Jugend- und Lifestyleportal Vice: Felix Dachsel wird Chefredakteur
Während bei Vice Austria Unruhe herrscht, steht für die deutsche Onlineseite ein neuer Chef fest: Felix Dachsel folgt auf Laura Himmelreich.
Felix Dachsel wird ab Oktober die deutsche Online-Seite der Vice als Chefredakteur leiten, das gab die Pressestelle der Vice am Freitagmittag bekannt. Dachsel absolvierte seine journalistische Ausbildung an der Henri-Nannen-Schule und arbeitete ab 2011 erst in der Medienredaktion später für die Wochenendausgabe der taz. Seit 2015 ist er Redakteur im Ressort „Z“ bei der Zeit.
Mit seinem neuen Posten tritt er die Nachfolge von Laura Himmelreich an, die künftig die Chefredaktion für Vice DACH sein soll. Damit übernimmt Himmelreich die redaktionelle Verantwortung für die Vice-Büros in Österreich, Deutschland und Schweiz.
Die Umstrukturierungen, auch die Standorte Wien und Zürich künftig aus Deutschland zu leiten, stimmte einige Redakteur*innen unzufrieden. Acht Redakteur*innen der Vice Austria, zu denen auch der jetzige Chefredakteur Markus Lust sowie seine Stellvertreterin Hanna Herbst gehören, werden deswegen geschlossen die Redaktion verlassen.
Herbst begründete die gemeinsame Entscheidung wie folgt: „Die Richtung, in die es gehen soll, entspricht nicht mehr dem, was Vice für uns all die Jahre ausgemacht hat.“ Auf Anfrage der taz konkretisierte Herbst, dass sie seit einem Jahr schon eine neue Führung aus Deutschland hätten. Da jetzt auch eine übergeordnete inhaltliche Leitung aus Deutschland kommen soll, habe sie das Gefühl, dass ihnen Schritt für Schritt die Autonomie genommen wird.
Im Jahr 1994 wurde Vice als Lifestyle- und Jugendmagazin in Kanada gegründet. 2005 kam ein deutscher Ableger hinzu, zwei Jahre später auch der österreichische. Beide Ableger übernehmen Artikel der US-amerikanischen Seite und liefern eigene länderspezifische Beiträge. Wie Vice sich in Deutschland unter Dachsel verändern wird, zeigt sich im Herbst. Er verspricht Neues auszuprobieren, statt abzuwarten, dass sich etwas verändere: „Vice versteht, dass es für den Journalismus der Zukunft nur einen Weg gibt: Risikobereitschaft. Was für eine Freude, mit dieser Redaktion arbeiten zu dürfen!“
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