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Kabarettist Georg Schramm über Politik„Mein Zorn ist echt“

Kabarettist Georg Schramm erkundet den Aufstand. Ein Gespräch über politischen Amok, den richtigen Selbstmord und die Veränderungen aus der Mitte des Bürgertums.

„Protest anzuführen ist unheimlich“ – Georg Schramm. Bild: imago / manfred siebinger

sonntaz: Herr Schramm, Sie sind einer der letzten großen Kabarettisten alter Schule. Stehen Sie morgens mit dem linken Fuß auf und schütteln als Erstes den Kopf?

Georg Schramm: Ja.

Und dann sind Sie zornig?

Ja.

Georg Schramm

Beruf: Georg Schramm, 64, ist Kabarettist und unter anderem aus den Fernsehsendungen „Scheibenwischer“ und „Neues aus der Anstalt“ bekannt – etwa für seine Rollen als scharfzüngiger Rentner Lothar Dombrowski oder süffisanter Oberstleutnant Sanftleben.

Ruhm: Schramm wurde unter anderem mit dem Deutschen Kabarettpreis, dem Deutschen Fernsehpreis und dem Deutschen Kleinkunstpreis ausgezeichnet. 2012 erhielt er den Erich-Fromm- Preis für gesellschaftliche Verdienste.

Leben: Schramm ist verheiratet, hat drei Kinder und lebt in der Nähe von Freiburg. Vor seiner Kabarett-Laufbahn verpflichtete sich Schramm drei Jahre bei der Bundeswehr. Dort musste er seine Ausbildung abbrechen. Grund waren seine politischen Äußerungen. Nach einem Studium der Psychologie arbeitete Schramm zwölf Jahre als Psychologe in einer Reha-Klinik am Bodensee.

Tournee: Im Moment tourt er – vor ausverkauften Rängen – mit seinem letzten Soloprogramm durch Deutschland. Mehr Informationen: www.georg-schramm.de

Und dann fressen Sie den Zorn in sich rein?

Ja.

Und abends auf der Bühne kotzen Sie sich aus?

Ja. Aber ich muss mich disziplinieren.

Wieso?

Ich kann mich nicht endlos auskotzen. So viel Ärger verträgt meine Dramaturgie nicht. Schauen Sie sich das alles an: Merkel, Steinbrück, der Umgang mit der Finanzkrise – und was die Privatarmee Frontex an den Grenzen Europas macht. Das ist zu viel für einen unterhaltsamen Abend.

Es fällt auf: Je radikaler Ihre Pointen sind, desto lauter lachen die Leute. Warum freut es die Menschen, wenn Sie im Programm erwägen, Josef Ackermann zu erschießen?

Es ist kein Zufall, dass eine bestimmte Figur von mir diesen Satz sagt: der alte Sozialdemokrat. Er meint, man müsste mal einem wie dem Ackermann die Rübe runtermachen – stellvertretend für die ganzen anderen. Diese Figur ist eine Stimme aus dem Volk, die authentisch ist. Ich wette mit Ihnen, dass unzählige Leute abends in der Kneipe diesen Satz schon mal genau so gesagt haben. Das ist eine Sehnsucht. Es geht nicht darum, Ackermann zu erschießen. Es geht um die Sehnsucht, sich aus der Ohnmacht zu befreien.

Taz am Wochenende

Snowdenleaks könnte für Internetaktivisten sein, was Tschernobyl für die Atomkraftgegner war. Aber schafft es die Netzbewegung, diese Chance zu nutzen? Die große Geschichte „Was tun! Aber was?“ lesen Sie in der taz.am wochenende vom 17./18. August 2013. Darin außerdem: Ein Gespräch mit dem politischen Kabarettisten Georg Schramm, eine Reportage über Frauen im Kosovo, die nach dem Krieg neues Selbstbewusstsein entwickeln. Und der sonntaz-Streit zur Frage: Macht Taschengeld Kinder zu Materialisten? Am Kiosk, eKiosk oder gleich im praktischen Wochenendabo.

Glauben Sie auch daran?

Nein, das ist doch völliger Quatsch.

Haben Sie denn eine Sehnsucht nach Radikalität?

Logisch. Es ist ja nicht zufällig Teil meines Programms. Mein Zorn ist echt, und ich bemerke, dass er großen Widerhall findet.

Ihr Programm spielt mit Revolutionsromantik. Sie feiern zum Beispiel Rentner, die 2009 einen Anlageberater entführt haben, der sie geprellt haben soll. Den Fall gab es wirklich.

Ich habe von dem Fall der vier geprellten Rentner gelesen und war begeistert. Ich bin es heute noch. Weil es so ein konsequentes, aber letztlich friedliches Zeichen der Selbstermächtigung ist.

Ist das nicht komisch? Sie spielen den Zorn vor Leuten in Abendgarderobe in gepolsterten Sesseln.

