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Jutta Ditfurth über Klaus Rainer Röhl"Die Grenze zog er bei 13, 14 Jahren"

Meinhof-Biografin Jutta Ditfurth hat den Fall Röhl recherchiert, sie hält Anja Röhls Geschichte für realistisch. Röhl sexualisierte die Kleinen früh, ließ sie beim Sex zuschauen und schwärmte von "junger Haut".

Dreirad. Bild: avalore – Lizenz: cc-by
Interview von Philipp Gessler

taz: Frau Ditfurth, der Konkret-Gründer Klaus Rainer Röhl streitet die Vorwürfe seiner Tochter Anja ab, dass sie von ihm als Kind und Jugendliche sexuell missbraucht wurde. Wem glauben Sie?

Jutta Ditfurth: Es geht nicht um glauben. Auch Herr Röhl hat selbstverständlich Rechte. Aber ich habe seinen Fall schon vor Jahren recherchiert. Auch die Präzision, mit der Anja Röhl ihre Geschichte im Stern beschreibt, ist überzeugend. Sie hat es mir vor Jahren erzählt. Ich habe in den Sorgerechtsakten von Meinhofs Anwalt Heinrich Hannover weitere Belege gefunden. Ulrike Meinhof befürchtete, dass Röhl ihre gemeinsamen Töchter missbrauchen würde. Röhl sexualisierte die Kleinen früh, war mal der witzige Vater, dann tat er ihnen weh. Er ließ sie als Kleinkinder zuschauen, wenn er mit seinen erwachsenen Freundinnen schlief. Er erklärte schon den Kleinkindern, dass junge, sehr zarte Haut "alter Haut" vorzuziehen sei. Die Grenze zog er bei 13, 14 Jahren. Er gab ihnen Anschauungsunterricht und zeigte ihnen, welche Brüste und Körperlichkeiten er bei erwachsenen Frauen schätzte. Er gab damit an, dass er seine ältere Tochter Anja entjungfern wollte. Er verantwortete in seinen Zeitschriften aggressive pädophile Texte.

Vieles spricht dafür, dass das Umfeld der Familie Röhl/Meinhof von den Vorwürfen wusste - aber offenbar schwieg jeder.

Bild: archiv
Im Interview: 

Jutta Ditfurth, 58, ist Publizistin und hat u. a. "Ulrike Meinhof. Eine Biografie" geschrieben.

Ulrike Meinhof protestierte dagegen, dass er eines der Babys schon auf dem Wickeltisch "sinnlich" fand. Sie schritt ein, wenn er die kleinen Mädchen in die Oberschenkel zwickte oder sie schlug, bis sie weinten. Er nannte das "patschen". Durch ihre Heimkinderreportagen ab 1965 wusste sie mehr über sexuellen Missbrauch als die meisten, aber Röhl benahm sich in ihrer Gegenwart nicht eindeutig. 1969, ein Jahr nach der Scheidung, verstand sie, dass es nicht nur um abstoßende Sprüche, um Erotisierung und körperliche Gewalt ging, sondern dass ihre Töchter Gefahr liefen, vom Vater sexuell missbraucht zu werden. Genau deshalb sorgte sie vor der Baader-Befreiung im Mai 1970 dafür, dass die Kinder bei ihrer Schwester Wienke leben sollten, solange sie im Untergrund war. Eine gute Entscheidung, wie das Berliner Landgericht im Juli 1970 befand.

Wenn die Missbrauchsvorwürfe berechtigt sind: Waren sie dann womöglich der eigentliche Grund für den Sorgerechtsstreit Röhl - Meinhof?

Ja - ihr einziger Grund. Beim Geld, darüber spottet Röhl in seinen Büchern gern, hatte Meinhof sich bei der Scheidung im April 1968 mit einer lächerlichen Summe abfinden lassen, obwohl sie Miteigentümerin der Villa und des Verlages war.

Der frühere Spiegel-Chef Stefan Aust, so schien es bisher, hat die Röhl-Zwillinge durch seine recht bekannte Italienreise vor einem palästinensischen Waisenhaus bewahrt - erscheint diese Aktion heute nicht in einem anderen Licht?

