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Jobcenter für mehr Fitness„Schnorrer“-Bashing mit neuer Folge

„Bild“ beleidigt Hartz-IV-Empfänger, ein Jobcenter will sportlichere Langzeitarbeitslose. Die Chancen auf einen neuen Job verbessert das trotzdem nicht.

Jobcenter für mehr Sport im Alltag Bild: dpa

„Deutschlands frechster Hartz-IV-Schnorrer“ ist mal wieder gefunden. Ralph Boes heißt der Mann, und für die Bild-Zeitung ist er ein echtes Geschenk. Nicht nur weil er „unser Sozialsystem schamlos ausnutzt“ und „dummdreiste Thesen“ vertritt wie diese: „Ich bin kein Arbeitsverweigerer, nur weil ich kein Geld für meine Arbeit bekomme.

Der Staat muss zulassen, auch ehrenamtliche Arbeit als Arbeit aufzufassen.“ Sondern auch weil er sich bei Sandra Maischberger „danebenbenimmt“, denn er „zog sich in der Talkshow die Schuhe aus und setzte sich im Schneidersitz aufs Sofa“.

Nun könnte man einwenden, dass es doch von eher gutem Benehmen zeugt, sich die Schuhe auszuziehen, bevor man es sich auf dem Sofa gemütlich macht, während das Gegenteil der Fall ist, wenn man jemand öffentlich als „Deutschlands dreistesten Arbeitslosen“ beleidigt.

Und nicht nur schlechtes Benehmen, sondern bereits moralische Verwahrlosung ist es, was durch die Verwendung des Superlativs impliziert wird: Wenn Boes nämlich Deutschlands frechster Hartz-IV-Schnorrer und zugleich dreistester Arbeitsloser ist, dann sind die anderen Hartz-IV-Empfänger und Arbeitslosen eben auch frech und dreist, nur halt nicht ganz so schlimm.

Unterpriviligierte bloßstellen

Das ist natürlich alles andere als überraschend, schließlich lebt das Blatt davon, Unterprivilegierten noch weniger Privilegierte zu präsentieren, die dann mit ihren paar hundert Euro staatlicher Alimentierung Schuld an allem tragen.

Dabei leistet Ralph Boes doch allerhand: Im Grunde ist „Deutschlands frechster Hartz-IV-Schnorrer“ ja so etwas wie ein fester Posten, nur halt sehr undankbar bezahlt. Ungerecht, wenn man bedenkt, wie Bild, Maischberger & Co. damit Kasse machen. Und auch gesamtgesellschaftlich agiert Boes vorbildlich, wenn er sagt: „Ich gehe doch nicht in ein Callcenter.“

Wer jemals von Callcenter-Agents traktiert wurde oder sich in einem Anflug geistiger Verwirrung in eine Telekom-Hotline einwählte, der wird fraglos, ohne zu zögern, bereit sein, jedem, der dort seine und unsere Lebenszeit vergeudet, umstandslos auch den doppelten Hartz-IV-Satz auszuzahlen, wenn er verspricht, nie wieder einer solchen gemeinschädlichen Arbeit nachzugehen.

Aber die Kampagnen wirken. So ist das Jobcenter Brandenburg an der Havel jetzt auf die schöne Idee gekommen, älteren Langzeitarbeitslosen ein Lauftraining anzubieten, wofür diese mit Schrittzählern ausgestattet werden – wer am meisten Strecke macht, bekommt einen Preis.

Freche, dreiste Schnorrer

So bewegen sich die frechen, dreisten Schnorrersäcke wenigstens mal, denn wenn es etwas abzugreifen gilt, kriegen sogar die ihren Arsch hoch. Das sagt das Jobcenter natürlich nicht so deutlich, es ruft lieber das Motto aus: „Wer sich bewegt, wird nicht bewegt.“

Aber was genau will es den Langzeitarbeitslosen damit sagen? Für die bewegt sich doch sowieso nichts mehr. Und was mag der Preis sein, der am Ende winkt? Ein echter Job? Bei einem Unternehmen, das sich weigert, wenigstens Mindestlöhne zu zahlen? Darüber kann Ralph Boes jedenfalls nur lachen.

Der legt als Aktivist für ein bedingungsloses Grundeinkommen, als ehrenamtlicher Mitarbeiter einer Seniorenresidenz und als Medienstar zweifellos genug Strecke zurück. Und ist aus Protest gegen das System der Hartz-IV-Sanktionen auch noch in den Hungerstreik getreten, dieser freche, dummdreiste Schnorrer.