Klar, ich muss unterhalten. Wenn ich Kurse in der Volkshochschule geben würde, würde niemand dafür bezahlen. Die Mehrzahl der Menschen, die abends vor mir sitzen, gehen so schnell nicht auf die Straße. Aber ich spüre durchaus eine Offenheit für Radikalität. An Abenden, wo es gelingt, sage ich dann: „Ein Hauch von Sportpalast-Atmosphäre kann uns nicht schaden.“

Im Berliner Sportpalast rief Joseph Goebbels 1943 „Wollt ihr den totalen Krieg?“ Die Menge johlte.

Sehen Sie: So groß ist meine Verzweiflung. Und darin steckt mein eigener Zwiespalt. Diese Ruhe in Deutschland ist doch beängstigend, oder nicht? Aber das Gegenteil, die Aufwallung, ist es auch. Ich habe große Angst davor. Aber es soll den Leuten ruhig schauern.

Nehmen wir die Blockupy-Proteste in Frankfurt. Es gibt linke Strömungen, die versuchen, ihren Protest in die Breite zu tragen. Braucht es einen linken Populismus?

Ja, natürlich.

Was soll das sein?

Beginnen wir mal am Wortgebilde. Populismus ist so etwas wie die Stimme des Volkes. Vox populi. Das ist per se nichts Schlimmes, finde ich. Die Stimme des Volkes zu sein halte ich für etwas Positives. Es fängt an, einen schlechten Geschmack zu kriegen, wenn dieses Volk in eine bestimmte Richtung gelenkt werden soll. Wir haben eine so grauenhafte Erfahrung in Deutschland mit einem rechtsradikalen Populismus, dass Populismus dauerhaft mit etwas Grauenhaftem verbunden ist. Aber ich halte weder Polemik noch Populismus per se für etwas Schlechtes. Ich bin als meine Hauptfigur Dombrowski, das ist ein alter, kriegsversehrter Rentner, gern populistisch.

Als Georg Schramm auch?

Das gelingt mir nicht so oft. Ich habe zu viele Wenns und Abers im Kopf. Dann werden die Sätze so kompliziert.

In Ihrer Rolle sind Sie ein talentierter Demagoge. Haben Sie schon mal Angst vor der Wirkung Ihrer eigenen Reden bekommen?

Ja. Ich habe einmal bei einer Montagsdemo gegen Stuttgart 21 geredet. Da standen über 20.000 Leute vor mir. Das ist ein Eindruck, der mich dauerhaft begleitet, heute noch. Ich habe schnell gemerkt, dass ich da nicht normal reden konnte.

Wieso?

Das hatte zunächst akustische Gründe. Der Hall auf dem Platz war so groß, dass ich keine komplizierten Sätze bilden konnte. Sonst hätten mich die Leute hinten nicht verstanden. Ich musste mit sehr einfachen Sätzen und einer robusten Grammatik sprechen und auf Nebensätze verzichten. Das ist mir so überraschend gut gelungen, dass die Leute schier Kopf standen. Später fragten mich Freunde, ob ich gemerkt hätte, was da los war. Natürlich habe ich das bemerkt. Es war berauschend. Wenn ich damals gesagt hätte, in zehn Minuten stehen wir alle nicht vor, sondern hinter dem Bauzaun, hätte die Polizei wieder Wasserwerfer holen müssen.

Kam Ihnen das schon während Ihrer Rede in den Sinn?

Ja, und mir war ganz schlecht dabei.

Viele Menschen würden sich wünschen, einmal einen Protest anzuführen.

Es ist ein geiles Gefühl, aber mit Vorsicht zu genießen. Ich habe immer im Kopf, dass diese Fähigkeit, die ich da plötzlich gespürt habe, nicht einzigartig ist. Die haben andere auch. Die Rechten könnten womöglich ganz andere Mengen zum Laufen bringen. Ich korrigiere also: Protest anzuführen ist doch nicht geil. Es ist unheimlich.

Sie redeten vor Occupy-Demonstranten in Frankfurt, Sie agitieren auf Bühnen und im Fernsehen. Was war das Radikalste, das Sie abseits des Redens gemacht haben?

Nicht wirklich viel. Ich habe erst einmal im Leben auf der Straße gelegen. Das war kurz nach Fukushima am französischen Atomkraftwerk Fessenheim. Wir wohnen Luftlinie sechs Kilometer von dem Meiler entfernt, auf der deutschen Seite. Da waren wir mit 12.000 Leuten. Bei uns in der Region wird noch an die alte Tradition der Anti-Atomkraft-Bewegung von Wyhl angeknüpft.

Und sonst?

Ich sage Ihnen, dass das das Äußerste war, damit Sie sehen, dass da nicht viel ist. Und jetzt sage ich Ihnen, warum es mir auch persönlich so geht wie vielen anderen: In meinem Innersten, in meinem Herzen, bin ich ein kleiner, ängstlicher Sozialdemokrat, der Angst davor hat, dass man mir vorwirft, ein vaterlandsloser Geselle zu sein. Ich mache es wie ein Dackel im Wald. Ich belle ganz laut, damit keiner merkt, dass ich ein kleiner, ängstlicher Köter bin. Aber ich arbeite gegen meine Ängstlichkeit an.

In Ihrem Bühnenprogramm zünden Sie zum Abschluss eine Bombe.

