Jugendwort des Jahres 2021: Cringe hat gewonnen
Nach der Abstimmung unter rund 1,2 Millionen Jugendlichen wurde „cringe“ zum Jugendwort des Jahres gewählt. Der Begriff steht für Fremdscham.
Eine peinliche Situation wird als „cringy“ bezeichnet. Wörtlich übersetzt bedeutet das Wort „zusammenzucken“ oder „erschaudern“. „Der Begriff gehört zum aktiven Sprachgebrauch der Zehn- bis 20-Jährigen“, erklärte der Verlag, der die Wahl seit 2008 organisiert. Das zeige sich nicht zuletzt daran, dass „cringe“ im vergangenen Jahr bereits Platz zwei belegt hatte.
Bei der aktuellen Abstimmung kam „sus“ auf Platz zwei. Die Abkürzung für „suspekt“ oder das englische „suspect“ wird genutzt, wenn etwas „verdächtig“ erscheint. Platz drei belegte mit „sheesh“ ein Ausdruck, der Erstaunen ausdrücken soll. Verwendet wird das Wort entweder vor oder nach einem Satz, um das Gesagte zu dramatisieren.
Das Jugendwort wurde in einem dreistufigen Onlinewahlverfahren ausgewählt – Jugendliche konnten Begriffe vorschlagen und anschließend über ihre Favoriten abstimmen. Rund 1,2 Millionen Jugendliche beteiligten sich an der Wahl.
Früher waren alle lost
Diese liegt laut Langenscheidt seit der letzten Abstimmung komplett in den Händen der Jugendlichen. Ein Verlagsgremium sorge nur dafür, dass die Begriffe keinen diskriminierenden oder sexistischen Bezug hätten.
2020 war „lost“ zum Jugendwort gekürt worden. „Lost“ bedeutet wörtlich übersetzt „verloren“. Gemeint ist damit aber in der Jugendsprache jemand, der „ahnungslos, unsicher oder unentschlossen ist“.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Putins Atomdrohungen
Angst auf allen Seiten
Nahost-Konflikt
Alternative Narrative
James Bridle bekommt Preis aberkannt
Boykottieren und boykottiert werden
Krise der Linke
Drei Silberlocken für ein Halleluja
Umweltfolgen des Kriegs in Gaza
Eine Toilettenspülung Wasser pro Tag und Person
Stromversorgung im Krieg
Ukraine will Atomkraft um das Dreifache ausbauen