piwik no script img

Kampf um die EuropapokalplätzeBremen souverän, Stuttgart tölpelhaft

Stuttgart und HSV patzen - und sind nun punktgleich mit Wolfsburg und Leverkusen. Aber nur zwei kommen sicher in den UEFA-Cup. Bremen bleibt vor Schalke dank einer 6:1-Gala.

Das überzeugt. Bild: ap

BERLIN taz/dpa Mit Torsten Frings Rückkehr ins Team präsentierte sich Werder Bremen am Samstag souverän in seinem letzten Heimspiel der Saison. Mit 6:1 fegten die Bremer ihre Gäste von Hannover 96 vom Platz. Waren die Hannoveraner ohne den erkrankten Mike Hanke sowie die verletzten Stammkräfte Michael Tarnat und Hanno Balitsch schon in der ersten Hälfte kein ernstzunehmender Gegner, so gaben sie nach dem 3:0 durch Tim Borowski in der 73. Minute endgültig jede Gegenwehr auf.

Klasnic, Rosenberg und Hunt schossen, wie im Training drei weitere Tore in den Minuten 80., 82. und 87., bevor Hannover durch einen Foulelfmeter eher zufällig zum Ehrentreffer kam. Nun hat Bremen mit 2 Punkten und 8 Toren vor Schalke beste Chancen auf Vizemeisterschaft und direkte Championsleague-Qualifikation. Die Schalker hatten sich ihre Chancen durch ein 1:0 gegen Frankfurt in einem mittelmäßigen Spiel bewahren können.

Tim Wiese stand in Bremen nach seiner Kung-Fu-Einlage gegen den HSV-Spieler Olic am vergangenen Spieltag unter besonderer Beobachtung - und hielt sich sichtbar zurück.

Vorletzter Spieltag:

Die Ergebnisse:

Karlsruher SC - VfL Bochum 1:3

Schalke - Eintracht Frankfurt 1:0

Arminia Bielefeld - Borussia Dortmund 2:2

Energie Cottbus - Hamburger SV 2:0

Hertha BSC - 1. FC Nürnberg 1:0

Hansa Rostock - Leverkusen 1:2

MSV Duisburg - Bayern München 2:3

VfL Wolfsburg - VfB Stuttgart 4:0

Werder Bremen - Hannover 6:1

Die Tabelle:

1. Bayern München 64:20 73

2. Werder Bremen 74:45 63

3. FC Schalke 53:32 61

4. Bayer Leverkusen 57:39 51

5. Hamburger SV 40:26 51

6. VfL Wolfsburg 54:44 51

7. VfB Stuttgart 55:55 51

8. Hannover 50:56 46

9. Hertha BSC 38:40 44

10. Karlsruher SC 38:46 43

11. Eintracht Frankfurt 39:48 43

12. VfL Bochum 47:52 41

13. Borussia Dortmund 48:58 40

14. Energie Cottbus 35:52 36

15. Arminia Bielefeld 33:58 33

16. 1. FC Nürnberg 35:49 31

17. MSV Duisburg 34:51 29

18. Hansa Rostock 28:51 27

Letzter Spieltag:

Samstag, 17.05.2008:

Eintracht Frankfurt - MSV Duisburg

Bayern München - Hertha BSC

VfB Stuttgart - Arminia Bielefeld

Hannover 96 - Energie Cottbus

Borussia Dortmund - VfL Wolfsburg

Hamburger SV - Karlsruher SC

VfL Bochum - Hansa Rostock

1. FC Nürnberg - FC Schalke 04

Bayer Leverkusen - Werder Bremen

Stuttgart geht unter in Wolfsburg

Der VfL Wolfsburg hat seine Ambitionen auf einen internationalen Startplatz mit einem 4:0-Triumph über den direkten Konkurrenten VfB Stuttgart unterstrichen. Marcelinho (16.), Edin Dzeko (22.), Ricardo Costa (55.) und Ashkan Dejagah (75.) erzielten die Tore für das Team von Trainer Felix Magath, das in der Tabelle damit an den Schwaben vorbeizog.

Die Stuttgarter verloren nicht nur die Partie, sondern auch noch Kapitän Fernando Meira, der bereits in der 18. Minute wegen einer Tätlichkeit die Rote Karte sah. "Wir haben eine schlechte Leistung abgeliefert und verdient verloren", gab Stuttgarts Mittelfeldspieler Roberto Hilbert hinterher zu.

Nach dem 2:0 und gegen nur noch zehn Stuttgarter ging der VfL in der Folge nicht immer mit der letzten Konsequenz zu Werke. Dies wäre vor der Pause fast bestraft worden, aber Cacaus platzierter Schuss traf nur den linken Pfosten. Die kleine Stuttgarter Hoffnung auf eine Wende währte aber nur bis kurz nach Wiederanpfiff.

Nach dem Kopfballtor des Wolfsburger Abwehrchefs Costa nach einer Ecke des eingewechselten Ashkan Dejagah war die Partie endgültig entschieden. Dejagah legte dann selbst einen Treffer nach. Am Ende hätte Stuttgart noch höher verlieren können.

HSV verliert in Cottbus

Offenbar motivierte im Spiel Rostock gegen den HSV der Kampf gegen den Abstieg mehr als der Kampf um die Europapokal-Plätze. Mit Mauertaktik und viel Leidenschaft setzte sich Cottbus mit 2:0 gegen den Hamburger SV durch - und bleibt damit erstklassig. Den Hamburgern droht dagegen nach der schon verspielten Championsleague-Chance nun sogar der Absturz aus den UEFA-Cup-Rängen.

Von den letzten neun Spielen konnten die Hamburger nur ein einziges gewinnen und halten nur noch wegen der besseren Tordifferenz Platz fünf vor den punktgleichen Wolfsburgern und Stuttgartern (alle 51 Zähler).

"Wir haben verdient verloren gegen eine Mannschaft, die nicht die Qualität hat wie wir - aber die Leidenschaft", kommentierte HSV-Coach Huub Stevens die Pleite. Nun müssen die Hamburger zum Saisonabschluss gegen Karlsruhe die schwarze Serie brechen, wollen sie noch ins internationale Geschäft kommen.

Dabei waren die Hamburger die meiste Zeit klar überlegen - nur konnten sie nichts daraus machen. Die Cottbusser machten aus ihren praktisch einzigen Chancen dagegen sofort Treffer: Der Kroate Stiven Rivic in der 29. Minute und der Däne Dennis Sörensen in der 83.

Leverkusen wahrt seine Chance

Vor 22.000 bangenden Zuschauern in der Rostocker Arena erzielten Kapitän Simon Rolfes (40.) und Gonzalo Castro (58.) jeweils per Foulelfmeter die Treffer, die Leverkusen im Rennen um den Europapokal halten - und Rostock endgültig aus der Liga Eins vertreiben. Der einzige Rostocker Treffer in der 67. Minute durch Addy-Waku Menga reichte nicht, um das Spiel noch mal zu drehen.

Bayer verbesserte sich in der Tabelle auf Rang vier und kann damit den Einzug in den UEFA-Cup aus eigener Kraft schaffen. Für Leverkusen war es der erste Sieg auf fremdem Platz nach fünf Auswärtspleiten in Serie. "Uns ist heute ein Stein vom Herzen gefallen", sagte Leverkusens Trainer Michael Skibbe. Sportdirektor Rudi Völler meinte: "Jetzt haben wir ein Endspiel gegen Bremen. Wir können noch alle unsere Saisonziele erreichen."

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

0 Kommentare

  • Noch keine Kommentare vorhanden.
    Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!