Der Sozialdemokrat August zündet die Bombe. Er hat die Rolle des Clowns: Er ist ein ganz einfacher Sozialdemokrat mit seiner eigenen Sicht auf die Welt. Die ist nicht falsch, die ist nur einfach. August will es mal krachen lassen. Er geht mit einer Theaterbombe ab. Aber da passiert ja nicht wirklich etwas. Es macht Peng und es ist Rauch.

Es ist eben eine Theaterbombe.

Ich habe da mit meinem Regisseur lange drüber diskutiert. Er sagte: Genau das ist doch das, was wir hier machen. Wir zünden Theaterbomben. Das ist für einen Sozialdemokraten schon viel. Sie können das mit der Theaterbombe symbolisch nehmen. So ist die Stimmung in Deutschland.

Was spüren Sie denn hier in Deutschland?

Ich spüre gar nichts. Ich kann mich erinnern, dass viele Menschen meiner Generation vor 20 Jahren diskutiert haben, dass ein Drittel der Bevölkerung in Deutschland abgehängt wird, wenn wir nicht aufpassen. Heute haben wir das. Ich habe das Gefühl, die Zweidrittelgesellschaft ist schon da.

Wenn sich auf Plätzen in Kairo, Madrid, in Istanbul und São Paulo die Empörten versammeln – was macht das mit Ihnen?

Das bewegt mich sehr, wenn junge und alte Menschen nebeneinanderstehen. Nehmen Sie Istanbul, wo die Menschen plötzlich wirklich einfach nur gestanden haben. Mit welcher Klugheit und mit welchem Witz die Leute diesen großmäuligen Satz von Erdogan aufgenommen haben, dass alle ruhig sein sollen. Ich bin mir sicher: Wenn ich Türke wäre, ich wäre auf dem Platz. Und wenn es bei uns eines Tages zu Unruhen kommt, aus welchen Gründen auch immer: Ich hoffe, dass ich dann auf dem Platz bin. Alles andere würde ich mir persönlich übelnehmen.

Sie sind offenbar zornig und predigen den Widerstand – und doch gibt es eine letzte Schwelle, selbst auf die Straße zu gehen?

Vielleicht hat das auch mit meiner Geschichte zu tun. Ich bin Jahrgang 1949. Bei den großen Straßendemonstrationen 1968 wäre ich in dem Alter gewesen, dabei zu sein. Da war ich nicht auf der Straße, sondern bei der Bundeswehr. Wir haben dort diskutiert, ob die Bundeswehr laut Notstandsgesetz bei inneren Unruhen eingesetzt werden darf oder nicht. Meine Haltung dazu hat mir meine erste negative Bewertung eingebracht.

Warum?

Ich musste eine Unterrichtseinheit in Innerer Führung vorbereiten. Dazu hatte ich mir Gewerkschaftsmaterial besorgt und erklärt, dass der Einsatz der Bundeswehr im Innern verfassungswidrig sei. Aber das war der Unterschied: Die anderen waren auf der Straße – ich habe harmlos DGB-Material referiert.

Wo waren Sie, als die RAF in Deutschland unterwegs war?

Ich war damals Psychologe in einer Reha-Klinik am Bodensee und habe das aus großer Distanz, aber gleichzeitig mit klammheimlicher Freude miterlebt. Ich kann bis heute nicht verhehlen, dass ich immer das Gefühl hatte, beim Schleyer haben sie nicht den Falschen getroffen. Ich habe es in meinem Programm mal thematisiert. Das war immer ganz heikel.

Heute ist die Empörung groß, wenn bei einer Demonstration mal etwas kaputtgeht.

Ich habe da auch eine große Abneigung. Ich war in meinem Leben noch nie in eine Schlägerei verwickelt. Und ich sage Ihnen jetzt etwas, das ich ganz schlimm finde. In den letzten Jahren mehrt sich in mir das Gefühl, dass die kleinen Veränderungen zum Guten, die den Veränderungen zum Schlechten überhaupt nicht standhalten können, dass diese Veränderungen zum Guten gerade aus der Mitte des Bürgertums kommen. Ich habe das Gefühl, dass die Impulse gar nicht aus der linken Ecke kommen. Die Impulse kommen von Leuten wie dem baden-württembergischen Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann.

Was ist daran schlimm?

Ich finde das irgendwie furchtbar. Aber ich bete jeden zweiten Tag, dass der Mann lange gesund bleibt. In einem Land, das 60 Jahre lang der CDU gehört hat, wird einer mit einer Vergangenheit im Kommunistischen Bund heute Ministerpräsident. Wenn ich katholisch wäre, würde ich Kerzen anzünden. Der Fortschritt ist eine solche Schnecke.

Was finden Sie so schlimm am Bürgertum?

