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KOMMENTAR S-BAHNNahverkehr braucht Kontrolle

Gereon Asmuth
Kommentar von Gereon Asmuth

Die Neuausschreibung der S-Bahn-Strecken allein löst nicht das Problem.

A ngerissene Räder. Defekte Bremsen. Verantwortungslose Manager. So viel Schrott wie bei der S-Bahn GmbH gibt es - trotz Abwrackprämie - nicht mal beim Altmetallhändler. Selbst wenn alle Räder, Bremsen und Manager ausgetauscht sind, das Vertrauen der Kundschaft ist weg. Kein Wunder, dass nun von allen Seiten gefordert wird, den Vertrag mit der S-Bahn zu kündigen. Nur was soll dann kommen?

Die bloße Ausschreibung der Strecken kann keine Lösung sein. Denn die S-Bahn GmbH agiert längst wie ein Privatanbieter. Sie spart auf Teufel komm raus. Jede andere Firma würde genauso handeln, wenn man ihr den gleichen Spielraum ließe wie der S-Bahn. Denn die wird noch immer behandelt, als sei sie eine Behörde, die nichts als das Gemeinwohl im Sinn hat. Sie darf sich im Wesentlichen selbst kontrollieren. Das Eisenbahnbundesamt schreitet erst ein, wenn die Katastrophe unübersehbar wird. Auch der Senat hat kaum Sanktionsmöglichkeiten.

Nur eine Aufsicht mit weitreichenden Eingriffsrechten könnte Schlampereien wie bei der S-Bahn verhindern. Wenn es die aber gibt, ist es nahezu egal, ob ein Privater die Regeln einhält - oder eine Staatsbahn.

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Gereon Asmuth
Ressortleiter taz-Regie
Leiter des Regie-Ressorts, das die zentrale Planung der taz-Themen für Online und Print koordiniert. Seit 1995 bei der taz als Autor, CvD und ab 2005 Leiter der Berlin-Redaktion. 2012 bis 2019 Leiter der taz.eins-Redaktion, die die ersten fünf Seiten der gedruckten taz produziert. Hat in Bochum, Berlin und Barcelona Wirtschaft, Gesellschafts- und Wirtschaftskommunikation und ein wenig Kunst studiert. Mehr unter gereonasmuth.de. Twitter: @gereonas Mastodon: @gereonas@social.anoxinon.de Foto: Anke Phoebe Peters
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