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35 Kommentare

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  • MM
    Mad Max

    Besitzt das Jobcenter die Courage die Arbeitslosen auf KSK-Niveau auszubilden!!!?

     

    Mad Max

  • S
    Spassvogel

    Wenn die Springer-Presse-Rufmordbanden

    durch die deutschen Bundesländer branden

    zeigt stets das BOESe Titelblatt

    wo das Gute eingeschlagen hat

    ganz wie ein kluges Barometer

    für Springer-Presse-Angstgezeter

    das sich zwar kriegerisch gebärdet

    sich dabei aber selbst gefährdet

    denn es zeigt damit deutlich an

    das es nur auf der Flucht sein kann

    und lenkt so alle Wahrheitsblicke

    auf die eignen Galgenstricke.

    Und die Moral von der Geschicht'?:

    So kommt das Gute oft ans Licht

    durch einen lieben BOESe-Wicht ;-).

  • E
    eulenspiegel

    Ralf Boes kann nicht gegen seine Überzeugung an. Und das ist gut so! Würden alle, die es sich leisten könnten, so verfahren, so würden sich in diesem desolaten System:"Wer nichts hat, dem kann man..." etwas ändern. Wer mit Menschen so umgeht, wie es in vielen Job-Centern geschieht, um diesem verrohten Markt-Radikalismus beizupflichten, kann froh sein, das es nicht mehr solcher "Idealisten" gibt. "Wer sich nicht wehrt, lebt verkehrt". Bei der "Bild", sind die die besseren Menschen, denen das Geld schon "in die Wiege gelegt" wurde-, und die "Ausrangierten" sollten den Hofknicks machen.

  • JK
    Juergen K.

    Ja, so etwas

     

    lässt den Bildzeitungsleser nicht dran denken,

     

    das ein Herr Boes möchte, dass etwa das Kindergeldgesetz, das Steuergesetz, das mietrecht und auch andere Gesetze

     

    der "Würde des Menschen"

     

    unterstellt werden.

     

    Jetzt gibt es ja die Würde nur Einkommens- und vermögensabhängig.

     

    Aka Einkommens- und Vermögensarm.

     

    Das schnallt soon Bild-Leser nicht.

  • H
    Humankapital

    Diese Laufprämie ist, finde ich, eine wirklich großartige Idee und sollte Schule machen. Wieviele Harz4-Bezieher damit motiviert werden könnten Demos zu veranstalten um für ihre Rechte zu kämpfen.

  • D
    diplom_hartzi

    So ist das Jobcenter Brandenburg an der Havel jetzt auf die schöne Idee gekommen, älteren Langzeitarbeitslosen ein Lauftraining anzubieten, wofür diese mit Schrittzählern ausgestattet werden ...

     

    Cool, ist der Preis wenigstens ein Paar neue Laufschuhe? Wenn nein, dann dürfte der Knorpelschaden vorprogrammiert sein. Schade, dass ich nicht in Brandeburg wohne, hatte nämlich mal den 3. Platz bei den Marathon-Landesmeisterschaften, als Hartz-IVer.

  • WB
    Wolfgang Banse

    Jobcentersind mit dem latein am Ende,was ihre zugeordnete Klientelbetrifft,diese in Arbeit zu bringen.Motivation,Engagement kann Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Jobcenter nicht bescheinigen.Absitzen,aussitzen,rumsitzen,Privatge-gespräche führen im Beisein der klientel und Kaffeee trinken-diesist angesagt.Arbeitgeber werden nicht aufgesucht,im Bezug auf Förderungen was die einstellung von Erwerbslosen anbetriffr.

    Beim Jobcenter Friedsrichshain-Kreuzberg verweuigert eine Mitarbeiterin Dreistadt einer dort angegliederten person Arbeit,Bildung,Weiterbildung,sowie die Kostenerstattung für Bewerbungen und das Ticket zur Vorladung beim Jobcenter.,Dikatorisch,monarchisch geht diese Mitarbeiterin gegen diese dortr angegleiderte Person vor.Ja als Mobbuing kann man ihre Verhaltensweise gegenüber dieser person bezeichnen.Apartheid und Diskriminierungen inm Bezug auf Artikel 3,Absatz 3 des GG

    wird sichtbar und dies in einem Rechtsstaat,wie es die Bundesrepublik-Deutschland ist.