Ich lebe da jetzt, und ich lebe da gut, vielleicht zu gut. Aber ich komme da nicht her. Ich stamme aus einer armen Familie, aus sehr einfachen Verhältnissen. Ich habe es mithilfe der Sozialdemokratie aufs Gymnasium geschafft. Ich habe von einer gewissen Durchlässigkeit des deutschen Bildungssystems profitiert, die es genau zu diesem Zeitpunkt einmal kurz gab. Ich war zufällig in dem Alter durchzukommen. Heute würde ich nicht mehr durchkommen. Und deshalb fühle ich mich den kleinen Leuten verpflichtet, zu denen ich heute kaum noch Kontakt habe, weil meine meisten Freunde gut situiert und abgesichert sind. Vielleicht empört es mich deswegen so sehr. Wir dürfen doch nicht nur, weil wir etwas haben, sagen: Es muss alles so bleiben, wie es ist. Das ist falsch.

Sie haben es weit geschafft. 2012 waren Sie kurzzeitig als Gegenkandidat für die Wahl des Bundespräsidenten im Gespräch.

Es ist gut, dass mir das erspart geblieben ist. Ich glaube, ich bin als Kabarettist deutlich besser. Ich habe auch gleich gesagt: Ich will gar nicht der Präsident aller Deutschen sein. Ich würde erst mal ein paar Leute ins Schloss Bellevue einladen und ihnen vorschlagen, in ein anderes Land zu ziehen.

Wenn Sie noch mal gefragt würden, was wäre die Antwort?

Ich habe mich dummerweise festgelegt: Wenn das Volk eines Tages den Bundespräsidenten selbst wählen darf, dann würde ich antreten. Wahrscheinlich würde die Bild-Zeitung Günther Jauch nominieren. Gegen den hätte ich keine Schnitte.

Sie sind nun 64 und derzeit mit Ihrem letzten Soloprogramm unterwegs. Was kommt für Sie noch?

Eines der wenigen Zukunftsprojekte, das ich noch habe, ist mein Wunsch, einen Abend nur über Amok zu machen. Amok hat ja eine große Tradition. Damit zu spielen reizt mich sehr.

Was ist denn die positive Tradition des Amok?

Positiv habe ich nicht gesagt. Ich sagte: große Tradition. Die Idee des Amok stammt begriffsgeschichtlich aus Indonesien. Amok ist die pure Verzweiflungstat, gegen etwas anzurennen, gegen das man nur verlieren kann.

Lässt sich das positiv deuten?

Ich weiß es noch nicht, aber es treibt mich um.

Selbstmord als politisches Programm ist ja in vielen Ländern gar kein Witz.

Sie sagen es. Nehmen Sie Griechenland. Das ist traditionell ein Land mit niedriger Selbstmordrate – derzeit steigt sie rasant an, weil die europäischen Hilfen vor allem für die Banken gedacht waren. Die Leute gehen nachts ins Meer. Sie sagen, sie gehen dorthin zurück, wo sie hergekommen sind. Das ist der Rest ihrer Würde. Ich sage in meinem Programm mittlerweile jeden Abend: Das ist doch kein politisches Zeichen, wenn Tausende allein ins Meer gehen. Wenn einer von denen einen Reeder ertränken würde, bevor er sich selbst ertränkt – das wäre ein politisches Zeichen.

Wen würden Sie denn mitnehmen, um heroisch abzutreten?

Ich beschäftige mich wirklich damit, wie ich abtreten kann. Aber weniger heroisch. Ich möchte mir mein Leben nehmen können, bevor ich zum Beispiel dement werde und die Krankheit meine Persönlichkeit ruiniert. Ich habe bei meiner Mutter erlebt, wie grausam der Zerfall der Person durch die Demenz ist. Die Vorstellung, dass meine Kinder und meine Frau jemanden pflegen müssen, der sie nicht mehr kennt, der nur noch den Namen trägt, finde ich furchtbar. Das kann Menschen ruinieren, und das ist es nicht wert, finde ich. Der Freitod ist etwas sehr Wertvolles und Positives.

Wissen Sie schon, wie Ihr Rentner Dombrowski abnippelt?

Wenn Amok nicht geht, muss ich mir noch etwas einfallen lassen. Im aktuellen Programm macht er bereits einen radikalen Abgang. Sein letzter Satz ist ein Satz von Eckart von Hirschhausen. Etwas Schlimmeres kann man ja eigentlich nicht machen.

Und Sie?

Wenn mein Dombrowski tot ist, wird es den Georg Schramm noch geben. Ich werde Gelegenheitskabarettist. Vielleicht rede ich auf Demonstrationen oder mal hier und da. Vielleicht radikalisiert mich auch das Rentenalter. Dann sage ich öfters mal zu meinen Nachbarn: „Stellt euch nicht so an. Wir backen Kuchen, ich nehme meinen Flachmann mit, und dann gehen wir einfach mal zur Demo.“

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30 Kommentare

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  • Ich muss zugeben, dass ich Schramm mal wirklich großartig fand. Heute bin ich der Meinung, dass seine Ansichten üble Anknüpfpunkte für Querfrontler bieten und halte ihn sogar für einen der geistigen Väter der Pegida-Bewegung.