Auf die Wahrheit schien lange kein Licht. 2003 hat Aust in einem Interview selbst zugegeben, dass sein Motiv ein Wettkampf mit der RAF war. ,Ich fand das auch sportlich interessant, denen die Kinder abzunehmen', sagte er. Aust behauptete, Röhl sei zufällig in Rom gewesen. Aber der erklärte dem Gericht, er habe die Kinderpässe abgeholt und Aust sei in seinem Auftrag gefahren. Ja, Aust hat die Kinder Röhl gebracht.

Muss die Linke heute noch ihre, sagen wir: frühere Indifferenz gegenüber dem Thema Pädophilie aufarbeiten?

Diese angebliche Indifferenz ist ein neuer Mythos von rechts. Die antiautoritären Linken, die ich kannte und kenne, konnten immer gut zwischen ausgebeuteter kindlicher Sexualität und verabscheuungswürdigen Herrschaftsbeziehungen zwischen Erwachsenen und Kindern einerseits unterscheiden und andererseits freier, selbstbestimmter Sexualität.

Sind Sie bei der Recherche zu Ihrer Meinhof-Biografie bereits auf Hinweise auf den möglichen Missbrauch gestoßen?

Ja. Und es liegt noch längst nicht alles offen.

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44 Kommentare

 / 
  • A
    Apa

    Frau Röhl sollte sich bei all ihren Kritikern hier dafür entschuldigen, dass sie missbraucht wurde...

    Ist ja auch ein Unding, den Missbrauch publik zu machen, vor allem wenn gerade die Priester des Landes gekreuzigt wird.

    Missbrauch + schlechtes Timing + falsche politische Gesinnung = kein Missbrauch

     

    Ist doch klar! Frau Röhl gehört für zehn Minuten auf die stille Treppe und ihre tote Terroristenstiefmutti darf sie auch gleich mitnehmen. Ausgebuddelt hat sie sie ja anscheinend schon, weil sie es wagt, eine andere Sicht auf Frau Meinhof zu vertreten.

    Ich meine, woher nimmt sie sich dieses Recht? Nur weil sie, im Gegensatz zum Rest der Welt, eine lange, prägende Zeit mit dieser Frau unter einem Dach gelebt hat, darf sie doch nicht eine andere Meinung als eben jener Rest der Welt zu eben jener Frau Meinhof besitzen und kundtun.

    Ebenso wird es in einer Demokratie eh nicht so gern gesehen, wenn die persönliche Meinung zu stark vom allgemeinen Diskurs abweicht. Und da es ja zum kulturellen Gedächtnis gehört, dass die RAF ein widerlicher Kackehaufen moralischer Verderbtheit war, darf selbst die Stieftochter nur die Schmeißfliege jenes Haufens sein.

    Puh, in der Gesellschaft der gegenwärtigen "Linken" stinkt es gewaltig!

  • A
    Andrea

    @ Robby

     

    Dummerweise kenne ich viel zu viele, die glauben, Frau Ditfurth zu kennen. Wieso glauben diese Leute, sie können sich ein Urteil über Leute machen, die sie nicht kennen, denen sie nie begegnet sind? Auch Bettina Röhl weiß nix von ihr und hat auch nix verstanden, was man ja auch an ihrem Buch gesehen hat.

    Das komische ist nur, dass es immer Frau Ditfurth ist, deren Aussagen angezweifelt werden obwohl sie alles was sie sagt, faktisch belegen kann.

    Und nein, ich stehe nicht mit Ulrike Meinhof auf du und du, denn selbstverständlich sind die RAF Opfer nicht zu verhöhnen sondern zu gedenken. Wie kommen Sie nur auf so einen Mist?

    richtig ist allerdings, dass ich mit Frau Ditfurth auf du und du bin. Erst gestern ergab sich ein nettes Gespräch in dem auch das eigentliche Thema dieses Artikels aufgegriffen wurde.