  • DS
    Dr. Satori

    Falls jemand die Sendung "Menschen bei Maischberger" nicht gesehen haben sollte, so gibt es hier eine schriftliche Zusammenfassung:

    http://www.giftspritzer.info/maischberger-ralph-boes-hartz-iv-ard-grundeinkommen/

  • M
    mimi-kri

    Dummdreist sich daneben benommen, weil er sich die Schuhe auszog und sich im Schneidersitz platzierte!?

     

    Was ist denn dann der ehemalige Kandesbunzler, der sich überall das Recht rausgenommen hat zu rauchen!?

  • T
    Tee

    Bild lebt von den Leuten, die da bloß gestellt und verarscht werden.

     

    Wer kauft das denn?

     

    Maischberger, Jauch und Co. sollten vor dem nächsten Sofa Gequatsche mal für ein Jahr in einen Block ziehen.

     

    Doepfner und wie sie alle heißen, sollten nur noch da leben, bis sie mit ihrem Mist aufhören.

  • ET
    Eddy Torial

    (1) Wer in einer Weise, die geeignet ist, den öffentlichen Frieden zu stören,

    1. gegen eine nationale, rassische, religiöse oder durch ihre ethnische Herkunft bestimmte Gruppe, gegen Teile der Bevölkerung oder gegen einen Einzelnen wegen seiner Zugehörigkeit zu einer vorbezeichneten Gruppe oder zu einem Teil der Bevölkerung zum Hass aufstachelt, zu Gewalt- oder Willkürmaßnahmen auffordert oder

    2. die Menschenwürde anderer dadurch angreift, dass er eine vorbezeichnete Gruppe, Teile der Bevölkerung oder einen Einzelnen wegen seiner Zugehörigkeit zu einer vorbezeichneten Gruppe oder zu einem Teil der Bevölkerung beschimpft, böswillig verächtlich macht oder verleumdet,

     

    wird mit Freiheitsstrafe von drei Monaten bis zu fünf Jahren bestraft.

     

    Richtig!: Strafgesetzbuch, § 130, Volksverhetzung

  • C
    Cybermichl

    Tja, Herr Revisor, den Ball der Recherche, des aufmerksamen Lesens sollten Sie wieder auffangen. Es geht hier in diesem Artikel darum, dass Boes Faulheit und Dreistigkeit in Bild unterstellt wird (natürlich eine Ausnahmeerscheinung), obwohl sein ehrenamtliches Engagement dagegen spricht.

     

    Ich weiß selber, was es bedeutet, vom Jobcenter Arbeiten angeboten zu bekommen, wo man sich fragt, soll man diesen, über Zeitarbeitsfirmen angebotenenn Jobs annehmen, die zudem würdelos bezahlt werden.

  • N
    nunja

    ein Artikel, der mir aus dem Herzen spricht.

     

    Ich frage mich nur, was jetzt Arno Dübel macht, den die Bild so rein zufällig seinerzeit zeitgleich zur öffentlichen Hartz-IV-Hatz freigab, als Spaßmobil-Guido ein wenig zu feste auf das sozialdarwinistische Gaspedal trat.

     

    Der gesellt sich jetzt wahrscheinlich traurig und vergessen ins Mausoleum ehemaliger stets zyklisch wiederkehrender Bild-Pranger-Gestalten. Z.B. neben "Florida-Rolf", wer hat ihn schon vergessen?

     

    Bild - pranger Dir Deine Meinung...

  • R
    Randgruppe

    Der Bericht der TAZ ist glaube ich so akzeptabel wie er ist, wer Ralph schon länger kennt, kann bei den BILD Berichten sowieso nur die Nase rümpfen, wie eigentlich bei JEDEM derer Berichte...

     

    Alles wurde auseinandergepflückt, aus dem Kontext gerissen und nach eigener Nase wieder zusammengefügt, um ein möglichst negatives BILD zu erzeugen, und darin sind die Volksverhetzer des Spinner-Verlages ja erprobt.

     

    Ralph ist in der Tat eine Ausnahme, und zwar im positiven Sinne, wenn jeder den Mut haette, zu tun was er auf sich nimmt, wären viele Ungerechtigkeiten bald vom deutschen Arbeitsmarkt getilgt...

  • A
    akkumensch

    Ralph Boes ist der "frechste Hartz-IV-Empfänger"?

    Naja, die Bild hat abenteuerliche Theorien über Frechheit, wenn sie einem Bürgerrechtler, der das Bundesverdinestkreuz bekommen sollte, schlechtes Benehmen in Ausübung seiner altruistischen Aufgaben nachsagt.

     

    Es kommt einem vor, als sei man in einem Roman wie Harry Potter gelandet, wo ständig "die Guten" mit Dreck beworfen werden auf die peinlichste, eigentlich deutlich erkennbare Weise.

     

    Danke, liebe Taz für diese Wohltat der Unterstützung! Es sind doch noch nicht alle Zeitungen vom Imperius-Fluch des Kapitalismus beschlagnahmt worden ;-)

     

    BTW: "freche HartzIV-ler" sind eher Leute wie dieser Mann, der sich überall - auch als Kanzler - bewirbt:

    www.fielsch.de/initiativbewerbung

  • A6
    Andi 67

    Sehr guter Artikel! Habe die Sendung gesehen, fand sie aber "flach" was aber nicht an Ralph lag-der wurde ja bei interessanten Themen immer von der Maischberger unterbrochen. Die Putzfrau war überflüssig, eigentlich auch diese Modetante, die beiden anderen "Kollegen" plapperten eh immer das was man von Politikern gewohnt ist, wobei letztere (Herr Alt), nun wenig bis gar nichts zu sagen wusste, was von relevance war, außerdem kennt er die Hartz IV Gesetze nicht...als was arbeitet dieser Herr nochmal? An Herrn Alt wurde ja nun auch ein Brief versand, den er doch beantworten möchte. Katja Kipping war ok, habe aber schon bessere Reden usw. von Ihr gehört.

    Zu BILD muss ich sagen, das ich nun bei der (ich glaube) inwischen 4 ten Ausgabe zu Ralph, schmunzeln musste, zum einen kommen nun einige Beführworter mit Intellekt zu worte (die Gegner erkennt man an der ewig gleichen Leier:"Unsere Steuergelder!!!" und an kurze Sätze.

    Zum zweiten, weil BILD nun krampfhaft versucht, zu "beweisen" das keiner Hungern muß und niemand Obdachlos wird..(so in etwa stehts da). Befehl von oben? Da hat kriegt wohl jemand Angst? Ach nicht doch BILD, ist doch nur son Hartz IV ler.

    Mal sehen, was sie sich noch ausdenken werden, aber ich denke, die Wahrheit sickert nach und nach durch...die Felle schwimmen weg.

  • D
    dieTazohje

    "Wer jemals von Callcenter-Agents traktiert wurde oder sich in einem Anflug geistiger Verwirrung in eine Telekom-Hotline einwählte, der wird fraglos, ohne zu zögern, bereit sein, jedem, der dort seine und unsere Lebenszeit vergeudet, umstandslos auch den doppelten Hartz-IV-Satz auszuzahlen, wenn er verspricht, nie wieder einer solchen gemeinschädlichen Arbeit nachzugehen. "

     

    Warum untertreibt die TAZ immer an wichtigen Stellen. Sprechen wir doch mal Klartext: Wer das "Wiener Karussell" und diverse andere Bimmelbuden in den letzten Jahren verfolgt hat, weiß, dass eine Vermittlung seitens des Jobcenters in ein Outbound-Callcenter nichts anderes ist als eine Rekrutierungsmaßnahme für die organisierte Kriminalität. Es sind nicht ein paar schwarze Schafe, die ganze Branche lebt doch nur durch den Betrug. Und Politiker besuchen solch Klitschen zu gern, um den Jobflutern der Region auf die Schulter zu klopfen. Wer keine Lust mehr auf organisierte Kriminalität hatte und kündigte der wurde mit einer Sperre belohnt.

  • J
    Jupp

    Dem Verfasser wünsche ich viel Spaß, wenn er das nächste mal mit dem Auto liegen bleibt und eben keiner von den "nerviger" beim ADAC ans Telefon geht, sein DSL versagt und er selbst die Vermittlungsstelle repariert, weil bei der Telekom keiner am Telefon sitzt oder er eine frage zu seiner Stromrechnung hat und deswegen von FFM nach Berlin fährt, um direkt vor Ort nachzufragen. Er könnte auch zu seinen Kollegen in den Vertrieb gehen und mal fragen, wie viele Abonnenten die TAZ ohne Call Center so hätte. Ich fände es sehr schön, wenn alle Leute im telefonischen Kundenservice mal einen Tag lang im gesamten Land nicht arbeiten, was auf ca. 500.000 zutrifft. Nur um mal zu zeigen, wie begründet diese Vorurteile so sind.