     

    Es ist schon eine Sache, dass neuerdings Polit-Kabarettisten glauben, sie hätten einen Bildungsauftrag und legen den Polit-Klamauk der vor-Wende-Jahre fast völlig ab und nutzen ihre Bühne nur noch zum agitieren und um 'das Volk' zu den Fackeln und Forken zu rufen. Schramm geht da mit solchen Interviews, welche er als Privatmann gibt, noch einen Schritt weiter.

     

    Was sagt Georg Schramm denn hier: Es ist okay jemand zu entführen um sich seine Kohle zurück zu holen und das sei nach seiner Meinung auch noch "ein friedliches Zeichen" (dass dieser ganze Vorfall deutlich weniger heroisch ist, lasse ich mal außen vor). Er sagt, dass er sich über die RAF Morde, also die Umtriebe einer antisemitischen Terror-Organisation, klammheimlich gefreut hat (dass Schleyer wohl ein durch und durch furchtbarer Mensch war, lasse ich ebenfalls mal außen vor). Er vergleicht sich mit Joseph Goebbels. Er sieht seinen eigenen Zwiespalt zwischen Zuneigung und Ablehnung zu solchen Massenbewegungen und sich in seiner Rolle als politischer Führer. Spätestens hier sollte ein reflektierter Linker doch hellhörig werden und merken, dass mit ihm etwas nicht stimmt und er vielleicht lieber von der Bühne verschwinden sollte, wenn er selber schon bedenken hat, er könne seine 'Macht' ausnutzen um das Volk zu lenken.

     

    Alles in Allem bestätigt Georg Schramm das Bild als verstaubten, alten Linken, welches man durch seine Bühnenrollen ohnehin von ihm hat. Kein emanzipatorischer und antiautoritärer Geist.

  • BB
    Bully Beisser

    Mit diesen Sätzen hat er recht. Die Frage ist, wenn sollte man heute nehmen....Ackermann?

  • ML
    Michael Leh

    Wie Schramm über Schleyer redet („Ich kann bis heute nicht verhehlen, dass ich immer das Gefühl hatte, beim Schleyer haben sie nicht den Falschen getroffen“) und von seiner „klammheimlichen Freude“ bezüglich der RAF spricht - anscheinend ohne viel Distanz auch anno 2013 - finde ich bezeichnend und abscheulich. Was für ein Unfug sind auch diese Sätze: „Ich habe von einer gewissen Durchlässigkeit des deutschen Bildungssystems profitiert, die es genau zu diesem Zeitpunkt einmal kurz gab. Ich war zufällig in dem Alter durchzukommen. Heute würde ich nicht mehr durchkommen.“ Ist Schramm etwa dümmer geworden? Oder gibt es heute kein Bafög mehr?

    • E
      eddiepoole
      @Michael Leh:

      Bafög ist faktisch abgeschafft. Nur noch ein Darlehen, wie man es überall bekommt. Ausserdem spricht er vom Gymnasium, das hat mit Bafög gar nichts zu tun.

    • W
      widerborst
      @Michael Leh:

      Schleyer/RAF

       

      Kann man so sehen - muß man aber nicht, mit Verlaub!

       

      Mal - Rohwedder - you remember?

      Mitschüler (1.Gumminasium am PLatze;bürgerlich-konservatives Elternhaus; Verbindungsstudent - Göttingen!);

      "..da hatte ich klammheimlcihe Freude1" -- mir fiel das Bierglas fast aus der Hand-??--

       

      naja: RA in Berlin & Treuhand rauf und runter

      ( wie ein Ehrenamtlicher auch

      - CDU,Selfmademan - "permanent und unverhohlen")

      Bestechung erforderlich.

      So kanns - also auch gehen.

       

      Und " ein Unfug... "? - gemach;

      Ruhrgebiet? - nur so als Beispiel:

      Denn - Willy Brandts:

      "blauer Himmel über der Ruhr" und die Bildungsfolgen: -

      jaha, das wollen die Herrschenden

      ("Wer war Herbert Frahm? - you remember?)

      nicht nochensmal erleben,

      gelle-welle?;-))

      Deswegen wird - und nicht erst seit heute - nur noch schichtenaffin in Bildung investiert!

       

      Bafög? Falls Sie die taz auch ansonsten lesen :

      http://www.taz.de/Hochschulzugang-weitgehend-homogen/!118809/

      einfach mal reinlesen - reicht!

  • M
    miko

    Erstaunlich, da heißt jemand einen Mord an einem friedlichen Zivilisten (mit zugegebenermaßen kontroverser Vergangenheit) gut und niemanden stört es.

    Unglaublich und beschämend!

    Selbst die taz sollte sich zu fein sein, so etwas abzudrucken, alleine der Angehörigen wegen. Eine solche Aussage über die NSU-Opfer würde wohl keine noch so rechte Zeitung abdrucken, und wenn doch, so wäre der öffentliche Aufschrei (zu recht) groß.

    Und dann müssen wir diesen menschenverachtenden, RAF-verherrlichenden Komiker auch noch per Zwangsgebühren durchfüttern.

    • S
      Sibylle
      @miko:

      Herrn Schramm einen menschenverachtenden RAF-verherrlichenden KOMIKER zu nennen, finde ich selbst einen öffentlichen Aufschrei wert.

