Kampfabstimmung über Tierschutzgesetz: „Die Sache ist wackelig“
SPD und Grüne wollen die Vorlage des neuen Gesetzes im Bundesrat verschärfen. Am Freitag wollen Aktivisten gegen das Tiersexverbot demonstrieren.
BERLIN taz | Im Bundesrat steht am Freitag eine Kampfabstimmung über das neue Tierschutzgesetz an. Von SPD- und Grünen geführte Länder fordern, dass die Vorlage des Bundestags nicht in Kraft tritt, sondern in den Vermittlungsausschuss geht. Sie wollen mehr Tierschutz im Gesetz.
So, dass männlichen Ferkeln schon ab 2017 statt 2019 nur noch unter Betäubung die Hoden abgeschnitten werden dürfen. Auch die Freunde von Sex mit Tieren setzen auf den Ausschuss. Die Zoophilen wollen, dass das vom Bundestag beschlossene generelle Verbot ihrer Praktiken gestrichen wird.
Der Agrarausschuss der Länderkammer verlangte zudem, das Einbrennen von Zeichen ins Fell und die Haut von Pferden zu untersagen. Ebenso möchte er die Pelztierhaltung und Versuche an Menschenaffen verbieten. Zudem solle das Gesetz so überarbeitet werden, dass noch erlaubte Eingriffe an Tieren – wie das Kürzen von Schwänzen oder Schnäbeln – nur noch in Einzelfällen vorkommen.
All das fehlt dem Ausschuss im Gesetzentwurf, den die Bundestags-Mehrheit aus CDU/CSU und FDP im Dezember verabschiedet hat. Also empfahl er dem Bundesrat, den Vermittlungsausschuss einzuschalten. Doch ob das Plenum das tut, ist fraglich. „Die Sache ist wackelig“, sagt der Präsident des Deutschen Tierschutzbundes, Thomas Schröder, der taz.
Es hänge zum Beispiel an Mecklenburg-Vorpommern, dessen Regierungskoalition aus CDU und SPD laut Agrarministerium in Schwerin erst am Donnerstagabend ihre Haltung festlegen wollte. Schröder erinnerte die Bundesregierung daran, dass „das Thema Tierschutz in der Landwirtschaft Millionen Menschen bewegt“.
Das generelle Verbot von Sex mit Tieren begrüßt Schröder allerdings, auch wenn er noch höhere Strafen als bisher vom Bundestag vorgesehen verlangt. Der Verein „Zoophiles Engagement für Toleranz und Aufklärung“ (Zeta) dagegen will das Verbot verhindern. Die Aktivisten haben deshalb eine Demonstration mit 25 Teilnehmern auf dem Potsdamer Platz angemeldet.
In einem Flugblatt, das sie dort verteilen wollen, schreiben sie zum Beispiel: „Wir können nichts dafür, dass wir zoophil sind.“ Und: „Warum sollen sexuelle Mensch-Tier-Kontakte unter Strafe gestellt werden, an denen das Tier Spaß hat?“
Leser*innenkommentare
Rüblitortenmißbrauch
Gast
Beindruckend jemand wirft Nekrophilie, Zoophilie, Homosexualität, Kanibalismus und Pädophilie in einen Topf, ist aber scheinbar dennoch in der Lage längere deutsche Sätze zu formulieren und wiederlegt damit die naheliegende These schwerst geistig zurückgeblieben zu sein. Dem nächsten stoßen die Zoophilen sauer auf, während er ähnlich perverse Praktiken an seinem Schnitzel gutheißt.
Ich fordere, daß alle Menschen in stationäre Behandlung kommen, die Lustgewinn aus dem Einführen von Gurken und Karotten in Körperöffnungen erhalten!
Gegen Perverse organisieren
Gast
Boah, ist das krank. Wann kommen die Nekrophilen? Wann kommen die Kanibalen? ie haben es sich ja nicht ausgesucht pervers zu sein. Da darf auf keinen Fall die psychiatrie eingreifen. Etwas Leichen vögeln und oder Leichen essen, die taz hilft bestimmt. Die Interessensgruppen können da schon mal auf die taz zählen. Die Kinderschänder sind zur Zeit in Deckung, man hört von Volker Beck nur taktischer Rückzug, aber auch die kommen bald wieder. Seit ales normal und alles gleich ist sollte man nicht wiedersprechen. Das wäre nämlich biologistisch. Mit Homosexualität zur Normalität erklären fing es an. Wer da heute widerspricht wird bereits plattgemacht. Wenn wir so weitermachen muß man demnächst hurra schreien wenn in der U-Bahn jemand an Leichenteilen knabbert. Alles andere wäre nämlich intolerant. Gegen so eine perverse und kranke Welt muß man sich neu organisieren. In Frankreich ist man uns da schon voraus. Das war 1968 auch so als man anfing alles menschlich normale zu zerstören. Jetzt ist es höchste Zeit wieder umzudrehen. Auf die alten Medien braucht man da nicht zu zählen. Macht aber nichts, die sind so was von gestern wie solche kranken Perversen. Was das mit Linkssein zu tun haben soll weiß nur die taz. Da geht es um Rechthaben bis zum Untergang. Sexuelle Abartigkeiten sind ein Fall für Psychologen und Mediziner. So wie andere Krankheiten. Die hat man sich auch nicht ausgesucht.
Spiegel der Gesellschaft
Gast
Sex mit Tieren ist seit 1969 in Deutschland erlaubt.
Kein Wunder, dass die westlichen "Werte" in vielen Ländern als lächerlich angesehen werden.
Radikale Tierschützer gegen die Anhänger der freien Tierliebe.
Kann es nicht sein, dass die "Radikalen" die besseren Argumente haben, und die Vertreter der "Freiheit" sich ein Eigentor schießen?
Tadeusz Kantor
Gast
menschen, die zulassen, dass ferkeln die hoden abgeschnitten werden, kann man nicht wählen!
egal, ob rot, grün oder schwarz.
Karl
Gast
Und schon wieder wird das Thema "Zoophilie" in einem Artikel untergebracht. Das ist ja nicht der erste, sondern wenn man die taz regelmäßig liest, hat man den Eindruck, das ist ein neuer Meta-Trend. Weit gefehlt: Eine 25 Leute Demo muss wieder mal als Legitimation herhalten, damit das Thema wieder einmal Erwähnung findet. Interessant, wie da Argumentationen suggestiv verdreht werden so dass man am Ende fast den Eindruck haben kann - Tierliebe heißt nicht nur die Auswüchse der Massentierhaltung bekämpfen, sondern im gleichen Atemzug auch noch seiner Dogge zu frönen. Werden da nicht konträre Anliegen in einem Artikel zusammengerührt?
yohak
Gast
Schon den Gedanken an Sex mit Tieren finde ich eklig - wie
wohl auch die Mehrheit der Deutschen. Aber: Es ist eines Rechtsstaats unwürdig, etwas unter Strafandrohung zu verbieten, nur weil viele Menschen es für eklig halten. In einem Rechtsstaat sollte nur verboten werden, was anderen schadet. Und das tut niemand, der Sex mit Tieren hat. Auch wenn ich und manche andere das, was er mit Tieren anstellt, für eklig halten.