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Justizminister zu Homo-PartnerschaftenVolles Adoptionsrecht gefordert

In dieser Frage sind sich die Justizminister einig: Verpartnerte Homosexuelle sollen Kinder adoptieren können wie heterosexuelle Ehepartner.

Zwei Papas oder zwei Mamas? Verpartnerte Homosexuelle sollen das volle Adoptionsrecht bekommen, sagen die Justizminister. Bild: dpa

PERL-NENNIG dpa | Die Justizministerkonferenz hat sich für ein volles Adoptionsrecht für gleichgeschlechtliche Lebenspartnerschaften ausgesprochen. Dieses sei der „letzte große Baustein zur Gleichstellung“, sagte Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) am Donnerstag nach der Konferenz im saarländischen Perl-Nennig.

Die angestrebte Neuregelung dürfe sich nicht auf die Sukzessivadoption beschränken – also wenn ein Partner ein Kind adoptiert hat und der andere zusätzlich Adoptivmutter oder -vater werden will.

Angesichts der zunehmend deutlichen Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts zu eingetragenen Lebenspartnerschaften müsse eine Neuregelung eine vollständige Gleichstellung von Ehepaaren und Lebenspartnern beinhalten, heißt es in dem gemeinsamen Beschluss der Konferenz.

Die Justizministerin aus Sachsen-Anhalt, Angela Kolb (SPD), verwies auf einen Beschluss des Bundesrats, in dem eine grundsätzliche Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Partnerschaften gefordert wird. Dies wäre eine Möglichkeit, um alle bestehenden rechtlichen Ungleichheiten zu beseitigen und eine völlige Gleichstellung zu erreichen, sagte sie.

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1 Kommentar

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  • EM
    ein Mensch wird von einem Menschen geboren

    Angesichts von gerade mal 4000 Adoptionen im Jahr, die Überzahl davon Stiefkindadoptionen und Verwandschaftsadoptionen, angesichts von Wartezeiten, die schon mal über zehn Jahre betragen, angesichts von einer Vielzahl von adoptionswilligen Heteropaaren pro Kind, angsichts einer Altersgrenze von 35 Jahren, angesichts von immer weniger zu adoptierenden Kindern ........

     

     

    worüber wird hier eigentlich geredet.

     

    Hier stimmen, wenn ich das zynisch bemerken darf, Angebot und Nachfrage nicht überein.

     

    Es sollte im Adoptionsrecht nur um das Kindswohl gehen und nicht um Rechtsgleichheit verschiedener Adoptionswilliger.

     

    Gleichgeschlechtliche Paare sind auf Grund ihrer Gleichgeschlechtlichkeit und ihrer Minderheitsposition natürlich im Nachteil, auch wenn sie wunderbare Eltern sein könnten.

    Alte Paare werden ja auch abgewiesen, genauso wie Paare ohne festes Einkommen, oder Paare die beide voll arbeiten müssen. Krankheit, Behinderung sind Ausschlußkriterien, selbst ein Polizeiliches Führungszeugnis oder ein Schufa-Eintrag oder die Zugehörigkeit zu einer Sekte schließen Adoption aus.

     

    Stellen wir uns vor, alle würden auf Gleichheit und Gleichbehandlung klagen - es dürften keine Adoptionen mehr ausgesprochen werden. Denn jede Adotionsentscheidung diskriminiert eine andere Gruppe. Die einzige Lösung wäre kommerzieller "Kinderhandel".

     

    Über die ethischen Grundfragen, die hinter dieser Forderung, Kinderadoption sozusagen für alle stehn, werden von "Gleichheitsradikale" gar nicht bedacht oder geleugnet.

    Die Reproduktionsmedizin und Industrie wird es freuen.

     

    http://www.youtube.com/watch?v=pQGlAM0iWFM

     

    Im Grunde sollten Feministinnen jetzt aufwachen.