    @walter schmidt

    Herr Schmidt, es geht der Frau Ditfurth ganz bestimmt nicht darum. Zudem, dieser Artikel ist von Anja Röhl, nicht von Jutta Ditfurth. Das scheinen hier mehrere Personen noch nicht begriffen zu haben.

    Das Frau Ditfurth bereits zuvor davon erfahren hat, nämlich bei der Recherche zu ihrer Biografie über Meinhof, ist dabei doch eigentlich eine Nebensächlichkeit. Frau Ditfurth konnte ja wohl schlecht für Frau Anja Röhl diese Aussagen tätigen.

  • R
    Robby

    @ Andrea:

    Sie scheinen ja mit »Ulike« auf du und du zu stehen.

    Da hat sich wohl eine Linksromantikerin eine weibliche Che Guevera-Ikone zusammengebastelt, die im Gegensatz zur eigenen Resignation »immerhin« etwas gegen das »Schweinesystem« unternommen hat. Nur: was?

    Immerhin kamen von ihr menschenverachtende Sätze wie dieser: »Der Bulle ist kein Mensch, ist ein Schwein … und natürlich darf geschossen werden!«

    Wenn dieser Grundsatz der Verallgemeinerung unter Linksradikalen Nährboden finden würde, dann sähen wir uns bald mit neuem Terror und neuen arrogant-zynischen Morden konfrontiert.

    Da Sie so sybellinisch fragen, wie wohl »Ulrikes« Zwillingstöchter zu den gegen Röhl erhobenen Vorwürfen stehen, möchte ich Ihnen ein Stellungnahme von Bettina Röhl in der Frankfurter Rundschau nicht vorenthalten:

    http://www.fr-online.de/_em_cms/_globals/print.php?em_ssc=MSwwLDEsMCwxLDAsMSww&em_cnt=2619651&em_loc=2091&em_ref=/top_news/&em_ivw=fr_feutop

     

    Die Frage ist eben: Was die politische Intention von Anja Röhl ist, dass sie mit solchen Anschuldigungen nun an die Öffentlichkeit tritt …

  • WS
    Walter Schmidt

    Warum sagt eigentlich niemand, daß es dieser Dame namens Ditfurth einzig und allein darum geht, mit Ulrike Meinhof den scheinbar einzigen "guten Kern" der RAF zu retten und hierfür die Pädophilievorwürfe gegen Klaus-Rainer Röhl schamlos instrumentalisiert?

  • R
    Robby

    Frau Jutta Dithfurt ist eine typische Deutsche, auch wenn sie sich mit Händen und Füßen sträubt, dies zu sein. In der Verbissenheit ihres politisch korrekt sein wollenden Sich-Sträubens ist sie sehr deutsch. Ihre Kritik wird, dies kann man in unzähligen Fernsehdiskussionen mitverfolgen und in ihren Büchern, schnell persönlich-vernichtend, vor allem dann, wenn ein Kontrahent »rechts« ist – was bei Dithfurt nichts anderes heißt als: rechts von linksradikal.

    Und während die menschenverachtende RAF-Schreibtischtäterin Ulrike Meinhof als Paradepferd der frühen Linken von ihr eine Art Ehrenrettung als fürsorgliche Mami erfährt, wird mit ihrem Mann Röhl genussvoll abgerechnet. Denn der ist ja ein »Rechter«. Und im Kampf gegen »rechts« greift Dithfurt zu abwegigen Verschwörungstheorien:

     

    Den Vorwurf, dass Linke in den 70er und 80er Jahren zum Teil sehr unkritisch mit Pädophilen in den eigenen Reihen umgegangen seien, kontert Dithfurt in dem Interview damit, dass dies eine Erfindung der »Rechten« sei, um die Linke zu diskreditieren! Lustig ist nur, dass in der TAZ ungefähr zur gleichen Zeit ein Artikel erschienen ist, indem die Pädophilie-Verharmlosung der Zeitung selbst und eben der Linken in den 80ern zum Thema erhoben wird.