  • P
    psyflex

    Ich finds klasse, das Ralph Boes diese Diskussion losgetreten hat. Und anhand der ziemlich unschönen Diffamierungskampagne sieht man, das wohl vernünftige Argumente fehlen :)

     

    Es ist Zeit für Veränderungen!

     

    http://www.psyflex.de/ralph-boes-bei-maischberger/

  • L
    Luki

    Die Tatsachen wahrzunehmen, hätte der BILD gut getan.

    Vielleicht sollten sie sich auch besser informieren, um nicht in Vorurteilen gegenüber Ralph Boes stecken zu bleiben. z.B. unter grundrechte-brandbrief.de oder wir-sind-boes.de

  • ER
    Ein Realist

    Hier ist ein interessantes Video über die Aktion von Ralph Boes:

     

    http://www.youtube.com/watch?v=gFdT7ehfdcQ

  • KK
    Karl Kraus

    @Revisor

    Nunja. Zunächst reicht der Bilder"zeitung" die fette Schlagzeile schon mal aus, um die ersten Deppen mit einer kurzen Auffrischung ihrer Vorurteile zu versorgen. Weiterlesen dient der Füllung, nicht der Relativierung. So fungtioniert das einfach.

    Darüber hinaus frage ich mich aber - wenn die ganz fair klarstellen, dass der Kerl, der freche, dreiste, eine Ausnahme darstellt - warum man dann eine Schlagzeile daraus machen muss (will). Etwa so: Deutschlands dreisteste Ausnahme!

    Absurd? Nein! Erkennst du den Trick? Ahnst du seine Wirkung?

  • DM
    Der Markt

    Es gibt dreiste Hartz-Iv-Empfänger, dreiste Lohnempfänger, dreiste Rentenempfänger usw. usf.

     

    Aber was sind schon pparhundert Euro des dreisten Hartzers gegen die Millionen, mit denen andere Lohneskalven quälen.

    Mit unserem "Markt"-Geld ...

     

    Na klar, Kleinbürger sehen das anders. Mit dem Geld das der Millionär (egal ob ererbt, im Lotto gewonnen, am "Markt" ergaunert etc.) ausgibt schafft er Arbeitsplätze, ist "Arbeitgeber" und das gilt als nobel.

    Und der Kleinbürger trennt natürlich gewissenhaft zwischen Steuer- und Marktgeld.

     

    Nicht dreist, einfach nur dumm.

  • IN
    Ihrxx Name

    Ich finde den Artkel super und werde dafür auch zahlen.

  • A
    Arno

    Wie komme ich denn dazu, die taz zu bezahlen? Müsste ich ja blöd sein, solange sich noch genug andere finden, die die taz bezahlen, damit ihre Schreiberlinge ihrem Hobby nachgehen können und die mich bezahlen, damit ich meine Kommentare ablassen kann. Meine Rente werdet ihr mir später auch bezahlen, arbeitswütig wie ihr seid. Ne, ne, so blöd bin ich nicht.

  • A
    Anti-Revisor

    Erzähl keinen Blödsinn Revisor, der besagte Bild-Artikel ist und bleibt eine Frechheit und der gemeine Bild-Leser ist ganz sicher nicht fähig, Nuancen zu differenzieren, sondern behält in seinem Hirn langfristig immer nur die Aussage der fetten populistischen Schlagzeile und ganz sicher keine Nebensätze. Wer einen Artikel mit dieser Schlagzeile und mit diesen menschenverachtenden Sätzen und Ansichten auch noch zu relativieren und verteidigen versucht, hat wohl (mit Verlaub lieber Revisor) selber nicht mehr alle Latten am Zaun oder ein ernsthaftes Problem mit der Beurteilung und Einordnung von populistischen Hetzartikeln. Also schalt beim nächsten mal dein Hirn ein, wenn du nochmal vorhast, deine geliebte Bild-Zeitung hier zu verteidigen und stattdessen den Autor grundlos anzufeinden. Der Autor hat den Artikel sehr wohl gelesen - und im Gegensatz zu dir inhaltlich auch verstanden!

  • M
    mr.callcenter

    Einen Nachtrag noch.

