piwik no script img

Auf Du und Du mit dem Buß- und BettagJetzt erst recht

■ Aktionen für den verlorenen Feiertag

Die Evangelische Kirche fühlt sich zwar politisch „ohnmächtig“, so Pressesprecher Peter Bick, aber sie gibt nicht auf. Nachdem vor zwei Jahren der Buß- und Bettag, um die Pflegeversicherung zu finanzieren, als gesetzlicher Feiertag abgeschafft wurde und nur noch in Sachsen existiert, will man heute in Sachen Buß- und Betag an die Öffentlichkeit gehen. Um sieben Uhr in der Früh wollen PastorInnen und LaiInnen die Pendler am Hauptbahnhof und im Domshof mit Posaunenklängen und Flugblättern empfangen. Tenor: Besinnet Euch angesichts von Flugzeugkatastrophen, Rinderwahn und Arbeitslosigkeit! Dazu gibt's über den Tag verteilt zahlreiche Gottesdienste, auch am Morgen, wo die gemeine ArbeitnehmerIn nicht kann. Ein bißchen Trotz, sagt Bick, ist bei der Terminierung schon im Spiel. Trotz in Hinblick auf „das langsame Zerstören von gewachsener Kultur“ hierzulande, wo es nur noch darum gehe, auch „am Sonntag einkaufen zu können“.

Der Buß- und Bettag sei immer schon ein wichtiger Feiertag zur gesellschaftlichen Besinnung, nicht zum persönlichen Bußetun in der Kirche gewesen. In Niedersachsen liegen 250.000 Unterschriften zur Wiedereinführung des Feiertags vor; in Schleswig-Holstein ist ein Volksbegehren geplant. Wer unterschreibt in Bremen? Mu

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen