen, wen er durch seine Bewegung in dessen Bewegungsfreiheit einschränkt. Das ist ein richtiger Denkansatz. Die Realität in Großstädten hat Georg Simmel schon 1900 beschrieben. Das höfliche Übersehen des anderen im öffentlichen Raum, es wird zur riskanten Nebenfolge jeder Bewegung. Bei den Fußgängern, das haben schon Studien des Fußgängerverkehrs von Erving Goffman in den 50 er Jahren des letzten Jahrhunderts gezeigt- da funktioniert das leidlich gut. Doch wer einmal über einen Markt schlendert und die unterschiedliche Geschwindigkeit, den Gegenverkehr und das plötzliche Stehen bleiben ausgehalten hat, der begreift, welche komplexe soziale Interaktionsleistung hier von den Menschen geleistet wird, mit und ohne Reden, sondern vor allem durch körpersprachliche Signale. Schwieriger und zu Konflikten führt aber im Fußgängerverkehr bereits der Verkehr an bestimmten Tagen. Weihnachten z.B. oder wenn ein Umzug oder andere Beförderungen von Gütern anstehen: noch schwieriger wird es wenn z.b. Fußgänger, mit Paketen, Hunden oder in Partizipationseinheiten( Kleingruppen, Paare, aufeinander treffen. Wenn Großgruppen z.B. die zusammen bleiben müssen( Stadtführung) auf einzelne Menschen treffen. Alle diese Begegnungen von für sich eher fremden anderen Menschen stellen bereits eine massive Irritation des menschlichen Fortbewegens auf zwei Beinen dar, wo Politik und Stadtplanung an ihre Grenzen geraten. Die Lösung, auf die Menschen durch Überelgung aber mentale Prozesse immer wieder im Alltag kommen, ist von dem arabischen Soziologen IBN- Kaldun " erfunden" worden. Das Gastrecht. Die Rücksicht. Die Höflichkeit. Einen Teilweisen Verzicht auf Selbstverwirklichung durch Geben und Annehmen. Verzicht und Kommunikation.Dafür braucht es weder eine politische noch juristische Klärung, eine politische Klärung, wer hier Vorfahrt, mehr Rechte oder die bessere Moral im Rücken hat.Oder Wer Wen vorbei lassen muss, wer in seiner Bewegung kurz inne halten und den anderen an sich vorbei bewegen lässt.Ich überlasse es Ihren Lesern, was für Schlüße sie daruas für die Tatsache ziehen, dass inzwischen seit 150 Jahren etwa zu gleicher Zeit, das Rad erfunden und das motorgetriebene selbstfahrende Fahrzeug in den öffentlichen Raum hinein erfunden wurde. Vor nicht ganz 30 Jahren sind nun noch Kommunikationsmittel wie Telefone und seit neuestem Smart Phones und Tabletts hinzu gekommen, was den in seinem Buch, Stadtplan lesenden Flaneur zu einer Randgruppe macht.( Vergessen wir nicht, dass es auch noch Partizipationseinheiten gibt, die sich an unserem Verhalten orientieren. Kinder. Einzeln und in Gruppen. Sie sind unberechenbar. Nur wer sich ein wenig Gedanken darüber macht, wie Innovationen von Verkehrs- und Kommunikationsmitteln im öffentlichen Raum Stadt auswirken, versteht, warum Politik nicht der erste Ansprechpartner, also die anderen schuld sind, sondern, wir lernen müssen mit Paradoxien als unerkannte Nebenfolgen gesellschaftlicher Modernisierung, also als Ergebnis der Aufklärung zu leben. Kampfradler stellen daher nichts anderes dar als ein Paradox, das als ungelöste und bisher unlösbare zivile Herausforderung an uns alle nun - dank der Medien- ein Thema ist.Aber kein politisches sondern ein philosophisches. Und hier liegen mögliche Lösungsstrategien, aber nicht die eine Lösung, für den in den Metropolen ausgebrochenen Kampf um Raum und Distinktion.

  • E
    enno

    paragraph 1 der sog "straßenverkehrsordnung" (kennt den noch jemand?) ist doch wirklich nur noch als reine farce zu sehen, und unsere "gesetzeshüter" scheinen vollkommen überfordert, die einhaltung jedweder regeln durchzusetzen, egal ob für autofahrer oder radfahrer. das führt zwangsläufig dazu, daß das system immer weiter ausgebeult wird und sich jeder auf eigene "faust" durchzusetzen versucht. ("schlampenpanzer" für SUV gefällt mir gut! die fahren wirklich grauenhaft rücksichtslos!!!)

     

    auf autobahnen führt das regelmäßig (und immer öfter...) zu vollkommen unnötigen unfällen und daraus resultierenden megastaus, deren zeitverlust hinterher unbedingt durch bedingungsloses rasen wieder eingeholt werden muß.

     

    und in den städten? wir haben uns inzwischen so an vollgeparkte straßen und höfe gewöhnt, dass den meisten die absurdität dieser situation nicht mal mehr einsichtig oder vermittelbar ist. aber um jeden blechkasten gibt es ein aura der unantastbarkeit, die bei nichtbeachtung zum kompletten ausrasten des besitzers führt. vollkommen gaga.

     

    da behaupte noch jemand "homo sapiens" und "intelligenz" hätten irgendetwas miteinender zu tun. diesen irrglauben habe ich (zumindest bei 50% meiner "mitbürger") inzwischen verabschiedet.

     

    das system "autogerechte welt" wird in der nächsten zeit zum glück kollabieren, da muß man nichtmal weit hochrechnen. ihr völker der welt, schaut auf chinas megacities! viel spaß im kommenden chaos!

     

     

     

    p.s.: wenn ich den abflug eines rücksichtslosen rasers beobachten darf, fahre ich guten gewissens weiter und sage mir: die welt ist grade ein stück sicherer geworden.

  • L
    LahmeSchnecke

    Die Wut resultiert immer wieder aus der täglich erlebten Ohnmacht. Mag ja sein, dass ich mich an die Verkehrsregeln halte, der andere gefährdet mich trotzdem und kommt damit auch noch davon. Das muss zwangsläufig Frust erzeugen.

     

    Manchmal gerät man aber auch in lebensgefährliche Situationen, obwohl man sich an die Regeln hält. Auf meinem Weg zur Arbeit gibt es eine Kreuzung, an der die Hauptampel noch ein paar Sekunden grün zeigt, während die Fußgängerampel schon auf rot umgesprungen ist. Dort wäre ich einmal (als Radfahrer auf dem Radweg) fast von einem Linksabbieger der Gegenrichtung auf die Hörner genommen worden, und der hat mich sogar noch beschimpft und gehupt, dass mir angst und bange geworden ist. Warum? Der hat die rote Fußgängerampel gesehen, und, weil Radlfahrer sich meist (fälschlicherweise) nach dieser richten, angenommen, ich sei einer dieser Radfahrer, die bei Rot noch drüberrauschen wollen. Meine Hauptampel zeigte natürlich noch grün. Mir war in dem Moment ziemlich mulmig zumute, denn wenn der Kerl mich überfahren hätte, dann wäre auf meinem Grabstein gestanden "Er war im Recht". Natürlich hätte ich beim Anblick des heranrasenden Autos auch bremsen und auf mein Vorfahrtsrecht der grünen Ampel verzichten können. Aber wo kommen wir denn hin, wenn man sich nicht mal mehr auf eindeutiges Grün verlassen kann?

     

    Das Beispiel zeigt nur das, was auch immer wieder in der Fahrschule gesagt wird: das Wichtigste sind nicht die Verkehrsregeln, sondern die gegenseitige Rücksichtnahme.

  • E
    Easyrider

    Linke Fahradfahrer machen aus Fahrradfahren natürlich einen Weltrettungsauftrag und das erlaubt ihnen alles. In Berlin oft zu beobachten und inzwischen zum Mainstream geworden. Radfahren als Weltrettung. Autos sind Faschismus. Seit den 80ern. Besonders wenn man sowieso keine Kohle für ein Auto hat. Dann eben mit ein paar Bundeswehrshorts, daruntergetragenen Strumpfhosen, Messengerbag und einer aus Fahrradkettenresten gefertigten Geldbörsenkette den N.Y.-Messenger-Cool-Lifestyle auf einem 200 Euro Fixie simulieren. Kostet fast nichts. Den Rest des Kampfes erledigen die linken Universalrechthaber mit den Ortliebbags und dem Seitenspiegel am Lenker die gerne Hauptverkehrsstraßen statt Fahrradwege nutzen weil es "ihr Recht ist". Wenn es schon mit der Weltrevolution nicht geklappt hat dann wenigstens das.

    Ich fahre einfach nur Fahrrad. Mit etwas weniger Verkehrsregelachtsamkeit, gerne durch den Park und auch mal am Gehsteig. Da wo es keine Oma oder Kinder gefährdet. Dafür rege ich mich nicht auf wenn jemand mit dem Auto mal nicht alles regelkonform einhält. Anspucken von Autofahrern ist nichts für mich. Das ist alles auch wesentlich gesünder und erspart mir Aufregung. Gerne liefere ich darüber bezahlte Artikel für die taz. Ich schreibe dafür nicht " Man kann am einen Tag..", denn ich hatte noch Deutschunterricht statt Gender-Lehre.

  • FR
    Fußgänger, Radfahrer und Autofahrer

    Vielleicht sollte Verkehrsminister Ramsauer mal für eine Woche mit dem Fahrrad quer durch Berlin fahren. Ich wette, dass der das nicht schafft. So wie er auch nichts zum Thema Verkehrspolitik erreicht. Letztendlich ist unser Verkehrsminister nur eine Puppe der Autoindustrie.

  • O
    Oktay

    Die Personen die aggressiv sind,haben Mangel an Liebe und Zuneigung. Toleranz, Respekt und selbstBeherrschung sind im untersten Niveau..

     

    Daher dieses rüpelhafte Verhalten..

     

    weder die Kommunalpolitik noch sind die Strassen das Problem, die Psyche der Menschen...

     

    mal ernsthaft über die Liebe nachdenken, wann die es ohne Gegenleistung gegeben haben?

  • R
    Rainer

    Ich lebe und arbeite seit vielen Jahren in Phnom Penh, Kambodscha. Täglich verbringe ich mindestens eine Stunde im südostasiatischen Stadtverkehr (als Autofahrer). Es gibt keine Regeln, zumindest keine Polizei, die gewillt ist, sie zu überwachen. Es herrscht das Gesetz des Dschungels, der Größere frisst den Kleinen. Jegliche Logik tritt außer Kraft, allein der persönliche Vorteil zählt. Und trotzdem kommt jeder an sein Ziel, auch ohne Beschimpfungen und Androhung von Tätlichkeiten.

     

    Selbst nach sieben Jahren stresst und belastet mich mein täglicher Weg zum Büro. Wieso? Weil ich in vierzig Jahren Deutschland gelernt habe, Recht zu haben und mein Leben in Sekunden aufgeteilt ist.

  • F
    fußgängerin

    Neulich, als ich die max-brauer-allee an der fußgängerampel (natürlich bei grün - für mich!)

    überquerte, hat tatsächlich eine radfahrerin gehalten.

     

    Ich habe mich herzlich bedankt bei ihr.

    Dass ich das noch mal erleben durfte...

  • PP
    Paul Panzer

    Mit so einem Titelbild wirkt ihr ja dermaßen deeskalierend....

     

    da fasse ich mir doch an den Hintern, der Kopf is mir in dem Fall echt zu schade

     

    *Kopfschüttelnd*

  • A
    Antares78

    Radler in Großstädten sind für viele inzwischen Synonym für Egoismus und Rücksichtslosigkeit.

     

    Übereinstimmend wird dies Meinung von Radfahrern Fussgängern und Autofahrern geteilt.

     

    Der Grund für das so schlechte Image der Radfahrer ist m.E. einfach:

     

    Viele haben das Rad nicht aus Umweltbewusstsein und nicht einmal aus Kostengründen für sich entdeckt.

    Aber man kommt damit schnellstmöglich von A nach B - ohne Beachtung von Verkehrsregeln, Gesetzen und den anderen Verkehrsteilnehmern.

     

    Dies gerade unterscheidet sie von Fussgängern und auch von Autofahrern - deren Aktionsradius naturgemäß beschränkt ist.

     

    Leider haben die Behörden diesem Treiben zu lange zugesehen. Radfahrer leisten einen guten Beitrag zum Klimaschutz, ja - das Klima auf den Straßen hat sich aber durch sie leider merklich verschlechtert.

  • R
    rad

    Ich fand es bis vor kurzem doof, auf dem Fußweg zu radeln. Aber da ich auf der Straße oft schlichtweg Angst um mein Leben habe - und ich aus diesem Grund lange nicht mit dem Rad gefahren bin - habe ich mich nun doch dafür entschieden, einige Abschnitte regelmäßig auf dem Fußweg zu fahren.

     

    Oft habe ich den Eindruck, dass Rad als Verkehrsmittel ist einfach nicht vorgesehen.

  • Q
    quer-ulantin

    AUTOS RAUS AUS DER STADT!

     

    Für ein genussvolles Leben ohne Auto und mehr Platz!

  • R
    rob_bln

    Ich bin gerade als Berliner zu Besuch in Amsterdam, mit geliehenem Rad, und es ist eine wahre Wonne wie gut es hier funktioniert. Viel Vehrkehr, 10x mehr Radfahrer und es läuft wie am Schnürchen....klasse

  • A
    Alper

    Die Situation für Radfahrer in Berlin ist unglaublich schlecht. Ich sammle Beispiele auf dieser Tumblr: http://berlinbikepaths.tumblr.com/

  • D
    digitaldonkey

    es gibt auch nicht DEN Radfahrer, wie es die Verkehrsplaner gerne vereinfachend darstellen. ich würde mal sagen, es gibt radfahrer, die in der stadt schneller unterwegs sind als autofaherer und solche, die langsamer sind. erstere werden dann gerne als radelrambos bezeichnet.

     

    das aggressionspotential kommt daher, dass autofahrer oft nicht damit rechnen, dass es radler gibt, die schneller sind, was dazu führt, dass eben diese radler besonders oft scharf bremsen müssen.

     

    aggressiv macht daba dass man dann wegen so einem "arschloch" die eigene muskelkraft einsetzen muss um wieder zur gewünschten reisegeschwindigkeit zu kommen, während sich selbiges dann lächelnd entschuldigt, sich zurücklehnt und das radio etwas lauter dreht.

  • E
    eMCe

    Jawohl, wieviele Anekdoten dürfens sein?

     

    Ich bin Münsteraner...

     

    Also die meisten Münsteraner halten Fahrradfahrer hier eher für Verkehrsterroristen.

    Hier paart es sich nämlich mit Studenten, die entweder aus den zahlreichen weniger Fahradaffinen Städten kommen und somit grundsätzlich weniger damit zutun hatten, die auch gerne jünger sind und ihrem iPad mehr beachtung schenken beim fahren als der Ampel und mit zugezogenen Juppies(das sind diese auto/feinstaubfrei-ich-kauf-nur-öko...).

     

    Es gab hier vor ein paar Jahren ein legendäres Urteil.

    Tatsächlich hat mal ein Radfahrer eine Vollschuld bekommen, aonst haben Autofahrer eigentlich immer eine Teilschuld bekommen.

    Allerdings war dann im dunkeln, ohne Licht falschrum in die Einbahnstraße sogar für den Richter zuviel.

     

    Auch hat man in letzter Zeit den ein oder anderen vom Fahrrad geholt(das mit der Justiz bringt ja nicht soviel), furchtbar gerne werden Radfahrer hier nämlich auch nich frech wenn man als Fußgänger auf dem Gehweg nicht von selbigen ins nächste Gebüsch springt, wenn Herr Radfahrer dies durch penetrantes Klingeln befiehlt, gerne auch mal in falscher Richtung oder wenn man den in 5er(sic!)Reihe auf dem Gehweg parkenden Fahrrädern notgedrungen mit einem Schritt auf den 150cm Radweg ausweichen muss.