       

      Mit Sicherheit war der Mord an Schleyer für alle, die damals jung UND an dem Weg, den unsere Gesellschaft nahm, interessiert waren, ein kritischer Punkt. Schleyer stand für das, was in der BRD schief lief: sehr aktive Nazi-Vergangenheit und anschließende Industrie- und damit gesellschaftliche Karriere in der jungen Republik bis zum Chef des BDA. Es war eine Aufregung wert darüber nachzudenken, ob der Versuch der RAF, der BRD auf diese Weise eine Kurskorrektur auf aufzuzwingen, zu rechtfertigen war. Durch die weitere Entwicklung der RAF kamen die meisten zu dem Schluss, dass sie genau diesen Weg nicht wollten.

      Schleyer war allerdings - zumindest in den Nazi-Jahren - nicht gleichermaßen "zimperlich".

      Die führenden Gesellschaften - sind seinen/ den Weg des "profit for profit for power" gegangen - und zwingen ihn schwachen Nationen auf, deren Bürger massenhaft daran zugrunde gehen. Das wäre auch ohne Schleyer passiert - denn es wird sich nur etrwas ändern, wenn sich global Bürger massenhaft von Konsumerismus und Gier abwenden.

    • @miko:

      Da hat niemand einen Mord an einem friedlichen Zivilisten gut geheißen. Das ist allein ihre Interpretation.

  • Ein bisschen Revolution wünschen sich tatsächlich viele in diesem Land. Nur, darf man das auch?

     

    Schramm sollte vielleicht am Ende seines Programms immer "Revolutionsmarken" an die Zuhörer verteilen, wo draufsteht: "Auch Du darfst selbstverständlich Widerstand leisten! Wo Recht zu Unrecht wird, wird Widerstand zur Pflicht!"

  • H
    Humorlose Ödnis

    Warum nennen sich eigentlich Linke die sich auf Bühnen auskotzen müssen, weil man nicht ihrem Utopia folgt eigentlich Cabaretisten? Alte Schule und so. Null witzig, null über sich selbst lachen können, absolut rechthaben und schonimmergewussthaben. Da ist sich dann das meist aus ergrauten Systembekämpfern mit Beamtenstatus und ein paar rotweingestärkten Gewerkschftern bestehehende Publikum und der "Cabaretist" ziemlich ähnlich. Man lobt sich gegenseitig und geht heim. Zahlen darf der Zuschauer und zwar unfreiwillig. Ich nahm mal einen Bekannten aus England mit zu so einer Veranstaltung. Er verteidigte immer die deutschen Linken. Sein Deutsch ist fast perfekt. Mein Spaß bestand darin das unausgesprochene Entsetzen über so viel Blödsinn, Verbissenheit und Humorenthaltung in seinem Gesicht zu sehen. In England hätte man die "Cabaretisten" wohl vor die Tür gesetzt. Erst als ich es ihm nach vorzeitigem verlassen der qualvollen Veranstaltung bei einem Bier erklärte konnte er richtig lachen. Bis heute erzählt er in England vom "german cabaret" und es ist jedes mal ein Kracher wie er die Leute nachmacht. Dafür ist es gut, Das wars.

    • @Humorlose Ödnis:

      ach, sie kennen ausländer! schon mal 4 von 10 punkten auf der pc-skala...

    • @Humorlose Ödnis:

      Da haben Sie das Kabarett mit dem Cabaret verwechselt. Ein Cabaret ist ein Ort, in dem gut gebaute, spärlich bekleidete Damen singen und tanzen (siehe auch gleichnamiges Musical), während das Kabarett eine Kleinkunst-Bühne darstellt. Man sollte nicht in den Bundestag gehen und sich hinterher beschweren, dass die Nutten nur rumgesessen und so lange geredet haben.

  • J
    joey

    Eckhard Henscheid muß wohl Figuren wie Schramm gemeint haben, wenn er über die traurige Kabarett hergezogen ist. Das eigentliche Thema ist aber (wieder Henscheid) das Publikum, daß sich noch jeden abgelutschten Kalauer als "Systemkritik" verkaufen läßt. Letzlich ist Schramm ein Weltbildbestätiger für Lehrer und Sozialpädagogen.

  • RW
    Rainer Winters

    Reden Sie mehr auf Demos, Herr Schramm!

     

    Raus aus Ihren bürgerlichen Angststuben des Kabaretts.

     

    Dass Widerstand gelebt werden kann, muss man ihn erst einmal erlernen. Sie finden die Worte dafür, um den Menschen Widerstand schmackhaft zu machen.

  • Dieser Mann ist großartig. Nur um ihn zu erleben, habe ich "Neues aus der Anstalt" nie versäumt.

  • L
    lowandorder

    Na Herr Kaul, zu viel Bewegung beim mailmottenfamgen? 2.0

     

     

    Mein Hemd an!

    Auch vom Russen? -:

    "Wie?10€? "- iss'n!" - " ja und? "

    " beide für 15!"

    - " ok, kann ich machen!"

     

    Wie jetzt? Vier Jahre jünger?

