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Islamkritiker Hamed Abdel-SamadMorddrohung aus Ägypten

Der Publizist Abdel-Samad wird von ägyptischen Salafisten mit dem Tode bedroht. Bekannt geworden ist der Deutsch-Ägypter vor allem als Satirepartner von Henryk Broder.

Bekommt Morddrohungen von ägyptischen Salafisten: Hamed Abdel-Samad. Bild: imago/Raimund Müller

BERLIN taz | Hierzulande ist der Publizist Hamed Abdel-Samad eine bekannte Medienfigur, seit er als Stichwortgeber von Henryk M. Broder für dessen Satirereihe „Entweder Broder“ vor drei Jahren im Auftrag der ARD durch die Lande reiste. Auf Einladung des Innenministers sitzt er in der Islamkonferenz, und als „Ägypten-Experte“ war der Schriftsteller öfter im Fernsehen zu Gast.

In Ägypten, seinem Geburtsland, ist Abdel-Samad dagegen bislang weithin unbekannt. Doch nun sind ausgerechnet radikale Salafisten dort auf ihn aufmerksam geworden.

Nachdem der Autor aus Deutschland irgendwo in Kairo einen Vortrag über „religiösen Faschismus“ hielt, dessen Anfänge er schon beim Propheten Mohammed ausmachte, fand er sich auf Facebook mit einer Hetzkampagne konfrontiert.

Einer der Wortführer der salafistischen Gruppierung Dschamaa Islamija hat ihn nun sogar mit dem Tod bedroht: Der Salafisten-Scheich Assem Abdel-Maged, dessen Ausfälle gegen Kopten und Säkularisten notorisch sind, rief auf dem Sender Elhafez offen zur Ermordung des Deutsch-Ägypters auf.

Von den über 200 TV-Kanälen in Ägypten ist der Salafisten-Sender einer der übelsten: Er wurde schon mehrfach verklagt, weil Prediger dort gegen Oppositionelle und Showstars hetzten.

Ägyptische Medien haben von den Drohungen gegen den deutschen Publizisten bislang kaum Notiz genommen. Dafür hat Abdel-Samad den Fall nun selbst publik gemacht und sich hilfesuchend an Angela Merkel gewandt. Er selbst sieht die Drohungen als Teil eines innerägyptischen Machtkampfs, wie er Spiegel Online sagte.

Im Vorfeld zweier großer Demonstrationen, die zum 30. Juni für und gegen Präsident Mursi in Kairo geplant sind, würden die radikalen Islamisten ihn benutzen, um die gesamte Opposition zu diffamieren, glaubt Abdel-Samad.

In Deutschland gehört Abdel-Samad zur Riege jener „Islam-Kritiker“, die ihre Herkunftskultur mit dem vermeintlich authentischen Blick des angeblichen Insiders kritisieren. In seinem letzten Buch prophezeite er vollmundig gar den „Untergang der islamischen Welt“.

Es gibt nicht wenige, die ihn deshalb für einen Wichtigtuer und Selbstdarsteller halten. Doch die Drohungen aus Ägypten sind real. Abdel-Samad sollte den Salafisten-Scheich Assem Abdel-Maged deshalb am besten verklagen. Denn Todesdrohungen per TV sind auch in Ägypten nicht legal.

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55 Kommentare

 / 
  • G
    Gast

    Na?

    Sein Verschwinden ist jetzt garantiert auch reinster Ausdruck seiner Geltungssucht, stimmts?

  • V
    Verkörpert

    Dieser Herr abdel- Samad sucht Berühmtheit in Deutschland. der Mann hat hier keine Arbeit gefunden und ist selbst faul, also macht sich durch Islam Kritik bekannt. Es gibt viele Leute aus der arabischen Welt, die den Islam stark kritisieren mit guten wissenschaftlichen Methoden. sie bleiben ausserdem in ihren Ländern und haben keine Angst und es passiert ihnen auch nichts. dieser Playboy aber wohnt in Deutschland und sucht Hilfe bei Merkel!

    zur Kenntins: ich bin Muslim geboren, aber ich glaube an keine Religion. dieser Herr macht all diese Geschichten damit er bekannt wird. mit dieser Logik kann ich mir sehr gut vorstellen, dass Abdel Samad wird in ein paar Jahren den Islam verteidigen. wartete mal und denkt an mich dann!

  • B
    Blautopf

    Es ist nicht zu fassen, dass so etwas in der taz-Redaktion durchgeht.

    Ich wüsste schon gern, wie man dort mit einer ähnlich hämisch-relativierenden Stellungnahme zu Mordaufrufen von fanatischen Opus-Dei-Mitgliedern gegenüber, sagen wir, Eugen Drewermann umginge. Aber das würde man nie erfahren, weil ein entsprechender Artikel niemals in der taz erschiene.

  • M
    Marti

    Ich mache hiermit den Vorschlag Daniel Bax den silbernen Jauchekübel zu verleihen für den unsäglichsten taz-Artikel aller Zeiten!

  • KS
    Kathrin S.

    Noch einmal ein Versuch - da sich nir die Streichpraxis der taz nicht erschließt.

     

    Dieser Artikel ist unsaeglich: Es scheint wichtiger zu sein, den immerhin mit einer Todesdrohung Versehenen zu diskreditieren, indem er als Stichwortgeber Hendrik Broder beschrieben wird - als sei dies die Kritik einer Fernsehsendung. Im gleichen Atemzug spricht Herr Bax (intimer Kenner der muslimischen Ländern und der Rolle bzw. Praxis des Islam) Abdel-Samad die Kompetenz ab, etwas zu Islam zu sagen zu haben, da er "zur Riege derjenigen Islamkritiker.....s. Artikel.....gehöre", die sich ja nun mal der überflüssigen Tätigkeit hingeben, sich mit dem Islam auseinander zu setzen.