     

    Vor einiger Zeit haben sich die alten Händler in der Innenstadt beschwert das die Radfahrer ihnen die Eingänge der Geschäfte zuparken.

    Apropo da wird ja vor nichts halt gemacht, Geschäftseingänge, Garagen, Privateingänge, Sitzbänke, Mülleimer und vieles mehr wird zu gestellt(im Grunde alles) - auch wärend man auf eben dieser Bank sitzt...

     

    Verdient haben sie es hier von früh-bis-spät angemacht zu werden. Fahrradfahrer werden nämlich nicht nicht als Verkehrsteilnehmer ernstgenommen(wie unten angenommen) - Fahrradfahrer halten sich nämlich für die unfehlbare Krönung des Verkehrsteilnehmers und kennen weder links/rechts, rot/grün noch Gehweg/Radweg und meinen noch das muss so man ist ja schließlich Öko und Hip und darf das dann....

  • B
    bauesel

    Sehr einseitiger Artikel von einer Autorin, die offensichtlich nur sehr gelegentlich Fahrrad fährt, genau so, wie unser Verkehrsminister und die überwiegende Zahl der Polizisten. Regelkenntnisstand: Fahrrad hat zwei Räder und keine Knautschzone

    1. Bei einer Kollision Auto Fahrrad gilt die ganz einfache Regel: Kratzer gegen Krankenhaus.

    2. Viel zu viele Autofahrer fahren viel zu wenig Fahrrad, dann wüssten sie um die Probleme.

    3. Zugegeben: Rowdys gibt es leider auch bei Fahrradfahrern, 1. wird dadurch aber nicht außer Kraft gesetzt.

    4. Schon rein optisch ist ein Fahrrad leichter zu übersehen als ein Auto, also hat der Autofahrer aufmerksamer zu sein. Als Fahrrad Fahrender kann man sich dergleichen Nachlässigkeit nicht leisten.

    5. Fahrräder sind im Staufall flexibler einsetzbar, was offensichtlich vielen Auto Fahrenden ein Dorn im Auge ist. Sie meinen, bei nächst bester Gelegenheit, da einen Riegel vorschieben zu müssen.

    Das Fahrrad ist d a s Fortbewegungsmittel der Zukunft; hiervon sollte geschrieben werden, nicht von "Kampfradlern".

  • SM
    Stephan Mirwalt

    Als ich neulich mit dem Fahrrad den Radweg entlangfuhr, stand da ein Autofahrer drauf, der abbiegen wollte. Ich habe ihn auf die Motorhaube gehauen, und der Autofahrer fing an zu schreien. Das ist Musik in meinen Ohren, wenn sich ein Autofahrerspießer aufregt.

     

    Ich fahre auch nur mit dem Fahrrad und empfinde gegenüber den Autofahrern nichts als Verachtung.

  • W
    willibald

    Wenn man es auf einen Nenner bringt, haben tatsächlich alle Kommentatoren Recht: Wer hat sich eigentlich nicht schon in der Rolle als Fußgänger über Radfahrer und Autofahrer oder als Radfahrer über Fußgänger und Autofahrer oder als Autofahrer über ... maßlos geärgert und Gift und Galle gespuckt?

    Fast Jeder, behaupte ich.

    Also, an Alle: Gelegentlich, sofern vorhanden,

    das Gehirn einschalten.

  • G
    Gnarv

    Was denn, das Video soll einen Kampfradler zeigen? Das ich nicht lache, bei so einem lahmen Antritt kann er ja gar keine echte Konkurrenz zum Blechpanzer sein...

    Mal die Kette ölen könnte helfen.

    Und wo sind die Spurwechsel, wenn die Karren mal wieder aufgrund der Unfähigkeit ihrer Führer (ja, diese Doppeldeutigkeit ist beabsichtigt, denn sie trifft auf fast 80% der Gestanksbatzenfahrer zu) die ganze Strasse versperren, weil Blinker, Bremse und Lenkrad nur ab und zu gebraucht werden?

    Menno, das ist doch alles recht lässig was da vor sich geht, stellt euch nicht immer so unter den Scheffel der Autolobby... peace!

  • M
    Michael

    Deutschlands Städte müssen sich ein Beispiel am dänischen System nehmen. Fahrradfahrer brauchen breitere und mehr Spuren. Gleichzeitig müssen sie sich aber genau wie Autofahrer an die Regeln halten. Die Deutschen lieben ihre Autos mehr als alles andere...

  • I
    Irmi

    Radfahrer sind derart rücksichtlos, die müssen sich nicht wundern wenn sie aus dem Sattel gehoben werden.

     

    Viele kennen kein Licht, im Winter schon gar nicht. Die schießen aus den Seitenstraßen in die Vorfahrtsstraßen. Kindern wird nicht beigebracht das man hintereinander und nicht in Gruppen nebeneinander fährt. Es wird telephoniert od. ein Plausch gemacht ohne in die Fahrrichtung zu schauen, Handzeichen gibt es nicht als hätten sie keine Arme dafür.

    Männer als Radlfahrer sind gerne mal extrem ausfällig, na ja die gute Kinderstube haben sie halt nie gehabt.

    Ich finde Radlfahrer sollten viel schärfer bestraft werden.

  • D
    Deepblue

    Die größte Gefahr für mich als Ganzjahresradler geht immer noch von anderen Radfahrer aus. Es gibt da durchaus chaotische Situationen die durch rücksichtslose Fahrweise von Rasern auf dem Rad ausgelöst werden.

     

    Störend sind auf gemeinsamen Wegen durch den Park, Walkerinnen stöckeschwingend, die plaudernd die gesamte Wegbreite für sich beanspruchen.

     

    Insgesamt wäre es schön jeder würde sich so verhalten, wie er es sich von dem Anderen beim Tausch der Fortbewegung erwarten würde

  • W
    Wüstenratte

    Der gemeinsame Haß von Autofahrern und Fußgängern auf die Radfahre kommt daher, daß die StVO für Radfahrer scheint`s, nicht gilt. Kein Autofahrer fährt auf dem Fußweg in falsche Richtung, keine Fußgängerrudel marschiert in Dreierreihe auf der Autobahn in die falsche Richtung!!! Radfahrer auf dem Fußweg praktizieren sowas schon!! Und während die Autofahrer mit Knöllchen und Punkten traktiert werden, feixen die Radfahrer ab.Selbst Biertrinkend, telefonierend, mit Ohrhörern eines mp3-players in den Ohren und rumpöbelnd kommen sie dir auf dem Fußweg entgegen!!!! Da hilft nur abstrafen diese Bande mit Minimum 30€!!!!

  • H
    Horsti

    Es ist einfach zu wenig Platz da, das ist der ganze Streßfaktor.

  • HK
    Horst Klee

    Es ist grauenhaft, aber tatsächlich sind 7 von 10 Blechkisten-Lenker idiotische Fahrer, und sollten mal 2 Jahre Fahrrad fahren. Das ist ein prima fahrtraining mental und von der Logik.

    Im übrigen sollte man generell rechtsabbiegende Fahrradfahrer von der Ampelregelung befreien, solange die keine Fußgänger behindern !

  • B
    bismarckhering

    Ist klar:

    > 56 Prozent der Berliner haben Angst

    > vor Radfahrern auf dem Gehweg.

     

    Jede Wette:

    100 Prozent der Berliner haben Angst

    vor fahrenden Autos auf dem Gehweg.

     

    Da geht noch was!

     

    b.

  • R
    radliebhaber

    fällt jemandem auf, dass der radfahrer im video fährt, als wäre der teufel hinter ihm her? da sind in den knapp zwei minuten beinahe - je nach zufall, schicksal - wenigstens fünf unfälle drin. umgerechnet auf eine stunde am tag, zwei, drei - das video ist ein toller beweis dafür, dass es für die formel 1 wirklich keine benzinkutschen braucht. raser brauchen höchstens ein gefährt, um gefährlich zu sein.

     

    die diskussion ist merkwürdig. verrückt vielleicht. entschuldigung!

     

    tschau!