    Die Wette hätt ich glatt verloren.

    Kleinkunstpreis.

    "backstage" ( "in dieser Stadt macht jeder der ein großes Fenster zur Straße hat, ein Theater auf!" - türk.Imp/Expor).

    Wie verändert uns - Kabarett in unserem Beruf?

    " Als meine Freundin sagte, so wie du die Leute auf der Bühne "angehst", gehste auch mit deinen Patienten um!"

    - da " zuckte es mir doch durch den, auf dem ich früher mal saß!"( W.Neuss).

    Ja.

     

    Y-the end of germany 66/68 - prima erfasst: im Offz.Casino: " mal nach Vietnam - den Amis mal zeigen, was ne Harke ist, wie man aufräumt!"

    Einsätze im Ausland ( out of area? man sprach noch deutsch) - wie nicht zulässig?

    => Nichtbeförderung wg politischer Unzuverlässigkeit.

    So geht das.

     

    Und den Zorn? - jau und aber Hallo!

    Kein fußbreit den Klassenverrätern ala

    Hartz-IV-Verbrechern wie GazPromGerd, BMW-Fischer, MünteKante et the Steinis!

     

    mark twain und masseltoff!

    &

    ahls wigger, aber Hallo;

    "oder meinen Sie, daß ist ein Tennisarm?"

  • M
    miri

    Hach, Georg Schramm, dass wir solche Leute haben dürfen! Was heißt "solche Leute" -- Schramm ist einzigartig auf seiner Qualitätsstufe...

  • S
    Schnarch

    LOL, ca. 10 Rechtschreibfehler in so einem kurzen Absatz und regt sich über angebliche dumme Abiturienten auf. Verfehlt dabei noch meisterhaft gezielt das Thema.

    Wenn Sie nicht so ermüdend wären ("Gäähn") könnte man Sie auslachen.

    • KG
      Kein Gast
      @Schnarch:

      Sie sind aber gemein gegenüber einem Inselbegabtem.

  • S
    sarko

    "Sein (Dombrowskis)letzter Satz ist ein Satz von Eckart von Hirschhausen. Etwas Schlimmeres kann man ja eigentlich nicht machen." D'accord , sehe ich genauso : Kotzwürg . Aber ... was macht G.Schramm selbst ? Er gibt im Theater dem zahlenden Publikum von normal bis gut situierten "bürgerlichen" Sesselfurzern den zornigen Affen . Sehr unterhaltsam , ja . Wirksam ? Nein . Die sich weiterhin unaufhaltsam verwirklichende Katastrophe läßt sich so nicht aufhalten . Schramm vermittelt seinem Publikum keine Einsichten , die ans zu überwindende Eingemachte des Systems gehen : NOT-wendige theoretische Reflexion ist alles andere als leicht eingängig und unterhaltsam .

  • Ich bin zwar nur ein Ösi, aber was Georg Schramm auf der Bühne in seinen Figuren darstellt, kann man ebenso auf österreichische Verhältnisse umlegen. Ich bin schon seit Jahren ein Fan von ihm. Und ich glaube, sein Erfolg besteht u. a. darin, daß viele Menschen sich nicht mehr artikulieren können und er mit wenigen Sätzen bei diesen Leuten ein Aha-Erlebnis auslöst. Weil er Sichtweisen auf das politische System vermitteln kann, indem er die Fehlentwcklungen beim Namen nennt. Ich hoffe, Georg Schramm bleibt uns als Mensch und Kabarettist noch lange erhalten.

    • I
      ironimus
      @Schönberger Franz:

      "...Fehlentwicklungen beim Namen nennt." Hach ! Das kapitalistische S y s t e m IST die "Fehlentwicklung" , die uns , a u c h uns ,langsam aber sicher in den Abgrund , in Chaos und Barbarei führen kann/wird(?) . Es wird nur ein Weilchen länger dauern , bis Griechenland , Spanien , Portugal , Italien bei uns ankommen wird . Selbst Berufsoptimisten der Mainstream-Medien halten sich doch sehr zurück mit Prognosen , die vorgenannten Länder hätten Aussicht , dass es in absehbarer Zeit wieder aufwärts gehe . "Fehlentwicklungen" zu beheben mag aktuelles Leiden und Ungerechtigkeiten mindern , aufhalten kann das die negative Gesamtentwicklung nicht . Letztere und ihre reflexive theoretische Durchdringung ist im "Theater" Kabarett nicht zu verhandeln .

  • M
    Mutbürger

    In vielen Aspekten teile ich die Sicht von Georg Schramm: die große Wut, die mich angesichts von Finanzverbrechen, Klimazerstörung, Kriegen um Öl und Uran usw. usw. allein bei jedem Blick in die Tageszeitung befällt. Ähnlich wie Schramm versuche ich die Wut, die blind macht, in kontrollierten Zorn zu wandeln. Er macht es mit Kabarett, grandios. Phasenweise bin ich mutlos - angesichts der scheinbaren Übermacht der systematischen Destruktivität, die uns umgibt und die wir gleichzeitig selbst mit produzieren. Ich komme mir zu wenig entschieden, zu wenig radikal vor, wenn ich "nur" mit anderen eine Bürger-Energiegenossenschaft gründe und betreibe. Und zu Demonstrationen gehe. Und zornige Leserbriefe schreibe. Nun, das ist halt das, was ich kann. Schramm kann Kabarett, und für mich und viele andere spricht er aus, was viele nur im Traum zu denken wagen. Genau das ist aber total wichtig, das von Schramm auf die Spitze getrieben und pointiert hören zu können, sich zu kneifen und sagen zu können: "Ich träum ja gar nicht, der denkt wie ich, und spricht es sogar aus!"