  • A
    Andrea

    Ich hoffe, man sperrt diesen Röhl (wie nannte ihn Ulrike Meinhof noch: "Röhl das Schwein")ein. Er hätte es mehr als verdient. Am Ende hatte Ulrike, zumindest in diesem Punkt, also wohl doch recht. Aber einer Terroristin darf man ja keinen glauben schenken, nicht wahr? Typisch!

    Danke auch an Jutta Ditfurth für eine tolle Meinhof Biografie und für ihren Einsatz, damit der Wahr- und Gerechtigkeit genüge getan wird und Details ans Licht kommen, die wir zuvor nicht wussten.

    Meine Gedanken sind bei Anja Röhl und ich hoffe, dass Bettina und Regine Röhl, als Halbschwestern, dazu Stellung beziehen werden.

  • DH
    Dr. Harald Wenk

    Die Linke wird doch mehr gemobbt als man dem passiven Medienkonsumenten so bekannt ist.

    Die hier versammelten "Hasskommentare" (Spinoza: Der Hass ist niemals gut) zeigen: Frau Dithfurt hat anscheinend sehr viel Feinde: Als lebendes "weggedrücktes" "Glücksversprechen" parlamentarischer Vertretung genuin linker Interessen durch die GRÜNEn, als Meinhof-Sachwalterin, wie jetzt im Interview,

    auch noch als Entgegentreterin gegen die extrem heuchlerische "Verteidigungslinie" mit "linkem Zeitgeist" für Kindesmissbrauchsvorwürfe seitens katholischer Würdenträger. Nun ja, wenn wichtige Lebensinteressen berührt werden: Erst kommt ... (fast alles andere), und dann die Moral.

    Inhaltlich hat sie da völlig recht.Ich meine zusätzlich, Herr Röhl benutzt auch den "linken Zeitgeist" als einer seiner "Macher" als "Verteidigungslinie", allerdings war der damals wirklich links und hat das zur "Tatzeit" auch so, recht unverbunden und eher abwegig, vertreten.

     

    Die Perfidität der Kasuistik der katholischen Exkulpation mit "linken Zeitgeist" ist mit "heuchlerisch" daher etwas unscharf "gekennzeichnet".

    Repression von Repressoren mit Argument: der Repressionsfreiheit zu sehr nachgegeben. Hier kommt des Antichristen Nietzsches: "Interssantheit des Tieres Mensch" zur Geltung. Man glaubt es kaum, dass die Scholastik zu, sagen wir, über 50 % aus LOGIK besteht - neben der jahrhundertelangen Schulung in Gewissensprüfung.

  • S
    Susanne

    @ Taz Leser

     

    Das eine schließt das andere doch nicht aus.

    Jemand kann liebende Mutter sein, andererseits aber völlig durchgeknallt.

    Was haben Sie denn für ein Mutterbild?

     

    Viel schlimmer finde ich, dass zur Zeit in aller Munde "Konkret" läuft, was damals unter Röhl lief, und sogar Stefan Aust dabei war.

    Dann gab es das AUS.

     

    1974 erst erschien die neue Konkret unter Gremliza ...

    also sind die jetzige Konkret und Röhl strikt voneinander zu trennen.

    Ansonsten finde ich das rufschädigend.

  • L
    Lucia

    Wer die Pädophilie von Herrn Röhl leugnet, sollte sich besser informieren!

    Informationen zur von ihm herausgegebenen Zeitschrift "konkret":

     

    Die Porno-Postille: Zu starken Irritationen führte Anfang der Siebzigerjahre der Richtungsschwenk. Konkret änderte Aufmachung und Inhalt hin zu sexuellen Themen - unter dem Begriff sexuelle Revolution. Röhl selbst begründete den Auftritt damit, eine an Sex und Porno interessierte "Laufkundschaft" ansprechen zu wollen. Unter vielen Linken galt Konkret fortan als "Polit-Porno-Postille". Konkret-Titelstorys waren 1971 u. a.

     

    - "Was Väter träumen: Hilfe, ich liebe meine Tochter!"