  • DD
    der deal

    ich erlebe alle drei perspektiven mindestens einmal wöchentlich, aber zu 90% bin ich radler. irgendwie habe ich aber nie solchen streß. na klar übersieht dich mal ein opa mit landkreiskennzeichen beim rechtsabbiegen, aber wenn du ihm reinfährst, hast du ihn auch nicht als das erkannt, was er ist. und auch die suv-fraktion oder überhaupt alle testosteronkarossen muß man als radler etwas intensiver im blick behalten. klar.

    nur gegen solche spinner wie gerd aus frankfurt hätte ich kein rezept. dem würde ich wohl einfach ordentlich aufs maul hauen, damit er was draus lernen kann.

    ansonsten frißt man tapfer den dreck der anderen und begreift täglich neu, wie infantil und auch hoffnungslos altmodisch die idee vom auto als statussymbol ist.

     

    ps: ich sage sehr oft danke schön und gucke freundlich, das gefällt und entspannt die allermeisten.

  • A
    Andreas

    Als Radfahrer fühlt man sich mehrfach ausgeliefert:

     

    Man ist relativ schnell, aber hat keine Knautschzone. Wird aber eher als Fussgänger als als Auto behandelt. Meine Durchschnittsgeschwindigkeit mit dem Rad ist in Berlin ca. 20km/h. Mit dem Auto 30km/h. Zu Fuß 4km/h. Wo gehöre ich hin?

     

    Man ist ziemlich stumm. Man kann sich durch Autoscheiben nicht unterhalten, und bevor man sich versieht, ist das Auto wieder weg - hat einen im schlimmsten Fall nicht mal bemerkt. Das macht sehr wütend. Da sitzt dieser Heini in seiner fetten Karre, gefährdet meine Gesundheit und bekommt es nicht mal mit!

    Ich hatte schon seltene Fälle, in denen der Autofahrer das mitbekommen und sich sogar entschuldigt hat, und die Wut war weg, weil man sich nicht so hilflos fühlt.

     

     

    Als Autofahrer habe ich eigentlich nur sehr selten Probleme mit Fahrrädern. Andersherum ist es mind. 100x schlimmer. Es gibt Kombinationen aus Automarken, Fahrern und Kreuzungen, da weiss ich vorher schon genau, dass ich übersehen und genötigt werde.

     

    Dann kommt noch dazu, dass Radwege in schlechtem Zustand und häufig zugeparkt sind.

     

    Kurz: Man fühlt sich nach Strich und Faden gemobbt. Wenn man dann mal einen Autofahrer "zu fassen" bekommt, entlädt sich die gesammelte Wut.

  • KF
    kein Fahrrad-Rowdy mehr

    ich fahre mein Leben lang Rad in Berlin und muss zugeben, dass ich früher auch sehr rücksichtslos gefahren bin, ABER Menschen können sich ändern! Inzwischen halte ich an jeder roten Ampel, lasse mich überholen und genieße das Leben. Denn und das ist mir mit der Zeit bewußt geworden, die 2 Minuten die ich evtl. spare wenn ich die rote Ampel noch nehme oder da auf den Bürgersteig fahre, die 2 Minuten sind es nicht wert. Und trotzdem werde ich ca. 10 Mal im Jahr fast totgefahren. Viele Autofahrer passen schlichtweg nicht auf, die Fahrradstreifen sind zugeparkt und die anderen Fahrradfahrer benehmen sich als würden die Regeln nicht für sie gelten. Wenn Fahrradfahrer anfangen würden sich an die Regeln zu halten, wäre allen viel geholfen!

  • B
    by_care

    Idioten gibt es bei Autofahrern, Fahrradfahrer UND Fußgängern gleichermaßen - alles schon erlebt.

     

    Allerdings fährt dich im Zweifelsfall der Autofahrer tot.

     

    Und erst heute auf dem Weg von Arbeit nach Hause musste ich feststellen, dass es leider viele Autofahrer gibt, die trotz ihres Gefahrpotentials auf Regeln scheissen und mich als Fahrradfahrer in Gefahr, zumindest aber in Bedrängnis bringen.

     

    Das fängt passiv beim (Falsch)parken auf der Kreuzung oder dem Fahrradweg an und hat seinen Höhepunkt im Mißachten der Vorfahrt, was bei mir bislang zum Glück immer glimpflich ausgegangen ist.

     

    PS: es gibt ja diese Studie, die besagt, dass sich Autofahrer gegenüber helmtragenden Radlern noch weniger rücksichtsvoll verhalten...

  • M
    Martin

    Fußgänger-Radler-Autofahrer...wird hier zu eng bedacht...es sind die MENSCHEN, die BÜRGER in unserem Land--- und unter d e n e n geht es doch seit geraumer Zeit äußerst rücksichtslos zu.

    Wenn man in diese täglichen Beziehungsvorgänge hineinhorcht, kann man eine allgemeine Verdrossenheit sogar Wut" spüren.

    Einmal ist es unsere spezielle Art, andererseits wird dieses durch die Politik UND Politiker generiert. Die Mehrheit fühlt sich garnicht mehr gemeint, wenn die da von Bürgern reden. Das BSProdukt wird oben bejubelt...die Komunen- DAS sind die Bürger- wurtschteln sich durch.

    Ach wie wohltuend ist es, durch Holland zu fahren und diese Leute zu erleben.

  • MP
    Mrs Pock

    Autofahrer durften sich über Jahrzehnte wohlig dem sicheren Gefühl hingeben, die Straße gehöre ihnen allein, und "unsere" Politiker haben ihnen ja auch munter geholfen, sich da sicher zu fühlen. Und jetzt merken die Vollpfosten, dass dem nicht mehr ohne weiteres so ist, und das führt dann zu gewaltigen Problemen. Falsch abgestelle PKW werden nicht von Politessen aufgeschrieben, sondern zerkratzt. Radfahrer nehmen sich das ihnen gesetzlich zustehende Recht als Verkehrsteilnehmer und werden allein dadurch, dass sie sich nicht mehr verscheuchen und einschüchtern lassen zu "Kampfradlern" eines gewissen Herrn Dumsauer.

  • G
    gerd

    Nun denn, ich kenne das als Frankfurter, ich habe da ein recht einfaches Mittel für die rücksichtslosen Fahradidioten die einen auf dem Bürgersteig fast umnieten. Einen Regenschirm (hat mich schon zwei gekostet) gaanz versehentlich in die Speichen, wirkt sehr erziehend in Zukunft Absatnd zu halten und langsamer zu fahren!

  • D
    daswois

    Autofahrer haben kaum ein Problem und kaum eine Wahl als mit popelnden, telofonierenden, das trinken (!) schlürfenden, sms schreibenden, überhauptnicht mehr blinkenden ihre eigene mutter auf fünf meter nicht wiedererkennenden überall immerzu potenziel überforderten nichtemehrantiziperern von ampel zu ampel zu rollen, mann ist quasi wie familie.

    Pipl auf der Strasse im Verkehr zählt sehen und gesehen werden woanders ists optional.

  • F
    FranKee

    Tipp gegen Radwegparker in Hamburg

     

    1-2 Fotos in halbwegs guter Qualität machen (Kennzeichen und zeigen, das Fahrerkabine leer, dann ist es nachweislich parken, nicht nur halten. Bildausschnitt idealerweise so, dass Köpfe+Kennzeichen unbeteiligter nicht drauf sind, sonst jammert das Amt wegen Datenschutz, sie müssen bei Widerspruch ja die Bilder rausrücken...).

     

    Und dann sowohl an die Bussgeldstelle Hamburg:

    Bussgeldstelle@eza.hamburg.de

    mit Fotos, Tatzeit+ort und der eigenen Anschrift als Zeuge UND idealerweise zusätzlich direkt an die Polizei melden. Auch die Polizeikomissariate haben email, die man auch erfragen kann.

     

    Es empfiehlt sich eine Email-Vorlage... steter Tropfen...

     

    Spread the word.

     

    (natürlich auch handytelefonierende Rechtsabbieger, Dunkelgelbfahrer usw... irgendwofür haben Kompaktknipsen ja eine Videofunktion...)