    Sie sollten lieber auf den Autor Bax hören und sich das sparen.

    Tut man es dennoch, muss sich schliesslich nicht wundern, wenn man schon mal mit dem Tode bedroht wird.

  • M
    Mara

    Bax ... unfassbar, dieser Artikel übertrifft all ihren Auswurf der letzten Jahre.

     

    Ich habe fast alles von ihnen gelesen, wo sie Toulouse dem westlichen Neoliberalismus angedichtet haben usw. und ich muss sagen, ihre Ideologie ist unfassbar regressiv.

  • S
    simona

    Schämt Euch für diesen Kommentar!!! Die Religionstoleranz" der taz wird immer unerträglicher! Was ist nur aus Euch geworden?? Zum Heulen.

     

    Mein tiefes Mitgefühl für den Verfolgten!

  • T
    thomas

    ZIT Zentrum für islamische Theologie, Uni Münster verurteilt Morddrohungen aufs Schärfste

     

    Das Zentrum für Islamische Theologie Münster steht für einen weltoffenen Islam und vertritt sowohl in der Lehre als auch in der Forschung einen Islam, der sowohl den Menschen als auch die Gesellschaft bereichern soll. Dazu gehört nicht nur der spirituelle Beitrag von Religion, sondern auch der gesellschaftliche, bei dem in erster Linie die Entfaltung von Friedenspotenzialen des Islam steht, um für eine plurale Gesellschaft zu sorgen, in der die Würde eines jeden Menschen sowie sein physischer und mentaler Schutz als unantastbares göttliches Gut gelten. Daher verurteilen wir die jüngsten Morddrohungen gegen Herrn Hamed Abdel-Samad, die laut Medienberichten von einem Dozenten an der Al-Azhar Universität ausgegangen sein sollen, aufs Schärfste. Die Leitung der Al-Azhar hat uns garantiert, dass diese menschenverachtende Drohung nicht die Haltung der Al-Azhar wiederspiegle und sie sich auf das Schärfste von diesem Aufruf distanziere. Inzwischen läuft unseren Informationen zufolge auch ein gerichtliches Verfahren gegen diesen Dozenten. Die Al-Azhar Universität erhofft sich durch die Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Islamische Theologie Münster, fruchtbare Ergebnisse als Beitrag zur Etablierung eines aufgeklärten islamischen Diskurses. Das geplante Projekt des ZIT mit Dar-ul-Ulum und der Al-Azhar Universität „Gegenwärtige Transformationsprozesse im Islamischen Denken“, das vom DAAD gefördert wird, soll den dialogbereiten Kräften an verschiedenen islamisch-theologischen Fakultäten in Ägypten und Tunesien eine Plattform zum fachlichen Austausch bieten, um positive Kräfte zu stärken und derartigen Hasspredigern konstruktive Inhalte entgegen zu setzen.

     

    Unterzeichnet von Prof. Dr. Mouhanad Khorchide, Leiter des ZIT

     

    Das stand gestern noch nicht auf der ZIT website, da hat der Druck offensichtlich einiges bewirkt. M.M.n. hätte eine solche Erklärung spätestens am Anfang dieser Woche vom Institut direkt von sich aus herausgegeben werden müssen, und nicht erst dann, wenn in der Öffentlichkeit alles brennt....

  • SR
    Salman Rushdie u.a.

    Auch zu Zeiten Taslima Nasrins hat zum Glück noch niemand vom Schlage Bax' beider taz gearbeitet.

     

    Da das inzwischen mit Bax und Gümüsay aber bereits reichlich mehrere Jahre der Fall ist, kann das nur bedeuten, dass die taz nicht nur nicht ansatzweise vorhat, in dieser Richtung dazuzulernen.

    Nein, die machen das offenbar aus purer Absicht!.

     

    Naja, dann kann man sie halt in die Tonne treten, man muss ja nicht jedes Blatt schätzen. Agressiv macht mich allerdings , dass die trotzdem dummdreist genug sind, einen auf Schritt und Tritt mit ihrer "taz zahl ich"-Kampagne zu nerven.

    Auch noch zahlen! Soweit kommts noch!

     

    Ich lüge da übrigens einfach immer. Wenn sich dieser Layer über meinen Bildschirm schiebt, klick ich immer "Ich zahle schon regelmäßig" an.

    Bis man das nächste Mal die Browserhistorie löscht, kommt die Anzeige dann nämlich nicht wieder.

    (Kleiner Tipp von mir :) )

    • @Salman Rushdie u.a.:

      Na, dann past ja dazu, dass Sie den Namen eines wunderbaren Dichters stehlen...

  • T
    thomas

    Anfrage an Universität Münster:

     

    Mordaufruf von Prof. Mahmoud Shaaban (Al-Azhar University, Cairo) gegen Hamed Abdel-Samad

     

    Dieser Aufruf kommt offensichtlich von Scheich Assem Abdel-Maged, einem der Führer der militant-islamistischen Bewegung "Dschamaa Islamiya", sowie von Prof. Mahmoud Shaaban von der Al-Azhar University in Cairo.