    - "Man nennt sie die ,guten' Onkels: Männer und kleine Mädchen"

    - "Eine Zwölfjährige gibt zu Protokoll: Lolita für einen Sommer"

    - "Vorsicht: Minderjährig! Wie Ehemänner Opfer von Lolitas werden"

     

    Herausgeber und Chefredakteur dieser Ausgaben: KLAUS RAINER RÖHL!!!

     

    Hallo? Welcher NICHT-Pädophile würde diesen Inhalt verantworten?

     

    Und noch eine Frage: Was hat die politische Einstellung von Anja Röhl mit dem Missbrauch zu tun?

  • SH
    Siv Herbst

    Toll, was Frau Ditfurth so alles weiß und wußte...Saß sie denn applaudierend mit im Zimmer als Herr Röhl vor seinen kleinen Töchtern mit erwachsenen Frauen Sex hatte? Warum kommt sie denn erst jetzt damit raus? War das kalkulierter Täterschutz? Und was sollen diese kryptischen Andeutungen? Dürfen wir jetzt hoffen häppchenweise vom Insiderwissen der conaisseurin aus dem pädophilen Schweinestall zu erfahren? Ich könnte kotzen bis zum geht nicht mehr.

  • L
    lounger

    Es gibt auch noch einen dritten Blickwinkel:

     

    http://www.fr-online.de/in_und_ausland/kultur_und_medien/feuilleton/?em_cnt=2619651&

     

    Irgendwie ist die taz mir immer wenn was von Frau Dittfurth kommt peinlich im Redaktionellen & gefährlich einseitig, oder liegt dass etwa Frau Dittfurth???

  • FN
    Felix Nagel

    @Taz Leser

    "Wie dumm muss man eigentlich sein, um das schmutzige Spiel der Frau Ditfurth nicht zu durchschauen?"

     

    Wie dumm muss man eigentlich sein nicht zu wissen das die Tochter des ehrenwerten Herrn Röhl mit ihren Aussagen diesen Artikel überhaupt erst relevant gemacht hat.

    Nicht Frau Ditfurth beschuldigt Röhl des Missbrauchs -- sondern die eigene Tochter.

  • E
    Eli

    Frau Ditfurth, mit ihrer warmherzigen Ausstrahlung, ist doch total glaubwürdig.

    Nur als Gulag Wärterin, wäre sie noch glaubwürdiger.

  • M
    Maddin

    Zitat Ditfurth: "... Die antiautoritären Linken, die ich kannte und kenne, konnten immer gut ... unterscheiden..."

     

    Na, ist doch selbstverständlich, dass die alte Dame nur ganz gute Gutmenschen in ihrer Mischpoke kennt.

  • B
    BuenaventuraD

    Zu den Kommentaren: Warum Jutta Ditfurth bisher geschwiegen hat ist doch wohl klar: Weil auch Anja Röhl bisher geschwiegen hat. Es wäre unverantwortlich gewesen als erste zu reden und das eigentlich Opfer gegen den Willen an die Öffentlichkeit zu zerren.

    Und zum Giftspucken gegen Ulrike Meinhoff: Man kann ihre Taten sicherlich unterschiedlich bewerten, aber die Aussagen, die in die Richtung gehen, dass es sie nicht das Recht gehabt hätte ihre Kinder vor dem mißbrauchenden Vater zu schützen, weil sie ja eine böse Terroristin war, widern mich an.

    Und gerade Jutta Ditfurths arbeiten zu Ulrike Meinhoff sind sehr genau recherchiert und differenziert.

    Un dass sie (Ditfurth) den Grünen geschadet hätte, lol, sie hat nur einfach ein paar Jahre früher gemerkt, dass der Karren in den Dreck läuft.

  • A
    Angeekelt

    "Selbst bei einem missbrauchenden Vater wären Kinder noch besser aufgehoben als in einem palästininensischen Waisenhaus. "

     

    Das ist der bisher widerlichste Kommentar, den ich auf Taz.de lesen musste.

  • S
    Stefan

    Immer schön, wenn es noch einen zweiten Blickwinkel gibt:

     

    http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/print/0016173

  • TL
    taz Leser

    Wie dumm muss man eigentlich sein, um das schmutzige Spiel der Frau Ditfurth nicht zu durchschauen?

     

    Da soll die Terroristin Meinhof, die ihre beiden Töchter nach Sizilien verschleppen ließ, um sich an ihrem Ex-Mann Röhl zu rächen, im Nachhinein als liebevolle Mutter verklärt werden, die die Kinder vor dem pädophilen Vater retten musste.

     

    Und die taz druckt diesen Quatsch auch noch.

  • L
    linsenspaeller

    [Zitat]Muss die Linke heute noch ihre, sagen wir: frühere Indifferenz gegenüber dem Thema Pädophilie aufarbeiten?

     

    Ja natürlich. Und wenn man die sporadische Pädophilie als besonders peinliche Form persönlicher Unreife auffasst, müßte man Antwort geben, warum sich diese sogenannten Linken so vehement nach einem totalitäreren System sehnen - und sei es nur ein wenig - und nicht nach mehr Freiheit und Freizügigkeit. Da gibt es einen Widerspruch, der viel tiefer reicht als es hier den Anschein hat. Da könnte wohl noch ein Irrtum in den Ideologien schlummern, ein Dämon aus der Vergangenheit, von dem alle Linken inklusive Dittfurth zu Recht fürchten, sie hätten keine Macht über ihn.

  • IT
    i. tschiersch

    Es ist traurig.Sexueller Missbrauch wird instrumentalisiert-nicht zuletzt durch die Leser(kommentare).Weiss der Teufel was jeder (ob links,rechts oder Mitte,klug,doof,LOHA oder H4)immer noch zu sagen hat,ausser:

    OH MEIN GOTT.MISSBRAUCH GIBT ES.

    und es liegt an jedem!! hinzuschauen.in der Öffentlichkeit,den Kirchen,den Verlagen,den Gerichten,in der Strasse,in der Nachbarwhg,im eigenen Schlaf/Kinderzimmer und -wer kann-in der eigenen Erinnerung.

    So,jetzt hört das Reden auf.bleibt beim Thema.

  • HJ
    Hans J.

    Ulrike Meinhof ist eine Gewalttäterin, die der Aufarbeitung des Nationalsozialismus in der Bundesrepublik und der Friedensbewegung massiv geschadet hat. Das ist entscheidend! Die Leserin Helen Leuner hat mit ihrer Bemerkung, „Neigungen ausleben“ habe nichts mit Missbrauch zu tun, aufgezeigt, dass etwas mit diesen Artikeln um Anja Röhl und Jutta Ditfurth nicht stimmen kann, deren stilistisch niedriges Niveau schon verdächtig ist. Wenn es Gewalt und Unrecht von Klaus Rainer Röhl gab, dann gehört das separat untersucht. Dann haben wir zwei Kriminelle, eine kriminelle Ulrike Meinhof, die einen großen gesellschaftlichen Schaden angerichtet hat, und einen Tageskriminellen.

     

    Jutta Ditfurth sollte anfangen, ihren Schaden an der grünen Bewegung aufzuarbeiten, den sie in gleichem Maße wie Joschka Fischer begangen hat.

  • M
    Martin

    Bei dem Ganzen dürfte es sich eher um eine politische Abrechnung der RAF/Meinhof-Verklärer unter den Linken wie Anja Röhl oder Jutta Ditfurth mit Klaus Rainer Röhl handeln.

    Gut beschrieben und dargelegt hier:

    http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/roehl_vs_roehl_in_halb_eigener_sache/

  • E
    end.the.waffle

    @ end.the.occupation

     

    Heißt das jetzt, dass es keine pädophilen Linke mehr geben darf, weil Mixa Kinder geschlagen hat? Und was hat das eine mit dem anderen zu tun?

