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Israelischer VerteidigungsministerBarak zieht sich zurück

Der israelische Verteidigungsminister Ehud Barak will sich aus der Politik zurückziehen. An der Wahl zur Knesset Ende Januar werde er nicht mehr teilnehmen.

Ehud Barak ist seit 2007 Verteidigungsminister in Israel. Bild: dapd

JERUSALEM afp | Der israelische Verteidigungsminister Ehud Barak hat seinen Rückzug aus der Politik angekündigt. Er werde mit der Neuwahl des Parlaments im Januar aus der Politik ausscheiden, kündigte Barak am Montag vor Journalisten in Tel Aviv an.

„Ich habe entschieden, mich aus dem politischen Leben zurückzuziehen und nicht an der kommenden Wahl zur Knesset teilzunehmen“, sagte der 70-jährige Minister. Er wolle sich dann seiner „Familie widmen“.

In Israel soll am 22. Januar ein neues Parlament gewählt werden. Die Knesset hatte sich Mitte Oktober selbst aufgelöst und damit den Weg für die vorgezogene Neuwahl frei gemacht. Nach einwöchigen Kämpfen mit radikalen Palästinensern im Gazastreifen herrscht erst seit wenigen Tagen eine Waffenruhe mit Israel. In den Auseinandersetzungen waren 166 Palästinenser und sechs Israelis getötet worden.

Barak ist seit dem Jahr 2007 israelischer Verteidigungsminister, sowohl unter dem derzeitigen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu als auch unter dessen Vorgänger Ehud Olmert. Zuvor war Barak bereits Regierungschef und Außenminister Israels. Er ist der höchstdekorierte Militär des Landes.

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6 Kommentare

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  • I
    I.Q

    Er ist überflüssig, weil er schon längst von krasser auftretendem Personal ersetzt wurde.

  • S
    SomaRiot

    Das ist ja wohl der eindeutige Beweis, dass die Israelis Gaza wegen des Wahlkampfes "angegriffen" haben...hihi.

  • S
    Sören

    Ich denke, dass Ehud Barak auf eine ansehnliche Karriere zurückblicken kann, und dass es für einen 70-jährigen keine Schande ist, Zeit für seine Enkelkinder haben zu wollen.

     

    Aber wenn man sich die Umfragen anschaut, wird seine Entscheidung wohl auch davon beeinflusst worden sein, dass seine Atzmaut-Partei mit maximal 2 Sitzen rechnen kann bzw. es recht wahrscheinlich ist, dass sie gar nicht in der Knesset vertreten sein wird.

  • H
    Harald

    Hi Gonzi, darf ich dich zum Schmock des Tages küren? Du kannst dem allen beherrschen. Mit mentalem Kraft.

  • G
    Gonzi

    Da darf man gespannt auf seine Memoiren sein, denn er hat darzustellen, inwieweit ihm Scharon in die Parade gefahren ist.

    Das kann spannend werden, da er diesen auch nicht zu sehr in die Pfanne hauen darf, weil er dadurch Arafat von israelischen Propagandalügen befreien müßte, andererseits dürfte er Scharon noch heute seine Eskapaden nachtragen.

     

    Persönlich würd mich noch wissen, woher seine Eltern stammten, Polen, Weissrussland, oder......?

  • X
    xarex

    Das ist der eindeutige Beweis für die Niederlage im Krieg gegen Gaza!