     

    Angesichts der Tatsache, dass das Zentrum für Islamische Theologie“ (ZIT) der Universität Münster unter der Leitung von Herrn Khorchide offizielle Beziehungen zur Al-Azhar University pflegt, bitte ich dringendst und schnellstens um Aufklärung, ob und wenn ja wie sich die Universitätsleitung und / oder ihre anderen Organe, das Zentrum für islamische Theologie ZIT etc. zu diesem Mordaufruf gegen einen nicht unbekannten Publizisten geäußert haben.

     

    siehe hier:

     

    Das ZIT Münster arbeitet mit der Al-Azhar Universität ...

    ... Das ZIT Münster arbeitet mit der Al-Azhar Universität zusammen. ... Groß-Scheich

    der Al-Azhar Universität (2. v. rechts) empfängt Prof. ...

    www.uni-muenster.de/ZIT/.../aktuelles_2012_al_azhar.html/

     

    Meine weiteren Fragen betreffen Aufklärung über die Personen, die in o.a. Artikel auf den Fotos abgebildet sind. Ist Herr Prof. Shaaban Mitglied in der Arbeitsgruppe „Episteme der Theologie Interreligiös“ in der Al-Azhar Universität, Kairo?

     

    Ist er auf anderen Bildern auf einer der webseiten der Universität Münster abgebildet?

  • JD
    Jaja, der

    der "vermeintliche Insider", der kommt ja zur Zeit schwer in Mode in religiotischen "Argumentationen". Gümüsay kanns ja auch nicht fassen, dasss sich Türken, die andere Auffassungen vertreten als sie selber hinstelen und behaupten, sie hätten von Türken Ahnungn, nur weil sie selber welche sind.

     

    Als nächstes wird diese Fraktion versuchen, von "angeblcher Insider" auf "Nestbeschmutzer" umzuschwenken und die Forderung nach Einhaltung von Burgfrieden salonfähig zu machen. Kein Zweifel. Noch dieses Jahr.

     

    Wenn ein Türke oder Muslim aber davon berichtet, wie übel er diskriminiert wird, sobald er morgens nur die Augen aufschlägt, dann ist das an Authentizität natürlich nicht zu überbieten. Wehe, da sagt ein Deutscher was gegen. Gegen einen INSIDER! Geht doch nicht.

  • NZ
    nich zu fassen...

    is klar:

     

    Wenn gegen jemanden eine Morddrohung ausgesprochen wird, dann ist das Problem daran selbstverständlich nicht dieser Umstand an sich; dass es sich nämlich um eine Morddrohung handelt. Fastähe deutsse?

    Eine Mord-droh-ung!

     

    Nein, das Problem an der Sache ist die hysterische, egozentrische , einfach völlig überzogene Reaktion des Opfers, das auch in anderen Zusammenhängen bereits als aufgeblasener Wichtigtuer aufgefallen ist.

    Der Mann tut ja geradezu so, als ginge es um sein Leben!

    Der soll mal n bisschen runterkommen. Wahrscheinlich braucht der nur mal n guten Meditationslehrer oder ein Sedativum.

     

    Mannmannmann, taz! Klopapier, ey!

     

    taz = Klopapier

  • SV
    Scholastika von Schwanenkirchen

    Die Taz behält sich vor, beleidigende Beiträge bei den Leserbriefen nicht zu veröffentlichen. Der Beitrag vom Redakteur Bax zum Mordaufruf an Hamed Abdel Samad ist inhuman, menschenverachtend und unendlich dumm.

  • BK
    Bernd Kammermeier

    Ich weiß gar nicht, warum habe ich eigentlich die taz immer noch als gute Zeitung im Hinterkopf?

    Jetzt weiß ich es: wegen ihrer Leser, die oft den Nagel auf den Kopf treffen.

     

    Vermutlich ist der Artikel aber auch "satierisch" zu verstehen. Ich weiß schon: Bax Banny! Holzauge...

  • D
    Dylan

    so, auch von mir der zweite versuch,

    nachdem der erste offenbar wegen der formulierung

    "unter aller s%&" geblockt wurde.

     

    daniel bax bemüht sich anscheinend,

    den etwas anders aufgestellten taz-polemiker

    deniz yücel zu übertreffen,

    was die negativen kommentare anbelangt.

    nur dass unter yücels texten immer auch

    zustimmung oder sogar begeisterung zu finden ist.

     

    fehlt hier bisher, oder?

    ist vielleicht auch einfach nicht der richtige

    anlass zur polemik...

     

    frage mich, ob derlei häme gegen einen

    mit-dem-tode-bedrohten nicht eigentlich

    eine sache für den presserat wäre.

  • AL
    Andreas Leber

    Hamed Abdel-Samad kenne ich seit Jahren und lese und höre viele gute Beiträge, mit denen er sich für die Philosophie der Aufklärung in islamischen Ländern stark macht. Ihn als Wichtigtuer zu bezeichnen ist eine Diffamierung, die auf ihren Autor und sein Medium zurückfällt.

  • P
    Philipp

    Erinnert Ihr Euch noch an die Zeit des Mordaufrufs gegen Salman Rushdie? Und wie klar und unmissverständlich die taz damals Position bezogen hatte gegen dieses persische Monster Khomeini ?

     

    Und heute? Daniel Bax ? Ich kenne Herrn Bax nicht, so oft lese ich die taz nicht mehr. Aber die taz sollte nicht Leuten Platz einräumen, nur damit diese dort gegen Bedrohte und Verfolgte auch noch hetzen können.

     

    Das hat mich schon sehr enttäuscht.