  • V
    Venexhia

    Zum Thema "Mythos" oder nicht ist z.B. interessant, wie sich Daniel Cohn-Bendit an seine Zeit als Kindergärtner erinnert - entweder nachzulesen in seinem Buch "Der große Bazar" oder kurz hier:

    http://www.youtube.com/watch?v=M0qvkg2nzg8

     

    Auch Volker Beck wusste 1988 interessantes zu sagen: "Allein eine Mobilisierung der Schwulenbewegung für die rechtlich im Gegensatz zur Pädosexualität völlig unproblematische Gleichstellung von Homo- und Heterosexualität [...] wird das Zementieren eines sexual-repressiven Klimas verhindern können – eine Voraussetzung, um eines Tages den Kampf für die zumindest teilweise Entkriminalisierung der Pädosexualität aufnehmen zu können." (Quelle: “Das Strafrecht ändern?: Plädoyer für eine realistische Neuorientierung der Sexualpolitik” in: Angelo Leopardi (Hg.): Der pädosexuelle Komplex, Foerster, Berlin 1988)

  • K
    kimathi

    "Diese angebliche Indifferenz ist ein neuer Mythos von rechts." Mit der dümmlichen Masche kann man wohl jeden kriminellen Tatbestand aus der Welt schaffen.

  • C
    clementine

    Empfohlen sei an dieser Stelle Wensierskis "Schläge im Namen des Herren", das die biographische Bedeutung des Engagements von Baader/Meinhof gegen die Misshandlungen in den Kinderheimen sehr gut herausstellt.

  • IN
    Ihr NameKlaus Fietzek

    Es wird Zeit, dass auch die Taz sexuellen Missbrauch außerhalb der katholischen Kirche findet. Die Popen hatten alle ein intensives Unrechts-Bewusstsein, Herr Röhl und diese Kreise sicher nicht.

     

    Ps.: Die Eingabefelder in diesem Bereich sind nicht zu erkennen!

  • F
    Frageüberfragen

    Wen hat sich denn die Zeitschrift "konkret" neuerdings zum Feind gemacht, dass nun eine Medienkampagne anläuft?

  • MS
    Maria Schneider

    Jutta Ditfurth schreibt: "Diese angebliche Indifferenz (gemeint ist die Indifferenz der Linken gegenüber Pädophilie) ist ein neuer Mythos von rechts. Die antiautoritären Linken, die ich kannte und kenne ...".

     

    Nur zwei Anmerkungen dazu:

     

    (1) Es ging in der Frage nicht um irgendwelche Leute, die Jutta Ditfurth kannte und kennt.

     

    (2) Ein neuer Mythos von rechts? Gibt es Belege für diese Behauptung?

  • T
    Thom

    Zuverlässig hetzt die taz gegen die angeblich pädophilen Linken. Ein reaktionärer Diskurs ohne tageszeitung wäre heute kaum mehr überhaupt zu denken. Selbst in ihrem Hetzen gegen die Kirche schafft es die taz noch reaktionär zu erscheinen. Ihr repressiv-feministischer Diskurs ist ohnehin an Bigotterie unüberbietbar.

  • A
    AlexanderB

    Was ist denn mit dem alten Artikelbild passiert?

  • T
    Tilman

    Bullshit! Selbst bei einem missbrauchenden Vater wären Kinder noch besser aufgehoben als in einem palästininensischen Waisenhaus.

    Was die Pädopholie-Begeisterung der Linken anging - ich kann mich gut erinnern. Die Exkulpation, die ich gerade gelesen habe, gleicht den Argumenten von damals. Irgendsowas Verschwiemeltes, dass es eben bestimmte Kinder gäbe, die das goutieren. Zum Kotzen!

    Zu Frau Meinhof: Egal ob Mutter oder Vater - wie kann man bloß den "politischen Kampf" (tolle Sache war das!) - höher bewerten als das Wohl der eigenen Kinder? Und diese Gestalten wollten für eine bessere Welt streiten ... Verkopft und entmenschlicht (oder einfach nur kriminell). Nur Robespierre ist eine noch traurigere und unfähigere Figur, wenn es um die Schaffung neuer gesellschaftlicher Strukturen geht.

