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Juwelendiebstahl aus dem Grünen GewölbeDrei Verdächtige festgenommen

Vor etwa einem Jahr wurden die „Sachsenjuwelen“ aus einer Dresdner Schatzkammer gestohlen. Jetzt will die Polizei die Täter identifiziert haben.

Herbstliche Szene: Polizisten bei einer der Razzien am Dienstag Foto: dpa

Berlin/Dresden dpa/epd/afp | Knapp ein Jahr nach dem spektakulären Kunstdiebstahl aus dem Dresdner Grünen Gewölbe hat die Polizei bei einem Großeinsatz in Berlin am Dienstagmorgen drei Tatverdächtige festgenommen. Insgesamt seien 18 Objekte durchsucht worden, überwiegend im Stadtteil Neukölln, teilte die sächsische Polizei mit. Die dringend Tatverdächtigen seien von Spezialkräften festgenommen worden. Laut Polizei waren rund 1.638 Beamt:innen im Einsatz.

Die Verdächtigen sollen noch im Laufe des Tages dem Ermittlungsrichter vorgeführt werden, wie die Staatsanwaltschaft Dresden mitteilte. Den Beschuldigten würden schwerer Bandendiebstahl und Brandstiftung in zwei Fällen vorgeworfen.

Nach zwei weiteren Verdächtigen wird öffentlich gefahndet. Die beiden 21-Jährigen hätten bislang nicht aufgegriffen werden können, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft am Dienstag in Dresden mit.

Zuvor hatte die Bild-Zeitung unter Berufung auf das MDR-Fahndungsmagazin „Kripo live“ über den Einsatz berichtet. Die festgenommenen deutschen Staatsbürger gehören nach Angaben aus Ermittler:innenkreisen dem Berliner Clan-Milieu an.

„Es ist auch unser Ziel, nach den entwendeten Juwelen zu suchen“, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Dresden. Bislang wurden aber keine Kunstschätze gefunden. Gesucht wurden auch mögliche Beweismittel, etwa Speichermedien, Bekleidungsstücke und Werkzeuge. Am Nachmittag will die Staatsanwalt über Ergebnisse informieren.

Bei einem der spektakulärsten Einbrüche der vergangenen Jahrzehnte hatten Unbekannte im November 2019 in Dresden aus der berühmten Schatzkammer Grünes Gewölbe Kunstschätze von kaum messbarem Wert gestohlen. In dem Fall hatte es schon mehrere Einsätze in Berlin gegeben. Im September standen Betriebsstätten im Blickpunkt, hier ging es möglicherweise um das Fluchtauto. Zuvor fand die Sonderkommission „Epaulette“ Beweismaterial in einem Neuköllner Internet-Café und einer Wohnung.

Aufgrund des Polizeieinsatzes sei den ganzen Dienstag mit erheblichen Verkehrseinschränkungen im gesamten Stadtgebiet von Berlin zu rechnen, hieß es. Neben Einsatzkräften aus Sachsen seien auch Spezialeinsatzkräfte des Bundes und der Länder Baden-Württemberg, Berlin, Brandenburg, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Sachsen-Anhalt und Thüringen an den Maßnahmen beteiligt.

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2 Kommentare

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  • „ Laut Polizei waren rund 1.638 Beamt:innen im Einsatz.“



    Wenn unsere Freunde und Helfer nur mit solchem Aufwand Steuerflüchtlinge jagen würden ... ! Das würde den Schatz des Grünen Gewölbes wohl 1000 mal ersetzen!

    • @Rufus:

      Kunstgegenstände, schon gar historische und einzigartige, lassen sich leider nicht mit Geld ersetzen.

      Geld ist nichts weiter als massenproduziertes bedrucktes Papier, oder Zahlen auf einem virtuellen Konto bzw in einer elektronischen Datenbank. Ein Kunstgegenstand ist von einer hochqualifizierten Fachkraft handgefertigt und in diesem Fall auch noch historisch, also Teil eines gemeinsamen Erbes.

      Nicht so ganz dasselbe.