Jugendportal über Netzsicherheit: Kinder sollen Datenschutz lernen
Am Mittwoch ist ein Online-Projekt gestartet, dass Kinder auf die Gefahren des Internets aufmerksam machen soll. Autoritär wollen die Macher dabei nicht wirken.
BERLIN taz | Seit Mittwoch ist eine Internetseite online, die Jugendliche vor Risiken bei der Nutzung des Internets warnen soll. Verantwortlich für das Projekt ist Edgar Wagner, Datenschutzbeauftragter für Rheinland-Pfalz.
Wagner hat Erfahrung mit dem Jugendschutz im Internet. Er kritisierte Facebook dafür, dass es den möglichen Empfängerkreis für minderjährige Facebook-Nutzer auf „für alle sichtbar“ erweiterte und für den Handel mit den Daten von Kindern. Das Ende Oktober erlassene Verbot von Facebook-Freundschaften zwischen Lehrern und Schülern in Rheinland-Pfalz hat er ausdrücklich begrüßt.
Auf der Webseite geht es nicht darum, autoritär aufzutreten, sondern aufzuklären. „Wir wollen nichts verbieten, sondern nur raten und darauf hinweisen, was man besser machen könnte“, sagte Wagner in einem Video des Südwest-Rundfunks. Zudem soll das Portal die Schüler-Workshops zur Netzsicherheit unterstützen, welche die rheinland-pfälzische Landesdatenschutzstelle anbietet.
Um das zu erreichen, informiert youngdata.de über den Umgang mit Daten bei Diensten wie Facebook, Whatsapp, Google und Youtube sowie über die Tücken bei der Nutzung von Smartphones und Spielekonsolen. Die gemeinnützige GmbH medien+bildung.com unterstützt das Projekt mit pädagogischer Beratung. Dabei wurde offenbar viel Wert darauf gelegt, die Seite für Kinder ansprechend zu gestalten. Daher ist die Sprache auf dem gesamten Portal einfach gehalten, selbst in der Datenschutzerklärung werden die Leser geduzt.
Warnhinweise bei Youtube-Videos
Das Webangebot arbeitet mit einer Vielzahl von Fotos, Karrikaturen und Youtube-Videos. Bei den Videos erscheint der Hinweis, dasss durch die Aktivierung Daten an den jeweiligen Anbieter übermittelt werden. Mit verschiedenen Fragebögen können die Schüler ihr Wissen über die Internetsicherheit testen.
Nun muss das Angebot die Jugendlichen nur noch erreichen. „Wir hoffen auf eine große Verbreitung, zum Beispiel durch Verlinkungen“, sagt Wagner. Zudem soll youngdata.de gezielt an Schulen eingesetzt werden.