  • L
    Lingo

    Das wird ja immer krasser.

    Trotzdem: Wenn Jutta das schon vor Jahren wußte warum macht sie erst jetzt den Mund auf?

  • DT
    Dietmar Teßmann

    Die Indifferenz der Linken gegenüber sexuellem Missbrauch ist kein Mythos von "Rechts", sondern hat mit dem "Selbstverständnis" der Linken, zumindest der Älteren, als Menschen zu tun, die Freiheit immer vorrangig als Erweiterung der eigenen, persönlichen Möglichkeiten begriffen, der Satz, das "Freiheit immer die der Anderen" ist und somit eigene Bestrebungen in Ihre Schranken weisst, ist erst spät in linke Diskurse eingeflossen. Sexuelle Gewalt ist weder konservativ noch progressiv zuzuordnen, sondern immer erbärmlich menschlich.

  • TF
    Thomas Fluhr

    Zum Glück habt ihr den Faut-pas (selbst?) bemerkt, wenn's auch nicht für die Fische ist.

  • W
    watchdog

    WOW,

    da hat tatsächlich jemand gemerkt, dass das ursprüngliche bild zu diesem artikel als "aufmacher" nicht wirklich geeignet ist!

    bravo taz-bild-redaktion!

  • R
    Robert

    wen interessiert das denn heute noch???

  • SD
    Schmitz der Ubier

    Die taz als Skandalblättchen der schwarz-grünen Moralwächter? Herrgott, ist das peinlich!

  • A
    alcibiades

    wie darf ich dieses foto verstehen???

  • L
    Loki

    Äh, finde nur ich das Bild irgendwie unpassend? Es geht um die Sexualisierung von Kindern und ihr bringt ein Bild das einen halbnackten Jungen zeigt?

  • T
    tucho

    Also ich finde, das Bild zu dem Artikel absolut nicht notwendig. Warum muss man denn ein fast nacktes Kind, das offensichtlich ja nichts mit dem Fall hat abbilden? Will man so Pädophilie illustrieren? Ist es dazu notwendig dieses Kind dadurch ja quasi zu sexualisieren?

  • C
    civilia

    Warum hat eigentlich Frau Ditfurth zu dieser Geschichte geschwiegen? Schien wohl keiner problematisch zu finden in dieser Zeit, wie man Büchern wie "Sexfront" von Amendt, "Rapunzel" von Peter-T.Schulz mit leckeren höchstens Dreizehnjährigen und schwülen Gedichten ("Leg`dich ganz langsam - zu meinem aufgeregten Ich..."), Filmen wie "Bilitis" oder dem Cover zu Scorpions "Virgin Killer" entnehmen kann.

    Warum macht es eigentlich viele Männer so geil, wenn das Gegenüber sie eklig findet? Ist das so eine Art erweiterte Depression?

    Euer Foto zu diesem Interview, "Kleinkind, fotografiert in in Sao Paulo (Brasilien)" ist übrigens auch ziemlich grenzwertig.

  • E
    end.the.occupation

    Dank Philipp Gessler ist es endlich raus: Die Linke ist pädophil, Walter Mixa ein Märtyrer.

  • B
    Buss

    Da bin ich ganz ihrer Meinung:

    "Diese angebliche Indifferenz ist ein neuer Mythos von rechts. Die antiautoritären Linken, die ich kannte und kenne, konnten immer gut zwischen ausgebeuteter kindlicher Sexualität und verabscheuungswürdigen Herrschaftsbeziehungen zwischen Erwachsenen und Kindern einerseits unterscheiden und andererseits freier, selbstbestimmter Sexualität. "

     

    Merkwürdig ist für mich viel eher, dass die taz neuerdings immer häufiger Mythen von rechts aufgreift und übernimmt.

    Ich glaube fast, die Tage, in denen die taz eine wirklich linke Zeitung ist, sind almählich vorbei.

    Aber es gibt ja zB den Freitag ;)