  • SD
    Stimme der Vernunft

    Die Aggression kommt daher, dass sich kaum jemand an die Verkehrsregeln hält und fährt oder läuft, wo es ihm gerade passt. Das kommt wiederum daher, dass viele Großstädter keine zwei Sekunden mehr warten können. So einfach ist das.

  • F
    Frank

    an Bundesautofahrminister:

     

    mache ich auch so. Wenn alle Radfahrer "erzieherisch" die Straße so selbstbewußt nutzen, erhöht sich mit der Zeit durch die Gewöhnung auch die Akzeptanz .

  • FK
    free konstan&tinopel

    ich bin ein agessiver fußgänger, stelle mich gerne radlern in den weg, die können so schön fliegen.

     

    als autofahrer bin ich vorsichtig, die stehen

    angeblich nicht mehr auf, wenn man drüberfährt,

    die ärmsten.

     

    wenn die letzte autobahn zur spielstrasse erklärt

    wurde und der letzte parkplatz zugunsten eines blumekübels vernichtet wurde,

    wird michel feststellen das er weder arbeit mehr hat noch geld für rad und radwege.

     

    an die hierher verlaufenden autofahrer, verbraucht mehr spritt, schxxxxx kälte!

  • F
    Florian

    Ich wohne in Barcelona, mein Leben ist super schön, fahre hier jeden Tag Fahrrad, und amüsiere mich prächtig über den Hintergrund des Artikels :D

  • G
    Gustav

    Radfahrer müssen im Mittelpunkt stehen und retten mit ihren Vehikeln als einzige die Umwelt. Autofahrer haben sich dem unterzuordnen und Fahrradfahrern stets und überall Vorfahrt zu gewähren. Das sind die Ziele einer klugen Verkehrspolitik insbesondere in Ballungszentren.

  • WD
    Woher diese Aggression kommt?

    Ich vermute sie kommt von der INSM. Die wollen uns für die Bundestagswahl zum Nichtwählen hin frustrieren indem sie uns ganz offen zeigen: "Ha! Wir haben soviel Macht, dass wir sogar die TAZ dazu bringen können dumme, Hetzartikel über angebliche "Radrandalierer" zu machen! Ätsch!!"

  • BB
    Benjamin Baar

    Ich habe mal bei Quarks & Co gesehen, dass sich Autofahrer so aggressiv verhalten, weil sie sich in ihrem Revier bedroht fühlen,

    Wenn jemand auf der Autobahn schnell fahren will, aber vor ihm jemand langsam fährt, dann ist das ein eindringen ins Revier und dies wird mit Lichthupe und drängeln kenntlich gemacht.

    Vielleicht verhält sich das auch Radfahrern gegenüber so und vielliecht verhalten sich auch Radfahrer so, dann ist das Fahrrad das Revier und andere Fahrradfahrer, Fußgänger und Autofahrer die "Gegner"

    Das würde auch erklären, warum sich Autofahrer, die sich über Radfahrer aufregen, sich als Fahrradfahrer auch nicht besser verhalten.

    Ich habe das so von Quarks & Co in Erinnerung, ob das auch wirklich so ausgestrahlt wurde, kann ich jetzt nicht sagen. Bin außerdem bald weg und komme erst am Montag wieder, kann mich also jetzt nicht groß an der Diskussion beteiligen.

  • I
    IhrNamewirdangezeigt

    Ich fahre viel Rad, nicht nur aus Gesundheitsbewusstsein, sondern, da mir als Student in einer Großstadt abgesehen vom ÖPNV nicht wirklich viel Wahl bleibt, wenn ich schnell von A über B nach C möchte. Fußgängern weiche ich aus, die konkurrieren nicht mit mir - allerdings habe ich ein Problem mit Autos. Nein, kein Problem mit Autos, sondern ein Problem mit nicht vorhandenen Radwegen und Autofahrern, die meinen, die Straße gehöre ihnen - gerade vorhin erst bin ich durch eine für Autos einseitig, für Fahrräder aus beiden Richtungen befahrbare schmale Straße gefahren, als plötzlich der Wagen vor mir abrupt anhielt und der entsprechende Fahrer ausstieg, um ein Päckchen in ein Postfach eines anliegenden Hauses zu werfen. Da stand er nun, der Wagen, und füllte (ca. 1,5-2 m links und 50 cm rechts zum schmalen Bordstein) die gesamte Fahrbahn aus - ein Dutzend Fahrradfahrer aus beiden Richtungen stauten sich vor und hinter dem Wagen, nur noch durch die schmale Gasse neben dem Auto schoben (!) Radfahrer des Gegenverkehrs ihre Räder. Deshalb plädiere ich für umfassenden Ausbau von Radwegen im Innenstadtbereich - und wo dies nicht möglich ist - zur Einrichtung von reinen Fahrradstraßen.

  • A
    Achterhoekje

    Jeden Morgen dasselbe Bild: an den Ampeln stehen Schwärme von Radfahrern. Die Radparkplätze an den Bahnhöfen sind gerammelt voll und die Autofahrer kurven wie die gesengten Säue durch den Stadtverkehr. Sie werden darin nur noch von Wallonen und Lothringern übertroffen. Das funktioniert ohne große Probleme. Die Radwege sind oft nur durch einen weißen Streifen auf der Fahrbahn markiert und auf den Radwegen überholen völlig normal Mopeds den langsameren Radler. Was unterscheidet also Niederländer von den Deutschen?

     

    Obwohl in den letzten Jahren bei unserem Nachbarn der Neoliberalismus immer mehr Einfluss gewann, obwohl rechtsradikale Politiker unangenehme Stimmengewinne verbuchen konnten, ist doch noch eine gemeinsame Basis übrig geblieben. Ohne ein Mindestmaß an gegenseitiger Rücksicht und Verantwortung kann eine zivile Gesellschaft nicht existieren.

     

    In Deutschland herrscht immer noch der unmittelbare Nachkriegszustand. Das Gegenüber muss zusammengebrüllt werden um ihm zu zeigen, wer hier das Sagen hat. Kein Wunder, dass ein hochfahrender Oberleutnant als Bundeskanzler Helmut Schmidt noch ein hohes Ansehen unter den Deutschen genießt. Die Franzosen nannten ihn:"le Feldwebel". Dieses sich gegenseitig in Schach halten ist politisch äußerst erwünscht. Nur eine Gesellschaft, die untereinander Krieg führt, kommt nicht auf die Idee sich zu solidarisieren. Die verfaulte, korrupte Oberschicht weidet sich an diesem Gezänk und kann ganz sicher sein: "Wir haben das Volk fest im Griff und im Blickfeld von Videokamera und Datenbank."

     

    Diese Lektion wird, so fürchte ich, das deutsche Volk erst lernen, wenn es den 3. Weltkrieg verloren hat - falls noch etwas von ihm vorhanden sein sollte.

  • S
    SchnurzelPu

    Na Radfahren in der Stadt ist halt gefährlich.

     

    Wenn der Autor einem Löwen in freier Wildbahn gegenübersteht, dann schreit er bestimmt auch los.

    Ein Auto ist größer und gefährlicher.

  • B
    Bundesautofahrminister

    Ich fahre immer dort, wo man auf der Straße die Spuren der rechten Reifen der Autos sehen kann. Wenn die Autofahrer sich so großzügigen Abstand zu den Türen der geparken Autos gönnen, dann darf ich das auch. Wird aber mittlerweile auch immer mehr akzeptiert, d.h. immer weniger angehupt.

     

    Es gibt Straßen, da muß ich noch ein Wenig weiter zur Spurmitte, um zu verhindern, dass sich Autofahrer ohne korrektes Überholmanöver (auf die Gegenfahrbahn) an mir vorbeidrängeln. Muß ich mich deshalb von der TAZ als "aggressiver" Fahrradfahrer beschimpfen lassen? Muss ich mich deshalb vom Verkehrsminister ALLER Deutschen (er ist ja nicht nur "Bundesautofahrminister") als "Kampfradler" beschimpfen lassen? Was fällt denen eigentlich ein?

  • I
    ilo

    Unsere Verkehrsplaner trifft sicherlich eine große Mitschuld am Stress im (Groß)stadtverkehr.