  • AR
    Anke Rhein-Main

    Da kann man Uwe Lehnert nur zustimmen: Die einhellig ablehnenden Kommentare machen deutlich, dass sich Werte und Wahrnehmung noch nicht ins Abstruse verschoben haben. Nur schade, dass, wie man hört Kommentare nicht eingestellt werden- Andere Medien machen das wenigstens kenntlich, wenn sie Kommentare zensieren.

  • A
    Antifaschist

    Herr Abdel-Samad hat meine uneingeschränkte Solidarität – Morddrohungen von religiösen Fanatikern wegen blödsinniger Thesen zum Thema Religion gehen gar nicht!

     

    Dennoch gehe ich inhaltlich nicht mit, wenn jemand den Islam als „religiösen Faschismus“ bezeichnet und diesen Faschismus dann auch noch in der Zeit Mohammeds begründet … halloooooo geht’s noch??

     

    Allein schon zeit- und ortshistorisch gesehen ist das ein totaler Anachronismus: Der Faschismus hat seine geistigen Wurzeln frühestens im 19. Jahrhundert, und das im europäischen Raum, während der Islam im 7. Jahrhundert auf der arabischen Halbinsel begründet wurde.

     

    Was für ein unglaublicher Blödsinn.

  • H
    Hypsiphrone

    Todesdrohung gegen Abdel-Samad? Daniel Bax: Alles halb so ernst gemeint. Mit dem geschulten Kennerblick des deutschen Islam-Experten (im Gegensatz zum „vermeintlich authentischen Blick des angeblichen Insiders“) hat der studierte Islamwissenschaftler Bax augenblicklich erkannt: Die wollen ja nur spielen, die Moslembrüder. Abdel-Samad sollte daher den Salafisten-Scheich Assem Abdel-Maged am besten verklagen. Aber warum überhaupt? Ist doch sowieso alles nur Spaß. Und falls nicht: Wer „vollmundig gar den ‚Untergang der islamischen Welt’“ verkündet und im Zusammenhang vom Islam von „religiösem Faschismus“ fabelt, hätte womöglich auch gar nichts anderes verdient. Als äh den Tod eben.

  • UL
    Uwe Lehnert

    Wenn die taz so weiter macht und Kommentatoren vom Schlage Bax und einigen anderen, die hier auch schon heftig kritisiert wurden, Gelegenheit gibt, ihre unreifen Gedanken zu verbreiten, dann werden demnächst nur noch die Leserbriefe der Grund sein, die taz zu kaufen und zu lesen. Die Leserbriefe heute zu dem unseligen Kommentar von Bax jedenfalls machen Mut und zeigen, dass sich unter den Lesern der taz offenbar mehr politischer Sachverstand, demokratische Orientierung und moralische Substanz findet als bei so manchem taz-Kommentator. (www.uwelehnert.de)

  • M
    Marti

    "Abdel-Samad sollte den Salafisten-Scheich Assem Abdel-Maged deshalb am besten verklagen", schreibt Daniel Bax.

     

    Das ist ja auch gar kein Problem, da Ägypten ja ein lupenreiner Rechtsstaat ist und die Islamisten sich sicherlich total davon beeindrucken lassen, dass der Mordaufruf illegal war.

     

    Ich frage mich immer auf welchen Planeten Herr Bax eigentlich lebt und welches Kraut ihn in die dortige Umlaufbahn geschossen hat.

     

    Wer etwas Ahnung von der islamischen Welt und besonders von Ägypten hat, dem drängt sich sofort der Fall des kritischen Schriftstellers Farag Foda auf, der nach einer Todes-Fatwa eines ranghohen Geistliche 1992 ermordet wurde.

     

    Damals, damals unter der säkularen Diktatur von Mubarak, wurde aus Kreisen der Al-Azhar argumentiert (konkret durch Mohammed al-Ghazali), dass die Tötung eines Menschen, der durch Islamkritik de facto den Islam verlassen habe, nicht strafbar sei, die Mörder also freizulassen seien.

  • IO
    Ihr orange joe

    Entschuldige taz, aber da ich vor ein paar Monaten mal fünfzig Cent an div gezahlt habe frage ich einfach mal:

    Wieso darf ein offensichtlich religiöser gottesanbeter bei euch gegen abdankende hetzen, aber über z.B. Blockupy liest sich fast nix?

    Liegt es daran, dass bei a-s das grüne Parteibuch fehlt?

    Nehmt mir die frage nicht böse, ich war immer geneigter Leser einer sehr guten Zeitung - aber mittlerweile ist bei euch einiges echt seltsam. :(

  • AS
    Amr Shokry

    Herr Bax scheint mir ein selbstdarsteller zu sein. hier wird ein mensch vom gefährlichsten Terroristen Ägyptens mit dem Tode bedroht und Sie bezeichnen ihn als Wichtigtuer? Sie sollen sich schämen, Auch weil sie im Artikel gelogen haben. Sie behaupten, ägyptische Medien hätten vom Mordaufruf kaum Notitz genommen, wobei die größten ägyptischen Zeitungen Al-Ahram, Almasry Elyoum, Al-Dostor und Alyaoum Elsabi und TV Dream und OnTV haben darüber berichtet. Haben sie schlecht recherchiert oder bewusst gelogen? Und warum stehen Sie einem bedrohten Autor ohne wenn und aber bei. Neid????

  • EL
    El Laberator

    Abdel-Samad hofft auf einen reformierten Islam ohne 'Heiligen' Krieg, ohne Unterdrückung von Frauen und Andersgläubigen, ohne Gewalt und stupide Dogmenreiterei. Menschen wie er werden zwar - so fürchte ich - wenig bis nichts bewirken, aber er riskiert für seinen Traum einer friedlicheren islamischen Welt sein Leben. Abdel-Samad ist bereits gegen das Mubarak-Regime auf die Straße gegangen, während Herr Bax schön seine vertrockneten literarischen Lohrbeeren breitsitzt. Über Jahrhunderte hinweg haben immer wieder mutige Menschen ihr Gesundheit, ihr Leben, ihr Ansehen für Aufklärung und gesellschaftlichen Fortschritt riskiert und nicht selten geopfert. Heute werden sie dafür bewundert. Die gehässigen Bremser gerieten meist völlig verdient in Vergessenheit. Welcher der beiden Kategorien der Herr Bax zuzuordnen ist, überlasse ich dem geneigten Leser dieses Beitrages. Die Einordnung dürfte aber nicht schwer ausfallen.

  • K
    keks

    Manche Menschen sind offensichtlich innerhalb des Teufelskreises ihrer eigenen Unlogik so antirassistisch, dass Sie auf ihre Weise und in erschreckend ähnlicher Weise wie Faschisten schon wieder rassistisch sind. Es tut nichts zur Sache ob Herr Bax nun Christe, Jude, Moslem, links, rechts, oben oder unten ist. Eine ernstzunehmende Morddrohung aufgrund der Inhalte von Herrn Samad derart zu verhöhnen wie es Herrn Bax besonders in den letzten beiden Absätzen gelingt, spottet aller religiös verfolgten Minderheiten auf der gesamten Welt. Statt sich mit den Inhalten beider Seiten auch nur ansatzweise reflektiert auseinandezusetzen, wird Herrn Samad ein eiskalter Schulterschluss mit religiös maskierten Faschisten suggeriert. Ein fatales Signal an dogmatische Totalitaristen jeden Lagers.

  • K
    Karl

    Ich probiere es nochmal, mein erster Kommentar wurde schon wegzensiert, aber das Erschrecken ist zu gross um einfach weg zu schweigen, dies zeigt auch die entsetzten Reaktionen der anderen Leser. Es ist mir -nach 1945- kein Beispiel in der deutschen Presselandschaft bekannt, wo ein Aufruf zum Mord, so zynisch, ekelhaft, bösartig, menschenverachtend kommentiert wurde. Dieser Artikel ist von streicherischem Ausmass!"Der Schoß scheint fruchtbar noch, aus dem das kroch.“

    Es ist eine fette Entschuldigung fällig!

  • SZ
    Sascha Zirnstein

    Ich fass es immernoch nicht, was Bax hier schreibt.

    Worin zeichnet sich dieser "Redakteur" eigentlich aus?

    Auch sein Artikel zur Kritischen Islamkonferenz strotzte nur vor Unkenntnis. Höchstselbst war er "natürlich nicht" anwesend.

     

    Diesen Blog-Eintrag kann ich nur unterzeichnen: http://nicsbloghaus.org/2013/06/11/die-taz-und-hamed-abdel-samad/

  • N
    Nilpferd

    Aus Ägypten gibt es inzwischen schon einige Journalisten, die trotz der Einschränkung der Pressefreiheit und den allgegenwärtigen Repressionen und Drohungen der islamistischen Regierung gegen unabhängige Medien und alle Andersdenkenden, die Meinungsfreiheit von H. Abdel-Samad mit klaren und mutigen Worten verteidigt haben. Alle Achtung diesen Ägyptern.

    Wie kommt es dann, dass ein Journalist im freien und sicheren Deutschland diesen Mut und diese klaren Worte vermissen lässt und sich zu alledem mit Diffamierungen auf das Klatsch- und Tratsch-Niveau der Regenbogenpresse hinablässt? Und das bei der Taz?

  • O
    ostzone

    am 7 tag muß der junge beschnitten werden. daniel? aus welch düsterer zeit stammt das denn? nichts gegen medizinisch notwendige eingriffe, oder eingriffe nach freier entscheidung, aber das? hier, in zonen-paradies? wer zensiert eigentlich die kommentare? die jeweiligen autoren?

  • P
    Ponyhotel

    "Denn Todesdrohungen per TV sind auch in Ägypten nicht legal".... Lieber Herr Bax, dann schreiben sie Herrn Abdel-Samad doch mal einen Brief, das sollte doch in Ordnung sein. Solche Artikel bringen die TAZ immer mehr auf WettenDassNiveau.

  • RS
    @Ralf Sommer

    Ja, eine Unterschriftenaktion wäre eine Möglichkeit. Wissen Sie, ob das schon geplant ist? Ansonsten würde ich das bei der Giordano-Bruno-Stiftung mal anregen. Hat sonst jemand Ideen, wie man sich einsetzen könnte (Demo in Berlin schlug ich unten schon vor)? Kein Zurückweichen mehr - das sind wir auch denen schuldig, die unmittelbar unter Klerikalfaschismus zu leiden haben! Mag sein, dass man hier auch mal seine Ängste überwinden muss, aber das ist es wert.

     

    D.J.

  • A
    aujau

    Abdel Samad ist kein Wichtigtuer, sondern ein wichtiger Aufklaerer, das zeigen die Intoleranzreaktionen aus Aegypten.

    Er sagt unbequeme Wahrheiten, die auch in anderen Kulturkreisen problematisch sind.

  • RS
    Ralf Sommer

    Der Aritkel bestätigt ja genau das, was muslimische Islam-Kritiker wie Bassam Tibi oder Hamed Abdel-Samad in ihren Publiktionen immer wieder bemängeln: Ein feiges Wegschauen- und Relativieren-Wollen unter dem Deckmäntelchen der Toleranz und des Liberalismus.

    Hätten die Frühaufklärer auf die religiösen Gefühle der Katholiken so artig Rücksicht genommen wie es der Autor in Hinsicht auf große Teile des archaischen Islams tut (er setzt »religiösen Faschismus« in Anführungszeichen, obwohl bereits Mohammed nach Überlieferung des Korans und anderen arabischen Quellen Glaubensgegner wie die jüdische Gemeinde aus Medina hat ausrotten lassen und noch heute auf Konvertierung oder Beleidigung des Propheten im in der arabischen Welt vorherrschenden orthodoxen Islam die Todesstrafe steht), dann würden wir Europäer heute bewusstseinsgeschichtlich noch im Mittelalter leben. Im Übrigen bin ich nicht bereit, auf religiöse Gefühle Rücksicht zu nehmen – da die religiösen Fanatiker ja auch nicht auf meine Gefühle Rücksichtn ehmen und mein Empfinden von Gerechtigkeit, Freiheit und Besonnenheit permanent beleidigen. Eine Schande ist dieser Artikel, der feige vor der Deutungshoheit der religiösen Fanatiker eines anderen Kulturkreises zurückweicht, statt sich an die Spitze derjenigen zu stellen, die beispielsweise zu einer Unterschriftenaktion einreihen, um bei Angela Merkel Druck zu machen, sich bei der ägyptischen Regierung zu beschweren.

  • FN
    Frank Nicolai

    Es gab mal Zeiten, da habe ich die Artikel von Hern Bax gemocht. Aber - sein Bericht über die kritische Islamkonferenz sei Beispiel - er driftet immer mehr ab in eine Art Scheuklappenjournalismus, der unterstellt statt zu berichten.

    Hat Bax schon seine Bewerbung bei SPRINGER abgegeben?

  • UL
    Uwe Lehnert

    Die taz war mal eine kritisch-aufmerksame Zeitung, die stets für die Grund- und Menschenrechte eintrat und deren Gefährdung stets mit wachem Blick registrierte. Sie verteidigte Menschen, die wegen ihres Eintretens für eben jene Rechte in Gefahr geraten waren – sei es durch Fanatiker oder staatliche Institutionen. Einige der Schreiber der taz haben aber offenbar diese journalistische Pflicht vergessen und die Maßstäbe für ihre Arbeit verloren, sie bewegen sich auf dem Niveau jener Blätter von ganz links und ganz rechts, die – wenn schon nicht zu verhindern – einfach ignoriert werden sollten. Strebt die taz diesen Zustand an? Zurechtrückend und insofern beruhigend sind die Kommentare. Deren Schreiber haben sich ihren kritischen Blick für politische und religiöse Wahnsysteme und deren Apologeten bewahrt. (www.uwelehnert.de)

  • VF
    Veit Feger

    Sehr geehrte TAZ-Redaktion,

    Es ist grad erst 6.40 Uhr heute Dienstag, dem Erscheinungstag dieses Textes von Herrn Bax.

    Selten, dass ich von der TAZ so befremdet bin wie grad eben.

    Ich dachte sofort: Diesem Bax-Text muss widersprochen werden!!

    Nun stelle ich zu meiner Genugtuung fest, dass bereit sechs Leserbrief-Schreiber sich über genau die selben Mängel und Seltsamkeiten des Bax-Textes ärgerten und dies teils brilliant formulierten. - Meine Frage an die TAZ-Redaktionsverantwortlichen:

    Hat niemand vorher diesen Text gegengelesen und in der Redaktionskonferenz zur Diskussion gestellt oder sofort ordentlich redigiert. Schade - nicht nur der Autor sieht hier alt aus, leider auch die gesamte TAZ :-(

    Veit Feger, Ehingen-Donau

  • C
    ckl

    Hach, ich liebe meine taz. Wollte gerade einen unfreundlichen Kommentar zu Daniel Bax' oberflächlichen Artikel schreiben - aber wie ich sehe, ist das ja nicht mehr notwendig. Kann mich den anderen Kommentatoren nur anschliessen!

  • U
    Unterstützen!

    Es ist mir als Linker scheißegal was Daniel Bax beiläfig rumzumosern hat. Wenn jemand wegen großteils logisch nachzuvollziehender Kritik an einer Religion als Migrant in Deutschland ermordet zu werden droht, dann geht es um die Wurst. Er sollte wesentlich mehr Silidarität bekommen. In solchen Zeiten bin ich froh die taz zu haben wenn auch nur wegen solch etwas dünner Artikel. Pastkritik wegen Homophobie ist richtig. Aber jetzt das hie? Warum aber dieses ekelhafte Schweigen bein Linken bei der Sache hier? Typen wie der Sheik gehören bekämpft! Auch ihre Anhänger! Die sind mit Nazis gleichzustzen. Doppelt peinlich wenn die C-Parteien schweigen. Die Grünen bekleckern sich gerade auch nicht mit Rum. Da hofft man wohöl auf ErdoganStimmen bei der Wahl. Ebengleiches gilt für die Ünterstüzung des antiislamischen Widerstand in der Türkei. No Border, No Religion!!!

  • L
    LKS

    Erinnert mich daran, wie Bax Fazıl Say im Zusammenhang mit dessen Anklage und Verurteilung wegen Blasphemie als arroganten Kotzbrocken bezeichnet hat. Und zwar gleich mal zu Anfang des Kommentars. Um kurz danach die Sorge zu äußern, dass dieser dadurch "nun in den Rang eines Helden der Meinungsfreiheit katapultiert" habe.

     

    Was der hier immer wieder produziert ist tatsächlich schwer erträglich. Es ist ihm offenbar nicht möglich, über diese Fälle zu schreiben, ohne die Opfer (!) nebenbei im Dienste des eigenen Weltbildes zu attakieren. Und das tarnt er mehr schlecht als recht: "Es gibt nicht wenige, die ihn deshalb für einen Wichtigtuer und Selbstdarsteller halten" - wieso nicht gleich: "Ich halte ihn ..." Das wäre aufrichtiger.

    Dem Mann wird mit dem Tod gedroht, aber hey: der ist doch ein Wichtigtuer. Und er kann ja einfach klagen. Kein Problem.

  • S
    sweet

    Kann dude nur zustimmen. Krass.

    Klammheimliche Freude inc?

  • B
    Beisshäschen

    "....die ihre Herkunftskultur mit dem vermeintlich authentischen Blick des angeblichen Insiders kritisieren."

     

    Dieses Kritisieren des Eigenen um des Kritisierens Willen ist doch DIE Domäne auch der taz.

     

    Allerdings, und das würde mir an Herrn Baxens Stelle zu denken geben, erreicht die (anti)deutsche Linke dabei nicht mal im Ansatz Herrn Samads Qualität und Seriosität, mehr als billiger Linkspopulismus kommt dabei selten heraus.

     

    Trotzdem, oder wahrscheinlich genau deshalb, geht die (anti)deutsche Linke dabei ohne jegliche Gefährdung zu Werke, anders wie Abdel Samad, was widerum zeigt, dass Herr Samad mit seiner Kritik genau richtig liegt, während die (anti)deutsche Linke mal wieder nur Gratismut im Krampf gegen längst tote Adölfe an den Tag legt.

     

    Tja, Herr Bax, nehmen Sie sich lieber mal bei nötiger Neo-Faschismuskritik und Zivilcouerage ein Beispiel an Herrn Samad, bevor Sie noch in einigen Jahren vorzeitig eine Alzheimererkrankung vorschützen müssen, um nicht in Erklärungsnöte zu kommen.

  • V
    vulkansturm

    Die Taz sollte sich abgrundtief schämen solch ein Artikel zu veröffentlichen, der einen Menschen übel verunglimpft, der von Fanatikern mit der Ermordung bedroht wir, was extrem ernst zu nehmen ist. Da sind bei der Taz wohl alle moralischen Maßstäbe verrutscht.

    Anscheinend hält man Menschen, die sich kritisch mit der Religion auseinandersetzen, mit der sie aufgewachsen sind, für schlimmer als mordlüstige Salafisten.

    Ansonsten, wie ist es denn zu erklären, dass es dem Autor mehr darum zu gehen scheint Herrn Abdel Samad zu diskreditieren, Kritik an den Salafisten aber in diesem Artikel nur in Minimaldosis verabreicht wird.

    Tenor des Artikels: Soll er sich nicht so anstellen, er kann doch vor Gericht klagen, und ansonsten ist er es ja irgendwie selber schuld, warum muss er denn den Islam kritisch betrachten.

    Jedem Menschen der streng katholisch erzogen wurde wird zugestanden sich kritisch mit dem Katholizismus auseinanderzusetzen.

    Wer als Sohn eines Imams in Ägypten aufgewachsen ist,

    wird jedoch, wenn er sich mit der eigenen Religion kritisch auseinandersetzt, als ein böser "Islamkritiker" mit angeblich zweifelhaften Motiven verunglimpft.

  • D
    D.J. (2)

    (2)

     

    Was Abdel-Samad jetzt braucht, ist sie unbedingte Solidarität jedes demokratisch-konservativen, liberalen oder linken Vertreters der Meinungsfreiheit, freilich keine PI-Pseudosolidarität (die Typen haben ihn ebenfalls diffamiert wegen seines verständlichen Optimismus' während des so genannten Arabischen Frühlings).

    Leider wohne ich nicht in Berlin, sondern in NRW, doch fände ich es großartig, wenn Berliner, denen Aufklärung und Meinungsfreiheit wichtig sind, dies vor der ägyptischen Botschaft zum Ausdruck brächten.

  • D
    D.J.

    Schade, Herr Bax, wieder keinen Artikel ohne Seitenhieb hingekriegt. Ich finde es mittlerweile nur noch deprimierend, dass Sie jegliche Islamkritiker irgendein "inkompetent, da vereinfachend" anhängen. Das betrifft eben nicht nur rechte, antiliberale (wie die PI-Spinner), sondern auch liberale Kritiker wie Abdel-Samad, selbst eher linke wie Schmidt-Salomon. Religionskritik ist wie jede Ideologiekritik immer vereinfachend. Sonst wäre Aufklärung auch im 18. Jh. unmöglich gewesen, wenn ein Voltaire, Diderot, D'Alembert bei jedem Satz hinzugefügt hätten "Es gibt auch nette Priester und Mönche und Gläubige sowieso". Ja, gibt es, und Abdel-Samad macht auch immer klar, was er an der ägyptischen Gesellschaft durchaus schätzt (wie ich als häufiger Besucher Ägyptens und des Nahen Ostens übrigens auch). Was mir aber Angst macht, sind weniger die Salafisten (mit immerhin einem Viertel Wählerstimmen), sondern mehr noch, dass der weitaus größte Teil der muslimischen Ägypter Apostasie mit dem Tode bestraft sehen möchte (lt. Umfrage). Und die Muslimbrüder würden eher heue als morgen ein entsprechendes Gesetz (wie in Saudi-Arabien usw. usf.) durchsetzen wollen, das einzige, was sie hindert, ist die Angst vor den westlichen Reaktionen (warum eigentlich, die USA haben ja auch mit den saudischen Ultra-Religioten kein Problem). Herr Bax, ich schrieb es schon, aber wiederhole es so oft wie möglich: Ich verstehe Sie nicht. Und Sie meinen sicher links zu sein, aber Sie sind es nicht. Denn Linke mögen Religiöse verstehen, meinetwegen auch selbst religiös sein, aber nach meiner Definition sollten sie zuallermindest liberale oder linke Religionskritik nicht diffamieren. Denken Sie bitte mal darüber nach. Danke.

