Israels Präsident in Abu Dhabi und Dubai: Emirate fangen Huthi-Rakete ab
Die Huthis haben erneut die Emirate angegriffen. Israels Präsident, der sich aktuell auf Besuch in dem Golfstaat befindet, will die Reise fortsetzen.
Die staatliche Nachrichtenagentur WAM berichtete über den Zwischenfall. Die Attacke habe nicht zu Verlusten geführt, „da die Überreste der ballistischen Rakete außerhalb der besiedelten Gebiete herunterfielen“. Die zivile Luftfahrtbehörde erklärte, es gebe keine unmittelbaren Auswirkungen auf den Flugverkehr in den Emiraten.
Der oberste Staatsanwalt des Landes hat Menschen, die derartige Zwischenfälle filmen oder davon Bilder veröffentlichen, mit Strafen gedroht. Dies erschwert die Berichterstattung. Das Verteidigungsministerium der Emirate veröffentlichte jedoch Schwarz-Weiß-Aufnahmen, die den Angaben zufolge die Zerstörung einer Raketenstartvorrichtung in der Provinz Al-Dschauf im Jemen etwa eine halbe Stunde nach der Attacke zeigten. Al-Dschauf liegt etwa 1.350 Kilometer südwestlich von Abu Dhabi.
Der Huthi-Militärsprecher Jehia Sarei kündigte bei Twitter eine Erklärung der Rebellen zu einer Attacke an, die in „die Tiefen“ der Vereinigten Arabischen Emirate gereicht habe. Der Huthi-Nachrichtensender Al-Masira berichtete später von Luftangriffen auf Sanaa, die von den Rebellen gehaltene Hauptstadt des Jemen.
Herzog will Expo besuchen
Herzog, der am Sonntag von Außenminister Abdullah bin Zayed Al Nahjan sowie Mohammed bin Zajed Al Nahjan, dem mächtigen Kronprinz von Abu Dhabi, empfangen wurde, stellte fest, dass Israel Attacken auf die Souveränität der Emirate verurteile. Es werde erwartet, dass Herzog seine Reise wie geplant fortsetze, teilte dessen Büro am Montagmorgen mit. Für Montag war ein Besuch Herzogs bei der Expo 2020 vorgesehen, der Weltausstellung in Dubai. Die Huthis hatten kürzlich gedroht, diese zum Ziel zu machen.
Im Jemen tobt seit 2014 ein Bürgerkrieg. Damals nahmen die Huthi-Rebellen die Hauptstadt Sanaa ein sowie einen Großteil des Nordens des Landes. Die international anerkannte Regierung wurde zur Flucht in den Süden und später nach Saudi-Arabien gezwungen. Eine Militärkoalition unter Führung Saudi-Arabiens, der auch die Emirate angehören, trat 2015 auf Seiten der Regierung in den Krieg ein.
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