    In Kopenhagen zum Beispiel sind am Fahrbahnrand in beiden Richtungen der Hauptverbindungsstraßen (nicht jeder kleineren Seitenstraße oder Gasse) vergleichsweise extrem breite Fahrradwege von der Fahrbahn abgetrennt. Es gibt für alle genug Platz. Diese Radfahrstreifen waren bereits vor drei Jahren etwa die 1,5-fache Autobreite breit. In Diskussion war aber damals schon, die Breite der Fahrradstreifen noch zu vergrößern. Dies ist auch geschehen. Da wir Verwandte dort haben, konnten wir dies über einen längeren Zeitraum verfolgen.

    Wir Germanen gelten übrigens bei den Dänen - laut unserer Verwandten - als "gute Arbeitstiere", die man quasi bei Feierabend erst aus dem Büro, vom Feld etc scheuchen muss. "Echte Leistungsträger", die immer mehr schaffen wollen/müssen als alle anderen. Dieser Druck macht sicherlich Stress, der mal raus muss - alltäglich auf der Straße in der Rush hour morgens oder nach Feierabend auf dem Weg nach Hause. Die Dänen dagegen pflegen bei einer gemeinsamen Mittagspause, mit fast verpflichtendem Charakter oder nach Feierabend, meist nach Branche schon ab 17 Uhr gerne das entspannte miteinander im Freundes oder Kollegenkreis. Weniger Konkurrenz, mehr sozialer Austausch (es geht eben nicht nur ums egoistische Überleben und Überlegenheit)- das entspannt die Nerven.

  • WI
    Wer ist denn eigentlich "aggressiv"?

    Wer ist denn eigentlich "aggressiv": der Autofahrer, der mit 30 cm Abstand an dir vorbeidonnert? Oder der Fahrradfahrer, der dem Auto sinnlos hinterherbrüllt?

     

    Ist der Autofahrer aggressiv, der beim Rechtsabbiegen nicht stehen bleibt, sondern seinen Daimler ganz langsam, sachte immer weiter auf die Radspur rollen lässt? Ist der korrupte Politicker aggressiv, der einen Mindestabstand von 1 Meter ins Gesetz schreibt, obwohl er genau weiß, dass es überhaupt keine technische oder personelle Möglichkeiten gibt, dieses "Gesetz" zu vollstrecken? Ist die Witwe aggressiv, die hartnäckig noch Monate lang immer wieder Blumen an die Straßenkreuzung bringt, wo ihr Mann als Fahrradfahrer von einem LKW totgefahren wurde?

     

    Wer wissen will, woher diese Aggression kommt, der muß sich einfach nur mal klar machen, wieviele Autofahrer jährlich von "aggressiven" Fahrradfahrern getötet werden: NULL! Und wenn du es dann immernoch nicht weißt, dann überlege mal, wann der Wahlkampf für die nächste Bundestagswahl begonnen hat!

  • AW
    Aber woher kommt diese Aggression?

    Wer es wissen will, der setzt sich einfach mal auf sein Fahrrad und fährt damit von Neukölln nach Pankow. 24 Km hin und zurück. Eine Woche lang, jeden Tag. Dann weißt du es!

  • V
    Velophilius

    Als Radfahrer ohne jemals einen Führerschein gehabt zu haben, mag meine Sichtweise etwas einseitig sein.

     

    Eine Tonne Stahl mit Fleischeinlage stellt für einen Radler immer eine Bedrohung dar, wer bei einem Unfall den Kürzeren zieht, ist klar.

     

    Sei es der tote Winkel, in dem sich der Radfahrer befindet oder Unaufmerksamkeit – wird unachtsam eine Autotür geöffnet oder abgebogen, man fühlt sich unmittelbar bedroht, zu Recht.

     

    Bei Fußgängern auf Radwegen frage ich mich oft, ob eben diese Fußgänger ebenso unachtsam eine Straße betreten würden. Eventuell sind kombinierte oder nebeneinander führende Rad- und Fußgängerwege und die damit einhergehende schwer zu erkennende Trennung das Problem.

     

    Letztendlich glaube ich, dass manche Menschen einfach Arschlöcher sind, unabhängig vom Fortbewegungsmittel.

  • TO
    Tom Orrow

    Das generische Maskulinum scheint der Autorin der sonst so feministisch-P.C. TAZ kein Dorn im Auge, wenn es sich um eine negativ behaftete Menschengruppe handelt.

     

    Interessant ist es allemal, dass sich dieser Kleinkrieg um die Zweiräder ausschliesslich unter Männern abzuspielen scheint - schenkt man der Autorin hier uneingeschränkten Glauben und legt die Meßlatte für diskriminierungsfreien Sprachgebrauch für Frauen gleich hoch.

  • M
    Michael

    "Kampfradler"

    ist für mich eines jener Wörter, die erfunden wurden, um vom wahren Problem abzulenken.

    Fakt ist, dass der Anteil der Radfahrer an den Verkehrsunfällen mit Verletzten oder Toten seit Jahren steigt. Und bei der überwiegenden Mehrheit dieser Unfälle wurde der Unfall NICHT durch den Radfahrer verursacht. Radfahrer sind also - wenn man von einigen wenigen schwarzen Schafen absieht - Opfer und nicht Täter!

    Zwar überschreitet ein Radfahrer, der sich nicht an die Verkehrsregeln hält, offensichtlich eher die Bewusstseinsschwelle, aber wenn man so durch die Stadt fährt, kommen auf einen rücksichtslosen Radler zweihundert rücksichtslose Autofahrer.

    Weil letztere in einer potentiellen Mordwaffe (nämlich dem Auto) sitzen, sind DIE das Problem.

  • N
    NnN

    Dumm ist auch, dass die Standard-Radklingel vom Autofahrer nicht gehoert wird. Aber man kann sich eine elektrische Hupe kaufen und mit einer alten Laptopbatterie versorgen - funktioniert 1A.

  • C
    Chrizzo

    Ich wurde auch schon angehupt, abgeschnitten und hatte den einen oder anderen Zusammenstoß. Gehen letztere glimpflich aus, wird sich höflich entschuldigt und jeder geht seiner Wege. Für alles andere hilft am besten, ein gepflegtes "Ach, Scheiss drauf". Es gibt schlimmeres! Aber ich mach auch Thaiboxen und bin dadurch eher ausgeglichen. Leuten, den schnell der Kragen platzt wegen solcher Lächerlichkeiten, empfehle ich entweder Sport, oder ein paar Joints und viel grünen Tee :)

  • T
    Tilman

    Neuerdings gibt es in einigen Städten Warnschilder mit dem Hinweis "Geisterradler gefährden!" http://www.mittelbayerische.de/index.cfm?pid=10071&pk=546411&p=1

    In Münster, der einzig wahren Fahrradhauptstadt, antwortete die satirische Initiative MÜNSTER morbid mit einer Warnweste: "Fahrstil okay? Tel. 0800-dumichauch"

    https://www.facebook.com/MUENSTERmorbid?ref=stream&hc_location=stream

  • LH
    Leonie Haas

    Als überzeugte Radlerin seit über 50 jahren sehe ich mich in München täglich mit ähnlichen Problemen konfrontiert. Hier wird z.B. frau/man manchmal von unbewussten oder agressiven AutofahrerInnen in eine GottseiDank vorhandene Parklücke abgedrängt, wo Du dann kurz mit Adrenalinüberschuss verschnaufen musst, oder eben brüllen, um den eben erlebten Stress raus zu lassen.

    Da ich in der Unigegend arbeite, frage ich mich oft, was sich die StadtplanerInnen hier denken. Die meisten Straßen sind für Autos zweispurig, was zum Rasen verleitet, obwohl ständig die vielen Studenten überqueren. Es gibt weder Radwege noch Radspuren auf der Fahrbahn, sodass die vielen RadlerInnen sich hier im Autoverkehr regelrecht behaupten müssen.

    Aber gut, es sollen ja jetzt in der Stadt München mehr sichere Wege für uns geschaffen werden, also rote Radspuren, Fahrradstraßen, etc.

    Positiv finde ich die seit einigen Jahren eingerichtete Möglichkeit, entgegen der Einbahnstraße radeln zu können. Allerdings halte ich die Inkonsequenz, dies nicht für alle Einbahnstraßen freizugeben, für ausgesprochen gefährlich.

    Warum es Kampfradler gibt (solche, die sogar ihresgleichen nötigen), habe ich noch nie kapiert. Es gibt ja auch Kampfschwimmer, Kampfjogger, Kampfhundebesitzer ... vielleicht wird hier tatsächlich etwas rein persönliches ausgelebt, Schade!

  • I
    IhrName

    Es ist nicht die Fortbewegungsform. Strassenverkehr ist was, an dem leider jeder teilnehmen darf, auch wenn man wissen muss, dass sich die Intelligenzverteilung nicht aendert. Daher ruiniert eine niedrige Prozentzahl an Idioten es jeweils fuer alle anderen am schlechten Beispiel das sie abgeben. Als Autofahrer, Radfahrer oder Fussgaenger. Wuerden alle Ruecksicht aufeinander nehmen und gelassen bei Verstand bleiben, koennte man die Haelfte der Verkehrsregeln und Schilder wegwerfen.

  • F
    füßchen

    Also ich fühle mich am ehesten als Fußgängerin von Fahrradfahrern bedrängt oder als selber Fahrradfahrende von anderen Radlern, die sich einfach an keine Regeln halten und nur das Motto kennen: "ich hab Vorfahrt!" Da wird rücksichtslos über den sowieso engen und stark frequentierten Fußgängerweg gebrettert, durch den Park, die Fußgängerzone, auf der falschen Seite der eh schon schmale Fahrradweg benutzt - hier in Frankfurt macht es weder Spaß, als Fahrradfahrer unterwegs zu sein, noch als Fußgänger, das ist natürlich wieder jetzt bei dem schönen Wetter besonders schlimm. Ich selber halte mich mit dem Fahrrad weitgehend an die Straße oder benutze gut ausgebaute Fahrradwege. Natürlich ist umsichtige Fahrweise immer angesagt, aber ein bisschen Rücksichtnahme muss ja nicht unbedingt das Fahrgefühl beeinträchtigen. Die Perpektive des Autofahrers ist mir nicht bekannt, muss allerdings sagen ich habe mit denen bisher noch gar nicht so viele schlechte Erfahrungen gemacht (vielleicht weil ich selber vorausschauend und rücksichtsvoll unterwegs bin?), allerdings muss ich auch bemerken, dass der Autoverkehr hier in Frankfurt stark begünstigt wird durch die Verkehrsführung. Das ist sicher auch ein Grund dafür, dass viele Radler sich nicht auf die Straße trauen und so quasi gezwungen sind, Bürgersteige, Fußgängerzonen und Parks zu frequentieren. Eine bessere Verkehrspolitik im Sinne von nicht-motorisierten Verkehrsteilnehmern wäre hier sicher angesagt.

  • A
    aujau

    Die ruecksichtslosen Idioten aller Bewegungsarten sind auf die Autoreklamespots hereingefallen. Man erhaelt durch Machtgehabe und Ignoranz keinen Respekt, man kann nur mit Schlampenpanzer oder Flitzbloedi oder Latschquerulant einschuechtern, erschrecken oder aufhalten. Dadurch werden die Leute noch aggressiver. Gott/

    Goettin sei Dank gibt es auch immer mal wieder vernuenftige Verkehrsteilnehmer.

    Sonst waere ich schon Amok gelaufen in Berlins Innenstadt.

  • PV
    piri voll und zu pinku

    generell liegt es daran, dass alle so gehetzt sind und jeder für sich ebansprucht mal eben ein wenig die vereinbarten regeln zu verletzen. ist ja auch der kürzere weg, anstatt sich mit dem großen ganzen regelwerk zu befassen und es zu ändern. ich für mich habe beschlossen, ich halte mich ab sofort an alle regeln (okay ich versuche es) und wenn das zu diskussionen führt, sind wir vielleicht schon einen schritt weiter. das gilt für das einhalten einer geschwindigkeitsobergrenze mit dem auto (ich belieb gerne ein wenig darunter) wie auch mit dem regelkonformen fahren mit fahrrad und natürlich auch als fussgänger. alleine die tatsache das ich mich an die gemeingültigen rgeln halte und die reaktion darauf lassen den rückschluss zu, die regeln sind oft absurd und vollkommmen kacke. aber man sollte sich auf neue regeln einigen sonst ist und bleibt es kacke für alle insbesondere für die jeweils schwächeren aber das ist in der modernen kapitalistischen welt ja nun auch nicht so ungewöhnlich. REDEN HILFT ! in diesem sinne in liebe respekt und freiheit

  • S
    Simon

    Es ist Frühling und der Radl-Nazi ist wieder unterwegs in "Mein K®ampf" und führt Krieg auf der Straße. Schon die Wortwahl des Artikels zeigt, wie aggressiv alle sogenannten Verkehrs"teilnehmer" inzwischen geworden sind. Egal ob Fuß, Rad, Auto. Schade eigentlich, dass die Radfahrer sich zum Teil rüpelhafter als Autofahrer verhalten. Und ich weiß wovon ich spreche, da ich jeden Tag in München auf dem Rad unterwegs bin. Hauptstadt der Bewegung!

  • C
    Curlew

    Das Problem lässt sich in einen Nenner zusammenfassen:

    Besser ausgebaute innerstädtische Radwege und Verkehrszonen.

     

    Wer hier nach einem exzellenten Beispiel sucht, der sollte sich dringlichst mal nach Kopenhagen begeben. Die Radwege hier sind vorbildlich.

    Auch wenn die dänischen Radfahrer hier teilweise ähnliche Verhaltensmuster gegenüber anderen Radfahrern zeigen, so ist das Kollisionspotential mit Fußgängern und Autofahrern deutlich reduziert, da jeder seine eigenständige Fahrbahn hat.

  • JG
    Johannes Gernert

    @Siegfried: Naja, vor 33 Jahren schrieb der Spiegel noch von wonnigem Dahingleiten: http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-14331570.html

  • D
    Delight

    @ Hanno

     

    Vorallem von der Politik nicht ernst genommen wird.

     

    Die Radwege in den meisten deutschen Großstädten sind eine einzige Katastrophe und häufig, weil improvisiert, sogar gefährlich. Ob der Existenz eines Radweges hat man dann natürlich vorsorglich die parallel laufende Straße für Radfahrer gesperrt. Eine ganz dumme Situation...

     

    Ich habe mir inzwischen angewöhnt dort zu fahren, wo es mir am sichersten erscheint. Auf dein meisten Straßen fahre ich grundsätzlich NICHT am Rand.

    Seitdem werde ich zwar jeden Tag behupt und beleidigt, aber ich habe auch keine Aussenspiegel oder geöffnete Türen mehr zu spüren bekommen. Auch Autos, die einen überholen und unmittelbar von einem rechts abbiegen kommen seitdem nur noch selten vor. ;)

  • S
    Siegfried

    Das ist ein alter Hut. Schon vor 30 Jahren hat man oft vom "Krieg auf Deutschlands Straßen" gesprochen. Heute ist das Alles nur noch etwas schlimmer, etwas aggressiver und etwas verbreiteter. Früher waren es vor Allem die Autofahrer, heute sind auch Fußgänger und Radfahrer betroffen. Das liegt nur zu einem kleinen Teil an den Behörden und an fehlenden Radwegen. Das liegt vor Allem am immer vorhandenen Aggressionspotential Aller, und es liegt daran, dass sowohl die Aggression als auch die Dünnhäutigkeit durch die Politik der letzten 30 jahre massiv gefördert wurde. Wer unzufrieden ist, sich existentielle Sorgen machen muss und sich nicht ernst genommen fühlt, der wird schnell mal aggressiv. Und da man gegen "die da oben" sowieso nicht ankommt, trifft es eben den Nächstbesten.

  • HL
    Hans Lotus

    von Hannes:

     

     

    Hmmm, das passt aber nicht mit den von mir beobachteten nicht seltenen Fällen zusammen, dass Radfahrer genüsslich auf dem Füßgängerweg fahren während direkt neben ihnen ein gut ausgebauter und befahrbarer Fahrradweg liegt. Gerade diese Typen sollten gleich 150.- Euro Bußgeld von der Polizei auferlegt bekommen.