  • A
    Amadeus

    Jaja... sobald Kritik an islamischen Glaubensinhalten zu deutlich herauszuhören ist werden ihre Aussprecher zu "Islamkritikern" in Anführungszeichen. Das kann man nur lupenreiner Journalismus nennen. Ohne Anführungszeichen.

  • C
    Celsus

    Ein guter Artikel, der auch in angemessenem Stil und Tonfall rüberkommt. Mich wundert aber ehrlich, wie hier einige wohl ernst gemeinte Morddrohungen so auf die leichte Schulter nehmen. Das ist ja wohl nur die Schulter derjenigen, die von diesen Drohungen nicht betroffen sind oder noch schlimmer: Leute, die damit sympathisieren, das Morddrohungen ausgepsrochen wurden.

     

    Gleichzeitig lese ich dann noch, dass ein SWR-Team mutmaßlich von Islamisten angegriffen wurde. Es kam zu erheblichen Körperverletzungen und Sachbeschädigungen. Da tritt derzeit eine Häufung von Vorfällen auf. Ist es wirklich nur die hier genannte innenpolitische Auseinandersetzung in Ägypten, die zu dem Vorfall führte?

     

    Welche Erklärungsmuster gibt es denn und welche Gegenmaßnahmen sind geplant? Aber bitte keine V-Leute! Oder sind die schon aktiv? Dann bitte abschalten - die sind ja stets wie Öl im Feuer und waren noch nie für die Allgemeinheit von Nutzen.

  • M
    Matthias

    Ein Artikel eines der „Journalisten“, die eigentlich viel lieber für den Osservatore Mekkanum schreiben würden. Naja, vielleicht wird das ja noch was – Bewerbungsschreiben hat er ja nun immerhin genügend veröffentlicht ...

  • D
    dude

    Dani, dass du als Konvertit Islamkritiker nicht ertragen kannst, ist ja bis zu einem gewissen Grade verständlich, dass du aber deine Sympathien für politische bzw, religiöse Morddrohungen kaum noch verbergen kannst, ist schon krass.

  • N
    Nordwind

    " „Islam-Kritiker“, die ihre Herkunftskultur mit dem vermeintlich authentischen Blick des angeblichen Insiders kritisieren." - Ach, was sind schon die ersten 23 Lebensjahre als Sohn eines ägyptischen Imams gegen eine große Tasse guter Gesinnung. Diese Schreibe von diesem "Autörchen" ist nicht einmal mehr arrogant!

  • S
    Swilly

    Ist doch sehr kennzeichnend, wie Monotheisten einer bestimmten Couleur mit Menschen umgehen, die nicht ihren Aberglauben teilen!

     

    Und das Fratzenbuch vom Zuckerhütchen löscht lieber Titten-Bilder als Mordaufrufe an anderen Menschen!!!!

     

    Kotz!

  • T
    Teermaschine

    Man darf die Einschätzungen des Publizisten Abdel-Samad nicht teilen - aber offensichtlich die arrogante Überheblichkeit eines selbsternannten Islamverstehers, Nahosterxperten und In-Anführungsstriche-Setzer ertragen.

  • SD
    Stimme der Demokratie

    "In Deutschland gehört Abdel-Samad zur Riege jener „Islam-Kritiker“, die ihre Herkunftskultur mit dem vermeintlich authentischen Blick des angeblichen Insiders kritisieren."

    Natürlich hat diese Riege von "Islam-Kritiker" absolut keine Ahnung. Ein Daniel Bax, der seine "Fakten" seiner ideologischen Ausrichtung anpasst, könnte diesen vermeintlichen Insidern schon einen echt authentischen Blick vermitteln.

    "In seinem letzten Buch prophezeite er vollmundig gar den „Untergang der islamischen Welt“."

    ... wobei doch die islamische Welt gerade eine kulturelle Blüte von nie da gewesenen Ausmaßen erlebt.

    "Es gibt nicht wenige, die ihn deshalb für einen Wichtigtuer und Selbstdarsteller halten." ...während ein Daniel Bax sich allein aus Liebe zur Wahrhaftigkeit zu allen Dingen äußern muss, von denen er zwar keine Ahnung hat, die aber seine Ideologie tangieren.

    "Doch die Drohungen aus Ägypten sind real. Abdel-Samad sollte den Salafisten-Scheich Assem Abdel-Maged deshalb am besten verklagen. Denn Todesdrohungen per TV sind auch in Ägypten nicht legal."

    Na, darauf muss man erstmal kommen. Das kann natürlich ein "vermeintlicher Insider" nicht wissen. Da muss ein wahrer Kenner der politischen Verhältnisse seine Weisheit mit uns teilen.

     

    Bax unterbietet sich mal wieder selber. Das nennt man dann wohl Journalisten-Limbo.

  • S
    SomaRiot

    Schade, dass Sie es nicht geschafft haben, ohne Häme zu berichten, Herr Bax.