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"Der Zugang zu Gesundheit muss jedem ermöglicht werden. Aber nicht durch Ehrenamtliche, sondern durch den Staat."
Dem ersten Satz stimme ich natürlich voll zu, dem zweiten nicht. Je mehr sich der Staat überall einmischt, desto enger wird der Bewegungsraum für die einzelnen Menschen. Der Ruf nach "Vater Staat" kann letztlich doch nur von unerwachsenen Menschen kommen. Der "Praxis ohne Grenzen" zolle ich Respekt, jedoch: Ärzte und andere Berufsstände haben durch staatliche Ordnungen genügend verdient, so dass sie im sog. Ruhestand - gerne auch früher - etwas leisten dürfen. Freiwillig, und ohne mediale Lorbeerkränze. In ärmeren Schichten ist diese Haltung fast normal.
Peter Kern
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KOMMENTAR PRAXIS OHNE GRENZEN: Die Lücke müssten andere füllen
Das Engagement von Uwe Denker ist löblich. Aber müssen wirklich Ehrenamtliche die Aufgaben des Staates übernehmen?
An negativen Attributen und Bildern für den Arztberuf mangelt es wahrlich nicht. Nur allzu oft machen sich die "Halbgötter in Weiß" in der öffentlichen Wahrnehmung lieber für den Profit krumm anstatt für den Patienten. Wohl deshalb werden ehrenamtliche Ärzte wie Uwe Denker aus Bad Segeberg lobgepriesen, als wären es die letzten Exemplare einer ausgestorbenen Art.
Es klingt naiv, wenn der Gründer der kostenlosen Praxis sagt, er wolle nur helfen - deshalb sei er Arzt geworden. Hier zeigt sich, wie tief unser Misstrauen in das Gesundheitssystem mittlerweile sitzt. Und das zu Recht. Viele Menschen können sich eine gute medizinische Versorgung nicht mehr leisten. Ganz zu schweigen von den Papierlosen, die aus Angst vor einer Abschiebung nicht zum Arzt gehen und deshalb lieber in der Anonymität Schmerzen ertragen.
Hier klafft eine Versorgungslücke auf, die durch die geplanten Beitragserhöhungen der Kassen und das Zwei-Klassen-System der Versicherten noch weiter wachsen wird. Doch müssen dieses Loch wohl ehrenamtliche Helfer und spendable Bürger stopfen.
Dass es Ärzte wie Denker gibt, ehrt den Berufsstand. Es bleibt jedoch zu hoffen, dass diese Art der Selbstaufopferung nicht weiter Schule machen muss. Der Zugang zu Gesundheit muss jedem ermöglicht werden. Aber nicht durch Ehrenamtliche, sondern durch den Staat.
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Kommentar von
Uta Gensichen
Hamburg-Redakteurin
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