     

    Ich habe auch einer wildfremden Frau mal Schläge angedroht, weil sie als Erwachsene am frühen Morgen auf dem Bürgersteig ein Schulkind von hinten mit ihrer Klingel zusammengejagt hat.

     

    Ja, ich kann Radfahrer wirklich gut "leiden" ... ;-)

  • E
    ESSE45

    Wer sich selbst einmal distanziert in der täglichen Bewegung betrachtet, stellt doch immer wieder fest, dass sobald er das Vehikel wechselt, auch das Verständis für den anderen "Beweger" direkt mit, obwohl noch kurz vorher in derselben Form unterwegs. Metamorphose? Fortbewegung ist eben immer auch Sozialverhalten mit entsprechendem Einfühlungsvermögen.

    Aber: Ich selbst bin überwiegend als Fahrradfahrer im Ruhrgebiet unterwegs und schnauze ab und an selbst laut und vehement, und das ist mir oft gar nicht recht. Allerdings wäre ich ohne dem schon so manches mal einfach übersehen worden. So nimmt man mich erst wahr. Blöde aber notwendig, ich hatte bisher keinen Sturz oder Unfall.

  • PS
    peter steiner

    Leider passiert es mir beinahe täglich, dass ich als Radfahrer von Autofahrern von der Fahrbahn "weggehupt" werde. Da ist doch ein Radweg neben der Straße, fahr doch dort. Nein, der der ist NICHT BENUTZUNGSPFLICHTIG und zudem noch beschädigt.

     

    Manche legen da so eine Aggression an den Tag, dass ich wirklich Angst habe.

     

    Solange Radfahrende nicht als vollwertige Verkehrsteilnehmer auf der Straße in der Stadt akzeptiert werden, kann ich die Haltung der "Kampfradler" verstehen.

  • MM
    Michael Meyer

    Grundsätzlich fehlt in dieser Gesellschaft das Gefühl des Miteinander, das Gefühl der Gemeinschaft und der Rücksichtnahme. Jeder andere, egal ob Fußgänger, Radfahrer oder Autofahrer wird als Konkurrent und als Störfaktor gesehen. Die Evolution hat leider unseren überlebenswichtigen Egoismus aus der Urzeit nicht an die heutigen Lebensumstände anzupassen verstanden. Und so widersprüchlich das auch klingt: das Internet mit den "sozialen" Netzwerken, die Möglichkeit der fast pausenlosen Kommunikation über Mails, SMS und Handy. hat uns von der realen Kommunikation entfernt. Wir haben es verlernt Auge in Auge in ganzen Sätzen zu kommunizieren. Daher leben wir wie verkapselt in uns selbst und alles um uns herum wird zur Bedrohung unseres ICH. Dabei geht es durchaus auch anders: Verständnis für die fahrlässigen, nicht beabsichtigten Fehlverhalten anderer und grundsätzliche Rücksichtnahme auf die Mitbürger macht Fußgängern, Radfahrern und Autofahrern das Leben leichter. Denn Wut und Erregung kosten Lebensenergie, die wir an anderer Stelle, und ich denke da nicht nur an BER, besser nutzen können. In diesem Sinne: das Allerbeste für die Leser!!!

  • R
    Rico

    Gibt es breite Fahrradstreifen auf der Fahrbahn geht es eigentlich. Das gilt natürlich nur solange, wie diese nicht zugeparkt werden. Wenn Autofahrer durchschnittlich doppelt so schnell wie Fahrradfahrer unterwegs sind, wir das links einordnen (um den Falschparker zu umfahren) kritisch und gefährlich. Auch aus Sicht der Autofahrer ist das mit Sicherheit ärgerlich. Dem Falschparker gebe ich dann schonmal ein Andenken mit. Auf Zwei- oder Dreispurigen Stadtstraßen (z.B. Müllerstraße oder Sonnenallee) wird man als Fahrradfahrer jedoch kaum ernst genommen, eher als fahrbares Hindernis, welches eng und zügig überholt wird. Übrigens parkt auch die Polizei mit ihren großen Gruppenautos gerne mal auf dem Radstreifen.

  • PS
    peter steiner

    Leider passiert es mir beinahe täglich, dass ich als Radfahrer von Autofahrern von der Fahrbahn "weggehupt" werde. Da ist doch ein Radweg neben der Straße, fahr doch dort. Nein, der der ist NICHT BENUTZUNGSPFLICHTIG und zudem noch beschädigt.

     

    Manche legen da so eine Aggression an den Tag, dass ich wirklich Angst habe.

     

    Solange Radfahrende nicht als vollwertige Verkehrsteilnehmer auf der Straße in der Stadt akzeptiert werden, kann ich die Haltung der "Kampfradler" verstehen.

  • H
    Hannes

    Die Schuld liegt meiner Meinung tatsächlich bei den Stadtplanern, die unzureichende oder keine Fahrradwege einbauen.

    In dicht besiedelten Gebieten ist es zum Beispiel ein Unding, dass Radfahrer sich gegenseitig kaum überholen können oder auf gleicher Höhe mit Fußgängern geführt werden, sodass diese ihren Weg mit dem des Radfahrers verwechseln.

    Dann kommt noch dazu, dass Radwege häufig richtige Gossen mit Schlaglöchern oder tiefen Gullideckeln sind, sodass man als Verkehrsteilnehmer ohne Stoßdämpfung ständig Schlangenlinie fahren muss. Man bedenke hierbei, dass Fahrradwege einspurig sind und der Fahrradfahrer sich schon wieder auf der Autospur befindet.

  • BB
    Benjamin Baar

    Keine Ahnung, ich wohne eher Abseits der Stadt und bekomme hier nicht soviel davon mit. Hier ist aber ne Kreuzung, wo man als Radfahrer bzw. Fußgänger "Vorfahrt" hat, aber es gibt Autofahrer die meinen noch eben schnell über die Kreuzung fahren zu müssen, und dabei fahren die einen manchmal schon fast über die Füße oder aber auf den kleine Rasenabschnitt. Ich weiß schon gar nicht, wie vielen ich den Mittelfinger gezeigt habe.

  • P
    pauschalpunk

    am meisten regen mich eigentlich als Radfahrer andere Redfahrer auf. Man ist ja selber auch mal Fußgänger oder Autofahrer, aber selbst Autofahrer vergessen zum Teil auf dem Fahrrad alles, was sie in der Fahrschule gelernt haben. Am wichtigsten ist doch für alle Verkehrsteilnehmer immer noch §1 der STVO: gegenseitige Rücksichtnahme. Die meisten Verkehrsteilnehmer sind doch nicht mit Absicht rücksichtslos. Also mein Grundsatz ist immer Ruhe bewahren. Lasse machen.

  • P
    Paula

    Ich muss mich wohl auch als "Kampfradler" outen. Allerdings eher aus Not als aus Prinzip - wenn es nämlich Fahrradwege gibt, bin ich doch sehr friedlich. Schneider aber mal wieder ein Auto meine Vorfahrt oder muss ich scharf bremsen wegen eines verkehrsblinden Fußgängers, kocht die Wut doch schnell hoch. Meiner Meinung ist diese aber eher ein Ausdruck der Angst um das eigene und das fremde Leben, das in diesen blöden Situationen immer wieder viel zu schnell und leicht in Gefahr gerät. Ich plädiere also für viel bessere und sichere Radwege - dann pöbel ich auch niemand mehr an. Versprochen.

  • H
    Hanno

    Ich denke die Misere ist wirklich, dass Radfahrer in Deutschland überwiegend nicht als Verkehrsteilnehmer ernstgenommen werden.

     

    Gerade in Berlin finde ich das sehr deutlich - da hat man so als Radfahrer meist die Wahl zwischen

    a) große Straße, auf der man Angst hat, überfahren zu werden

    b) Kopfsteinpflaster (praktisch nicht länger als zur Not ein paar Meter befahrbar)

    c) Fußweg

     

    Alles irgendwie doof.