    Weshalb springt die Piratenpartei in der aktuellen Diskussion um Ralph Boes ihm nicht argumentativ bei?

     

    Johannes Ponader und Ralph Boes kennen sich schon Jahre lang, haben bzgl. dem BGE zusammengearbeitet, auf You Tube gibt es zahlreiche gemeinsame Veröffentlichungen.

     

    Ebenso hält und hielt Ralph Boes auf Piraten Veranstaltungen Input Vorträge für die innerparteiliche Diskussion. Auch durch diese Arbeit von beiden ist das Thema BGE nun Bestandteil des Programms und ausgerechnet nun schweigt die Partei.

     

    Was will man vermeiden? Die mediale Verbindung von Sandalen und Schneidersitz? Hat man Angst vor der programmatischen Courage?

  • G
    gerdos

    Wie wäre es denn mal mit der BILD-Headline: Rösler, Deutschlands dreisteter Armutsberichtsfälscher.

  • M
    mante

    Ja, Recherche hätte gut getan...der Bildzeitung! Zum Glück blasen die Kommentatoren nicht alle in dieses Bashing-Horn mit rein...die Leser sind offensichtlich klüger als es die Bild-Macher wahrhaben wollen;-)

  • M
    mr.callcenter

    Sie kritisiern das Bashing diverser Medien und das Weltbild welches dahinter steckt, gleichzeitig sind sie sich nicht zu Schade, selbst polemisch und sehr pauschal gegen Callcenter & Callcenter Mitarbeiter übelst zu bashen.

     

    Was Ralph Boes angeht, ist Mitleid relativ. Er sucht seit Jahren mit Nachdruck die Öffentlichkeit, geben sie mal auf You Tube seinen Namen ein, lauschen seinen Vorträgen, seinen Argumentationen,....viel Spaß und noch mehr Geduld.

     

    Ralph Boes ist politisch weder unschuldig oder arglos. Er weiß sich zu inseznieren, mit welchem Ziel auch immer.

  • T
    trampshining

    Statt dem Bild-Artikel lesen Sie doch DAS RECHT AUF FAULHEIT von Paul Lafargue, dem Schwiegersohn von Karl Marx.

  • L
    Lutz

    @Revisor:

     

    Und weshalb soll Boes "eine (schlimme) Ausnahme" sein? Ich würde eher sagen, eine rühmliche Ausnahme!

     

    Als Revisor ist man verpflichtet, ALLE Informationen zu berücksichtigen!

  • C
    Celsus

    Mit dem mal wieder schlimmsten Arbeitslosen wird ja tatsächlich ein Hass-Objekt zur Verfügung gestellt. Es gibt doch sehr zu denken, dass der schlimmste Politiker der Unionsparteien oder der schlimmste Burschenschafter dort nie geschildert wird. Mit Bierflaschen nach Ausländern werfen viele Burschenshcfter doch gerne. Ariernachweise fordern sehr viele Burschenschafter auch. Aber es wird dann eben lieber der schlimmste Arbeitslose geschildert. Das passt sicherlich alles sehr gut in das Weltbild des Chefredakteurs der BILD. Er ist ein ehemaliger Burschenschafter.

     

    Es wird auf Menschen hingewiesen, die verzweifelt einen Job suchen? Es wäre ganz und gar naiv, wenn übersehen wird, dass die BILD sehr wohl weiß, was beim Publikum hängen bliebt und worüber diskutiert wird und worüber eben nicht. Taktisch geschickt sind sie bei der Verbreitung ihres Weltbildes.

  • JY
    jippi yeah

    @Revisor: Ach ja, da hat die BILD ja wirklich wieder mal viel zur gesellschaftlichen Befriedung beigetragen - schade nur, daß Ihre typische Leserschft oft nicht so viel mehr als die Schlagzeile liest, und die legt eben schon, zusammen mit einer eindeutigen Gesamttendenz dieses Blattes, nahe, daß Hartz4er fast immer Schmarotzer sind - oder wozu soll dieser und alle anderen Artikel derselben Sorte - sonst gut sein?

  • R
    Revisor

    Den nicht allzu langen BILD Artikel auch mal zu lesen haette der Recherche gut getan.

     

    BILD hat geradezu in einer fuer ein tabloid paper geradezu buckeligen Art klargestellt, dass der Talkgast eine (schlimme) Ausnahme unter der Vielzahl verzweifelt jobsuchender HartzIV-Empfaenger sei.