    Mein Tipp an Georg Schramm: Mal in Derrick Jensen: Das Öko-Manifest reinschauen, was er an Mut machenden Aktionen vorschlägt, wie auch Minderheiten etwas bewirken können.

  • Großartiges Interview! Vielen Dank dafür!

  • G
    Gääääähn

    Der glaubt ja echt was er da redet. Das ist leider weder lustig noch bewegt es zum nachdenken. Abi gibts heute für seinen Namen aufschreiben und zweimal im Kreis drehen. Zumindest da wo die Bewegung länger regierte und ihre Revolution im Bildungswesen und beamten status umsetzte. Beim Kreisdrehen klappts da, bei schreiben des Namens fallen dann viele durch. Mitgliedschaften in kommunistischen Bünden sind auch nicht gerade ein Zeichen für Fortschritt. Villeicht sollte es ihm jemand von Rentner-Tv schonend beibringen. Bin ich froh, daß der alte Mist ausstirbt. Klar, in der taz wird man bejubelt. Das Schlimmste an solchen leuten ist ihr verkrampftes Festhalten am Glauben sie würden politisches Cabaret machen, obwohl sie genau diese getötet haben.

    • U
      Ungläubiger
      @Gääääähn:

      @ GÄÄÄÄÄHN

      Zum Abi hat es bei Ihnen dann aber nicht gereicht, oder? Man sollte ja annehmen, dass Ihnen auf der Schule wenigstens Grundzüge der Rechtschreibung beigebracht wurden. Aber sei es drum. Was Sie dazu geritten hat Ihren Text so unkorrigiert abzugeben bleibt mir genauso ein Rätsel wie Ihre ominöse Bewegung, die dafür gesorgt haben soll, dass das Abitur an Qualität verloren hat. Ärgert es Sie, dass heute kein Altgriechisch mehr unterrichtet wird? Das Schüler tatsächlich ohne Latein durch die Schule kommen? Oder stößt es Ihnen sauer auf, dass der Rohrstock verboten wurde? Haben Sie Ihr Abitur an der Losbude gewonnen?

      Ich darf Ihnen aber ein Geheimnis verraten und das wissen nur die wenigsten: Es gab eine Zeit, in der das Abitur (und genauso auch ein Studium, zumal in der Medizin) tatsächlich nur einer kleinen Elite vorbehalten war. Oh große Überraschung ;)

    • S
      Schnarch
      @Gääääähn:

      LOL, ca. 10 Rechtschreibfehler in so einem kurzen Absatz und regt sich über angebliche dumme Abiturienten auf. Verfehlt dabei noch meisterhaft gezielt das Thema.

      Wenn Sie nicht so ermüdend wären ("Gäähn") könnte man Sie auslachen.

  • Georg Schramm nicht als Rentnerkunstfigur, sondern tatsächlich als Rentner? Unvorstellbar! Man kann seinen Verstand nicht ab 65 oder 67 Jahren abstellen und behaupten, alles was passiert, interessierte nicht mehr! Dabei ist die Gefahr sehr groß, in depressive Verzweiflung zu geraten und tatsächlich Amok zu laufen. Deshalb sind Familie, Freunde und Nachbarn sehr hilfreich, den Zorn produktiv zu kanalisieren. Meinetwegen gemeinsam auf Demos - die Kinder sind ja aus dem Gröbsten raus. Shitstorm auf die Straße! ;-)

  • L
    Leseratte

    Ich liebe diesen Mann!! Dem könnte ich stundenlang zuhören und über ihn stundenlang lesen. Zum Glück konnte ich ihn auch noch live erleben. Hatte leider keine Gelegenheit, mein Buch von Erich Fromm signieren zu lassen (Georg Schramm ist Erich Fromm-Preisträger, schaut mal seine Rede bei der Verleihung an, großartig!), aber das ist nebensächlich.

     

    Georg, mach weiter so, bleib wie du bist und bitte bleib am Ball, deine perfekte Rhetorik und deine absolut ehrliche, echte Art ist wahnsinnig inspirierend und ermutigend für Widerstandskämpfer wie mich. Wenn ich den Präsidenten mal wählen kann, kriegst du meine Stimme!

  • Ich finde Gerog Schramm großartig! Er und auch sein Programm kommen mir immer sehr ehrlich vor. Wenn man in Deutschland viele andere "Kabarettisten" sieht wünscht man sich ganz einfach eine ganze Horde Georg Schramms her!

    Vielen Dank für dieses klasse Interview!